Winter, p 27, "Von der Kuhl nach achtern, also unter Deck [...] Da gibt es auch etwas ueber die Staatskajuete: Buffet: grau mit braun, rote Deckenbalcken mit vergueldete Profilierung.
Danke Jan, für die die das Buch nicht haben auf Seite 27 steht: "... Von der Kuhl nach achtern, also unter Deck - auch auf die höheren Räume bezogen -, begannen die vornehmen, durch grauen Anstrich ausgezeichneten Räume...". Hiermit steht also schwarz-auf-weiß, dass die gestrichenen Innenwände grau waren. Von den Kajüten mal abgesehen wären diese also die Konstapelkammer; oberes Geschützdeck unterhalb des Halbdecks und vielleicht das obere Geschützdeck unterhalb der Back - das ist noch zu klären. Ansonsten habe ich hier nichts weiter zu vermelden außer dass die Beplankung der Backbordseite Fortschritte annimmt (und dabei habe ich heute wirklich den ganzen Tag NICHTS anderes gemacht!).
ich habe auch für die oberen Bereiche der Innenbeplankung aus kleine Kartonstückchen Schablonen hergestellt mit denen ich die Holzteile abnehmen kann.
Und hier ist das Teil einschließlich Balkweger angepasst. Ich hatte an der Backbordseite den Wassergang noch nicht fest montiert, vorher waren noch ein paar Arbeiten erforderlich. Als ich den Wassergang der Steuerbordseite eingepasst hatte war sie an mehreren Klebestellen wieder auseinandergegangen da die Passgenauigkeit sehr knapp war. Dies war nun wirklich kein Weltuntergang so brauchte ich nur die einzelnen Bereiche des Wasserganges separat einfügen. Der Nachteil dabei war, dass kleine "Stufen" wieder plangeschliffen werden mussten. War machbar - aber mühselig. Um dies zu vermeiden hatte ich an der Unterseite des Backbord-Wasserganges einen "Kanal" eingefräst in der ich eine durchgehende Leiste einpassen konnte.
Somit konnte der Wassergang komplett in einem Stück eingepasst werden ohne dass er dabei zerbrach und ohne dass nervige Unebenheiten wieder plangeschliffen werden mussten.
Als dies erledigt war, habe ich die Innenbeplankung der Backbordseite mittels Kartonstückchen begonnen:
Da muss ich doch feststellen, dass ich von der Beplankung gar keinen Fotos gemacht hatte. Erst später als die Decksbalken eingepasst wurden wieder:
Der erste Decksbalken! In Querschnitt etwa 2/2cm liegt auf die Balkweger auf!
Um zu prüfen ob die Decksbalken auch schön waagerecht sind, hatte ich eine kleine Kartonschablone an der Unterkante des Pfortensülls des oberen Geschützdecks markiert:
Die Kartonschablone wurde dann an der gegenüberliegenden Pforte gehalten und ich konnte zufrieden feststellen, dass die Markierung etwa an der gleichen Höhe ist. Völlig ausreichend!
Ich habe den ganzen Vormittag damit verbracht die ersten fünf Decksbalken einzupassen. Es ist sehr mühsam! Zum Glück hatte ich mit den breitesten Decksbalken begonnen. Wenn der dahinter zu schmal geworden war, konnte er immer noch für den wiederum dahinter genommen werden. Ich muss wohl schon die Nerven beziehungsweise die Geduld der Nachbarn mächtig strapaziert haben (Kreissäge am Sonntag) aber gesagt haben sie - wie immer - nichts.
Ja Robert, ich kenne die Seite bzw. das Modell von Herrn Suchardt.
wo würde denn die Ruderpinne liegen? Oberhalb- oder unterhalb der Decksbalken?
Unterhalb der Balken. Platz satt! :) Da bei meinem Modell der Achtersteven eh etwas zu hoch ist werde ich am Ende noch mehr Platz haben. Es scheint dass beim HZ die Scheerstöcke nur im Bereich der Grätings waren. Ist das richtig? Ich hätte gedacht sie gehen in der vollen Länge des Decks durch.
Tut mir leid, aber ich kann auf den Fotos nicht viel erkennen. Die Scheerstöcke waren zum Beispiel bei der Eendracht so aufgebaut, dass sie 1 1/2 Daumen über dem eigentlichen Decksbelag lagen. Die HZ ist zwar einige Jahre später gebaut worden, aber man hatte im gesamten 17. Jahrhundert wenig Sinn für Neuerungen gehabt. Letztlich musst du natürlich entscheiden, wie du die Scheerstöcke ausführen möchtest. Grundsätzlich hatten die Wassergänge, Decksbalken, Scheerstöcke und Decksplanken die Aufgabe, eine steife Decksstruktur zu schaffen. Im Heck und Bugbereich gab es entsprechende Bänder. In diesen Bändern ruhten dann die Längsverbände. Aber das nur so am Rande.
Hallo! Hier ist etwas Technisches über die Scherstöcke des Oberdecks. Ich glaube, dass die Baulösung der Vasa auch bei den Schiffen der 60er-Jahre und später so gehandhabt wurde. Der Scherstock endet in der Hälfte der Breite des letzten Decksbalkens des Oberdecks, der, wie ich schon beschrieben habe, am breiten Teil der Heckstütze befestigt ist. Achterlich davon - diese Sektion heisst Galerie, im Unterschied zur Kajüte, gibt´s nur noch normale Decksplanken. Der letzte Decksbalken ist ein wichtiges tragendes Element des Ganzen. Die Galerieplanken liegen auf ihm und hinten auf den Wulfstützen und den Klossen dazwischen auf (diese sind so hoch wie die Wulfstützen breit sind - das bildet gewissermassen den allerletzten Decksbalken). Diese ganze Struktur ist etwas leichter; sieh dir den Vasa-Plan an - Scherstöcke wären da zu schwer, man müsste Einschnitte in die Klossen bzw. Wulfstützen machen; hat man nicht getan. Also - einfach nur Decksplanken! Hier kommen ja auch noch die Rahmenhölzer für die Luke im Wulf für das Anheben des Ruders rein. Bei Retourschiffen bis hinein in die 60er Jahre und sicher noch später wird diese Sektion auch noch durch ein Schott von der Kajüte getrennt (Vasa, Prins Willem sind ältere Beispiele für diese abgetrennte Galerie).
Ich glaube, jetzt hab ich des Rätsels Lösung beim HZ. So wie in der Kuhl sind auch 2 Seitenstreifen des Decks achterlich gleich nach der letzten Gräting herausnehmbar. Der Mittelteil ist fixiert. Also endet der Scherstock wirklich am Achterdeckbalken der letzten Gräting. Der Rest bis ganz nach hinten sind normale Decksplanken (geritzt). Beim Büffetfoto sieht man ja ganz glatte Decksplanken. Außerdem sitzt hier eine Treppe neben dem Besanmast nach oben. Sie müsste eine Luke im Deck haben. Beim Gentermodell-Foto des Decks unter dem Halbdeck ist diese Luke auch zu erkennen, der Lukendeckel ist offensichtlich verloren gegangen. Bei HZ ist dieser Deckteil herausnehmbar, daher wurde auf die Luke ganz verzichtet. Alles in allem sieht mir das ganze wieder aus wie eine modellbaumäßige Simplifizierung. Der Scherstock müsste eigentlich weiter nach achtern gehen, so wie vorher beschrieben. Hast du auf Deiner CD bessere Fotos der Unterdeck-Tafeln 34, 35?
S (97).jpg - Bild entfernt (keine Rechte) S (98).jpg - Bild entfernt (keine Rechte) S (96).jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Eine Frage hab ich: Genau in der Mitte zwischen dem 2. und dem 3. Decksbalken (der mit dem Leuwagen unter sich) der Konstapelkammer, von achtern gezählt, steht in der Adametz-Skizze die Maßzahl 12,8 cm von Planke zu Planke. Stimmt das, hast du das nachgemessen, kommt das hin? Würd mich wirklich interessieren. Danke.
Zitat von ara im Beitrag #628Eine Frage hab ich: Genau in der Mitte zwischen dem 2. und dem 3. Decksbalken (der mit dem Leuwagen unter sich) der Konstapelkammer, von achtern gezählt, steht in der Adametz-Skizze die Maßzahl 12,8 cm von Planke zu Planke. Stimmt das, hast du das nachgemessen, kommt das hin? Würd mich wirklich interessieren. Danke.
Hmmm... da muss sich wohl einer vertan haben! Bei mir sind es 12,7cm und nicht 12,8!
:D
Peter
Edit: hätte natürlich cm heißen sollen und nicht mm