Ich glaube, dass Herr Suckert hier ein Irrtum unterlaufen ist. Er glaubt, dass der obere Teil des Spills ("Spilltrieb") aus vielen schräg geschnittenen Teilen gebaut wurde ("Nut-und Feder-Verbindung"- Die "Nuten" sind aber, wie ich glaube, für die beiden Metallringe - Suckert: "Manschetten" - eingeschnitten worden). Das ist aber nicht der Fall, sondern das ganze Spill besteht wie üblich (siehe die Beschreibung von van Yk) aus einem einzigen schweren Holz, an das dann die Klampen und Kalben befestigt wurden. Die Kalben sind allerdings auf gleicher Höhe wie die Klampen und ergeben so eine größere Reibungsfläche, aber auch mehr "Angriff" und somit Leistung. Witsen hat die schräge hohlkehlige Ornamentierung - und um eine solche handelt es sich hier - des Oberteils ja auch gezeichnet. Beim Genter-Modell sind an der Stelle Ritzungen im Holz vorhanden - soll das mehrere Holzringe übereinander mit Aussparungen für die Spaken darstellen? Ich glaube eher an eine Art Markierung, wo man die Löcher für die Spaken bohren soll. Suckert scheint das Spill auch nur anhand des bekannten Fotos durch die Stückpforte interpretiert zu haben. Kann man die beiden Metallringe an den überlieferten Fotos ausmachen? Ist aber der obere Ring bereits verloren gegangen, und hat ihn Herr Suckert damals noch gesehen? Alles in allem kommt´s mir vor wie ein übliches Großspill der Zeit.
Bei Witsen, Seite 149, habe ich diese Zeichnung des Spills gefunden:
Benjamin Raule
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Spill nach Witsen - Seite
Spill nach Witsen - Seite
Gruß Dirk
Recherche und Bauvorbereitung: Niederländische Pinas/ Fregatte des späten 17. Jahrhunderts
"Ihr seid mein König? Also, ich habe Euch nicht gewählt!"
stimmt, dass ist dass normale modell der siebzehnten Jahrhundert. Und - abgesehen davon dass die Unterseite zwischen den Klampen zugemacht ist, ist die HZ-Spill ein ganz normale Spill. Ich sehe daher nicht wo mann siech auf basiert als mann sagt die HZspill ist ein ganz neue Entwurf....
Vermutlich hatte man gemeint, dass die zusätzlichen Hölzer zwichen den Klampen und die obere Abdeckung der Klampen schon eine neue Technik darstellen. Die Funktion ist geblieben. Neuerungen kamen erst später, als man die Spaken in einer Höhe ansiedelte. So konnte gleichmäß das Spill gedreht werden.
Nun denn - die Arbeiten am Modell gehen weiter. Ich habe heute die ersten Knie eingepasst. Ich glaube die Unterkante der Ausleger der Knie müsste oberhalb der Unterkante der Decksbalken liegen.
bist du sicher? Ich dachte (aber bin nicht sicher) dass die Wassergang und Leibholz eingelassen ist in die deckbalk, und das die knie bis zum unterseite der Wassergang/Leibholz komt. Aber ich denke @ara wist das genauer. In dass Vasaforum hat Jules ein Abbildung hochgeladen der dass zeigt. Ich weiss aber nicht ob Decksbalk oder Wassergang eingehackt ist.
Jan
amateur
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image.jpg
Die Wassergänge waren bei den Kriegsschiffen immer mit Schwalbenschwänzen in die Decksbalken eingelassen. Auf dem Überlauf muss man allerdings berücksichtigen, dass die Stützen (Steunder), die an der Wegerung von der Kimm bis unter die Kuhbrücke gehen, das Maß für den Abstand der Wassergänge von der Wegerung bis zum Wassergang darstellen. Die Räume zwischen den Decksbalken wurde mit Füllhölzern aufgefüllt. Man nannte sie "Klossen". Jules Zeichnung ist da sehr anschaulich.
im Zweifel werde ich diese Aussparungen anlegen. Ob das Hohenzollernmodell sie wirklich hatte, dürfte sich kaum klären lassen. In meinen Bildern kann ich es nicht erkennen.
Cool Werner! :-) Es ist natürlich in Bildern des HZ zu erkennen wie die Knie und Steunder in die Balken eingearbeitet waren. Dies werde ich natürlich berücksichtigen.
In der Tat sind meine Steunder etwas flach. Wie sah denn der obere Abschluss aus?
Um eine Vorstellung von den Kniegrößen zu bekommen: Die Schenkellänge entlang der Decksbalken lag zwischen 4,5 und 5 Fuß. Die Steunder hatten Abmessungen um die 220 bis 250 mm. Je nach Größe des Schiffes und auch wo das Schiff gebaut wurde.
Zitat von Olympic1911 im Beitrag #642Vielen Dank dafür Succhardt, mich würde auch der Rest interessieren. Mich würde es aber auch interessieren ob die Klampen tatsächlich den Bauchstücken leicht erhaben waren wie es in der Computer-animierten Ansicht in Succhardts Mitteilung zu sehen ist. Beim Gent-Modell ist die Trommel wohl aus einem Stück gedreht, so dass die einzelnen Bauteile nicht auszumachen sind. Beim HZ dagegen war es anders und es sieht in einigen Bildern wirklich so aus als wären die Klampen leicht erhaben. Was die Funktion betrifft hätte dies sicherlich was gebracht.
Gruß Peter
Ich habe mir das Foto des HZ-Modells mal genau angeschaut und ich bin zu der Ansicht gelangt, dass beim HZ die Bauchstücke NICHT erhaben waren, es wirkt nur so, weil die Trommel aus mehreren Teilen gebaut war und an den Klebenähten Windrisse (oder durch Schrumpfung des verwendeten Leims) entstanden sind. - Die durch die Windrisse entstandenen Schatten, erwecken den Eindruck, als wären die Bauchstücke erhaben. - Dem war aber nicht so!
Das ist vorerst nur *meine* Meinung. - Schaut's euch halt noch mal genau an!
Ciao, Herbert
So sehe ich das auch. Das Spill des Gent-Modell wurde wahrscheinlich aus dem Vollen gedreht. Somit sind solche Details daran nicht zu erkennen. Vielleicht hatten sich die Modellbauer des HZ etwas mehr Mühe gemacht. Ich denke aber auch, dass auf Grund des Alters des Modells die einzelnen Bauteile des Spills so gut zu erkennen waren. Las das Original noch neu war hat das Spill vielleicht so ausgesehen wie an meinem Modell.
Ich habe die Steunder und die Knie überarbeitet. Sie sehen jetzt besser aus. Die Ausschnitte für die Wassergänge des oberen Geschützdecks werde ich noch anlegen.
Ich habe mich die Querschnitten vin Winter angeschaut: er zeigt diese einschnitten nicht: sein zeichnungen zeigen ein flaches Deck, gleich dick ueber die ganzebreidte des Schiffes.