Zitat von Eddie im Beitrag #2689@Peter - Ich hatte ja schon mal meine Zweifel an der Originalität der Vergoldung geäußert. Die erscheint mir schon auf dem Wagner-Bild ebenso neu wie die strahlend hellen Geschützrohre...
Ich muß mich hier mal selbst zitieren, um ein eventuelles Mißverständnis zu bereinigen. Im Gegensatz zu gealterten und korrodierten Bronzegeschützrohren lässt sich eine Blattvergoldung nicht einfach aufpolieren, da sie nur wenige tausendstel Millimeter dünn ist. In diesem Fall hilft nur eine Neuvergoldung auf der Basis des bereits vorhandenen Untergrunds.
Auch wenn über das Thema hier sicher schon diskutiert worden ist - möchte ich ggf. nochmals nachfragen, ob es denn ggf. wirklich sicher ist, dass die Vergoldungen am Modell vollflächig ausgeführt waren - oder ob diese nicht vielmehr durch Gelb- und Ockertöne in der Fläche angelegt und nur akzentuiert tatsächlich vergoldet waren ? Sowohl bei einem Aquarell würde das bei den vielen Gelbtönen nicht zweifelsfrei sein und bei den Schwarzweissfotos wohl auch nicht... Und es wäre ja - theoretisch - möglich, dass das Modell ursprünglich hauptsächlich farblich gefasst gewesen sein könnte und dass die Vergoldung bei einer späteren Renovierung "verstärkt" wurde.
Verzweifle nicht, wenn du kein Profi bist. Ein Amateur hat die Arche gebaut, Profis die Titanic...
Zitat von Olympic1911 im Beitrag #2715Das Urmodell des Kanonenrohres ist von der Firma die mir die 3D-Ausdrucke macht eingescannt worden. In der digitalen Erfassung war zu erkennen, dass es in dem Rohr eine Unwucht gab und diese ist in der Datei korrigiert worden. Es ist zur Zeit eine 12-Pfünder Kanone in Arbeit, die werde ich wohl in zehn Tagen bekommen. Die Kanone die ihr habt ist ein 24-Pfünder. Wenn der 12-Pfünder Ausdruck mir vorliegt können wir ja mal probeweise eine in Bronze gießen lassen und dann probieren wir damit mal die Ringe nachzudrehen. Ich denke ich werde mir vom 24-Pfünder ebenfalls ein "korrigiertes" Rohr ausdrucken lassen das dann künftig als Urmodell dienen wird.
VG Peter
Ja, soweit klar. Jedoch eiert das Ding noch ganz ordentlich und wenn die Ringe überdreht werden sollen, dann müssen die Ringe deutlich verstärkt werden. 2 mm mehr Fleisch sollte es mindestens sein, auf den Durchmesser dann 4. Profilierung kann entfallen, das mache ich dann auf der Drehbank.
Zitat von Olympic1911 im Beitrag #2715Das Urmodell des Kanonenrohres ist von der Firma die mir die 3D-Ausdrucke macht eingescannt worden. In der digitalen Erfassung war zu erkennen, dass es in dem Rohr eine Unwucht gab und diese ist in der Datei korrigiert worden. Es ist zur Zeit eine 12-Pfünder Kanone in Arbeit, die werde ich wohl in zehn Tagen bekommen. Die Kanone die ihr habt ist ein 24-Pfünder. Wenn der 12-Pfünder Ausdruck mir vorliegt können wir ja mal probeweise eine in Bronze gießen lassen und dann probieren wir damit mal die Ringe nachzudrehen. Ich denke ich werde mir vom 24-Pfünder ebenfalls ein "korrigiertes" Rohr ausdrucken lassen das dann künftig als Urmodell dienen wird.
VG Peter
Ja, soweit klar. Jedoch eiert das Ding noch ganz ordentlich und wenn die Ringe überdreht werden sollen, dann müssen die Ringe deutlich verstärkt werden. 2 mm mehr Fleisch sollte es mindestens sein, auf den Durchmesser dann 4. Profilierung kann entfallen, das mache ich dann auf der Drehbank.
Merkwürdigerweise kommt hier manchmal einfach keine Diskussion zustande. Keine Ahnung, woran´s liegt, aber die Charts werden offensichtlich von den eher unseriösen Themen dominiert. Eigentlich wie im richtigen Leben... :-(
Wir warten erst mal ab, wie der neue Ausdruck der Kanone aussieht. Meine Hoffnung ist, dass die Ringe nicht noch groß geändert werden müssen, wir werden sehen.
In der Zwischenzeit ging es auch am Modell weiter. Ich habe an einigen Pfortendeckel der Steuerbordseite die Innenbretter ergänzt.
J4100022.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
In Fotos des Originals sieht es so als, als seien die Dübel der Innenseite der Deckel nur durch Stanzungen angedeutet. Ich habe es mal ausprobiert. Ich glaube ich werde es so machen:
J4100025.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Die Besanmars ist jetzt fertig. Der Halbring ist angebracht, nachher werde ich die Mars schwärzen. Ich werde am Sprietmars auch noch den Halbring ergänzen, vielleicht heute noch:
Ich habe in den vergangenen Tagen damit begonnen die Scheerstöcke des oberen Geschützdecks auszuarbeiten. Die Lage Decksbalken werde ich am besten nach der Größe der Grätings bestimmen und nicht umgekehrt. In dem Planausschnitt unten seht ihr wie weit ich gekommen bin. Die Linie die in der Mitte links alles durchkreuzt ist die Vorderkante des Halbdecks, die Linie rechts die Achterkante der Back. Der Kreis links in der Mitte ist der Großmast, der Bug ist rechts. Jetzt kommt die eigentlich Frage: wie weit ragten bei einem Holländischen Zweidecker die Grätings unter der Back hinein? Die Aussparung rechts ist der Auflager des kleinen Spills. Man sieht hier im Bild, dass links und rechts neben dem Spill noch Grätings vorhanden waren:
In dem Plan ganz unten habe ich in dem Feld zwischen zwei Decksbalken vor dem Spill noch eine weitere Gräting ergänzt. Wiederum in dem Feld noch weiter vorn, kann keine Gräting gewesen sein, da HW hier eine Luke eingezeichnet hatte:
Den Deckssprung habe ich erst mal ignoriert, da er für die Ausarbeitung hier nicht von Relevanz ist.
Kuhl Grätings.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Im Grunde genommen, habe ich mich schon entschieden. Ich werde es so machen wie es in dem Plan oben dargestellt wird, also eine zusätzliche Gräting vorne noch ergänzen, auch wenn es hierfür in den Plänen und in Fotos keinen Beleg gibt (es gibt aber auch keinen Beleg dafür, dass es diese Gräting nicht gab!).
Mich würden aber eure Meinungen hierzu interessieren.
In so einem Fall würde ich analog decken. Das zeitgleiche Gentermodell (Fotos im Vasaforum) hat das kleine Spill ebenfalls in eine Gräting eingebettet und über der großen Beting ebenfalls eine Luke wie das HZ. Dazwischen aber ist das Deck geschlossen. Welchen Zweck hätte auch eine weitere Gräting unmittelbar vor einer Luke? Lass das mit der Gräting bleiben; schließ da das Deck so wie beim Genter.
Noch eine Beobachtung: Das Ankerkabel tritt an der Stelle (Vorschiff) in den Kabelraum ein. Hab das Gefühl, es ist besser, wenn genau über dem Kabel keine volle Gräting ist (Regenwasser etc.).
Ich hab heute mal was ausprobiert. Wir kennen zwei farbige Wiedergaben des HZM von Personen, die das Original gesehen haben. Von der Farbgebung her kommen die zwei sich recht nahe. Beide haben eine Gemeinsamkeit: rote Pfortendeckel Innenseiten. Ich hab das an einigen Pforten meines Modells auch gemacht:
Der Rot-Ton kommt in den Bildern SEHR schlecht rüber. Er ist viel dunkler, ähnlich wie Oxidrot nur noch etwas dunkler. Die farbige Wiedergabe Wagners diente als Vorlage:
Die roten Klappen oben kommen meine vom Farbton her sehr nahe. Auch die van de Veldes malte ihre Schiffe mir roten Pforten Innenseiten:
Edit: Hier sind die Farben besser getroffen:
Wie ich letztens schon sagte: ich sehe keinen Grund dazu die farbige Wiedergabe Wagners anzuzweifeln. Wenn die Farbe an den Pfortenklappen richtig durchgetrocknet ist werde ich sie lasieren, mal schauen wie sie dann aussehen.
Zitat von Olympic1911 im Beitrag #2660...Aber die Böden der Kojen sind wohl nicht parallel zur Wasserlinie: Winter hat sie dem Deckssprung folgend gezeichnet:
In der Adametz-Skizze sind die Einstiege tatsächlich dem Decksverlauf entsprechend geneigt. Wenn ich wieder zuhause bin heute Abend, werde ich mal schauen wie es beim Genter war. Grundsätzlich sind die Winter-Pläne zuverlässiger als die Adametz Skizze. Zum Beispiel fehlen die beiden Querkojen in der hinteren Kajüte in dieser Skizze komplett.
Also ich sehe keinen großen Unterschied zwischen den von Adametz und Winter gezeichneten Einstiegsluken der Kojen.
Bei beiden sind die Seiten parallel zu den Schotts daneben. Die Unterkante dagegen parallel zum Decksprung.
Am Modell ging es am Wochenende auch weiter. Da ich letztens mit meinem CAD-Programm die Scheerstöcke des Halbdecks gezeichnet habe, war die Zeit gekommen sie aus Holz auszusägen. Zuerst habe ich jedoch sämtliche Decksbalken etwas im Querschnitt verjüngen müssen, da sie alle überdimensioniert waren. Das war eine fürchterlich staubige Angelegenheit. Danach habe ich die Aussparungen für die Scheerstöcke angelegt.
Oben im oberen Bild sieht man die beiden Scheerstöcke die ich mit Holzleim eben aneinander geheftet habe damit die Aussparungen an beiden gleichzeitig angelegt werden konnten und absolut gleich sind. Es passt alles wunderbar:
Ich hatte dann aus einer großen Kartonschablone ein halbes Deck angefertigt auf dem der Plankenverlauf aufgezeichnet wurde:
Und so sieht das Halbdeck des HZM aus wenn die herausnehmbaren Teile und die Halbdeckgrätings entfernt sind:
So wie ich es sehe hatte das Hauptdeck vier herausnehmbare Teile, an jeder Seite zwei die im Bereich des Großmastes unterteilt waren. Es scheint, als ob die vorderen herausnehmbaren teile sogar fast bis zur Ankerbeting reichten:
Wie gesagt, in der Mitte waren sie am Großmast unterbrochen:
Und reichten am Heck schon bis zum Fuß des Besanmastes:
Zitat von Olympic1911 im Beitrag #2728Also ich sehe keinen großen Unterschied zwischen den von Adametz und Winter gezeichneten Einstiegsluken der Kojen.
Bei beiden sind die Seiten parallel zu den Schotts daneben. Die Unterkante dagegen parallel zum Decksprung.
Wenn man ein einigermaßen transparentes Papier drauflegt, erkennt man, daß die achterlichen Einstiegsluken etwas höher positioniert sind und die Unterkanten insgesamt etwas flacher verlaufen als der Deckssprung. Weiter hinten kreuzen sich die Fluchten sogar, können also nicht parallel zum Deck sein. Das könnte man entweder als Indiz für ne schlampige Wiedergabe des Vorgefundenen werten oder auch als dessen realistische Wiedergabe, die erst später "begradigt" wurde, aus welchen Gründen auch immer. Die Liegeflächen der hintereinander platzierten Kojen des HZM könnten jedenfalls abgestuft, sprich ein wenig in die Horizontale gebracht gewesen sein.
Ich glaube kam, dass HW oder Adametz so millimetergenau da rangegangen sind. Dafür kommt man an den Dingern viel zu schlecht dran. Ich glaube schon, dass die Form und Abmessungen der Zugstiegsöffnungen stimmen, aber ob sie in Wirklichkeit vielleicht einen oder zwei Millimeter weiter links oder rechts oder oben waren, schreit kein Hahn nach. Man sieht aber auch in der Heckansicht mit abgenommenem Spiegel, dass diese Öffnungen sehr grob ausgesägt waren und alle eine leicht Unterschiedliche Form hatten. Verglichen damit, sind meine schon viel zu sauber.