Wann dass ein oranje-nassau wappen war, ist es wie Eddie das gemacht hat: gold und rot. Einzige worueber ich zweifel ist das obere kleine Wappen das die beide obere Loewen von einander trennt. Dass gibt es in mehrere Variante: gold-schwarz-gold aber auch: schwarz-golg-schwarz, und eben weiss statt gold ( und wieder beide varianten: s-w-s und w-s-w)
Zitat von Olympic1911 im Beitrag #2759 Auch wenn es nach Silber aussieht, Silber wird es wohl kaum gewesen sein. Vielleicht kann hier jemand was dazu sagen.
VG Peter
Ich erinnere mich an einen altkolorierten Kupferstich des Oranierwappens, welcher die Gürteleinfassung tatsächlich in weiß zeigt. Überwiegend wird sie auf alten Abbildungen aber in Gold wiedergegeben. Wobei ich denke, daß Wagner die weißen Lichtreflexe einer anzunehmenden Vergoldung nur ein wenig übertrieben hat, da auch andere vergoldete Ornamente dieser Reflektionsebene ziemlich weißlich dargestellt sind. Als Maler hatte er auch gar keine andere Wahl, um direkte Reflexe von Gold naturgetreu wiederzugeben, als sie weiß zu "höhen", wie die Fachleute das nennen. Bei Gouachen dieser Art fällt zudem öfters auf, daß das verwendete Deckweiß seine Strahlkraft behält, während bunte Farben mit der Zeit verblassen und auch der Malgrund (Papier) verbräunt, so daß der Kontrast zwischen dem Weiß und der übrigen Malerei mit der Zeit immer stärker wird. Wenn Wagner von unserer Diskussion gewusst hätte, wäre er sicherlich etwas sparsamer mit seinem Weiß umgegangen, wie ich einmal vermute. :-)
Silber auf Schiffsverzierungen kenne ich eigentlich nur bei venezianischen Goldeln. Denn Silber wird schnell schwarz und muß durch einen Lacküberzug geschützt werden. Aber selbst der hilft nicht auf Dauer, da er schnell verwittert und dadurch unschöne Flecken entstehen. Zudem gilt wohl in der Heraldik, daß entweder Weiß oder Silber Anwendung findet, aber nicht beides zugleich. Gold wurde und wird bei Außenvergoldungen übrigens nie überlackiert, da es nicht korrodiert und eine Lackschicht den typischen Eigenglanz des Metalls immer negativ beeinträchtigt.
PS: Weißgold (überwiegend aus Silber bestehend) wurde damals nicht verwendet. Wenn man eine Versilberung eintönen wollte, dann wurde sie mit Goldlack oder anderen farbig eingetönten Lacken "gelüstert" (bekanntes Beispiel: "Berliner Leisten").
Auch der linke verschattete Teil des Gürtels kommt weißgrau rüber, was natürlich zu Denken gibt. Nach einer Originalfassung des 17. Jahrhunderts sieht das für mich allerdings nach wie vor nicht aus. Ich kann die Schrift und die Einfassungen aber gerne auch mit Weißgold vergolden, kein Problem. :-)
Ne andere Frage sind die Perlen, die in der Abbildung weißlich erscheinen, wie sich das gehört. Die an sich roten und grünen Edelsteine darunter erscheinen dagegen vergoldet, also nicht farblich abgesetzt. Fragen über Fragen... %´(
ich glaube nicht, dass die Perlen weiß sind - sie sind schwarz! Was wie weiß erscheint, ist die Reflektion des Lichtes das von rechts dagegen strahlt.
Bei der endgültigen Fassung würde ich sagen, dass das Feld des Wappens oben rechts vergoldet wird wie die Krone. Alles andere wie aufbäumende Löwen und die Einfassung des Hosenbandes machen wir in Weißgold.
Aber du hast recht, die sind tatsächlich schwarz. Wobei ich mich immer verwirrter frage, nach welchen Vorlagen dieses merkwürdige Wappen eigentlich gefasst wurde. Egal, wir richten uns in der Farbgebung nach dem ältesten verlässlichen Beleg, und das ist nun mal diese Malerei. Die ja nicht unbedingt den Originalzustand von 1660 wiedergeben muß, um das nochmal zu betonen. ;-)
Ich glaube, das Gold ist ok. Manch ein Silberschein ist ja auch an den Golddekorationen zu sehen; z.B. an der Bordwand bei den Tritonen der Gillungen. Also offensichtlich ein künstlerischer Akzent des Malers.
Das stimmt schon. Aber was speziell das Hosenband und dessen Inschrift angeht, reichen selbst meine Selbstüberredungskünste nicht aus, mich davon zu überzeugen, daß das auf dem Bild tatsächlich vergoldet erscheint.
Eine Bemerkung noch zu dem geschnitzten Wappen. Da es ohnehin zu groß geraten war und nicht verwendet werden sollte, habe ich es so gefasst, wie es war. Ohne Korrekturen und ohne es sauber zu verschleifen, was hier eigentlich angeraten wäre. Die beiden Giebelteile habe ich dagegen fein geschliffen und die Höhen mehrmals geschellackt, um hier besondere Glanzakzente zu setzen. Man erkennt das vielleicht an den Kanten der eingerollten Voluten. Entsprechend werde ich auch das Wappen vorbereiten und auch das versehentlich geschnitzte Omega in "QUI" sowie einige Löwendetails korrigieren. Besonders unschön wirkt der vergoldete Hintergrund des Löwenwappens rechts oben, der unbedingt geglättet werden muß. Ansonsten werde ich mich nun strikt am Wagnerbild orientieren, also bei den Löwen auch keine Krallen, Krönchen und Zungen farblich absetzen, was dann eben nicht mehr den entsprechenden Wappenabbildungen entspricht.
Was mich bei unserem Exemplar am meisten stört, ist der unebene Goldhintergrund rechts oben und die Unebenheiten in der Krone. Was farbig gefasst wird, bleibt in den Tiefen dagegen matt, so daß keine störenden Lichtreflexe für optische Unruhe sorgen.
Ja, insgesamt wirkt die Originalschnitzerei tatsächlich leicht körnig und das rotweißrote Wappen links unten weist auch deutliche Schnitzspuren auf, insofern muß man es also nicht übertreiben mit dem Egalisieren, das stimmt schon. Was ist aber mit der eigentlichen Grundfläche des Spiegels? Die kommt rüber wie ne grob verspachtelte Kraterlandschaft, wogegen du hier akkurat geschliffene und gestrichene Planken verlegst. Diese unruhige Fläche würde ich übrigens als weiteres Indiz für eine spätere Übermalung werten. Und wenn hier übergepinselt wurde, warum nicht auch am eigentlichen Wappen? Im Moment würde ich mal wieder alles für eine Zeitmaschine geben... :-)
@Eddie ist auch fleißig und hat das zu groß geratene Wappen schon mal farbig angelegt:
Noch mal Vielen Dank Eddie :)
VG Peter
Zitat von Olympic1911 im Beitrag #2769Aber so ganz ast-rein sauber war das Original auch nicht.
...also Peter und Eddie, wenn ihr mich fragt, der (französische) Spruch "Honi soit qui mal y pense" des Hosenbandordens ist auf dem Originalmodell mit einem "Q" geschrieben... Eddie, da kann man doch was machen, oder ?
Ach verstehe, das sollte ein Suchbild sein zur Unterhaltung der Forumsbesucher (finde die 10 Unterschiede zwischen den Fotos)...
Nicht verzagen, das wird schon !
Aber EINEN hab ich noch:
Seid Ihr euch wirklich sicher, dass außer den weißen Kronenzacken nicht auch noch diejenigen Zacken weiß gehören, die vom Strahlenkranz umgeben sind ? Insgesamt sind es dann nämlich 9 Zacken, was in der Heraldik ja eine bestimmte Bedeutung hat...
Grüße Robert (II.)
Verzweifle nicht, wenn du kein Profi bist. Ein Amateur hat die Arche gebaut, Profis die Titanic...
@zimtzucker - Dieses Omega ist tatsächlich sowas wie der Running Gag dieser Geschichte. Aber ich werde mir schon zu helfen wissen, das Ding zu bändigen. ß´)
Doch wie meinst du das mit den Kronenzacken? Wir sind ja inzwischen von Weiß zu Schwarz umgeschwenkt, aber das betrifft nur die Perlen und keine Zacken...
Zitat von Eddie im Beitrag #2772@zimtzucker - Dieses Omega ist tatsächlich sowas wie der Running Gag dieser Geschichte. Aber ich werde mir schon zu helfen wissen, das Ding zu bändigen. ß´)
Doch wie meinst du das mit den Kronenzacken? Wir sind ja inzwischen von Weiß zu Schwarz umgeschwenkt, aber das betrifft nur die Perlen und keine Zacken...
die Anzahl der Zacken ist nie zufällig, sondern entspricht dem heraldischen Rang (Siehe auch hier !) - und das HZM zeigt eine Krone mit 9 perlenbekrönten Zacken, von denen jede 2. etwas höher sitzt und von einem Strahlkranz (bzw. Blütenblättern) umgeben ist. Der Strahlkranz (/die Blütenblätter) mag vergoldet sein, aber die jeweilige Perle darin ist sicher gleichfarbig wie die Perlen ohne Strahlkranz (/Blütenblätter).
Grüße Robert (II.)
Verzweifle nicht, wenn du kein Profi bist. Ein Amateur hat die Arche gebaut, Profis die Titanic...
ich glaube, daß die Krone, da sie keinen speziellen Adelsrang wiedergibt, sondern allgemein für das Haus Oranien steht, einen eher dekorativen Zweck erfüllt. Und dafür bietet sich eben diese allgemeine Adelskrone an, die im Halbrelief auch ziemlich beeindruckend wirkt. Aber egal, die Form steht sowieso nicht zur Diskussion, nur für die schwarzen Perlen habe ich noch keine Quelle gefunden. Sollten die etwa auf einen Todesfall hindeuten? :-(
Gerade gegoogelt:
"Die Perle der Nacht
Die schwarze Perle steht für die schwersten und dunkelsten Stunden des Lebens. Doch um den Tag zu erleben, muss man die Nacht aushalten. Gott ist nicht weit weg."
Gruselig! Verbirgt sich dahinter etwa ein tieferes Geheimnis? x´(
Zitat von Eddie im Beitrag #2774 Aber egal, die Form steht sowieso nicht zur Diskussion, nur für die schwarzen Perlen habe ich noch keine Quelle gefunden. Sollten die etwa auf einen Todesfall hindeuten? :-(