Eiche ist wunderschön zum Verarbeiten. Es ist nicht so hart wie Birne aber von der Struktur her etwas gröber. Ich habe in unserer örtlichen Holzhandlung zwei Klötze Eiche gekauft die sich nur an meiner großen (Baumarkt-)Kreissäge zuschneiden lassen. Wenn ich dünne Scheiben daraus habe, kann ich sie mit dem Proxxon Werkzeug weiter verarbeiten. Für meine Proxxon Bandsäge habe ich aus dem Fachhandel grobe Säge-Bänder bekommen, die ideal sind um kräftigere Eichen-Hölzer zu schneiden. Ich weiß nicht von wen die Bänder sind, sie passen aber trotzdem in der Proxxon Bandsäge. Darüber hinaus beziehe ich von einem Händler der in der elektronischen-Bucht Eichenholz-Leisten verkauft weitere Hölzer. Dieses Holz scheint etwas weicher zu sein, als die Klötze die ich hier im Handel gekauft habe. Eichenholz-Staub brennt stark in der Nase und sie splittert viel stärker als andere Hölzer. Ich habe permanent irgendwelche Splitter in den Händen.
Zurück zum Modell: Es passt GARNICHTS!!!! Diese fantastische Zeichnung die uns Suchhardt zur Verfügung gestellt hat beantwortet natürlich einige Fragen bringt aber dafür aber auch direkt die nächsten. Ich habe an der Backbord-Seite begonnen die Rahmen der Kanonenpforten anzubringen, nachdem wir festgestellt hatten, dass die der Steuerbordseite nach dem zweiten Anlauf immer noch nicht stimmen.
In der Skizze von Suchhardt haben wir es nun schwarz-auf-weiß: Kanonenpforten des oberen Geschützdecks waren 3,9cm hoch. Und so habe ich es auch jetzt gemacht. Wie man aber sieht sind diese Pforten hoher als der Abstand zwischen den Berghölzern ober- und unterhalb dieser Pfortenreihe. Laut Winter-Plänen ist eben dieser Abstand im Maßstab 1:21 37mm. Es ist auch in den Winter-Plänen zu erkennen, dass das untere Berghloz im Bereich der Pforten Ausschnitte erhalten hat.
Die Fotos dagegen besagen uns aber dass die Berghölzer hier eben nicht angeschnitten waren.
Wenn der Abstand der Berghölzer hier tatsächlich 37mm war bekommt man hier nie im Leben ein Pforte von 39mm ohne die Berghölzer anzuschneiden. Kann es sein, dass die niederländischen Schiffsbauer hier eine Variation in Pforten-Größen akzeptiert hat um eben diese Berghölzer nicht anzuschneiden? Am Achterschiff hatten sie anscheinend keine Probleme damit.
War der Abstand der Berghölzer vielleicht mehr als 3,9cm? Bei der Vorstellung jetzt auch noch an der Lage der Berghölzer herum doktorn zu dürfen, wird mir ganz anders zumute. Laut Winter-Pläne waren die Pforten des oberen Decks 33mm hoch anstelle von 39mm in 1:21.
Ist eigentlich bekannt, wie die Höhen gemessen wurde? Schließlich gibt es zwei Möglichkeiten. einmal kann man die Höhe parallel zur Bordwand messen, und einmal die auf eine lotrechte Fläche projizierte Höhe. Ersteres würde bei ein- und derselben Pforte größere Höhen ergeben.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Nun, da die Schräge der Rumpfseiten an nahezu jeder Pforte unterschiedlich ist, wenn auch nur geringfügig, würde das Messen parallel zur Bordwand wenig Sinn machen. Ich hab es ausprobiert und die Differenz zwischen dem Maß parallel zur Bordwand und dem lotrechten Maß beträgt ca. 2/3mm. Wenn man sich das Bild hier ansieht, kann man deutlich das Längen/Breiten-Verhältnis der eingekreisten Pforte erkennen. Sie ist schon deutlich flacher als man es gewohnt ist. Ich tendiere tatsächlich dazu zu glauben, dass die Pforten hier und wahrscheinlich auch die hinter den Fockrüsten flacher gehalten waren als die anderen.
vielen Dank für die Info. Ich möchte, wenn ich deutlich mehr Erfahrung habe eine großmaßstäbliche Kogge (1/20 oder 1/25) nach den Rekonstruktionsplänen aus Bremerhaven bauen. Die Struktur gefällt mir bei Deinem Modell ausgesprochen gut
Gruß Christian
in der Werft: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776 - 1:36 auf dem Zeichenbrett: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776, HM Fireship Comet, 1783, HM Boomb Vessel Aetna, 1777
Pause: HMS Triton, 1771 - 1:48
"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen." "Habe keine Angst vor der Perfektion - Du wirst sie nie erreichen" Salvador Dali
im Schifffahrtsmuseum in Bremerhaven steht ein Modell der Kogge in 1:10; ist auch komplett aus Eichenholz gebaut. Es sieht schon klasse aus!
Die Pforten des oberen Geschützdecks sind so ausgeführt worden, wie ich es oben schon angedeutet hatte. Sie sind überwiegend 3,9cm hoch; die in der vorderen Hälfte des Rumpfes sind entsprechend niedriger um das Bergholz nicht anzuschneiden. Hier ein paar Bilder:
Hallo, Freunde des HZ - nicht verunsichern lassen. Die 3,9 cm Geschützpforten des Hauptdecks schnitten auch im Bereich der Kuhl tatsächlich die Berghölzer. Die Zeichnungen von Wagner zeigen das richtig an. Auch wenn das auf den Winterfotos nicht deutlich zu erkennen ist. Wir müssen berücksichtigen das die starke Wölbung der Bordwand im Bereich des Hauptdecks die Fotodarstellung verzerrt. Die Pfortendeckel stehen bei der Aufnahme nicht , wie die des Batteriedecks senkrecht sondern nach hinten geneigt auf der Kameraachse. Dadurch sehen wir an den Geschützpforten der Kuhl den unteren Bereich der Pfortenöffnung mit seiner Schwelle gar nicht - der rechteckige Pfortenausschnitt erscheint uns daher als Rechteck (Breite größer als die Höhe). Füge ein historisches Foto des HZ an, auf dem man sieht, daß im Bereich der Kuhl die linke geschlossene Pforte das Bergholz schneidet und die Pforten rechteckig sind. Winter erwähnt das in seinem Buch auch " ...die Berghölzer.....gingen auch über die Pfortendeckel hinweg". Ahoi und weiter so.
Hallo! Hier ein kleiner Beitrag vom Gentermodell. Die vorderste Kuhlpforte des Oberdecks vor der Halsklampe durchschneidet das vierte Barkholz ganz leicht (weisser Strich), die nächste Pforte hinter der Klampe schon nicht mehr. Ihr könnt im Vasaforum die Bilder betrachten (Ich weiß leider nicht, wie man hier Bilder einfügt). Man hat sicher auch auf die Ästhetik geachtet - ein eingeschnittenes Barkholz in der Kuhl ist einfach unschön. Wagner hat jedenfalls die Einschnitte - falls vorhanden - viel zu stark angezeichnet. Schaut euch auch die Certer der Vrede 1667 und des 160vt-ers von 1669 im Witsen an. Ganz klar sind die Oberdeckspforten breiter als hoch und die Füllungsplanken höher als die Oberdeckspforte selbst. Man will ja nicht einfach nur das Modell eines Modells bauen, sondern sich auch so weit, wie es uns möglich ist, der wirklichen Baupraxis der damaligen Zeit annähern. Die zwei Mittelpforten der Kuhl schneiden das Barkholz sicher nicht an, nur die 1. und 4.; und die 1. auch nur ganz leicht. Liebe Grüsse! ara.
Also ich sehe hier nicht, dass die Berghölzer unter den Pforten der Kuhl ausgeschnitten sind. Lediglich die hinterste Pforte in diesem Bereich (ganz links) hat diesen Ausschnitt. Man sieht es deutlich. Wenn das Bergholz an allen Pforten diesen Ausschnitt hätten, würde man es auch bei allen Pforten erkennen können. Auch an der Pforte links neben der Klampe ist es klar zu erkennen, dass das Bergholz nicht ausgeschnitten ist.
Es geht weiter... An der Backbord-Seite sind die Rahmen der Pforten nun auch weitgehend fertiggestellt und auch mit der Rumpfbeplankung bin ich gut vorwärts gekommen. Von dem untersten Plankengang müsste ich ca. 2-3mm abtrennen.