mit dem Anschlagen von Taljen ist das bei diesen Schiffen so eine Sache. Im Gegensatz zu den nordeuropäischen Schiffen gibt es bei der Pinco z.B. keine Stage, an denen man Ladetakel anschlagen könnte. Hinzu kommt, das bei Stückgutfahrt auch nicht immer die gesamte Luke geöffnet wird. Nimmt man kleineZusatzladung ein, oder löscht nur einige Teile der Last wird beispielsweise nur eine Lukenseite geöffnet. Dann kann man, sofern nicht das Beiboot auf der anderen Lukenseite liegt, die Abdeckplanken auf der ander Seite ablegen.
Manchmal wird und wurde auch Decksladung auf einem Teil der Luken gefahren. Die Zugänglichkeit des Laderaumes wäre bei einem durchgehenden Lukendeckel nicht mehr gegeben.
Guten Rutsch!
Angarvater
To the optimist the glas is half full. To the pessimist the Glas is half empty. To the ingenieur it is twice. As big as it needs to be.
Auf der Helling „Witsen“, holländisches Pinassschiff,1671. Nach Plänen von Ab Hoving
Nach mehreren Tagen Zwangspause konnte dann heute die Ruderanlage fertiggemacht und montiert werden.
P1092056.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Die Sorgleinen habe ich nach dem üblichen Verfahren angeschlagen, da diese im Plan nicht enthalten sind. Aber eine Ruderanlage ohne Sorgleinen? Unwahrscheinlich.
P1092059.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
So nebenbei flog dann gleich noch die nach Bauplan eingebaute Treppe zur Poop raus, da man, solange das Teil drin war, Backbordruder nur auf vielleicht drei Strich hätte legen können.
Best regards Angarvater
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Auf der Helling „Witsen“, holländisches Pinassschiff,1671. Nach Plänen von Ab Hoving
habe hier schon länger nicht mehr reingeschaut. Zwischenzeitlich hat sich einiges getan. Sehr schöne Details sind zu sehen, und insbesondere der Heckspiegel ist prächtig geworden. Ein tolles Modell!
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Aye Johann. Vielen Dank für die freundlichen Worte!
Dieser kleine Pott hat ungewöhnlich viele Klampen für so eine Schiffsgröße. Liegt aber wohl an diesem Latein-/Rahsegelrigg, das man zum um Riggen ziemlich weit abtakeln mußte. Egal, es waren heute 50 Klampen zu machen. Hier mein Verfahren (die Bilder sind relativ grob, da ich sie mit der I-Phone Kamera bei wenig Licht gemacht habe).
Es handelt sich um ein mahagoniähnliches Tropenholz, dessen genauen Namen ich nicht weis. Die " Mutterstücke" haben bei meinem Nachbarn etwa 28 Jahre in Schuppen gelegen, sind also schön trocken. Das Holz ist sehr feinfaserig und hart.
Ich habe mir entsprechend den Maßen Vierkantleisten zugeschnitten, und dann auf der Unterfräse das Profil ausgefräst
Fräsen.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Das ergibt dann dieses Strangprofil.
Profil.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Die etwas aufgewölbten Außenkanten wurden nach dem Fräsen auf dem Bandschleifer zugerichtet. Die Teile ließen sich auf der kleinen Kreissäge ganz ordentlich schneiden.
Sägen.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Ich setze solche Bauteile mit mittiger Nagelung und Klebung an die Bordwand, damit sie beim Takeln sicherer halten. Hier das Bohren der Nagellöcher,
Bohren.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Ein wenig Schleifen und Feilen ergibt dann ein brauchbares Bauteil.
Klampe 1.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Best regards Angarvater
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Auf der Helling „Witsen“, holländisches Pinassschiff,1671. Nach Plänen von Ab Hoving
Prima, sehr schön gezeigt! Das bringt mich auf eine Idee für meine eigenen Dinge.
Grüße, Joachim
Schöne Grüße Joachim
Mein neues Buch in Deutsch und Englisch erhältlich: "Die Farbe Blau im historischen Schiffbau - von der Antike bis in die Neuzeit" siehe dazu: http://www.modellbau-muellerschoen.de
Gianans Rumpf ist heute fertig geworden. Und bevor ich mich an die Herstellung der Masten mache habe ich erstmal angefangen Blöcke zu machen.
Dabei habe ich Joachims Methode in Abwandlung angwendet.
Das Schichtstangenmaterial
P1142077.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Geteilt und ansatzweise geschliffen
P1132072.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Ich setze die Rolle fest ein, d.h. sie wird stramm eingepaßt und dann mit niedrig viskosem Cyan- Acrylatkleber festgemacht. Hier mal wieder mein Lieblingsmaterial. 3mm Lötdraht in Scheiben geschnitten.
P1132073.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
P1132075.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Die erste Tranche ( da müssen noch die Nuten für die Takel eingefeilt werden)
P1142076.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Cheers Angarvater
P.s. Nach der langen (Experimentier)fummelei mit den Blöcken fand ich den Blick aufs ganze Schiff ganz entspannend.
P1132070.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
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aber klar, die Rolle muss fürs Modell ja nicht beweglich sein
Grüße, Joachim
Schöne Grüße Joachim
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Mastbau - ein Arbeitsbereich der wenige Bilder hergibt. Zumal das Lateinerrigg nur mit Masten aus einem massiven Stamm ausgestattet ist. Hier nun einige Werkstattbilder vom Mastbau.
Ich verwende Ramin für die Masten. Das läßt sich recht problemlos Drechseln und Schleifen.
P1152082.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Für die Scheibgatten der Aufholer wird der Mastkopf vierkant gestaltet. Das mache ich mittels Schleifzylinder auf der Fräse. Mit dem Teilapparat lassen sich die Winkel des Vierkantes ganz gut einstellen.
P1152078.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Die Scheibgatten stelle ich hier konventionel dar. D.h. Bohren und Langfräsen.
P1152083.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Bei der Gelegenheit werden dann auch noch die Bohrungen für die Befestigungsstifte der Klampen eingebracht.
P1152085.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Fockmast in Position.
P1152088.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Weiter gehts jetzt mit dem Einbau der anderen Masten und der ANfertigung der Blöcke.
Regards Angarvater
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Bei diesem Schiffstyp werden nur die Besanwanten "klassisch", also mit Jungfern getakelt. Allerdings auch hier nicht fest auf Rüsteisen gelegt, sondern mit Haken angeschlagen. Heute kamen erstmal die Steuerbordwanten dran.
P1202109.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
P1202107.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Über die Ausführung der Wanten habe ich keine näheren Angaben gefunden. In Analogie zu den sonstigen Verfahrensweisen habe ich die Besanwanten gekleedet. Ist m.E. nach hier besonders sinnvoll, da die Rute des Besansegels mit Sicherheit häufig Kontakt mit den Wanten bekommen hat.
P1202108.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Noch ein blick auf die Poop, dann ist Werftschluß für Heute.
P1202110.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Regards Angarvater
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Zitat von kay im Beitrag #117Sieht fein aus dein Schiffchen.
Grüßle Kay
Dem kann ich nur beipflichten! Unaufhörlich strebt es seiner Vollendung entgegen. Auch das Tauwerk sieht sehr authentisch aus. Zum Glück hatten die Mittelmeerschiffe nicht so viel Schnürle!
Grüße, Alexander
Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten. (Katharina von Siena)
Sehr schön gemacht!! Sach mal, sind die Wanten auch gewurmt oder wie erreichst Du ein so sauberes, 'rundes' Kleeden des Taus?
Grüße, Joachim
Schöne Grüße Joachim
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@ Alexander: das mit den wenigen Tampen ist so eine Sache. Weil Riggen und Takeln zu meinen Lieblingsjobs am Schiff gehören, finde ich die Takelage so einer Pinke eigentlich sehr sparsam:-)
@ Joachim: Die Wanten sind nur einmal bearbeitet. Vielleicht liegt es daran, daß es sich um die Seile von Morope handelt, die sehr fest geschlagen sind. Ich habe diese Wanten mit 0,3 mm sehr glattem Polyestergarn auf meiner Kleedevorrichtung gekleedet. Bei größeren Seildurchmessern nehme ich dann fürs Kleeden das selbe Garn, nur mit maximal 0,4 mm Durchmesser. Zudem spanne ich das zu kleedende Seil recht stark auf der Kleedbank. Nachdem die entsprechende Strecke fertig gewickelt ist zieht sich das Ganze dann etwas zusammen, was die Sache schön fest und dicht macht.
Best regards Angarvater
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