Eine moderne Analyse solcher Bauteile aus mechanischer Sicht nimmt implizit dann an, daß die Erbauer rational gehandelt und experimentell nach einer optimalen Lösung gesucht haben. Eine solche Analyse nimmt dann auch an, daß die Erbauer über entprechendes Verständnis von Tragwerken, Materialeigenschaften, usw. hatten. Das noch rudimentäre Verständnis solcher Zusammenhänge führt erfahrungsmäß dazu, das man versucht, sich auf der sicheren Seite zu befinden, indem Bauteile stärker gemacht werden, als sie aus heutiger Sicht notwendig wären, oder daß Verstrebungen eingebaut werden, die eigentlich nicht notwendig sind.
Eine solche Konstruktion am Heck muß auch im Gesamtzusammenhang mit der Rumpfkonstruktion gesehen werden. Ich weiß nicht, ob ich da richtig liege, aber mir kommt es so vor, daß diese Heckkonstruktionen mit Galerien, Fenstern usw. eher den Charakter einer vorgehängten Fassade haben (ungeachtet des plastischen Schmucks, der überwiegend nur aufgesetzt ist), als konstruktiv in den Rumpf eingebunden zu sein. Die Frage ist also, wie das fragliche Teil an dieser Stelle an die eigentliche Rumpfkonstruktion angeschlossen werden konnte, um einerseits die Belastungen durch die Flagge abzufangen und andererseits das Gewicht der Schmuckornamente zu tragen. Vielleicht entsteht die kompliziert erscheinde Konstruktion auch aus der Überlagerung der beiden Funktionen.: es gibt da einerseits die tragwerkartige Dreieckskonstruktion, die den Flaggstock hält in einer Ebene und andererseits in der Ebene dahinter die fächerförmige Konstruktion, die die Dekorationen hält.
heute gibt es ein kleines Bonbon zur Belohnung. Die Hecklaterne war dran. Es wurde meines Erachtens ja nie eine gefunden und trotzdem gib es bei Björn Langström und Wolfram zu Mondfeld die gleichen Skizzen dazu (vielleicht haben die ja gegenseitig abgeschrieben). Es wird auch ausgeführt, das die Laterne komplett aus Messing war bzw. goldfarben. Bei dem Modell von Foxtrott ist sie dem Schiff entsprechend bunt angemalt. Da ich erst mal von den Büchern ausgehe habe ich meine Laterne goldfarbig gestaltet.
Zuerst habe ich einen 15 mm Acrylrundstab achteckig gefräst und danach mit einem 0,8 mm Fräser die Rahmen der Fenster eingefräst. Diese wurden danach mit dem Panel Liner von Tamiya geschwärzt. Im Anschluss daran wurden die bearbeiteten Flächen poliert. Die Kerze habe ich mit einem Loch 1,5 mm ,weiß bemalt, dargestellt Das Dack ist ebenfalls aus einem Rundstab gefertigt. Die Blume als Abschluss ist aus Birne gefertigt. Die Luftauslässe sind aus schwarzer Pappe hergestellt und mit Sekundenkleber fixiert. Das Unterteil und der Boden der Laterne sind ebenfalls aus Birne hergestellt. Nach dem Zusammenbau wurden die Ecken noch mit 8 Engeln aus Buchsbaum verkleidet und afertig war das Ding.
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ich denk da ist mir schon was feines gelungen auf das ich auch ein wenig Stolz bin.
in dem Buch von Björn Langström (The Royal Warship VASA) git es auf der Seite 98 eine Abbildung des Galeriebereiches der Steuerbordseite. Dort sind kleine goldene Verziehrungen an der Bordwand zu sehen (siehe beigefügtes Bild). In den Buch von Wolfram zu Mondfeld werden diese nicht aufgeführt. Frage an die Mitglieder des Forums: gab es diese Verziehrungen und was stellten sie dar?
Vielen Dank für Eure Bemühungen im Voraus.
Grüße Rüdiger
Hallo Rüdiger,
diese grotesken Maskaronen waren nicht am Dach befestigt, wie es die früheren Rekonstruktionen vermutet hatten, sondern waren als Blenden vor den Galeriespanten der oberen Galerie angebracht (siehe weißer Pfeil).
Hallo zusammen, vielen Dank für die Antworten betreffend Zierteile an der Bordwand. Das bleibt also alles wie gehabt. Ich bin Euch noch die Befestigung der Laterne am Heck schuldig. Der Bügel für die Laterne ist aus 2 mm Messingdraht brüniert und die seitlichen Abstützungen aus 1 mm Messingdraht brüniert. Ich habe die Halterungen mit dem Bügel mit Sekundenkleber verklebt, denn löten am Objekt wollte ich so direkt nicht ausprobieren.
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Da alles zusammenpaßt werde ich die Laterne wieder abnehmen und gut verstauen. Sie wird dann als letztes am fertigen Modell angebracht.
Sieht passend aus. Vielleicht hätte sie noch etwas größer sein können. Von der Sovereign of the Seas berichtet man, dass sich in ihrer Hecklaterne ganze Personengruppen hätten aufhalten können.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
In den Büchern von Langström und von Mondfeld war die so groß. Von Mondfeld hatte in der Zeichnung sogar einen Maßstab eingezeichnet. By the way, kann eh keiner überprüfen da das Ding bis heute nicht gefunden wurde.
Bei Landström ist sie auf zwei seiner Abbildungen unterschiedlich groß. Sie muß ja auch harmonisch zum schmalen Heckspiegel passen. Und das tut sie schon.
Zur Heckflagge: Fred Hocker meint, dass sie etwas größer sein dürfte, als Landströms Abbildungen und wie ich sie bei meinem Modell gemacht habe. Fred meinte, dass sie bis zum Besanmast reichen darf. Nur als Denkanstoß .
Grüße Alexander
Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten. (Katharina von Siena)
laut Angabe von Fred Hocker waren die Geländer an dem Schiff "Pale Yellow". Ich habe dann mal alles angeklebt und mit Zitronengelb leicht abgemischt mit weiß, neu gestrichen. Mal schauen ab man das so lassen kann.
wieder ein paar kleine Schritte. Die Stückpfortendeckel wurden getakelt und die zwei Anker angefertigt. Danach wurden etliche Taue geschlagen für die Wanten und Stage.