@wefalck Darüber habe ich mich in der Tat auch gewundert, aber der Stich von Caffiery zeigt ganz rechts auch die beiden Berghölzer, die mir als Orientierung bei der Verortung der Ornamente dienten.
Sehr schön geworden. Ich nehme zum Abschluß der Schnitzarbeiten noch eine Zeigenharrbürste im Minischleifer und poliere damit die Oberfläche. Sieht dann schön glatt aus. Wäre vielleicht auch für Dich interessant. Lieben Gruß Frank
Hallo zusammen Eberhards (@wefalck ) Verwunderung aus #138 hat mir keine Ruhe gelassen. Tatsächlich störten mich die Schlappohren da an der Seite dann auch und ich habe da einen Abschnitt in der Monographie mal mit Verstand gelesen:
We must be reminded that the drawing represent an artist view of these decors, the proportions of the vessel are not respected, so it is impossible to perfectly apply the geometrie of the plan to the artist sketches by Caffiery.(...)
Ich habe daher diesen unteren Bogen vorsichtig entfernt eingekürzt und neu angepasst, so wie Gérard Delacroix (@GD ) dies in der Monographie empfiehlt (...the décor will need to be adapted, piece by piece, by modifying the proportions in order to fit each part in place: like a master carver would have done while using the original design as a base for his work(...) ...it would also be necessary to bypass small details, as building at 1:36 or smaller, implies inevitable simplification.)
Ich hoffe auf dem Foto ist der wesentlich gefälligere Eindruck, den insbesondere der untere Bogen nun macht, erkennbar (vgl #140):
Ist der Unterschied in der Tat sowohl gravierend als auch notwendig, dass er den Aufwand rechtfertigt? Ich frage, weil ich noch auf der Suche bin, eine Antwort auf die Frage zu bekommen, wie detailliert sollte ( müßte?) man das Modellbauen betreiben?
Zitat von traderdoc im Beitrag #144Ist der Unterschied in der Tat sowohl gravierend als auch notwendig, dass er den Aufwand rechtfertigt? Ich frage, weil ich noch auf der Suche bin, eine Antwort auf die Frage zu bekommen, wie detailliert sollte ( müßte?) man das Modellbauen betreiben?
VG Steffen
bis es Dir und nur Dir gefällt
Grüße
Robert
Und wenn mich dann die Arbeitswut packt,....setze ich mich ganz still in eine Ecke und warte bis der Anfall vorüber ist.
In der Werft: Knochenmodell "Royal Caroline" 1749 M 1: 50 Spantmodell Engl. 74 Kanonenschiff 1781 M 1: 50 nach M. Stalkartt Projekt Phantom M 1: 50
@traderdoc Hallo Steffen Eine fast philosophische Frage. Irgendwo habe ich einmal die Definition von "Hobby" gelesen: Größtmöglicher Aufwand für geringstmöglichen Nutzen. Kann man so sehen, aber alles kann, nichts muss. Deine Frage kann m.E. nur jeder für sich selbst beantworten. In meinem Fall kam ich für mich zu der Antwort, dass der Aufwand jedenfalls gerechtfertigt ist. Das hat seinen Grund auch in der Tatsache, dass ich mich als Wiederholungstäter kenne. Wenn ich einmal irgendwo geschludert habe, ist eine rote Linie überquert und ich tue es wieder. Da Du diese Frage gestellt hast, gehe ich davon aus, dass Du Dich anders entschieden hättest. Das wäre hier sicher von niemandem beanstandet worden. Es gibt aber nicht viele Dinge, die ich frustrierender finde, als später auf ein fertiges Modell zu schauen und sich über die aus der Ungeduld geborenen Fehler zu ärgern. W. zu Mondfeld hat sich mal über ansonsten hervorragend gebaute Modelle geäußert, die dann mit Paketschnur aufgetakelt wurden. Da hat er ausnahmsweise mal recht gehabt. Wenn ich also diesen Aufwand betreibe, dann handelt es sich um den Versuch, ein angestrebtes Qualitätsniveau beizubehalten. Welches Niveau das ist- und jetzt schließt sich der Kreis- muss jeder selbst wissen oder herausfinden.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Zitat von traderdoc im Beitrag #144wie detailliert sollte ( müßte?) man das Modellbauen betreiben?
....meinen 'Senf' mal dazugeben! Das hängt größtenteils vom Maßstab ab. Natürlich wird auch versucht -wie in meinem Falle manchmal - irrwitzig kleine Teile beim Maßstab 1 : 100 oder kleiner zu fabrizieren. Aber grundlegend kann man davon ausgehen, dass bei beispielsweise einem 1 : 48 - Modell die Flappen ( Rohrzapfen- Verriegelung ) der Kanonen exakt nachgebildet werden können, um nur einmal eine Detaillierungsgröße zu nennen. Es liegt natürlich in erster Linie am 'Schöpfer', was ihm genügt oder ob er etwas exzessiv betreibt.
Die Grenzen nach unten werden gesetzt durch die Materialeigenschaften, die verfügbaren Werkzeuge, die eigene Handfertigkeit und ... die eigene Geduld.
Kategorische Aussagen, wie die, daß unterhalb eines bestimmten Maßstab bestimmte Vereinfachungen nötig sind (vorallem wenn von 'riesigen' Maßstäben, wie 1:36 die Rede ist) würde ich so nicht gelten lassen.
Um zum Thema zurückzukehren: es dürfte nur Teil der Dokumente, die bei den Entscheidungsprozessen während des Baues eines Schiffes verwendet wurden auf uns gekommen sein. Mitunter sind das wohl gerade die Entwürfe, die dann nachher nicht so verwendet oder ausgeführt wurden. Die tatsächlich verwendeten Entwürfe sind dann möglicherweise in der Werkstatt oder auf dem Bauplatz verschlissen und anschließend weggeworfen worden. Das dürfte die Inkonsistenzen zwischen den erhaltenen Zeichnungen erklären. Delacroix hat da sicher Recht, daß man da sein eigenes ästhetisches Empfinden und die praktische Logik spielen muß, um solche Inkonsistenzen aufzulösen.
An Schnitzereien habe ich das noch nicht ausprobiert, aber ich reibe kleine Holzteile mit Bimsmehl am feuchten Finger oder Wattestäbchen ab, bevor diese mit Schnellschleifgrund eingellassen werden. Anschließend nochmal die gleiche Prozedur, bevor die Teile mit den erwähnten Ziegenhaarrädchen auf Seidenglanz poliert werden können.
Zitat von Willi im Beitrag #143We must be reminded that the drawing represent an artist view of these decors, the proportions of the vessel are not respected, so it is impossible to perfectly apply the geometrie of the plan to the artist sketches by Caffiery.(...)
stellt sich mir die Frage, ob die Ornamente tatsächlich teilweise "in der Luft" hingen oder nicht etwa der Form des Rumpfes folgten und fest mit der Bordwand verbunden waren? "Freischwebende" Ornamente sind ja immer der Gefahr ausgesetzt, bei schwerem Wetter einfach abgeschlagen zu werden und ich denke, die Zimmerleute hatten anderes zu tun, als nach jedem Sturm die Verzierungen nachzuschnitzen. Gibt es Abbildungen (Planzeichnungen, Stiche), die das Heck des Schiffes zeigen und denen eventuell entnommen werden kann, ob die Schnitzereien "frei" herunter hingen oder der Form des Rumpfes folgend an der Bordwand befestigt waren?