Hallo zusammen Wie kürzlich vorgestellt habe ich mir die Pläne der "l'Amarante", inkl. der Zusatzpläne im Maßstab 1:48 vom Ancre-Verlag bestellt.
Das Studium und die Erinnerungen an den Bau der "La Vénus" flößten mir bautechnisch den größten Respekt vor zwei Sektionen des Rumpfes ein: die Klüsenhölzer (Hawsepieces) am Bug und der Bereich Achtersteven mit den Randsomhölzern, Heckbalken und den unter diesem befindlichen Füllstücken.
Mehr als Machbarkeitsstudien, denn als geplanter Baubeginn, habe ich letzte Woche damit begonnen, die Hawsepieces herzustellen. Für den Fall, dass ich diese nicht mit vertretbaren Einsatz an Zeit und vorhandener Maschinen hinbekommen hätte, wäre die Sache dann auch schnell beendet gewesen, bevor sie richtig begonnen hätte.
Aber es erwies sich, dass die Pläne von Gérard Delacroix sehr exakt sind. Diese komplizierten Teile in einer Zeichnung darzustellen ist sicher schon schwierig genug, das dann aber noch so zu tun, dass man sie nur noch als Kopie auf ein Stückchen Holz zu kleben braucht, und dann mit einem Dremel und einen Walzenschleifer alle Teile so präzise herstellen kann, dass alles perfekt zusammen passt, das nötigt mir schon einigen Respekt ab.
Momentan sieht alles noch etwas unsauber aus, aber um zu vermeiden, zuviel des Guten zu tun und am Ende keine ausreichende Materialstärke mehr zu haben, bekommen sie den letzten Schliff, wenn sie an ihrem Platz zwischen Vorsteven und erstem Spant eingebaut worden sind. Für die Darstellung geteerter Segeltuchstreifen, die zwischen die Bauteile gelegt worden waren, wurde Holzleim mit Spiritusbeize (Farbton Mooreiche) gefärbt.
Obwohl der Maßstab derselbe ist, wie der meiner "La Vénus", ist alles sehr winzig (jedenfalls für meine Verhältnisse). Es zeigt, wie sehr sich die beiden Schiffe zwar nicht von ihrem Erscheinungsbild, aber in ihrer Größe unterschieden.
Das spart Material, bisher habe ich alles Holz aus der Restetonne vom Bau der "La Vénus" geholt, ist aber natürlich durch eben diese Kleinheit nicht einfach. Aber "einfach" ist ja auch nicht das, was ich will....
P.S.: Leider habe ich in meinem Eifer nicht daran gedacht, auch Fotos vom Herstellungsprozess zu machen. Ich gelobe Besserung.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Hallo @Willi , das schaut sehr gut aus. Ich werde mal mit in der ersten Reihe Platz nehmen so da noch Platz ist und Dir bei der Entstehung über die Schulter schauen. Das kann ich im Moment Wenigstens noch. Lieben Gruß Frank
Hallo zusammen Es ging ein bisschen weiter. Nichts dolles, bis jetzt ja eigentlich nur ein 3D-Puzzle. Herausfordernd ist für mich nur die Kleinheit der Teile, die eine viel größere Präzision erfordern, als ich sie bisher gewohnt war. IMG_20240611_141042_6.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Dort, wo es darauf ankam, dass auf beiden Seiten Details so genau wie möglich übereinstimmen, wie hier auf dem unteren Bild z.B. bei der Sponung des Achterstevens, habe ich die Schablonen aus dem Plan zweimal kopiert, davon wenigstens einmal auf Transparentpapier. Das kann ich dann spiegelverkehrt auf die zweite Seite kleben und so ist es zumindest theoretisch möglich, zwei exakt übereinstimmende Seiten herzustellen (vorausgesetzt natürlich, ich stelle mich nicht zu ungeschickt an).
Leider ist an der Kiellaschung zwischen dem Vorfuß und dem mittleren Kielstück ein Knick entstanden. Das kann ich nicht so lassen. Das mittlere Kielstück muss raus und neu gemacht werden.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Heute wie damals gilt: ist keine Absicht 😄. Könnte ich vielleicht zur Ehrenrettung behaupten, aber nein, ich will ja auch zeigen, was schief geht, damit andere daraus lernen können.
Lehrsatz für heute: Prüfe die Laschungen und den Verlauf der daran hängenden Bauteile lieber einmal mehr und wirklich in alle Richtungen.
Außerdem steckt in diesem Kielstück nicht so viel Arbeit, dass ich mich wirklich darüber ärgern könnte.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Das Stückchen Ebenholz soll noch vor dem Zusammenbau aller Teile seine Schnitzereien erhalten. Bei den beiden Modellen, die ich mir als Referenz ausgeguckt habe, sieht dieses Teil (hier das von marsalv, aus dem Forum Ships of Scale)so aus:
Ich selbst glaube aber nicht an diese gleichsam schwebenden Schnitzereien, sondern werde sie auf das Stückchen Ebenholz aufsetzen, so dass das Scheg auch hier von massiver Bauweise ist, wie ich es mir von einem derartig der Gewalt der See ausgesetzten Teil nicht anders vorstellen kann.
Die Teile sind noch nicht zusammengefügt, da nun eine Entscheidung fällig ist. Zur Wahl stehen drei Schiffe, die nach den Plänen von Olivier gebaut worden sind und von denen die "l'Amarante" nur eine ist. Bei ihr sähe der Bereich so aus:
Bei der "l'Amarante" gefällt mir die Galionsfigur nicht, so etwas hatte ich schon bei der "La Vénus". Ich tendiere ein bisschen zur "La Palme", was meint Ihr?
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Herausfordernder - und auch schöner sind sicher die beiden Frauengestalten.
Sehr gelungen finde ich die farbig gefassten Figuren an der L'Anemone von Peter Pratsch. Allerdings hat er sie mit dem freien Oberkörper gegenüber dem Originalentwurf auch etwas aufgehübscht.
Viel Erfolg und viele Grüße Alexander
Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten. (Katharina von Siena)
@Foxtrott , @victory78 Danke für Eure Meinung. Das Modell von Peter Pratsch hat schon was, ich habe es mir schon ein paar Mal und sehr genau angeschaut. Ich würde wohl versuchen wollen, dem Mädel da vorne eine etwas weniger strenge Frisur zu verpassen, aber inzwischen bin ich auch eher bei der "l'Anémone", auch die Heckdekoration ist sehr hübsch. Der Spiegel hat nur zwei Fenster, was angesichts seiner Größe auch sinnvoller erscheint, als die fünf bei "La Palme".
Ich glaube, ich lege mich auf "l'Anémone" fest. Kann ich eigentlich den Titel dieses Bauberichts entsprechend ändern?
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Hallo zusammen Die Balken am Heck (transoms und wingtransom) wurden hergestellt und installiert. Wenn der Leim erst ausgehärtet ist, wird nochmal alles geschliffen.