Einem Buch zum Thema blaue Farbe im Schiffsbau der Vergangenheit habe ich entnommen, dass es schon im 17. und erst recht im 18. Jahrhundert durchaus die Möglichkeit gab, blaue Farbe zu erschwinglichen Preisen herzustellen. Es dürfte allerdings nicht das intensive Blau gewesen sein, dass der Nachbau zeigt. Ich will mich bemühen, so wie bei meinen Modellen des Phenix von Heller „realistischere“ Farben zu verwenden. Das gilt für das blau, ganz besonders aber auch für das Gelb, das man damals verwendete, um Gold zu imitieren. Den momentanen Look des Nachbaus will ich nicht kopieren. Dass das Blau der Sitzkissen in der Kajüte anders wirkt als das der Wände, rührt meines Erachtens vom Material des Stoffs, dass je nach Lichteinfall heller und dunkler wirken kann. Schmidt
Richtig, aber das ist kein Pigment, wie man es für Anstrichfarben braucht, sondern ein organischer Reaktionsfarbstoff. Solche 'natürlichen' Farbstoffe sind auch nicht lichtecht.
Bevor im Laufe des 19. Jh. die Teerfarbstoffe erfunden/entwickelt wurden, mußte man natürliche, blaue Mineralien (teuer bis sehr teuer) oder synthetisch hergestellte Mineralsalze bzw. farbige Gläser (weniger teuer bis relativ billig) sehr fein mahlen.
Hier war längere Zeit Sendepause, nicht zuletzt, weil ich auf neues Resin warten musste. Dabei wird es allmählich Zeit, einige Entscheidungen in Sachen Farbgebung zu treffen. Ich hatte ja schon gesagt, dass ich den Technicolor-Look des Originals nicht nachahmen möchte; grundsätzlich aber soll es bei den verwendeten Farben (blau/gelb) bleiben. Mit dem frischen Resin habe ich aus zwei Abformungen von Heckbereich, Kabinenschott und Heckspiegel Probierschnitten erstellt, an denen ich jetzt die Farbnuancen teste. Ich zeige ein Überblicksbild, weil ich festgestellt habe, dass es so gut wie aussichtslos ist, Farbnuancen korrekt durchs Netz zu bringen. Die Probeteile müssen jetzt erst mal trocknen, denn die wichtigste Frage ist ja die, wie sie die Behandlung mit Ölfarbe überstehen bzw. wie sie sich dadurch verändern.
Hier hat sich eine Zeit lang nichts getan, was unter anderem daran liegt, dass ich meine Werkstatt radikal aufgeräumt und teilweise auch dramatisch umgebaut habe. An dieser Wand befand sich zehn Jahre lang ein privates Papierarchiv, dass ich in tagelanger Arbeit nach wirklich Erhaltenswertem durchsucht, neu geordnet und dann an einem anderen Platz untergebracht habe. Damit ist die Werkstatt erstmals nur dem Hobby gewidmet. Besonders wichtig war für mich die Einrichtung eines 50 cm tiefen Regalbretts, auf dem ich entstehende Wasserbetten und Dioramen sicher abstellen und aus einiger Entfernung betrachten kann.
Endlich aber auch ein Fortschritt bei der Statenjacht, und kein kleiner. Die Testfarben auf der Abgussschnitte hatten jetzt genug Zeit zum Trocknen und haben gestern ihr Fett, Quatsch, ihr Öl bekommen. Dabei hat sich erfahrungsgemäß einiges nivelliert, aber nach meiner Erfahrung machen auch kleine Unterschiede in den Farbtönen eine Menge aus.
So wird es wohl, stand jetzt, aussehen. Das Graublau wird unter Öl recht dezent und sieht für mich auf eine angenehme Art und Weise altmodisch aus. Figuren und Ornamente heben sich nach der Ölbehandlung nicht besonders stark von der Bordwand ab. Ich habe sie aber mit der Originalfarbe trocken gemalt und damit quasi automatisch gewisse Highlights gesetzt, die den Unterschied zur Bordwand betonen, an denen die Ölfarbe so verstrichen ist, dass sie einen Hauch von Maserung imitiert.
Könnte so eine „gebrauchte“ Staatenjacht um 1750 ausgesehen haben? Fragt: Schmidt
"Besonders wichtig war für mich die Einrichtung eines 50 cm tiefen Regalbretts, auf dem ich entstehende Wasserbetten und Dioramen sicher abstellen und aus einiger Entfernung betrachten kann."
Ich glaube die Hälfte der Archive der Museen sieht nur halb so interessant aus wie dass, was ich auf dem Foto zu erkennen glaube :-)
Daniel, das ist natürlich übertrieben; aber es schmeichelt mir. Ich bin über die Maßen froh und kann es eigentlich noch kaum glauben, dass der Raum nach zehn Jahren endlich ausschließlich dem Hobby gehört. Der Anblick alter Steuerunterlagen und Papierarchive, die eigentlich längst digital ersetzt sind, kann einigermaßen abturnen. Ab sofort kann dieser Raum in psychischen Krisen als „sicherer Ort“ benutzt werden. Schmidt
Mal abgesehen von den neidvollen Blicken auf Deinen Hobbyraum: es ist vielleicht der Photographie geschuldet, aber mir erscheint jetzt die Farbgebung etwas zu gedämpft. Ist das in Wirklichkeit tatsächlich so? Die Details verlieren sich in den Schatten.
Beim Photographieren auf einem weißen Untergrund läßt sich die Kamera gerne 'blenden', d.h. sie versucht einen Ausgleich zwischen dem sehr hellen Papier und dem dunkleren Objekt zu finden, was dann in einer Unterbelichtung des Objektes (und insbesondere in zugelaufenen Schatten) resultiert. In Photoshop o.ä. kann man dem zwar entgegenwirken, aber es ist besser, auf einem weniger hellen Untergrund zu photographieren, z.B. auf einer Graupappe. Ich nehme auch gerne grünes Tonpapier dafür, weil das einen angenehmen Farbkontrast bildet - unsere Teile sind ja meist eher braun, beige, weiß oder schwarz.
Der Rumpf hat eine erste Grundierung bekommen. Dabei kommt die neue Heckfigur erstmals richtig zur Geltung als Teil des Ensembles von Ornamenten. Ich denke, das kann so bleiben. Mit der Grundierung, gleichzeitig eine erste Lage der Holzfarbe (Humbrol 63) gewinnt meines Erachtens das Modell ungemein, und es kündigt sich die spätere Anmutung an.
Auch ein weiterer Teil meiner Werkstatt konnte jetzt durch neue Regale etc. endlich die Ordnung bekommen, von der ich immer geträumt habe.
Auch in einem anderen Forum hat man bemängelt, dass meine ersten Ölproben zu dunkel geworden seien. Jetzt trocknen bereits neue Varianten mit deutlich helleren Grundfarben.
Wenn Kinderträume wahr werden - wie hatte ich es genossen in Stuttgart im Spielwarenkorz vor dem großen Regal zu stehen, die Boxarts zu beundern und in die KArtons zu schauen - durfte man tatsächlich noch ...
Bei mir waren es der „Puppenkönig“ in meiner Heimatstadt Mönchengladbach und drei weitere Geschäfte rund um den Bahnhof, die nur im Winter in Ladenlokalen untergebracht waren, die im Sommer als Eiscafés dienten. Dementsprechend improvisiert waren die Läden, die Gänge zwischen den Regalen waren eng und die oberen nur mit der Leiter zu erreichen. Eher die Atmosphäre eines Lagers als eines Geschäftes. Geheimnisvoll und vielversprechend, immer die Hoffnungen nährend, ich könnte noch einen unverhofften Fund machen. Sehr selten Ausflüge nach Düsseldorf und Köln. Die ganz große Offenbarung Merkelbach und Co auf der Kalverstraat in Amsterdam. Ich sage nur: Hoflieferanten! Und inzwischen alles Geschichte, leider.
Ich war bereits kurz davor, diese Version zur offiziellen zu erklären.
Da wurde ich in mehreren Foren nachdrücklich um mehr Farbe gebeten. Prompt habe ich meinen Farb- und Stilberater in Sachen Barock und Rokoko konsultiert, der derselben Auffassung war. Hier eine schnelle zweite Variante.
Basisfarbe für seinen Vorschlag war das Gelb Humbrol Nr. 8, das ich noch im Bestand hatte.
Und nun bitte ich euch um eure Hilfe bei der Lösung eines Rätsels: ich finde Humbrol Nr. 8 in keinem Farbkatalog. Was bedeutet das?
Das Problem hatte ich mit der reinen Goldfarbe -immer nur 'metallic' - habe jetzt eine gefunden. Möglicherweise wurde Deine '8' durch eine andere Farbnummer oder Farbe ersetzt, vielleicht hilft Mischen. Ich selbst nehme, außer schwarz, nur gemischete Farben, da die reine Dosenfarbe selten den gewünschten Farbton trifft.
Vielleicht versuchst du es 'mal mit der '24' von Humbrol, ist ein etwas wärmerer Gelbton.