Hallo! wenn ich mir Bilder von Nachbauten ansehe, finde ich keine Nagelreihen.Meines erachten dürfte man die Nagelung bei unseren Modellen wenn der Maßstab richtig umgesetzt kaum sehen. Ich habe mal zwei Bilder von der Utrecht rausgesucht auf dem man Nägel sieht, sonst sind nur Holznägel zu sehen und die wurden bündig bearbeitet. Aber das muss jeder selbst entscheiden. b16.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Nachbauten ..... Bei Nachbauten wurde Vieles anders gemacht und sich nicht immer an die historische Vorlage gehalten . Sieht für manche eben schicker aus , so ein aalglatter Rumpf . Ist auch ohne eine deutlich sichtbare Nagelung deutlich störunanfälliger . Ein Nachbau soll ja viel länger halten als das Original . Es gibt nachgewiesene Nagelschemata . Beispielsweise die baskischen Schiffe der Red Bay . Ich habe die Literatur dazu . Die Schiffshaut war durchlöchert wie ein Schweizer Käse für Bolzen , Nägel und Treenails . Komischerweise zeigen die Modelle dazu keine sichtbare Nagelung . Ich bin der Meinung , dass sich viele Modellbauer scheuen , eine Nagelung zu zeigen . Wahrscheinlich weniger aus Unwissenheit ; vielmehr aus ästhetischen Gründen . Schau dir mal Alexanders @Foxtrott VASA an . Er zeigt eine grandiose Nagelung . So muss es sein . Über die Jahrhunderte nahmen freilich die Dimensionen der Nagelköpfe ab , da zunehmend industrialisiert gefertigt . Aber eine sichtbare Nagelung ist real und man sollte sie auch zeigen . Wenn ich demnächst den Baubericht der SAO GABRIEL update wird sicher bei einigen wieder die Kinnlade runter gehen und ich ernte einen Shitstorm . Egal . Ich will nicht sagen , es ist so gewesen . Aber - Es könnte so gewesen sein .
Zitat von Semper talis im Beitrag #31Bilder von der Utrecht rausgesucht auf dem man Nägel sieht
Nach der "Entlackungskur" sind auch mit einigem Betrachtungsabstand gut die verdübelten Löcher und die Bolzenköpfe bei der Utrecht zu sehen. Zumindest auf dem Bergholz könnte man sie gut in dem Maßstab von 1:72 nachbilden, müssen ja keine Nägel sind, abgerundete Messingstifte o.Ä. wären gute Imitate
Zum Thema sichtbare Nagelung auf Schiffen (nicht Booten): ich denke, das hängt wesentlich von der zu erziehlenden Qualität und Lebenserwartung ab, was tatsächlich gemacht wurde.
Ein 'kupferfestes' Schiff konnte im Prnzip die Nagelköpfe sichtbar lassen, da diese eben nicht korrodieren. Bei einem 'eisenfesten' Schiff sieht das aber anders aus. Ein außenliegender Bolzenkopf ('genagelt' wurde ja eigentlich weniger, sondern Bolzen wurden durch vorgebohrte Lächer getrieben und dann verklinkt) stellt eine Angriffsläche für Korrosion dar. Diese Korrossion arbeitet sich dann den Schaft entlang, so daß dieser in seinem Bohrloch locker wird und langsam das ganze Schiff vor sich hin klappert. Deswegen wurden eiserne Bolzen eher versenkt und das Loch für den Kopf mit einem Pfropfen verschlossen.
Unten ein Bild von einer schwedischen Galease vom Anfang des 20. Jh., die wiederaufgebaut wird. Die Planken werden hier nun von verzinkten Schraubbolzen gehalten und die Löcher anschließend verspundet. Das Prinzip ist aber das gleiche, wie bei den Klinkbolzen.
Sieht mann auch bei alte Schiffe. Suche mal ‘Pinas Samuel’ in Den Helder. Nur die Barkholzer und schwere Rumpteile sind geboltzt. Alles andere ist gedubelt (und daher wesentlich flach)
Während ich noch auf Wikingerköpfe und schmale Polystyrolprofile warte, habe ich mich um die farbliche Gestaltung der Bordwände gekümmert. Hier der entsprechende Test. Grundfarbe ist immer das von mir über alles geschätzte Humbrol Nr. 63; verschiedene Überzüge mit Öl, darunter in der Mitte mit Umbra Natur. Ich denke mal, das wird es werden. Der Vergleich mit den oben gezeigten Bilder der frisch renovierten (oder neuen) Utrecht überzeugt mich. Die Dübelungen erscheinen zwar weiterhin als (durch die Farbe) abgeflachte kleine Löcher, aber ich denke, das kann man hinnehmen. Oder ist jemand anderer Ansicht?
Wer sich jetzt die Frage stellt, warum ich am richtigen Rumpf (was ich sonst nie tue) übe – der Unterwasserrumpf wird demnächst verschwinden. Iich habe mich nach langem Überlegen dazu entschlossen, auch dieses Modell als Wasserliniemodell zu bauen. Die Möglichkeiten der Präsentation sind dabei einfach wesentlich größer. Allerdings tut es mir um den Rumpf auch ein wenig leid.
Die Dübelung sollte nur einen minimalen Farbunterschied aber kein Loch zeigen.
Gruß Christian
in der Werft: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776 - 1:36 auf dem Zeichenbrett: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776, HM Fireship Comet, 1783, HM Boomb Vessel Aetna, 1777
Pause: HMS Triton, 1771 - 1:48
"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen." "Habe keine Angst vor der Perfektion - Du wirst sie nie erreichen" Salvador Dali
Ja, schade um den schönen Rumpf mit Unterwasserschiff. Du könntest das Vollrumpfmodell auch auf einem Stapelschlitten präsentieren. Oder Du legst es zur Überholung in eine kleine Werft. Da gibt es einige schöne Methoden, ein Vollrumpf zu zeigen ohne dass es »nur« auf Sockeln oder Säulen stehen muss.
@AnobiumPunctatum Vielleicht kann ich noch gleichfarbiges Wachs über den Rumpf reiben, ohne dass die Unterschiede ganz verschwinden.
@Klabauter Es geht ums Fotografieren des Modells auf einer beweglichen Wasserplatte. Dabei muss das Modell frei beweglich bleiben, damit der Horizont immer gerade bleibt, egal aus welcher Perspektive ich fotografiere.
Das Abtrennen des Unterwasserrumpfes ist sowohl eine schwer destruktive als auch eine technisch sehr herausfordernde Arbeit. Selbst nach dem Anzeichnen einer einigermaßen zuverlässigen Wasserlinie erwartet einen noch die heikle Arbeit, den ab sofort unerwünschten Teil des Rumpfes mit einer Trennscheibe abzuschneiden. Bei dem hier besonders weichen Kunststoff besteht die starke Gefahr, dass Material nicht zu schneiden, sondern zu schmelzen. Die Trennscheibe frisst sich entweder fest oder wandert aus – nach Art des herunterfallenden Butterbrotes immer in die falsche Richtung. Mir hilft ein Klebeband, die schlimmsten Abweichungen vorauszuahnen und zu vermeiden.
Über das erste Ergebnis der Abtrennung war ich früher immer total entsetzt. Inzwischen habe ich mich daran gewöhnt, dass erst der nachträgliche Abschliff eine glatte Wasserlinienfläche bildet. Unabdingbar ist dabei eine Glasplatte, auf der das Schleifpapier aufliegt und mittels derer man das Ergebnis immer exakt prüfen kann.
Da ich mich bei meinen Recherchen für meine Modelle mehr auf historische Abbildungen (Gemälde) als auf Pläne fokussiere, erhalte ich den Eindruck, den ich vom fertigen Modell gewinnen möchte, in der Regel erst nach dem Abtrennen des Unterwasserrumpfes. In diesem Falle hier stellt sich jetzt ein gewisses Van de Velde-Feeling ein.
Das Modell kann jetzt die unlängst für den Phoenix überarbeitete Arbeits- und Takelplattform beziehen.