Der grünlich verwitterte Ton, wie Du es beschreibst, hat mir sehr gut gefallen. Außerdem dürftest Du damit sogar ziemlich dicht an die historische Farbgebung heran kommen, denn ich kann mir vorstellen, dass die damals verfügbaren blauen Pigmente in Verbindung mit dem leicht gelbstichigen Leinöl tatsächlich etwas grünlich daher kamen.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Peter: In #101 zeige ich die Grundierung ohne Öl! Willi: Die Geschmäcker sind verschieden, und verschiedene Menschen sehen Farben anders, von den digitalen Veränderungen zu schweigen. Mir war der Kontrast in der Helligkeit zwischen unterer und oberer Bordwand ein wenig zu stark. Und zum Thema Authentizität: Wie oben gesagt, ist das neue Blau das Blau, das Herbert Tomesen (Artitec) und Ab Hoving für ihre Modelle wählen. Ich denke, dass es unter der Umbrafarbe seinen Ton auch leicht ins Grünliche verändern wird. Da werden noch Tests folgen. Ich schulde auch noch eine Antwort in Sachen Abkleben von Bereichen, die mit Ölfarbe behandelt werden sollen. Das ist theoretisch möglich, aber praktisch sehr schwierig. Da müssen unregelmäßig geformte Ornamente abgeklebt werden, und ich hätte auch die Sorge, dass bei dem ziemlich rabiaten Prozess des Abreibens der Farbe selbige unkontrolliert unter das Klebeband gerät. Und schließlich ist es ein wichtiger Effekt der Behandlung mit Ölfarbe, dass sie an denen Farbübergängen Schatten bildet. Schließlich noch mein Hinweis darauf, dass es jetzt einen Streifen weißen Unterwasserschiffs gibt. Der wird, ich traue mich kaum es zu sagen, an der unteren Kante einen ganz leicht gewellten Meeresrand bekommen. Auf diese Art und Weise kann man bei Fotografien den schwarzen Spalt zwischen weißem Unterwasserschiff und Wasserbett leichter mit Photoshop zum Verschwinden bringen. (Hoffe ich jedenfalls.) Schmidt
bei Fragen zum giessen von Modellteilen bin ich auf viele hilfreiche Antworten von "Schmidt" gestossen. Schmidts Spuren folgend kam ich auf auf diesen Beitrag über die Statenjacht von HIS Models in 1:72. Dieser Thread über ein entzückendes kleines Plastkmodell hat mich dazu gebracht, eine "Le Glorieux" von Heller zur Seite zu legen und die Statenjacht anzufangen.
"Schmidt" hat mir empfohlen, über meine Statenjacht einen eigenen Baubericht zu starten. Da er allerdings über den Bau dieses Schmuckstücks alles erwähnenswerte bereits gesagt und gezeigt hat, fände ich das ziemlich überflüssig und habe ihn daher gebeten, sein Einverständnis zu geben, dass ich mich einfach an seinen Bericht dranhänge. Ich werde also hauptsächlich Fragen über den Bau von Plastikmodellen stellen und nur Teile meiner Bastlerei posten, die Schmidt nicht schon gezeigt hat.
Wie Schmidt sagte, sieht der Bausatz recht ordentlich aus. Nur der "Stroomgod", die Heckfigur, gefällt mir auch nicht so. Der Kopf gleicht einem Vollmond eher als einem Flussgott. Ich habe also a la Schmidt die Figur enthauptet und ersatzweise bei beiden Figuren Köpfe von US Flugpersonal, Maßstab 1:48 aufgesetzt. Vorher habe ich ihnen mit Magic Sculp Bärte anmodelliert.
Gegossen habe ich die neue Figur nach der von Schmidt empfohlenen Methode mit Silikon Pricosil und Härter/Harz Biresin F 26. Nach dem Guss der Figuren gefiel mir der eingezogene Bauch des Stroomgods auch nicht mehr und ich habe ihn mit etwas Magic Sculp gefüllt.
Schmidt erwähnte, dass beim Giessen eine Glasplatte und Legosteine hilfreich wären. Das habe ich wohl nicht so recht verstanden und wäre Schmidt dankbar, wenn er mir das auch noch erklären könnte.
Jetzt ist aus meinem ersten Beitrag zu Schmidts wirklich äußerst hilfreichen Thread gleich eine halbe Oper geworden. Ich werde in Zukunft versuchen, mich kürzer zu fassen.
Gast
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Stroomgod Abdomen.jpeg
Stroomgod geändert.jpeg
Erstmal: Willkommen im Forum und in meinem Baubericht. Der kann etwas Leben gut gebrauchen, wartet doch meine Statenjacht schon viel zu lange auf den Weiterbau. Den Flussgott finde ich schonmal recht gut, saubere Leistung für einen Neuling in der Gusstechnik. Der Bart ist allerdings beim Vorbild weniger Hippie-realistisch, sondern strukturierter. (Siehe Fotos im Netz) Ich habe mir das immer so erklärt: Der Bart symbolisiert gewissermaßen die Quelle des Flusses. Thema Glasplatte: Ich fertige mittlerweile meine Formenkästen aus Legosteinen. Die Gründe: 1. Damit kann man rasch Formen in jeder Größe aufbauen. 2. Die Steine lassen sich leicht abbauen. 3. Sie sind wiederverwendbar, weil das Silikon nicht an ihnen haftet. Wenn man einen solchen Formenkasten, der keinen Boden hat, auf eine Glasplatte stellt, läuft - erstaunlicherweise - unten kein Silikon raus. Die Glasplatte ist glatt, die Legosteine sind es auch. Das reicht offenbar für Dichtigkeit. Vor dem Eingießen des Silikons beschwere ich die Form mit einem Bleigewicht, damit sie mir nicht verrutscht. Auf diese Art und Weise produziere ich Silikonformen in Rekordzeit! Schmidt
angemeldet habe ich mich diesmal und in Zukunft unter meinem schon in anderen Foren verwendeten Forumsalias franzbav. Den alten Namen Frantischek versuchte ich zu löschen, aber so etwas ist in diesem Forum wohl nicht vorgesehen und möglich.
zuerst vielen Dank für die präzise Anleitung für den Silikonguss. Das werde ich baldigst ausprobieren. Lego und Glas habe ich schon hergerichtet. Das mit dem Bleigewicht scheint mir für mich nicht anwendbar zu sein. Ich werde die zu giessenden Teile mit Doppelklebeband am Glasboden fixieren. Ich hoffe, Du hast dagegen keine Einwände.
Zum Thema Heckfigur, anscheinend soll es nach Angabe der Herren Emke und Hoving ein "Stroomgod" sein: Du schreibst, ich soll die Bilder im Internet zu Rate ziehen. Würde ich wirklich sehr gerne machen. Nur, bitte, welche Bilder meinst Du damit? Ich kenne die Zeichnung der Herren Emke und Hoving, ich habe Bilder des Nachbaus mit der Heckfigur auf der Backbordseite im Netz gesehen. Unter dem Stichwort Stroomgod finde ich im Internet verschiedene Bilder. Von den Plänen in Rotterdam zeigt eine Heckfigur auf einem Plan einer etwas größeren Jacht für die VOC Westindiencompanie von van Genth von 1761 eine etwas ähnliche Heckfigur. Am eindrucksvollsten und möglicherweise bei der Rekonstruktion als Vorbild dienend scheint mir die Steinfigur, die ich versuche hier anzuhängen. Den Bart meiner Figuren werde ich nach dem Studium der Bilder, die Du mir hoffentlich freundlicherweise noch benennst, versuchen, etwas mehr auszudünnen oder etwas "wilder" aussehen zu lassen. Ich bin gespannt, was Du, lieber Schmidt, dazu meinst bzw. sicher schon mehr weißt über diesen Klabautermann am Heck.
Franz Bildschirmfoto 2024-12-05 um 18.22.37.png - Bild entfernt (keine Rechte)
Aber das Vorbild hat auch merkwuerkdige Proportionen und ein Bart die nicht so nuturgetreu ist. (Tschuldigung, war ein bischen dunkel heute Abend in Utrecht) IMG_1204.jpeg - Bild entfernt (keine Rechte)
Mache wasdu willst :) Fotofgrafieren war bischen schwierig: ohne Blitz zu dunkel, mit Blitz nur Reflectionen. Und die schrecklichen Weinachtsbaum Lichterkette (bis ganz oben in die Mast) war auch nicht hilfreich…
Zitat von Marcus.K. im Beitrag #110Wäre eine Lego-Platte unten zum Abschluß ungeschickt, wegen der Noppen? .. denn damit wäre das Beschweren und Verrutschen ja ausgeschlossen?
Ja, das wäre es. Aber dann gäbe es keinen glatten Untergrund, auf dem man das Teil befestigen könnte, das man abgießen will. Außerdem käme es zu Hinterschneidungen. Die Legowände bieten eine ausgezeichnete Dichtigkeit. Das Silikon mag unter die innere Kante des Legosteins kriechen, die zweite schafft es nicht – und damit dichtet der Kasten sich selbst ab. Ich verwende außerdem kein Klebeband mehr, weil dessen Klebstoff mir schon ein paarmal unangenehm mit dem Silikon reagiert und es am Aushärten gehindert hat. Ich finde es prinzipiell sehr gut, wenn es an dem Modell der Staatenjacht verschiedene Götter mit verschiedenen Bärten gibt. Wichtig ist allerdings, dass sie sich in das Gesamtkonzept der Ornamentik gewissermaßen einschmiegen. Die Schiffsbaumeister und Bildhauer der Zeit haben viel Arbeit darauf gewendet, die üppigen Ornamente zu einer Art Gesamtkunstwerk zu fügen. Die Vasa (1628) wirkt an manchen Stellen auf mich noch etwas zusammengestückelt, während in der Hochzeit des Barock Schiffe wie die Soleil Royal eine hochgradig harmonisierte Ornamentik zeigen. Viele ansonsten wunderschöne Schiffsmodelle, handwerkliche Meisterstücke, leiden darunter, dass die Ornamente nicht den Linien und dem Schwung des Rumpfes folgen, sondern irgendwie angeschraubt wirken. Das ist freilich nur zu verständlich. Eine hervorragend gelungene und perfekt integrierte Schnitzarbeit im kleinen Maßstab ist eine große Herausforderung! Schmidt
Ich bin kein Profi hier, eher Neuling und nicht gerade beschlagen. Dennoch sieht es für mich aus als wolltest Du die "alten Schatten" in den Skulpturen wieder lebendig machen... Versuche es mal mit einer Mischung aus Altöl und Zigarettenasche. Hat manchem Modellbahner auch die Schiene geholfen und warum auch immer es funktioniert... teste das mal an einem nicht zu verbauendem Objekt. Kann klappen.
Grüße sendet Mr. Christian
In Arbeit: die Le Hussard von Artesani Latina von 1848 Im Dock: die Gjøa von constructo Unter Deck: ...freu mich drauf: die Fram von Occre...
Zu Mr. Christians Tip: Altöl und Zigarettenasche habe ich nicht.
Gerne würde ich die Vertiefungen der Figuren und Ornamente mit einem anderen Mittel als "Draken" mit Öl machen, zumal ich lieber Acrylfarbe verwende. Vielleicht wäre eine stark verdünnte Acrylfarbe ähnlich Vandyck Braun ein Ersatz. Falls jemand dazu Rat weiß. würde ich mich darüber freuen. Ich probier gerade die Bordwände mit Humbrol Acrylics, sie trocknen gerade. Schau mer mal...