Der 'Stern' ist eingepasst. Die befüchteten Schwierigkeiten durch die veränderte Gillung ( Korrektur des Unterwasserrumpfes ) haben sich nicht ergeben. Die fertiggestellten Balkone wurden versuchsweise angesetzt. Aber es ist noch relativ 'nackt'. Es fehlt noch die Vielzahl der Skulpturem, Stützen und Streben und die Hecklaternen, wobei ich zögere, da erfahrungsgemäß letztere beim weitern Bau oft Schaden nehmen.
Die "Heckpartie" ist soweit fertiggestellt. Kleine Korrekturen sind noch möglich. Die das Ganze 'krönenden' Laternen werden später aufgesetzt, da sie beim weiteren Bauen wahrscheinlich beschädigt würden. Der Sprietmast wurde schon 'mal abgefahren.
Hier kommt die korrigierte und richtige Bemessung des Unterwasserrumpfes gut zur Geltung. Die 'Wasserlinie' muss noch einmal geradegezogen werden.
Zu einem mustergültig gebauten Rumpf -wie man meinen könnte- gehört auch eine sauber gezogene Wasserlinie. Sie hatte noch ein paar 'Macken' von der Volumenänderung des Unterwasserrumpfes.
Die Krängung erinnert ein wenig an das Muschelabkratzen, aber es ist ja kein Fahrmodell . Ferner wurden schon einmal die Untermasten gebaut und entsprechend der Zeit und Nation farblich angepasst. Es dauert noch etwas bis dahin.
Zitat von Dubz im Beitrag #201Das sieht prächtig aus. Ich habe mir mal erlaubt das Bild ein wenig zu bearbeiten.
Danke, Dirk! @Dubz Das ist lieb gemeint, aber diese Farben sind zu kräftig. Das war schon richtig so. Die kräftigen Farben gefallen zwar dem Einen oder anderen Modellbauer oder Betrachter. Ich versuche aber, die Farbgebung dem damaligen Aussehen anzupassen.
Ich wage einmal eine kühne These; führt man als Gegenbeweis die zum Teil 'schreienden Farben' der WASA an, könnte es sein, dass durch chemische Prozesse im Schlick über die Jahrhunderte besonders die auf Ocker basierenden Farben erst dort ihre 'Brillanz' erhielten. Im Original könnten sie auch eher "gedämpft" herübergekommen sein.
Zitat von Windgesicht im Beitrag #200Zu einem mustergültig gebauten Rumpf gehört auch eine sauber gezogene Wasserlinie.
- das ist immer das Dilemma: beim Original war die Wasserlinie nicht mit dem Lineal und der Wasserwaage gezogen; wenn man das aber nachahmen würde, dann sähe das nach schlampigem Modellbau aus, auch wenn es Originalgetreu ist ...
Da der Rumpf nun soweit fertiggestellt ist -bis auf die Gangways beiderseits der Kuhl-, wird mit den Dingen darauf begonnen und zuerst ganz klein -mit der Takelung des Sprietmastes d.h. Wanten mit Webleinen. Die Gangways werden später eingebaut, da sich darunter die Kreuzhölzer für die Schoten und Halsen des Fock- bzw. Großsegels befinden. Das würde kniffliger als es sein muss, diese im Halbdunkel und um Ecken zu belegen.
Um mit der richtigen Takelung beginnen zu können, müssen zuerst die Rüsten komplettiert werden, d. h. die Juffern mit den betreffenden Püttingseisen präparieren bzw. herstellen.
Bezüglich der Juffern habe ich mich dazu entschlossen, nicht die herzförmigen aus dem Baukasten zu verwenden, sondern runde. Die Herzform kommt m.E. noch in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts bei den Franzosen vor wie z.B. bei der COURONNE; GRAND HERMINE und SAINT LOUIS, danach nicht mehr. Die Püttingseisen werden auf einem Brettchen in Form gebracht. Übrigens; das Brettchen ist ein Musterstück unserer Terrassendielen, vor drei Jahren gebaut. Es handelt sich um 'sibirische Lärche', man beachte die Jahresringe, langsam gewachsen. Man versicherte mir, dass die 'ewig und drei Tage' halten. Mich wunderte nur, dass die Firma, auf die ich gar nicht einmal lange warten musste, dieses Material zur Verfügung stand, da es zu dieser Zeit bereits mit Russland nicht mehr zum Besten stand, oder sie hatten einen großen Vorrat ( soviel zum Thema 'Holz' von mir ).
Nun ja, sibirische Lärche, die überdacht verlegt wird, hält sicherlich länger, als die, welche jeder Witterung ausgesetzt ist. Bei mir hielten die Dielen etwas 6 Jahre, dann fingen die ersten an zu faulen. Habe dann nach insgesamt 10 Jahren alle ausgetauscht gegen Thermobambus. Und die halten hoffentlich bis zu (meinem) Ende.
Zitat von traderdoc im Beitrag #206Bei mir hielten die Dielen etwas 6 Jahre, dann fingen die ersten an zu faulen.
@traderdoc Die Dielen der relativ kleinen und familiengerechten Terrasse liegen nur zum Teil überdacht und sind von unten belüftet und ich schrubbe sie in Abständen mit Essigreiniger, um den moosigen ( Algen? ) Belag zu entfernen. Die alten Dielen aus Fichte, die sich bei der Verlegung 'sehr nass' anfühlten und von Beginn an lagen, hielten - nach Behandlung mit Leinöl in Abständen- dreißig Jahre lang. Mal sehen, wie es sich entwickelt.
Terrasse neu 2, 2021.JPG - Bild entfernt (keine Rechte). Terrasse neu 5, 2021.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
-wieder der Schwenk zum Fachlichen- die Püttingseisen! Der Werdegang dazu ist zeitraubend, daher werde ich sie für den jeweils zu takelnden Mast anfertigen, um einen 'Koller' zu vermeiden. Ja- es gibt nicht nur den Tropenkoller, wobei Chinin- haltige Getränke Abhilfe schaffen sollen. Hierbei weiß ich es nicht; keinesfalls soll es soweit ausarten, dass es heißt "welchen Fockmast von den beiden nehme ich jetzt" .
SAM_0121.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) zunächst der Eisendraht, der gar nicht so aussieht, im reduzierenden Teil der Flamme "brüniert" zur weiteren Verarbeitung, nicht im oxidierenden, das führte nur zur Rußbildung.
SAM_0122.JPG - Bild entfernt (keine Rechte). die Teile der Püttingseisen werden vorgebogen
SAM_0124.JPG - Bild entfernt (keine Rechte). es wird "vorgebohrt" mit sehr heißem Dorn. Die 'Nägel' sind abgezwackte Stahlstecknadeln, die mit Klebstoff versehen, eingesetzt werden.
SAM_0125.JPG - Bild entfernt (keine Rechte). so sieht's dann aus, noch vorsichtig verlöten und das zig- mal.