Zitat von James cook im Beitrag #13Aber ganau da müssen natürlich Leute drauf
Hm, ich lese immer "müssen". Warum so dogmatisch?
Von zig tausenden Schiffsbildern in meinem Archiv sind reichlich "gefühlte Geisterschiffe" zu finden. Wenn das bei den 1:1ern so ist, dann ist es ja bei Modellrepliken durchaus realistisch:
Als kleiner Joke: Ich werde wohl demnächst ein Modell der über 300 m langen MS Norwegian Breakaway bauen, da lässt sich nicht einer der mehr als 4.000 Passagieren und/oder 1.500-köpfigen Besatzung blicken. Das spart so einiges an Baustunden.
"Zaghafte Versuche der Belebung zeigen einige Modellbauer mit 5 bis 10 Figuren, dabei ist jedem bekannt, dass es mindestens das 10-fache war. Aber auch diese Figuren stehen manchmal nur dumm rum, ohne vorbildgetreuen Bezug zur getakelten Besegelung oder den Manövern."
Sind mittlerweile einige mehr als 10 geworden :-)
Manche sind sogar "beschäftigt" ;-)
Und Alterung findet sich mittlerweile auch :-)
Aber jeder so wie er es möchte, nach eigenem Gusto - und natürlich auch nach Können - hier gibt es kein richtig oder falsch.
@dafi: Das ist ja der Knaller, so viele Leute.... Kannst Du mir bitte mitteilen, welcher Masstab das ist und wo Du so unterschiedliche Figuren herbekommst? @Ros Tocker: Empfehlung, die Breakaway am besten nachts darstellen, bei Mondfinsternis, geht noch schneller....;-)
an Alle: herzlichen Dank schon mal für die rege Beteiligung an Vorbildern. Eingangs schrieb ich nicht nur von Figuren, sondern auch Takelstellungen. Gibts da von Euch auch spezielle originalgetreue Anordnungen / Manöverdarstellungen?
Man sollte da Unterschiede machen. Alexander baut sein Modell im Navy Board Stil. Hier geht es um die Konstruktionsmerkmale, Matrosen wäre fehl an Bord. @Foxtrott Andere stellen ihr Modell mit allen Takeln dar, aber ohne Segel. Also quasi als Auflieger. Auch da kommt man ohne Besatzung aus. Wenn man aber ein Segler mit angebrassten Segeln herrichtet, dann möchte ich auch Matrosen sehen.
Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Windgesicht
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ORI 80, Anker auf- Manöv
Ich habe meine Wapen v.Hamburg nun auch noch etwas belebt:
Kojen, Säcke und Ladung sowie Zimmermann an der Werkbank an Deck aufgestellt.
James cook
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Kojen.jpg
James cook
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Oberdeck.jpg
Werkbank.jpg
@Windgesicht bist Du sicher, dass das Gangspill hinter dem Fockmast auf der Back, das Ankerspill ist. Um den schweren Pflichtanker zu heben sind da viel zu wenig Leute am Spill und die Position lässt auch gar nicht mehr Leute zu.
Grüße
Robert
Und wenn mich dann die Arbeitswut packt,....setze ich mich ganz still in eine Ecke und warte bis der Anfall vorüber ist.
In der Werft: Knochenmodell "Royal Caroline" 1749 M 1: 50 Spantmodell Engl. 74 Kanonenschiff 1781 M 1: 50 nach M. Stalkartt Projekt Phantom M 1: 50
Zitat von Tarjack im Beitrag #24@Windgesicht bist Du sicher, dass das Gangspill hinter dem Fockmast auf der Back, das Ankerspill ist. Um den schweren Pflichtanker zu heben sind da viel zu wenig Leute am Spill und die Position lässt auch gar nicht mehr Leute zu.
Vielleicht drehen unter dem Backdeck auch noch welche mit? Ich glaub auch, die drehen in die falsche Richtung, so wie das Tau um die Ankerwinde angeschlagen ist, geht der Flaschenzug abwärts. Aber ansonsten klasse Arbeit.
@Tarjack ...es sind nur die letzten Meter am Cathead -die Aufnahme war zu früh- es kamen noch mehr 'Leute' an das Spill. Das Kabelaar für die Hauptarbeit des Ankerhievens befindet sich im ersten Batteriedeck. Der Hosenbojenmann ( damals Deine Empfehlung und 'dafis' ) hatte zuvor den Anker am Catheadblock eingehakt.
ich finde diese 'lebenden' Schiffe oder eher belebten Schiffe wirklich ganz toll! Und wer einmal Dafi's Victory live gesehen hat, kommt aus dem Staunen gar nicht mehr heraus, echt fantastisch! Und Gebbi's riesige Flotte an Seglern sind ohne Besatzung auf dem See gar nicht vorstellbar. Auch jedes Diorama lebt davon.
Dennoch möchte ich noch ein paar Aspekte einbringen, zu denen ich mir in der Vergangenheit auch immer wieder Gedanken gemacht habe.
Da ist erst einmal das Thema 'Alterung', das gehört ja unmittelbar zu einem 'lebenden' Schiff. Ein, wie ich finde, sehr anspruchsvolles Thema. Auch als Landratte im tiefen Süden bin ich schon seit vielen Jahren immer wieder mit Yachten unterwegs gewesen, habe dadurch auch viele 'ältere' Schiffe gesehen, war natürlich auf der Batavia, der Hermione und einigen mehr. Und dennoch, ich tue mich sehr schwer, zu sagen, wie jetzt wirklich Altersspuren aussehen, und insbesondere, wie sah das auf den alten Seglern damals aus.
Inzwischen habe ich durchaus so einige Modelle in live oder auf Bildern gesehen, bei denen diese künstliche Alterung versucht wurde, umzusetzen. Gerade im Plastikmodellbau ist es ja durchaus üblich, mit verschiedenen Maltechniken dies zu imitieren. Allerdings wird die Alterung meist gleichmäßig überall gemacht, was alles andere als realistisch ist. Bislang habe ich viele Modelle gesehen, die durch die künstliche 'Alterung' eher verschlechtert wurden, aber nur wenige Modelle, bei denen dies wirklich richtig umgesetzt wurde und die dadurch besser wurden. Wobei auch dies, was ist richtig? Ich kann eher sagen, was falsch ist und das Falsche fällt auf, es fällt negativ auf. Übrigens trifft dies auf die Flieger auch zu, zumindest soweit ich die Sparte kenne. Ein paar mehr sind dort gut gemacht, allerdings ist es auch leichter zu realisieren, als bei dem komplexen Gebilde eines historischen Seglers.
Unser Forum enthält wirklich geballtes Wissen, in vielen Bereichen, aber, was die künstliche Alterung betrifft, ist das Wissen doch vergleichsweise dünn. Ich weiß nicht, ob ich das mit meinem Wissen und Können wirklich gut hinbekommen könnte. Aus diesem Grunde habe ich es bei den bisherigen Modellen nicht gemacht und werde es auch bei dem aktuellen Modell nicht versuchen. Meiner Ansicht nach ist es besser, die Alterung nicht zu machen, anstatt schlecht zu machen.
Ein weiteres Thema, das mir immer wieder im Kopf herumgeht, ist das der Ausstattung der Modelle. Jeder mir bekannte Plan - und das sind viele - zeigt immer nur das Schiff und die unmittelbar zum Schiff gehörige Ausstattung. Aber was ist mit all dem ganzen Zeug, das sonst auf den Decks immer noch zu finden war? Verpflegung, Unterkunft, Leben an Bord? Auch hier ist nur sehr verstreut Wissen zu finden. Manchmal gibt es Bilder oder ein paar Beschreibungen. Aber es ist schwierig hier eine konsistente Zusammenstellung von solchen Materialien für ein Schiff einer Periode, etc. zu finden. Oftmals werden mehr unmotiviert irgendwelche Wasserfässer auf dem Hauptdeck platziert, selten mehr. Und das meist nicht einmal korrekt. Auch zu dem Thema denke ich, gäbe es noch viel Wissen auszugraben und geordnet zusammenzustellen. Hier würde ich durchaus gerne mehr auf meinen Modellen darstellen, mangels korrektem Wissen lasse ich das Meiste jedoch weg.
Ja, und dann ist da noch die Besatzung. So mancher hier im Forum 'baut' sich seine Figuren individuell auf Basis von Standardfiguren. Es ist schon toll welche fantastischen Ergebnisse sich daraus ergeben. Meinen Glückwunsch an jeden, der dies beherrscht. Ich freue mich und schaue dies immer wieder gerne an. Nun stellt sich natürlich die Frage, was hindert mich selbst daran, dies zu machen? Grundsätzlich eigentlich nichts. Die Techniken beherrsche ich nicht, ok, aber ich denke, das würde ich nach einiger Zeit auch hinbekommen. Nein, was mich wirklich hindert, ist der fehlende Spaß daran. Mein Interesse gilt den Schiffen, Schiffe zu bauen macht mir Spaß. Und so sind eben meine Modelle nicht 'belebt' und dennoch finde ich sie schön. Ich finde auch all die Schiffe schön, die nicht belebt sind, denen fehlt es für meinen Geschmack an nichts. Ihnen geht nichts ab, nur weil sie nicht 'belebt' sind.
Ich denke, es kommt immer auf den persönlichen Geschmack an, weder sind die 'belebten' Modelle besser, noch sind es die anderen. Es gibt so viele Sichtweisen auf das Thema, auf die Schiffe, und alle haben ihre Berechtigung. Es gibt unterschiedliche Ziele und Motivationen ein Modell zu bauen und darzustellen, das 'belebte' Schiff ist nur eine davon. Keine Art und Weise ein Modell darzustellen ist besser und richtiger als die andere. Aber das ist doch auch das Schöne an dem ganzen Thema, dass es eben die unterschiedlichen Sichtweisen und Darstellungen gibt. Jedes, jeder und jede auf seine Art.
Schöne Grüße Joachim
Mein neues Buch in Deutsch und Englisch erhältlich: "Die Farbe Blau im historischen Schiffbau - von der Antike bis in die Neuzeit" siehe dazu: http://www.modellbau-muellerschoen.de
Tolles Statement, Joachim Anscheinend ticken wir da ähnlich. Für meinen Geschmack reicht ein einziges Männeken aus, um die Dimensionen und den Maßstab auch dem Laien zu vermitteln, gut gemacht finde ich aber bei Varianten schön.
@ Joachim: Sehe ich genau so. Daher habe ich ja mal diesen Thread gestartet, um diese noch stiefmütterlich behandelten Themen der "Belebung" mal anzupacken, zu diskutieren, zu zeigen und vielleicht entsteht gar eine neue Kategorie des Segelschiffsmodellbaues, der "Szenerie-Modellbau". Mir fiel nämlich auch bei den Herstellern der Mangel an Zubehör /Ausrüstung/ geeigneter Figurenauswahl auf. Ich möchte halt dazu anregen, unser Hobby in diesem Sektor auf ein höheres Niveau zu bringen. Selbstverständlich haben alle traditionellen Standmodelle usw. ihre volle Berechtigung.
@James cook , vielen Dank für dein Statement, hatte ich durchaus auch so verstanden und finde ich als Anregung ganz toll. Und hier gibt es durchaus einiges an Wissen auszugraben. In dem Bereich gibt es es schon noch einiges an Nachholbedarf.
Schöne Grüße Joachim
Mein neues Buch in Deutsch und Englisch erhältlich: "Die Farbe Blau im historischen Schiffbau - von der Antike bis in die Neuzeit" siehe dazu: http://www.modellbau-muellerschoen.de