Vielen herzlichen Dank erst mal für die Likes und netten Posts!
Heute habe ich eine Frage an die Experten:
Auf den Zeichnungen habe ich eine Luke markiert. Wenn ich es richtig sehe, müssten dort doch eigentlich die Ankertrossen hinunter geführt werden, richtig? Wie wird denn so eine Luke abgedeckt, wenn da die Ankertrossen hindurch laufen? Sie wird ja wohl nicht offen bleiben können, oder?
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Schöne Grüße Joachim
Mein neues Buch in Deutsch und Englisch erhältlich: "Die Farbe Blau im historischen Schiffbau - von der Antike bis in die Neuzeit" siehe dazu: http://www.modellbau-muellerschoen.de
anbei ein Bild meiner GROSSEN JACHT von 1678 . Diese Luken hatten wohl grundsätzlich einen Deckel . Das Ankertau lief durch eckige oder viertelkreisförmige Aussparungen . Oder eben durch solche Hutzen . Zusätzlich war der Deckel verschalkt . Also gesichert mit einem Eisenbügel mit Schloss oder Ähnlichem .
Grüße von Thomas
emily.ndh
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Danke Dir Thomas, @emily.ndh . Solche Hutzen sind mir bislang noch auf keinem Schiff aufgefallen, war das üblich oder doch eher die Ausnahme? Für was diente der Bügel ?
Schöne Grüße Joachim
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Der Bügel dient als Sicherung gegen Öffnen der Luke auf Fahrt . Es soll ja kein Wasser überkommen . Es gibt da ein tolles Buch von Werner Jaeger : Die niederländische Jacht im 17.Jahrhundert . Dort wird sehr ausführlich und in vielen Einzelheiten unter anderem auch auf die GROSSE JACHT eingegangen . Sie gehörte wie die BERLIN zur Flotte des Kurfürsten von Brandenburg . Die Luke mit den Hutzen und dem Sicherungsbügel war im Buch dokumentiert und so habe ich es dann für mein Modell übernommen . Solche Hutzen habe ich auch anderswo schon gesehen . Weiß aber nicht mehr wo . Also , dieses Buch würde ich dir sehr ans Herz legen .
Übrigends gefällt mir die 3D-Rekonstruktion der BERLIN von Igor ausgesprochen gut . Als ein Pinassschiff . Nur würde ich den Zugang zur Back offen lassen . Oder gar keine Back . Diese Diskussion wegens der Back bei der BERLIN gab es im Forum schon mal .
@emily.ndh , prima Tipp mit dem Buch von Werner Jaeger, das werde ich mir gleich mal anschauen.
Schöne Grüße Joachim
Mein neues Buch in Deutsch und Englisch erhältlich: "Die Farbe Blau im historischen Schiffbau - von der Antike bis in die Neuzeit" siehe dazu: http://www.modellbau-muellerschoen.de
Danke dir Dirk, was mich etwas irritiert, dass die Öffnungen seitlich sind, oder können die Hutzen gedreht werden?
Schöne Grüße Joachim
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Vielen Dank nochmals an alle für die prima Beiträge!
Noch eine Frage in die Expertenrunde:
Im Vorschiff gibt es mit den Plänen ein kleines Problem. Wenn man es sich genauer anschaut, dann fällt auf, dass es nicht möglich ist, die zwei Kanonen auf dem Vorschiff komplett zurückzuziehen, die Ankerbeting verhindert dieses. So kann es also unmöglich gewesen sein.
Hier der Originalplan:
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Nun wäre meine Idee, die Ankerbeting um etwa 0,6-0,7 m nach vorne zu versetzen. Dies gäbe ausreichend Platz für die Kanonen. Außerdem könnte dann zwischen die Ankerbeting die Kombüse eingebaut werden, wie es bei anderen Schiffen vielfältig zu sehen ist. Hier würde ich auch nur eine Größe, wie bei der Batavia (1x1,3m) vorsehen.
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Was haltet Ihr davon?
Schöne Grüße Joachim
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Das Problem taucht bei allen mir bekannten Rekonstruktionen der Schiffe dieser Epoche auf. Deine Variante sieht vernünftig aus und daher würde ich das auch so machen, resp. habe ich das bei der Countess of Kongsbridge auch so gemacht.
Als ehemaliger Maschinist handele ich dann immer nach dem GMV Prinzip. Will sagen: „gesundem Menschen verstand“. Oder: wenn es nicht paßt dann muß man anpassen.😉😁👍
Angarvater
To the optimist the glas is half full. To the pessimist the Glas is half empty. To the ingenieur it is twice. As big as it needs to be.
Auf der Helling „Witsen“, holländisches Pinassschiff,1671. Nach Plänen von Ab Hoving
Du hast die Beting nach hinten (achtern) versetzt. So knallt die Kanone gegen das Betingknie.
Du könntest sie tatsächlich etwas nach vorn zum Bug setzen, dann hättest du Platz für den Schuss.
Bei der Kombüse war ich auch schon am überlegen, wo sie hätte sein können. Das Buch über die Prins Willem, wo nähere Informationen zur Kombüse zu finden sind , habe ich allerdings erst später in die Finger bekommen.
Ich kann heute abend noch mal nachschauen, aber war die Kombüse nicht unter Deck nahe beim Großmast? Über der Kombüse gab es eine Öffnung im Deck auf der ein rechteckiger/quadratischer Kombüsenschornstein aufgesetzt werden konnte. Ich war schon am Überlegen ob ich das ggf. nachträglich noch so realisiere. Etwa auf Höhe des mittleren kleinen Kreuzholzes. Das ist ja bei mir unbenutzt.
Schau mal bei den anderen Plänen aus dem Hoeckel-Buch, ich meine bei einem Plan ist eine Kombüse eingezeichnet. Dementsprechend, sowie auch den weiter obene genannten Quellen, spricht momentan nichts für eine Kombüse unter dem Backdeck.
@Ros Tocker Du hast schon recht, die Kanone wäre dann auf Höhe der Betingknie, allerdings hätte es immer noch etwas Platz dazwischen. Die Beting ganz nach vorne zu setzen ist natürlich auch eine gute Überlegung, dann wäre nichts dazwischen. Mir gefiel meine Idee, weil ich dann die Kombüse dazwischen setzen könnte. Unter Deck wäre natürlich auch noch eine Variante, direkt vor dem Mast zwischen die Betingpfosten, oder dahinter ... Bei der Fleute Derfflinger ist sie vor dem Großmast. Vor dem Mast wäre es bei der Berlin dann aber mit einer Haube schwierig, da wäre eine Bedienung der Beting kaum noch richtig möglich. Es müsste aber eine Haube sein, da ein Abzug her muss und andererseits aber kein Wasser nach unten gelangen darf. Da die Berlin aber nur dieses eine Deck hat, geht meiner Meinung nach nur eine Haube. Die Haube müsste dann sehr nahe am Großmast und recht klein sein, neben dem Knecht, ansonsten stört die Haube bei der Bedienung des Spills.
Schöne Grüße Joachim
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