Hallo Joachim Warum klebst du nicht einfach eine Leiste in Plankenstärke und 2 mm schmaler als der Kiel mittig auf demselben? Da gehst du das Fräsrisiko nicht ein und sehen tut's auch niemand.
Uwe vom Dunkelwald (lat.: Miriquidi)
Mitglied des Phantomprojektes Recherche: Fleute Zeehaen Kiellegung: Golden Hinde Fertiggestellt: Die Kolumbusflotte
Ja @Marten so hätte ich es wohl machen können, werd ich mir das nächste Mal überlegen. Aber nun ist es ja soweit ok. War meine erste intensive Erfahrung mit der Fräse. Muss mit ihr wohl erst noch warm werden. Zu denken, man könnte sich an so eine Fräse setzen, auch wenn sie klein ist, ohne zu probieren, und zu denken, das kann ja wohl kein Problem sein, tja, das kann täuschen.
Schöne Grüße Joachim
Mein neues Buch in Deutsch und Englisch erhältlich: "Die Farbe Blau im historischen Schiffbau - von der Antike bis in die Neuzeit" siehe dazu: http://www.modellbau-muellerschoen.de
Moin @schiffebastler so wie Marten es schrieb mach ich es auch immer. Aber, ich bin ja ein Kudin-Fan und liebe seine unkonventionellen Methoden. Wenn du einen Absatz an eine Leiste fräsen möchtest, brauchst du einen festen Abstandshalter, mit dem du die Leisten führen kannst, genau dann, wenn du in einem Bogen fräsen möchtest. Schau mal bei Kudin in dieses Video bei Minute 10, das wäre eine Alternative.
Vielen Dank für den Hinweis @Ros Tocker mit dem Video. Da ich noch einiges mit der Fräse machen muss, werde ich alles mal ausprobieren und üben, gerade auch diese Bogen.
Schöne Grüße Joachim
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wenn man die Grundplatte mit dem Anlaufpunkt auf den Kreuztisch der Fräse baut lässt sich der Abstand zwischen Rohkante und Fräsungsverlauf sehr genau und sicher einstellen.
ich mache den Sponungsbau genau so wie Marten und Andreas. Selbst wenn man die Teile sehr sauber verleimt hat gibt es beim Fräsen mit Anlaufpunkt an den Leimstellen ziemlich schnell Wackler und Ausreißer. Da ist es für mich einfacher eine passend zugerichtete Leiste auf das Werkstück aufzuleimen.
Cheerio!
Hartmut
To the optimist the glas is half full. To the pessimist the Glas is half empty. To the ingenieur it is twice. As big as it needs to be.
Auf der Helling „Witsen“, holländisches Pinassschiff,1671. Nach Plänen von Ab Hoving
Im Plan des Heckspiegels sind zwei Öffnungen zu erkennen. Dies könnten Stückpforten sein, jedoch sind sie so gezeichnet, dass ich genauso wie @Ros Tocker sie eher als Fenster interpretiere. Vielleicht ließen sich ja diese Fenster im Bedarfsfall auch entfernen und zu Stückpforten umwandeln. Das konnte ich jedoch keiner Beschreibung entnehmen. Also habe ich auch Fenster gebaut.
Für die Fenster habe ich Netzstoff verwendet. Dieser wurde in verdünnten Holzleim gelegt. Nach dem Aushärten wird der Holzleim durchsichtig.
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Von einem zusammengeleimten Vierkant-Stück habe ich dann Abschnitte abgesägt, darauf das zugeschnittene "Fensterglas" geklebt und dahinter nochmals Holzabschnitte.
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Was die Heckbalken betrifft, so kann ich den Plan nicht wirklich verstehen. Der Spiegelbalken wäre durch die Fenster in drei Teile getrennt, was eigentlich keinen Sinn ergibt. Habe einen solchen Balken nun darüber gelegt. Weiter oberhalb kommt dann noch der Gillungsbalken (heißt der so?) hin. Während der Spiegelbalken nur gemäß der Rundung des Heckspiegels gebogen ist, ist der Gillungsbalken zusätzlich auch noch leicht nach oben gebogen. Beides habe ich gesägt, nicht gebogen.
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Schöne Grüße Joachim
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Da in nächster Zeit die Beplankung des Modells ansteht und ich die nötigen Planken zu erstellen habe, habe ich mir erneut Gedanken um einen Dickenschleifer gemacht. Bereits einmal hatte ich so ein Gerät gebaut. Dickenschleifer im Eigenbau
Für den ersten Dickenschleifer habe ich eine käufliche Walze verwendet. Nach einer Überarbeitung der ersten Version war es soweit auch ganz ok. Für die Walzen gibt es passendes Schleifpapier in 80 und 180 zu kaufen. Dieses ist jedoch vergleichsweise teuer, aber anderes Papier kann dafür nicht verwendet werden. Zudem hat das Gerät einen mäßig guten Rundlauf, weshalb ich die Leisten immer noch ein klein wenig von Hand nachbearbeiten muss.
Deshalb wollte ich ein neues Gerät bauen. Die Grundkonstruktion entspricht im wesentlichen der, die ich bei der ersten Version verwendet hatte. Die Walze sollte dieses Mal aus einem Rundholz bestehen und die Achse durch zwei Kugellagern gehalten werden. Somit hatte ich mir einen besseren Rundlauf erhofft. Die Idee war, die Walze an einer Stelle konisch einzukerben um dann mittels eines Holzstückes das Schleifpapier festzusetzen und zu spannen.
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Das Festsetzen des Scheifpapiers klappt auch wunderbar. Allerdings ist nach dem Einbau ein großes Problem mit der Walze aufgetreten, sie hat eine erhebliche Unwucht produziert, sie lief einfach nicht rund. Klar hatte ich natürlich vorher die Walze soweit es ging rund geschliffen, aber es hat alles nichts genutzt.
Ich wollte schon aufgeben, habe dann aber einen weiteren Versuch mit einer zweiten Walze gemacht. Dieses Mal habe ich lediglich das Loch für die Achse gebohrt, keinen Einschnitt. Nach dem Einbau der Achse und Einsetzen derselben wurde die Walze erneut rundgeschliffen. Anschließend habe ich doppelseitiges Klebeband auf der Walze befestigt und das Schleifpapier einfach darauf geklebt. Dieses Mal blieb das Vibrieren aus und der Dickenschleifer erfüllt seine Pflicht.
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Da beim Schleifen recht viel Staub entsteht, habe ich noch eine Hutze gebaut, die lediglich aufgesteckt wird und in die der Schlauch eines Staubsaugers gesteckt werden kann. Nun ist auch das Staubproblem beseitigt.
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Schöne Grüße Joachim
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@schiffebastler Hallo Joachim, Klasse Anleitung für einen robusten Dickenschleifer. Ich verwende dafür das Superding von unseren verstorbenen Mike, Gott habe ihn selig.
Gruß Kay
Wir sollten wieder lernen, aus der Freizeit Muße zu machen. (Otto Flake, Schriftsteller)
Hallo Joachim , eine super Anleitung für einen Dickenschleifer - echt toll ziehe den Hut vor Dir . Habe die Berlin als 15jähriger als Baukastenmodell von Graupner mehr schlecht als recht ja selbst gebaut . Damals vor 50 Jahren noch keine Ahnung von Historischen Schiffsmodellbau und auch nur mit Hilfe meines Vaters fertig gestellt . Wenn ich mir mein Modell , das immer noch im Büro steht , anschaue und es mit Deinem Baubericht Vergleiche bin ich nur am Kopf schütteln, was habe ich da nur alles falsch gemacht . Aber es war mein erstes größeres Modell und damals war’s für mich schon einigermaßen ok . Ein sehr schöner und nachvollziehbarer Baubericht, von Dir , immer wieder eine Freude darin zu stöbern . Gruß und gesund bleiben Herbert
Du kannst den Wind nicht ändern, aber Du kannst die Segel anders setzen.
Vielen Dank @Herbert Heger , aber so ein erstes Modell ist immer etwas besonderes. Ich mag mein erstes Holzmodell auch ganz gerne, obwohl es viele Baumängel hat.
Schöne Grüße Joachim
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Nun habe ich mal die Gelegenheit genutzt und etwas 'Holz gemacht', Leisten für die Beplankung. Außen und innen an den Seiten wird alles aus Birnbaum, die Decks werden mit Ahorn beplankt.
Zuerst mal mit einer Kreissäge die Leisten mit ein paar Milimeter Stärke gesägt. Zum Test einige davon dann mit dem Dickenhobel auf gleichmäßige Stärke gebracht und mit dem Dickenschleifer finalisiert. Da gibt es noch so einige Planken zu bearbeiten. Ich glaube, das ist Material für drei Schiffe, aber, wenn ich schon mal so schön dabei war ... :)
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Um abschätzen zu können, wie ich mit der Dübelung umzugehen habe, habe ich anschließend versucht, Dübel zu ziehen. Ausgangsmaterial waren Leistenstreifen mit etwa 1,2 mm Stärke. Nach anfänglichen Schwierigkeiten ging es doch ganz gut von der Hand und ich konnte problemlos 0,8 mm Dübel erstellen. Das wird für die meisten Dübel meine Zielgröße sein. Testweise habe ich es auch bis auf 0,6 mm gut hinbekommen.
Um das Ziehen zu erleichtern, habe ich mit Doppelklebeband auf Daumen und Zeigefinger kleine Stücke Schleifpapier geklebt. Durch jedes Loch muss die Leiste mehrfach durchgezogen werden. Dabei habe ich die Leiste auch immer leicht schräg durchgezogen. Dadurch verjüngt sie sich so stark, dass sie dann im nächstkleineren Loch wiederum bearbeitet werden kann.
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Ahorn ist etwas brüchiger als Birnbaum und so ist bei Ahorn eher auch mal ein Stück abgebrochen. Trotzdem funktioniert es ganz ordentlich. Hier seht Ihr das Ergebnis.
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Schöne Grüße Joachim
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Bin ganz beeindruckt über Deinen Arbeitsfleiß. Über die Ergebnisse noch viel mehr. Sei behutsam und freundlich zu diesem Zieheisen. Es scheint mir aus der gleichen Quelle mit den gleichen Haltungsbedingungen wie mein Exemplar zu kommen. Ich musste da sehr viel pädagogischen Impetus einsetzen.
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Und bei der nächsten Gelegenheit, mein lieber Joachim, werde ich Dir zeigen, wie man Fenster bei historischen Seglern anfertigt.
Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Zitat von Gebbi im Beitrag #57 Und bei der nächsten Gelegenheit, mein lieber Joachim, werde ich Dir zeigen, wie man Fenster bei historischen Seglern anfertigt.
Gruß Jörg
Bin schon ganz gespannt
Schöne Grüße Joachim
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Hallo Joachim, da hast du aber richtig fleißig die Planken vorbereitet..... schleifst du diese nach dem kleben noch ab? wenn ja, da kommts doch auf die kleinen Unebenheiten nicht so an, oder?
(Typische Frage eines faulen Sackes, der die Planken nur sägt)
Uwe vom Dunkelwald (lat.: Miriquidi)
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Danke Dir Uwe @Marten . Nach dem Sägen sind die Leisten einfach nicht sauber genug. Es sind Sägespuren zu sehen und die Dicke der Leisten ist auch nicht so leicht genau hinzubekommen. Deshalb säge ich sie 1-2 mm stärker und fräse/schleife sie passend. Trotzdem werde ich den Rumpf nach dem Beplanken schleifen. Ich hoffe, dass mir eine gute Vorverarbeitung den Aufwand reduziert.
Schöne Grüße Joachim
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