Wie bei dem Baubericht über die Vasa sei auch hier die Frage hoffentlich erlaubt, wie Du das mit den in Kerben im Ruderblatt eingelassenen Fingerlingen siehst?
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Du hast Recht @Willi die Gatchen fehlen - in allem Eifer übersehen-
.......und; natürilch sind Fragen erlaubt, auch einen berechtigten "Rüffel" stecke ich gerne ein, ob er nun aus mangelndem Wissen oder wie hier aufgrund einer gewissen Flüchtigkeit entstanden ist .
...und ich wollte gerade meinen, dass dann die Maße nicht mehr stimmen, aber nach allem Bisherigen kann man davon sowieso nicht ausgehen. Ich muss mir alles zusammenklauben und neu anfertigen, außer der Vielzahl von Teilen, die ich zusätzlich herstelle und da die sogenannten Originalteile außer ihrer Grobheit auch in ihren Abmessungen äußerst ungenau sind. Aber was soll's, es ist eben eine angespannte Freude .
Aber der Tipp ist gut, ich werde es versuchen. Nur werde ich es am Ruder versuchen, da ich die mühsam hergestellten Angeln nochmals neu herstellen müsste.
Die meisten HELLER-Bausätze wurden offenbar nach Plänen entworfen, die von den 'Freunden des Marinemuseums' in Paris z.T. schon vor Jahrzehnten publiziert wurden. Diese basieren wiederum meist auf (zeitgenössischen) Modellen aus dem Museum. Diese Modelle dürften im großen und ganzen korrekt, aber in vielen Details vereinfacht sein. Bei manchen Schiffen hat sich auch unser Kenntnisstand seit Publikation der Pläne vertieft.
...das sehe ich auch so ! Zudem; je kleiner die Bausätze ( maßstäblich ) werden, um so weniger ernsthaft nehmen es auch und nicht zuletzt die Formenhersteller ( für Kinder ab 10 Jahren damit sie Spaß an der Freude bekommen). Mich schärft es, trotzdem ein 'gutes' Modell daraus zu machen.
Ich hätte es nicht von der ( Heller- ) Qualität der VICTORY oder der SOLEIL ROYAL -meinem Patenkind so zu sagen- abhängig machen dürfen. Im Jahre 1974 hatte ich erstmals die VIC von Heller in einem Laden entdeckt. Es fiel mir auf, dass die Seitenportale im zweiten Batteriedeck fehlten. Noch etwas unbeleckt, monierte ich das beim damaligen Generalimporteur in Düsseldorf und verwies gleichzeitig auf die SR, von der ich damals Bilder vom Rumpf im Musee de a marine in Paris gesehen hatte und dachte, sie bei ihrer nationalen Ehre zu packen ( ich war damals schon Franzosenfreund ). Ich versprach mir nicht allzuviel von meiner Initiative und staunte nicht schlecht, als sie ein knappes Jahr später auf den Markt kam und neben der VIC ein ansprechender Bausatz in jeder Hinsichtund heute noch ist .
Man muss auch noch eines beachten, die Formen sind schon einige Jahrzehnte alt, damals war die Spritzgusstechnik noch nicht so weit entwickelt, deswegen die Einhaitsminimalgröße von 1 mm was Dicken, Stärken und Details angeht. Weitere Abstufung in 0,5 mm Schritten- die gängigen Fräsergrößen halt.
Die Ursprungsbausätze wie die Superb sind in der Grundstruktur ganz gut, auch wenn die Details wie Kupferung und Fensterstreben viel zu grobschlächtig sind, aber die Zweitverwertungen wie die Gladiateur oder Sirene sind dann doch schlichtweg grottig ...
Und mit der Erkenntnis der Vic-Seitenpforte waren sie hellseherisch ;-)
Aber auch die Soleil, die Schwächen im Bausatz, was die Linienführung angeht, sind genau die Schwächen des Vorbildmodells. Kann man den Jungs (fast) keinen Vorwurf machen.
...was mir damals bereits auffiel; den Unterwasserrumpf der SR fand ich schon unterdimensioniert, was beim Pariser Modell nicht der Fall zu sein scheint, jedenfalls fiel es mir nicht auf. Einräumen muss ich dabei allerdings, dass sie trotz ihres üppigen Achterschiffs, was sie schwerer wirken ließ, doch im Ganzen leichter gebaut war als die gedrungenen späteren Schiffe wie die VIC, die nicht mehr den höfischen Prunk verkörperten und auf die Meere trugen, sondern reine Kampfmaschinen waren. Bauliche Weiterentwicklung hinsichtlich Stabilität in den gesamten Verbänden des Rumpfes und nicht zuletzt der Takelage hatten ihren Anteil daran.
Der vermeintlich unterdimensionierte Unterwasserrumpf der SR gab für mich mit den Ausschlag, sie als Wasserlinienmodell zu bauen .
Übrigens: Die von dir @dafi erwähnte GLADIATEUR hieß in den 70ern 'mal INDOMPTABLE, das änderte aber nichts daran, dass es sich um ein reines Phantasieprodukt handelte; mit einem Disney- haften überzogenen holländischen Heckspiegel und dem Rumpf, der gleichzeitig für das Modell der ROYAL LOUIS hergenommen wurde, wie es bei Heller mit vielen kleineren Modellen passierte.
Bezüglich dieser SUPERBE kann ich sagen, dass die Fenster der Seitengalerien nicht zu groß sind, obwohl es das Maximum bei den damaligen Schiffen gewesen ist; die Besatzung eines dwars bzw. querab laufenden Schiffes konnte mitunter den Offizieren beim Verrichten ihrer Notdurft zuschauen ( aber wer macht das schon ? Die Fensterstreben werde ich noch etwas verfeinern. Die sehr prägnanten Kupferplatten hatte ich bereits herutergeschliffen.
Die Ruder- Auffütterung, um den Abstand des Ruders zum Steven auf ein normales Maß zu verringern. Es wurden am Ruder wie auch am Achtersteven zurechtgefeilte kleine und 0,5 mm dicke Plättchen aufgeklebt. Der Bereich der Scharniere und Gatchen wurde natürlich ausgespart.
A 48. Ruder fertig.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Peter
Windgesicht
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A 45. Ruder-auffütterung
A 46. Ruder-auffütterung
A 47. Ruder-auffütterung
...so sehen Daumen und Zeigefinger aus, wenn Arbeiten wie 'Löcher einschweißen, Bänder und Drahte ziehen über Kerzenflamme' gehäuft auftreten ( # 46 )
SAM_8853.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Von Beileidsbekundungen und Sicherheitsratschlägen bitte ich Abstand zu nehmen -es geht wirklich nicht anders.
Allerdings suche ich verzweifelt in der großen Krabbelkiste nach alten Bauteile- Trümmern, da Polystyrol- Teile der neueren Generation für diese Sachen nicht mehr geeignet zu sein scheinen. Sie fasern auf und sind rau. Man hat irgend ein anderes Material untergemischt, wahrscheinlich um zu 'strecken'.
Schöne, realistische Alterungseffekte, passend zum Modell. Wie gewünscht, wird auf Beileid und Sicherheitshinweise verzichtet, wenn es mir auch schwerfällt.
Aber das Modell ist wirklich geeignet, einem das Wasser im Mund zusammenlaufen zu lassen, allein schon wegen der Feinheit der Ausführung des Ruders. Hoffe, ich bekomme bei meinem nächsten Projekt wenigstens halbwegs Ähnliches hin.
Die Stückpforten werden beidseitig von vertikalen ( natürlich ) Teilspanten flankiert, in den Lücken werden ( horizontale ) Hölzer als Innenbordwand eingefügt. Wenn dies fertiggestellt ist, folgen die 'riesigen' Kanonen, ehe es dann mit den Deckspfosten und Decksbalken weitergeht.
A 49. Innenausbau Beginn.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Die Farben der Leisten unmittelbar über den Barghölzern wurden zeitgemäß gemildert, da bei Recherchen zur TEMERAIRE- Klasse diese bei den meisten Einheiten entweder nicht vorkommt bzw. nicht zu erkennen ist, zumindest nicht in "schreienden" Farben, auch wenn es sich wie im vorliegenden Fall nur um 'Karminrot' handelte.