Nein, die Ängste sind inzwischen verflogen. Das Spantgerüst passt. Auch die Back sieht stimmig aus, hier fehlten im Plan ja wichtige Informationen. Jetzt will ich nur noch zügig vorankommen, @Frankie !
Viele Grüße, Alexander
Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten. (Katharina von Siena)
Bevor ich das Frontschott (Beakhead Bulkhead) aus #100 fest einbaue, wollte ich die dort direkt angrenzenden Head Gratings passgenau anfertigen, da die Anpassung später dann schwierig wäre.
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Die Form der Grätings kann man auf diesem Bild vom Originalmodell aus dem Trinity House sehen. Die Löcher laufen leicht strahlenförmig zu, sodaß eine Anfertigung mit der Kreissäge nicht möglich ist. Ältere Navy - Board Modelle haben auch keine gebauten Grätings, sondern es handelt sich um ein einzelnes Holzteil aus Hirnholz, welches mit Löchern versehen wurde. So wollte ich es denn auch einmal versuchen.
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Vom Schreiner habe ich mir einen recht dicken Buchsbaumstamm in 1 bis 2 mm starken Scheiben aufsägen lassen. Das hat er auch ganz gut hingekriegt.
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So eine Scheibe wird dann auf ein Holzbrett aufgeklebt. Zeitungspapier dient als Trennmittel, um das filigrane Teil später wieder ablösen zu können. Die Scheibe wird mit Feilen und Schleifpapier absolut eben poliert.
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Dann wird der Plan des Grätings auf das Holz mit einem Bügeleisen übertragen.
Die exakten Linien der Löcher werden mit einem Stichel an einem Metallineal ins Holz geritzt.
Auf dem Koordinatentisch werden die Löcher gebohrt und anschließend mit Schnitzeisen, Skalpell erweitert. Für den Feinschliff der Löcher habe ich eine Minifeile mit max. 1 mm Dicke.
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Fertig für den späteren Einbau!
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Grüße, Alexander
Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten. (Katharina von Siena)
@bela : Ich weiß es nicht. Es gibt ja viele Merkwürdigkeiten bei alten Modellen, wo man denkt, so versierte Modellbauer müssten das doch "richtiger " machen können. Ich denke an die Kanonenrohre aus Holz. Die schlichten Lafetten, die falsch gebauten Ruder, die Decks und Seitenbeplankungen in einem Stück mit eingeritzten Plankenverlauf, etc. Aber alles in perfekter handwerklicher Ausführung.
Vielleicht war es die Modellbauertradition? Weil in alten Zeiten auch so gebaut wurde?
Neue Forschungen zeigen, dass die Navy-Board Modelle meist als repräsentative Geschenke dienten. Der Bau von Modellen zur Entscheidungsvorbereitung in der Admiralität war nur selten der Anlass, ein Modell zu bauen. Also waren es überwiegend Dekorationsobjekte, welche nicht unbedingt einen Anspruch auf technische Richtigkeit hatten. Und als solche stand dann eher die traditionelle Handwerkskunst im Vordergrund.
Das untere Rumpf des Pellerschiffs war ja mitsamt der Berghölzer aus dem vollen Holz gearbeitet. Einfacher und richtiger wäre es gewesen, wenn man die Berghölzer extra angebracht hätte. Das ist m.E. ein besonders kurioses Beispiel.
Grüße, Alexander
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Na ja, kleine Quadrate mit der Faser ins Hirnholz zu stechen geht sicher leichter , als in Längsholz teilweise quer zur Faser, wenn man das Ganze nicht aus Leisten zusammensetzen will.
Danke für Eurere poitive Einschätzung, Willi und Joahnn. Das ist eine gute Motivation für meine weitere Arbeit.
Das Vorschiff am Übergang zur Back hat nun auch seine endgültige Beplankung bekommen. Da man diese eigentlich nur vernünftig machen, kann, wenn man das Schiff umdreht, habe ich es ohne weitere Sicherung auf die Stütze der Helling gelegt. Eine unvorsichtige Bewegung brachte das Modell ins Rutschen. Ich konnte zwar das Modell auffangen, bevor es zu Boden fiel, aber ein Glas Wasser ist heruntergefallen und hat sich über die Pläne ergossen. Da kommt dann Leben in die Bude! Schnell Lappen holen und das Wasser entfernen. Die Pläne sind zwar aus Plastik, aber der Druck ist nicht wirklich wasserfest. So wurde der Druck dann verwischt. Sehr ärgerlich, aber sie sind glücklicherweise noch zu gebrauchen. Shit happens.
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In der Bordwand der Sanint Albans sind Klampen eingelassen welche mit einem oder zwei Scheibengaten versehen sind. In den Planken sind von außen allerdings lediglich Löcher für den Einlass der Taue zu sehen. Offen sichtbar, sind diese Blöcke nur binnenbords. Dies kannte ich in dieser Form bisher noch nicht.
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An der Reling der Back habe ich die Beleghölzer befestigt.
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Anschließend wurden die Catheads befestigt. Die Scheiben habe ich aus dem Hirnholz einfach mit einem passenden Schnitzmesser ausgestanzt. Die weitere Bearbeitung und das Einarbeiten einer Laufnut erfolgte mit Nadelfeilen.
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Die Befestigung der Catheads am ersten Decksbalken.
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Das wars mal wieder. Wünsche noch einen schönen Montag!
Grüße, Alexander
Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten. (Katharina von Siena)
Hallo Alexander, Du legst tatsächlich vor. Aber tolle Arbeit. Wunderbar gelungene Catheads! Auch der Rumpfübergang zur Back ist Dir hervorragend gelungen! Die Besonderheit bei den Scheibgatts kannte ich auch noch nicht