Danke Euch Robbi, Frank, Johann und allen Gefällt mir Drückern!
Die Zeichnung habe ich zusammen mit dem Neffen meiner Frau gemacht (Werbeagentur Schmidbauer ). Er hatte die dazu erforderliche vektorbasierte Software und konnte damit auch gut umgehen.
Vorlage waren die Fotos des Originalmodells der Saint Albans und Zeichnungen aus Franklin zu den Scharnieren der Boyne.
Die Bleche hat dann die Firma Saemann in Pirmasens geätzt. Die haben mir einen kompetenten Eindruck gemacht auch wenn es sicher billiger gegangen wäre.
Bei der Blechstärke habe ich zwischen 0,3 und 0,4 mm geschwankt, habe mich letztlich dann für 0,3 mm entschieden.
Grüße Alexander
Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten. (Katharina von Siena)
Weiter geht es mit den Carlings des Gundecks. Diese stehen bei der Saint Albans sehr dicht. Lt Franklin gibt es die folgenden Methoden, die Carlings in den Ledges (Scheerstöcken) zu fixieren. Ich habe mich angesichts der über 120 Carlings für Methode C entschieden.
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Um die Carlings parallel und symmetrisch auszurichten, habe ich einfache Abstandshalter gemacht, die unterschiedliche Dicken haben.
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So ging die Arbeit flott von der Hand. Immerhin waren es 10 laufende Meter Holzleisten allein für die Carlings.
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Die Grätings sind im Gundeck standardmäßig gebaut. Das war wesentlich leichter als die Grätings aus Hirnholz, welche ich weiter oben einbauen wollte. Aber das Gundeck wird später kaum noch sichtbar sein, daher ist es hier egal. Das gleiche gilt für die Seitenstreifen mit der Decksbeplankung. Diese habe ich auch einfach mit den Planken belegt und nicht aus gnzen Holzbrettchen, wie wahrscheinlich am Original. Die Mittelstücke sind allerdings sehr wohl Brettchen, in welche der Plankenverlauf mit einer Stahlnadel eingraviert wurde. Material für die Beplankung ist Weißbuche.
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Die Kalfaterung habe ich erstmals mit einem Ölfarben-Washing mit grüner böhmischer Erde dargestellt. Diese Technik wird beim Plastikmodellbau verwendet, um die feinen Gravierungen hervorzuheben. Zur Vorbereitung habe ich die Beplankung mit Clou-Schnellschleifgrund zweifach versiegelt, sodass eine glatte Oberfläche entsteht. Dann habe ich die stark verdünnte Ölfarbe großflächig aufgepinselt. Die Farbe steht dann satt in den Vertiefungen. Nachdem die Farbe leicht angetrocknet ist - nach ca. 15 Minuten - werden die Plankenoberflächen mit einem terpentingetränkten Lappen gesäubert. In den Vertiefungen bleibt die Farbe stehen. Das hat gut funktioniert und die Wirkung ist sehr realistisch.
Hier noch ein paar Gadgets, die bei den Arbeiten hilfreich waren. Metallene Schleifschuhe, die mit auswechselbarer Kunststoffriffelung versehen sind. Sind gut zu handhaben und schaffen gut was weg. Stahlnadel, Stahllineal, Stichel und Nadelfeile für die Gravur der Plankengänge
Grüße, Alexander
Foxtrott
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DSCN2247.JPG
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Schöne Fortschritte sind das. Wo bekommt man den solche Schleifschuhe her ? Ich habe mir die bisher immer aus Holz selbergebastelt und mit Schleifpapier beklebt.
"Tout le monde connaît le nom du Vengeur, combien peu connaissent celui du Redoutable!" -- Auguste Jal, 1867 ----------------------------------------------------------------------------------------------
in work: La Belle POF 1/36 Le Redoutable POF 1/48 ; 74-Gun Temeraire-Class by Jacques-Noël Sané Bucentaure, POF 1/48; 80-Gun Bucentaure/Tonnant-Class by Jacques-Noël Sané (Projektierungsphase)
"Tout le monde connaît le nom du Vengeur, combien peu connaissent celui du Redoutable!" -- Auguste Jal, 1867 ----------------------------------------------------------------------------------------------
in work: La Belle POF 1/36 Le Redoutable POF 1/48 ; 74-Gun Temeraire-Class by Jacques-Noël Sané Bucentaure, POF 1/48; 80-Gun Bucentaure/Tonnant-Class by Jacques-Noël Sané (Projektierungsphase)
Wollte jetzt das reich verzierte Klüsenholz bauen. Dabei stellt sich die Frage nach der Größe der Ankerklüsen. Der Plan zeigt, dass das rechte Loch wesentlich kleiner ist als die übrigen drei.
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Habe den Planausschnitt etwas entzerrt. Dann sehen die beiden Klüsenhölzer so aus.
Dass das kein Fehler im Plan ist, sieht man auf den Fotos des Originalmodells aus dem Trinity-House.
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Die Unsymmetrie ist schon krass. Wie ist denn Eure Meinung dazu? Würdet ihr das auch so machen, dass nur ein Loch kleiner ist? Oder seht ihr da einen Fehler?
Ansonsten habe ich nun auch die Decksbalken des oberen Kanondecks vorbereitet. Die Balkenbucht dieses Decks ist sehr viel stärker als die des unteren Decks. Die Scherhölzer (im Englischen: Long Carlings) sind wieder sehr hoch und bilden damit auch gleich die Sülls der Luken. Die Montage muß noch etwas warten, da erst noch die Gangspills eingebaut werden müssen.
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Grüße, Alexander
Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten. (Katharina von Siena)
Hallo Alexander! Zunächst einmal großes Kompliment für die tolle Weiterentwicklung des Modells! Allein die Anpassung und Buchtgebung der Decksbalken ist Dir hervorragend gelungen. Dein Angstgegner, die Galionsfigur, könnte man nicht besser machen. Zu Deiner Frage: Da sich die Durchmesser der Ankerklüsen proportional nach den Abmessungen der durchlaufenden Ankertrosse richteten (Goodwin: Hawse Holes S. 179), ist eine unterschiedliche Größe der Klüsen durchaus normal, auch wenn sie selten derart deutlich erkennbar sind. Auch Endsor (The Restoration Warship, S.80) beschreibt die abweichende Ankertrossenstärke zwischen schweren bzw. leichten Ankern. Der Durchmesser der Klüsen wurde dementsprechend angepasst.
Es ist sicher dass je nach Anker unterschiedliche Durchmesser bei den Trossen waren, allerdings zeigen die Modelle fast alle bei den Klüsen den gleichen Durchmesser. Ob es bei den original Schiffen unterschiedliche Größen gab, kann ich nicht beurteilen. Ich habe zum Beispiel beim zweiten Modell der ST. ALBANS nur eine Ankerklüse gesehen. Vergleicht man die Zeichnung so sind an der Steuerbordseite die Klüsen fast gleich groß und nur an der Backbordseite ist eine Klüse wirklich kleiner dargestellt. Der wahrscheinliche Grund warum die Klüsen beim Plan unterschiedlich dargestellt sind, ist dass die tatsächlichen Größen durch die Dekorationen nicht klar ersichtlich sind. Als Beispiel das Foto der Boyne, wo durch die Dekoration die GRße auch nicht klar erkennbar ist. Auch bei der ROYAL OAK im HGM sind die Klüsen Gleich groß. Ich kenne nur ein Modell wo die Ankerklüsen unterschiedlich sind . ES sicher nicht falsch wenn du die Klüsen im Durchmesser gleich machst, aber das musst du selbst entscheiden. Ich würde zuerst die Dekoration genau betrachten und dann entscheiden wie die Klüsen von der Größe her sich in die Dekoration einfügen.
Bilder zu den Ankerklüsen
Liebe Grüsse Willi (schifferlbauer)
schifferlbauer
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Ankerklüsen 2 (Large).jp
Ankerklüsen 4 (Large).jp
Ankerklüsen 5 (Large).jp
Ankerklüsen 6 (Large).jp
Ankerklüsen 7.jpg
Hms Boyne.jpg
ankerklüsen 1 (Large).jpg
Ankerklüsen 2 (Large).jp
Ankerklüsen 4 (Large).jp
Ankerklüsen 5 (Large).jp
Ankerklüsen 6 (Large).jp
Ankerklüsen 7.jpg
Hms Boyne.jpg
ankerklüsen 1 (Large).jpg
Mut ist - wenn man die Angst durch eigene Kraft überwindet.
Die "Lenox" 1677, 3. Rang 20201006_134802.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Endsors Bilder der Lenox zeigen die Klüsen dann aber wieder gleich groß. Seine Pläne der Lenox kenne ich jetzt nicht. Wäre interessant, was die zeigen.
Grüße, Alexander
Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten. (Katharina von Siena)
Auch bei Endsors Plan der Lenox scheinen sie in Größe und Lage (unterschiedliche Höhenlage) zu differieren. Bei einer Zeichnung von William Keltridge in Endsors "The Master Shipwright`s Secrets" (A Fourth Rate Draught..; S.165) wird dies besonders deutlich. Auch bei Schiffen dieser Zeit aus anderen Nationen (https://www.academia.edu/6915299/Ole Judich%C3%A6r and Danish Naval Ship Construction and Design in the late 17th Century A preliminary analysis of the model of the 54-gun Prinz Wilhelm in the collection of the Royal Danish Naval Museum") ist die unterschiedliche Klüsengröße erkennbar.
Es liegt in deinem Ermessen wie du die Klüsen anfertigst und egal wie - du kannst nichts falsch machen, da beide Varianten an den Modellen und Darstellungen zu sehen sind.
Liebe Grüße Willi ( schifferlbauer)
Mut ist - wenn man die Angst durch eigene Kraft überwindet.
das sehe ich inzwischen nach unseren Diskussionen und den zeitgenössischen Modellen und Bildern auch so. Allein die Asymmetrie zwischen Backbord und Steuerbord macht mir noch Kopfschmerzen.
Ich könnte ja bei den Schnitzereien auch irgendwie dazwischen landen.
Grüße, Alexander
Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten. (Katharina von Siena)