Wenn nicht gerade schönes Wetter angesagt war und die See nahezu spiegelglatt, waren die Zurrings sicher immer nass von den Bugseen.
Mich störte viel mehr an diesem Bild, dass die Galion quasi losgelöst am Steven heruntergerutscht ist. Das dürfte wirklich ein zeichnerischer Fehler sein.
Wie ich bereits oben erwähnte, lieber Peter @Windgesicht, es liegt an jedem selbst, wieviel Glaube er in eine solche Quelle stecken will. Für mich (wohlgemerkt, spreche ich jetzt nur für mich!) reicht das Bild als Beweis aus, dass die Bugsprietzurring tatsächlich (je nach Beladungszustand) unter der Wasserlinie liegen konnte.
Die Tatsache, dass die Zurring in Fahrt wohl jedenfalls nass geworden sein dürfte, lasse ich dabei völlig außen vor. Das Bild zeigt das Schiff stillliegend und bei spiegelglatter See.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Nun ich stehe da und muß nachher mal in den Bausatz nach der Galion schauen, was da so von Heller angeboten wird, oder ob jetzt schon das Scatchen beginnt.
Aber erstmal muß ein billiges Brotmesser her um den „Schaumlaib“ in Scheiben zu schneiden.
Laßt es Euch wohl ergehen! Heinrich
_______________________ "Man kann nicht nicht lernen." Prof. Dr.med. Dr.phil. M. Spitzer
.....wenn der ( weiße ) Unterwasser- Anstrich -wie in diesem Falle- zu hoch angesetzt ist, heißt das noch lange nicht, dass die Spriet- Zurring permanent so weit unter der Wasserlinie lag, wenn überhaupt.
Soweit ich weiß diente der Unterwasseranstrich nicht nur dem Holzschutz, sondern auch als "Lademarke" = CWL. Insofern kann ich Willis Argumentation folgen.
Aber warum taucht man die Zurrings samt den Durchbrüchen im Vordersteven permanent unter (Salz)Wasser? Auf Dauer muß das doch das Material schwächen. Insofern kann ich Peters Argumentation folgen.
Da kann man kaum konstruktiv eingreifen ohne am Ende etwas ahistorisches heraufzubeschwören?
Heinrich der Seefahrer
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt
Aufgrund eingeschränkter Benutzerrechte werden nur die Namen der Dateianhänge angezeigt Jetzt anmelden!
IMG-20190128-WA0007.jpeg
IMG-20190128-WA0007.jpeg
Laßt es Euch wohl ergehen! Heinrich
_______________________ "Man kann nicht nicht lernen." Prof. Dr.med. Dr.phil. M. Spitzer
Die angedeutete Linie ( Wasserlinie ? ) ist zu hoch. Im weiteren Verlauf der leicht nach unten schwingenden unteren Barghölzer lägen auch diese permanent unter Wasser, das wäre grundfalsch.
Man erlebt es zudem öfter, dass auch so genannte renomierte Quellen nicht immer verlässlich sind.
Sekunde @Windgesicht@Olympic1911 - das bedeutet, .a) daß der Ancreplan eine zu hoch angesetzte CWL hat, was heißt er ist in einem seiner Hauptmeßpunkte grundfalsch;
b) Colbert hat Fehler gemacht, was bedeutet, die Quelle des französischen Barockschiffbaus anzuzweifeln. Schwerer Tobak!
„Glauben sie keinem Plan“- war Mondfelds Credo...
Was tue ich nun? Das Umsetzen der Wasserstagöffnungen (wie heißen die Dinger wirklich!?) nach oben, dieses bereitet dann doch statische Probleme weil zu wenig Holz den Zug auffängt, den der herabgezurtte Bugspriet ausübt?
Laßt es Euch wohl ergehen! Heinrich
_______________________ "Man kann nicht nicht lernen." Prof. Dr.med. Dr.phil. M. Spitzer
Mondfelds Credo hat sicher seine Berechtigung. Weiter hinten schreibt er aber auch, dass z.B. die Pläne der ANM authentisch und daher über jeden Zweifel erhaben sind. Wie auch immer, Pugets Zeichnung könnte auch dafür herangezogen werden, die tiefliegenden Zurringsgaten zu bestätigen. Die Zeichnung zeigt meiner Ansicht nach, dass zumindest die hintere Zurring permanent unter der Wasserlinie liegt. Das muss natürlich nicht für alle Schiffe gleich zur Regel gemacht werden. Es könnte aber für einzelne durchaus möglich gewesen sein und war wohl auch ein recht sicheres Unterscheidungsmerkmal zu Schiffen englischer Bauart.
Ganz allgemein scheint es nicht ganz unüblich gewesen zu sein, Teile der Takelung so anzubringen, dass sie praktisch permanent dem Seewasser ausgesetzt waren. So zeigt z.B. der Plan von Marquardts Zacharias&Elisabeth das Loch für den Wasserstag so tief, dass die KWL die untere Tangente bildet.
Pugets Hauptwerk sind seine Skulpturen. Nebenbei hat er auch gemalt und gezeichnet, das auch für Auftraggeber, einer der Auftraggeber hieß übrigens Colbert.
Hier eine Puget zugeschriebene Zeichnung. Im Stil ist sie denen aus dem Album de Colbert verblüffend ähnlich. Es würde mich nicht überraschen, wenn die Zeichnungen aus dem Album de Colbert allesamt von Puget stammen.
Was Pugets Glaubwürdigkeit angeht, sind natürlich auch Zweifel erlaubt, man schaue sich nur die Segelstellung und die Windrichtung, die man aus dieser schließen kann an und dann die Richtung, in der die Flaggen wehen.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
@Willi, dasvist spannend. Vorgestern habe ich eine zweite Heller-SR ergattert. Zum einen, weil mir bei derBausatzdurchsicht jetzt erst auffiel, daß der Bauplan fehlt - und der Verkäufer in der eBucht seine Anker gelichtet und verschwunden zu sein scheint.
Zum zweiten weil ich einen zweiten wesentlich inversiveren Umbau erwäge - zur ROYAL LOUIS von 1668 von Rodolphe Gédéon. IMG_20190221_100501.png - Bild entfernt (keine Rechte) Eigentlich brauche ich für die Pläne die ich schon hier liegen habe einen Sarg mit Ellenbogenfreiheit.
Schuld an der ROYAL LOUIS 1668. sind mal wieder die böööösen Bücher, die meinen Weg kreuzen: Screenshot_2018-12-31-21-38-09.png - Bild entfernt (keine Rechte) IMG_20181231_213844.png - Bild entfernt (keine Rechte)
In einem ersten Schritt die Maße einander gegenüber gestellt:
(Daten kommen nachher).
Laßt es Euch wohl ergehen! Heinrich
_______________________ "Man kann nicht nicht lernen." Prof. Dr.med. Dr.phil. M. Spitzer
Hier noch einmal der Bugbereich meiner SR. Der Grundgedanke: Nicht alles so tief eintauchen lassen !
A 13. Vorschiff Wasserlinie (2).jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Die untere geschwungene Leiste des Galionschegs setzt in fast allen Fällen am unteren Bargholz an ( grüner Pfeil ), welches mit seiner Unterkante ca. 4 mm ( 1 : 100 ) also 40 cm real- über der Wasserlinie liegen sollte (orange Linie und als Faustregel ). Die Zurringsgaten des Bugspriets befinden sich unmittelbar unter der eingangs erwähnten Scheg- Leiste.
Aus diesen Anhaltspunkten müsste sich etwas 'stricken' lassen.
Wenn ich mich recht erinnere, hatten die unteren Stückpforten 1 Meter, max 1,5 Meter Freibord, dementsprechend 10 mm - 15 mm. Ist bei Heller, bzw Tanneron-Modell, bedeutend mehr. Die weiße Kante sitzt dementsprechend viel zu tief.
Die eingegossene CWL, @dafi@Windgesicht ist ganz klar viel zu tief angesetzt, am Hellerbausatz. Die schabe ich gerade weg. Danke für Euren Hinweis!!
I. CWL-lage Wenn ich die CWL dann um 1 1/4 bis 1 1/2Fuß gegenüber der Limineur Zeichnung absenke, so wird das unterste Bergholz komplett aus dem Wasser gehoben. Das ist der erste Pluspunkt. Also lege ich gedanklich als CWL die Unterkante des Bergholzes fest - aktuell verläuft sie mittschiffs 1/10 Fuß über dem untersten Bergholz. IMG-20190221-WA0011.jpeg - Bild entfernt (keine Rechte) Oben der Planausschnitt mittschiffs - der Speigattauslaßunterkante ist Zollbruchteile über ja fast auf CWL-höhe - ist das realistisch?
II. trockenerer Wasserstag Wenn ich den Abstand Wasserstaggatt zu Schegkante messe und die beiden Gatts nach oben versetze, dabei den Abstand wiederum einhalte (,um die imaginäre Achse gespiegelt), dann hört sich das für mich erstmal regelkonform an. Habe in meiner Pause mal eine Skizze (die ich nicht um 90° gekippt bekomme... also hier hochkant) gemacht, die mehr erklärt als mein Geschreibe:
Zusammen mit der abgesenkten CWL könnte so ein stimmiges Bild entstehen. Wobei ich die SPpläne und die Bergholzverläufe am Bausatz noch nicht gegeneinander abgeglichen habe... mein Bauchgefühl sagt mir, da gibt es „zumindest gewisse Diskrepanzen“.
Laßt es Euch wohl ergehen! Heinrich
_______________________ "Man kann nicht nicht lernen." Prof. Dr.med. Dr.phil. M. Spitzer