Hallo Heinrich Wenn Du die Fugen der Bauteile richtig eingezeichnet hast, dann bleibt beim hinteren Gat nur sehr wenig Material in Zugrichtung stehen. Zu wenig, meine ich.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
@Willi Hmmmmm... genau das befürchte ich. In den nächsten Tagen rücke ich dem Thema mal mit Transparentpapier zu Leibe. Wieviel Material muß den stehen bleiben um die Kräfte an der Stelle aufzunehmen?
Laßt es Euch wohl ergehen! Heinrich
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Aber vielleicht zeigt deine Skizze auch den Grund, warum das Scheg so tief liegt, dass es im Wasser ist. Wenn die Zerzurrung im untersten Teil liegt, drückt sie das Scheg zusammen, liegt sie in einer der höheren Teile, zieht sie die Bauteile auseinander.
Interessanter Ansatz, ich glaube aber nicht, dass für diesen Effekt eine Rolle spielt, da die Gatten ja immer noch im gleichen Bauteil eingezeichnet sind. Ich hatte eigentlich primär an die Festigkeit eben dieses Bauteils gedacht. In beiden Fällen wäre auch die Frage interessant, wie wohl die Bolzen eingaschlagen worden sind, ohne durch die Gatten zu laufen.
bis denne Willi
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Zur Diskussion des nassen unstersten Bergholzes hier der Originalplan der SP Und
- dort fehlt es in anderen Rekonstruktionen - zB Chevallier de Tourvilles Konstruktion eines 80-Kanonenschiffes ist es mittschiffs mit der Oberkante komplett auf CWL-höhe:
Nachtrag: Also erscheint es zumindestens für französische Schiffe ab 1668 zulässig, das unterste Bergholz mittschiffs unter der CWL zu platzieren. Diese Schiffsgenenation scheint ohnehin recht früh zu Rebuilts herangezogen worden zu sein - die Schiffsböden verrotteten schnell, ob die „nassen“ Bergholzmitten dazu beitrugen ist eine interessante Frage. Die großen Bohrungen für die Bolzen dürften der Trockenheit des Rumpfes stark zugesetzt haben. Diese konstruktive Besonderheit nasser Berghölzer kann also für diesen Schiffstyp angenommen werden.
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Auch die weiteren Ansichten zeigen konsequent das unterste Bergholz ganz klar und konsequent als naß: IMG-20190222-WA0023.jpeg - Bild entfernt (keine Rechte)
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Zitat von Heinrich der Seefahrer im Beitrag #95Also erscheint es zumindestens für französische Schiffe ab 1668 zulässig, das unterste Bergholz mittschiffs unter der CWL zu platzieren.
Genau 100 Jahre später zeigt Chapman das auch verschiedentlich in seiner ANM.
02.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
bis denne Willi
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Holla hätte ich nicht gedacht, @Willi . Interessant, die CWL liegt ja sogar an der Unterkante des Speigatts. Das heißt jede Welle näßt das 36-pfünder Batteriedeck und daher muß ich da ein Rückschlagventil aus Holz oder Leder andeuten. Also ist klar, daß der Ancreplan hier stimmt. Haken dahinter... IMG_20190222_151449.png - Bild entfernt (keine Rechte)
Dann muß ich die Wasserstaggatts auch nicht hochsetzten, weil auch diese naß gefahren wurden?
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Speigatt groß und viereckig [[File:IMG-20190221-WA0011.jpeg|none|auto]] Direkt über der CWL (Strichpunktlinie) zwischen Stückpforte und Treppe. Hier die Situatiom am Ancreeigenen Modell in Rochefort:
Seltsamerweise erscheint das Speigatt nicht viereckig - sondern sonders wie ein Langloch (rechts unterhalb der Treppe).
Heinrich der Seefahrer
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Hallo, hier scheinen zwei Dinge durcheinander zu gehen. Daß das unterste Bergholz mittig unter dem Wasserspiegel lag ist nicht so selten. Die Speigaten können ebenfalls eintauchen, bei stärkerem Seegang oder Krängung, permanent im Wasser sollten sie nach meinem Empfinden aber nicht liegen. Aber eingangs ging es ja um die Bugspreitzurring, die der Autor der Monographie unter Wasser durch den Scheg führt. Im Album de Colbert ist das bei voller Ausrüstung so gezeichnet, nicht ausgerüstet liegt das Zurringsgat über Wasser. Wenn ich mich recht entsinne steht im Text zum Album, daß wohl mehrere Künstler die Zeichnungen beigesteuert haben. Man kann wohl Abweichungen finden. Dennoch eine gute Quelle. Die Risse in #95 sind interessant, da die Wasserlinie hier auch sehr hoch geht. Leider sind die Gaten für die Zurrings nicht eingezeichnet, dumm gelaufen. Die Prince oder spätere Dreidecker kann man nicht zu 100% zum Vergleich heranziehen, da hier das dritte Deck auf das Galion hinausführt, bei dieser Sankt Philippe liegt der Zugang noch auf dem mittleren Deck. Dadurch rutscht eh alles um eine Etage runter. An dem Modell fällt mir auch, daß zwischen dem Gatt und dem Galionsknie ziemlich viel Platz ist. Ich hätte das aus dem Bauch raus die Durchgänge ein Stück höher gesetzt, dafür finden sich genügend Beispiele. Bei der La Reine scheint mir die Zurrings auch etwas weiter vorn zu sitzen, in dem Forum unten scheinst du aktiv zu sein, die Zeichnung kennst du. https://modelshipworld.com/index.php?/topic/16095-la-reine-by-cedricl-heller-plastic-104-guns-french-first-rate-modified-soleil-royal-kit/
Ich persönlich bin noch immer skeptisch und mag mich mit der Lösung der Monographie nicht recht anfreunden. Im Gegensatz zu anderen ancre Monographien, die ein bestimmtes Modell zum Vorbild haben, handelt es sich hier um eine moderne Rekonstruktion nach bestem Wissen und Gewissen. Aber jedem können Fehler unterlaufen. Es mag auch zutreffen und wir Skeptiker sind nicht tief genug in der Materie drin, ich weiß es eben nicht. Am Ende liegt die Entscheidung bei dir, es ist dein Modell.
Ähem, Speigatten gibt es auf der Zeichnung von Chapman nicht zu sehen. Die Kreise in der Mitte sind der Gewichtsschwerpunkt im beladenen und unbeladenen Zustand. Beides hat für die Stabilität (Kentersicherheit) große Bedeutung.
bis denne Willi
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@pollux da liegt der Hund im Pfeffer, daß wenig Originalmaterial außer Galeonseitenansicht, Heckspiegel, Seitentaschen in Tinte, der Spantenriß und dazu einem sehr reduzierten Seiten(linien)riß nichts groß an Plänen vorhanden ist. Daraus versucht die Monographie das beste zu machen. Die Speigatten werden mich noch etliche Male beschäftigen, da ich - wie bei der Dübelung - einen „sehr aufnahmefähigen, weil unbelasteten, Rumpf zu Verfügung habe“, um den eklatanten Mangel an Details mal einem marketinggerechtem Wording zu unterziehen. Wohl wäre Ancre mit einer weiteren Fregatte wie der NEÏDERE aus derTHE HISTORY OF THE FRENCH FREGATTES besser beraten.
Tja nun habe ich mich auf die zinnoberrote SP eingelassen,nun muß ich dadurch. Aber klar darf man als Modellbauer seine eigene Ansicht haben, begründen und bauen. Mit dem Wasserstag bin ich unter der CWL unglücklich - mal sehen -ob ich etwas anderes aus dem grundsätzlich vorhandenen Daten der Originaldokumente herausgekitzelt bekomme... und das mir der Hellerrumpf dann vorschreibt.
@amateur Danke für den Hinweis, diese Karte hätte ich erst bei stärkerem Gegenwind gespielt.
Also gilt es jetzt diesen Teil des Rumpfes unter die Lupe zunehmen.
Laßt es Euch wohl ergehen! Heinrich
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