Fortsetzung: Blöcke der Seitentaljen für 18-Pfünder Derzeit beschäftige ich mich mit der Serienproduktion der Blöcke für die 18-Pfünder der La Créole. Dafür habe ich mir eine einfache aber hilfreiche Arbeitshilfe angefertigt. Im Prinzip handelt es sich um ein Brettchen, in das ich passgenaue Nuten gefräst habe, einmal mit der Breite und einmal mit der Tiefe der Blöcke. Mit dieser primitiven Vorrichtung kann ich die Blöcke mit gutem Halt von allen Seiten mit der Feile bearbeiten, bis sie in Form gebracht worden sind. Später schneide ich den Block dann vom Holzstab ab. Den Block halte ich dann mit einer Pinzette, um ihm den letzten Schliff mit einem feinen Schleifpapier zu geben. IMG_7773.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Ganz zum Schluss behandle ich die Blöcke noch mit Ballenmattierung. Fortsetzung folgt …
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Fortsetzung: Takelung der 18-Pfünder Alle Komponenten zur Takelung der 4 18-Pfünder-Kanonen der La Créole wurden fertiggestellt. IMG_7776.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Zu sehen sind die Doppel- und Einfachblöcke der Seitentaljen, die Ringbolzen und Haken die innen am Schanzkleid befestigt werden sowie die Blockhaken, zum Einhaken der Taljen am Geschütz und am Schanzkleid. IMG_7779.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Bis demnächst …
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
das ist mal wieder Perfektion pur! Unglaublich, daß das auch bei vollem Zoom genauso perfekt aussieht!
Grüße, Joachim
Schöne Grüße Joachim
Mein neues Buch in Deutsch und Englisch erhältlich: "Die Farbe Blau im historischen Schiffbau - von der Antike bis in die Neuzeit" siehe dazu: http://www.modellbau-muellerschoen.de
Hallo Johann, wie immer: Bestechend. Eine Frage: Hast du die gestroppten Blöcke in ein richtiges Grummet eingebunden? Wenn ja, würdest du deine Herstellungsvariante der Grummets mal genauer beschreiben? Ich glaube, hier im Forum wurde das das schon irgendwo mal beschrieben, finde es leider nicht mehr. Vielleicht kann auch jemand anders einen Hinweis geben.
bei dem Maßstab ein echtes Grummet zu flechten ist eine echte Herausforderung. Bei meinem Versuch habe ich einfach geschummelt, und die zwei Enden schräg ange- schnitten und auf den Block geklebt. Wenn man es sauber hinbekommt, sieht man es nicht.
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Zitat von bernd im Beitrag #1343 Eine Frage: Hast du die gestroppten Blöcke in ein richtiges Grummet eingebunden? Wenn ja, würdest du deine Herstellungsvariante der Grummets mal genauer beschreiben? Ich glaube, hier im Forum wurde das das schon irgendwo mal beschrieben, finde es leider nicht mehr. Vielleicht kann auch jemand anders einen Hinweis geben.
Gruß bernd
Hallo zusammen Ist zwar nicht die originale Herstellungsweise, geht aber ganz gut. Guckst du hier.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Zitat von archjofo im Beitrag #1346 Was mich noch interessieren würde, ist die Größe des Blockes.
Nun ja, da ich (Achtung! Wortspiel) fototechnisch ziemlich unterbelichtet bin, habe ich natürlich den größten Block genommen, der noch zu verarbeiten war, nämlich den Großsegelschotblock und der hat 18mm. So kam die Arbeitsmethode besser auf das Bild. Ich habe das aber auch schon mit wesentlich kleineren Blöcken gemacht, bis runter zu 7mm. Wesentlich kleinere Blöcke brauche ich gar nicht.
Für einen Filigrantechniker wie Dich dürfte kleiner aber kein Problem sein. Das Schwierigste für mich war, den richtigen Abstand zwischen den Nägelchen einzurichten, um den passenden Durchmesser zu erhalten. Um den Abstand zwischen den Nägeln variieren zu können ist es sinnvoll, je einen Nagel in ein separates Holzklötzchen zu treiben und diese dann z.B. auf eine Gewindestange zu schieben, so dass über entsprechende Muttern die Klötzchen in beliebigem Abstand zueinander auf der Stange hin und her verschoben und fixiert werden können. Ich traue mich ja kaum es zuzugeben, aber ich habe die Nägel in den Schraubstock meiner alten Werkbank geschlagen. Nun ja, ist ein Überbleibsel aus dem Werkraum einer Schule und ist eh schon ziemlich mitgenommen, aber ich weiß natürlich, dass jetzt hier einige Schnappatmung bekommen haben... Jedenfalls kann ich den Abstand der Nägelchen über die Schraubstockspindel prima variieren.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Baille à Drisse oder Marsfall-Baljen Vor dem Takeln der 18 Pfünder für die La Créole muss ich für die Brooktaue noch weiter recherchieren, ob hier links – oder rechts geschlagene Taue zu verwenden sind. Dieser Sachverhalt ist m. E. noch nicht eindeutig geklärt. So befasse ich mich zwischendurch mit der Herstellung der „Baille à Drisse“, einer Art Taukorb.
Auszug aus dem „Allgemeinen nautischen Wörterbuch“ von Dr. Eduard Bobrik, 1858. Diesen Hinweis bekam ich von Peter Rückert. Balje.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Die korbartigen Gefäße dienten zum aufschießen von laufendem Tauwerk wie z. B. der Marsfallen. Der Plan von J. Boudriot stellt sie wie folgt dar: Baille_a_Drisse.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Da es sich hier für den Maßstab 1:48 doch um recht filigrane Teile handelt, entschied ich diese einfach aus Messing herzustellen. Dunkelbraun bis schwarz brüniert erhalte ich sicherlich das Aussehen, wie das auf dem gezeigten Beispiel der La Belle Poule. jxdav6lfv9l8lp76dy-mh_2a.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Auf der französischen Korvette waren davon insgesamt 5 Stück vorhanden. Jeweils 2 Stück vor dem Fock- und dem Hauptmast sowie 1 Stück vor dem Besanmast. Die runden Ober- und Unterteile mit einem Durchmesser von 1,34 cm lies ich von einem Lohnätzer aus einer 0,8 mm starken Messingplatte ätzen. Die Zeichnung für den Film stellte ich selbst her. Die Abstandshalter fertige ich aus Messingstäben mit einer Länge von 1,2 cm und Ø 1,5 mm, welche am Proxxon-Bohrschleifer mit verschiedenen Nadelfeilen profiliert werden. IMG_7784.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Letztlich werden die Teile zusammengesteckt und mit Weichlot verlötet. Beim Zusammenbau musste ich feststellen, dass ich beim Herstellen der Abstandshalter noch präziser arbeiten muss.
Aber für den Prototyp sieht die erste Marsfallen-Balje doch ganz gut aus. IMG_7789.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
IMG_7790.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Fortsetzung folgt …
Viele Grüße Johann
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