Fortsetzung: Aufstieg in die Wanten – Echelle en cordage Durch weitere Recherchen, insbesondere in der Publikation -Takelung und Ankerkunde - Freiherr von Sterneck -1873 -, habe ich mittlerweile die sichere Erkenntnis gewonnen, dass das Durchstecken der Sprossen durch die Taue der Jakobsleiter die korrekte Ausführung war.
Dies belegt auch nachfolgender Bildausschnitt aus dem vorgenannten Werk: Freiherr_von_Sterneck_Auzug_Bildband.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Quelle: Takelung und Ankerkunde - Freiherr von Sterneck -1873 - Bildband
Das Ab- und Aufentern in die Wanten von Deck aus macht allerding nur dann Sinn, wenn ein ungehinderter Durchstieg für die Entermannschaft ermöglicht war, wie auch auf der historischen Aufnahme zu sehen ist. Hingegen das Pariser Modell hat dieses Detail offensichtlich nicht richtig wiedergegeben. 3559-001-web.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)LaCreole_Monographie_Auszug.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Im Sterneck von 1873 ist hierzu auch auf Seite 147 davon zu lesen, dass im Durchgangsbereich die Wanten nicht ausgewebt werden sollen. Interessant in diesem Zusammenhang ist auch die Angabe des Abstandes der Webleinen mit 13“ (ein österr. Zoll entspricht 2,63 cm), also 34,2 cm, was auch den Angaben in der Monographie zur La Créole mit 35 bis 37 cm in etwa entspricht.
Freiherr_von_Sterneck_Auzug_S147.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Quelle: Takelung und Ankerkunde - Freiherr von Sterneck -1873 - Band 2
Somit ist hierzu alles geklärt und ich kann mit der Umsetzung fürs Modell beginnen. Fortsetzung folgt …
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Fortsetzung: Aufstieg in die Wanten – Echelle en cordage Heute habe ich das Buch K.u.K. Segelschiffe in alten Photographien von Wladimir Aichelburg erhalten. Das Buch hat mir Robbi @Rack wärmstens empfohlen, da es zwischen der französischen und der österreichischen Marine viele Parallelitäten gegeben haben soll. Auf Grund vieler Fotos, auch vieler Aufnahmen von Deck aus, werden zahlreiche Ausrüstungsdetails deutlich erkennbar. So z. B. auch die Jakobsleiter als Einstiegshilfe in die Wanten der Fregatte SCHWARZENBERG, wie auf dem nachfolgenden Bild zu sehen ist:
K.u.K.SegelschiffeinPhotographien_Wladimir_Aichelburg.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Quelle: Buch K.u.K. Segelschiffe in alten Photographien von Wladimir Aichelburg
Neben den zahlreichen historischen Fotografien finden sich in diesem Buch viele Detailzeichnungen der Takelage und Ausrüstungsteile von K.u.K. Segelschiffen, was es für uns Modellbauer noch interessanter macht. Insofern kann ich dieses Buch ebenfalls weiterempfehlen.
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Es ist wirklich schwer auszumachen, es sieht so aus als wäre an dem Want der hinteren Juffer die Webeleinen angebracht, an dem vorderen Want dagegen nicht. Das vorderste Want (der Want - das Want?) ist dagegen eigenartig noch zusätzlich an dem geschlungenen Stropp gezurrt.
Fortsetzung: Aufstieg in die Wanten – Echelle en cordage Für die modellbaumäßige Umsetzung der Jakobsleitern für das Aufentern in die Wanten von Deck aus habe ich entschieden, die Sprossen nicht aus Holz wie im Original, sondern aus ø 0,8 mm Rundmessing herzustellen. Holz wäre bei diesem Durchmesser einfach zu instabil, insbesondere auch im Zusammenhang mit den Einkerbungen an den Enden. Die Sprossen werden wie im Sterneck, Takelung und Ankerkunde, beschrieben durch die Kardeele der Taue gesteckt. Die dazu erforderlichen Einkerbungen stelle ich am Proxxon Feinbohrschleifer mittels Nadelfeile her. DSC09604_wett.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Zum Durchstecken der Sprossen bediente ich mich einer Fertigungsvorlage. Dementsprechend zeichnete ich auf einen Karton die Sprossenabstände mit 7,2 mm und die Spossenweite der Jakobsleiter auf. Anschließend wurden die Trägertaue aufgespannt und mit einem Hilfswerkzeug (Hohlspieker) die Sprossenköpfe durch die Kardeele gesteckt. Mit etwas Übung geht es dann letztlich sehr flott von der Hand. DSC09608_wett.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Bevor diese Jakobsleitern am Modell installiert werden können, müssen die richtigen Längen ermittelt werden. Für die Probeinstallation benutze ich das allseits bewährte Schnittmodell mit der Carronade, wie auf dem folgenden Bild zu sehen ist. DSC09609_wett.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Die Trägertaue werden mittels kleiner Augbolzen oben auf dem Wassergang befestigt. Die konischen Abstandsträger habe ich bereits vor längerer Zeit aus Messing gedreht und brüniert.
Mit dem Probestück für die Wanten dahinter, sieht es dann wie folgt aus: DSC09614_wett.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Fortsetzung folgt …
Viele Grüße Johann
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@Gebbi Hallo Jörg, welchen Abstand haben die Sprossen?
Fortsetzung: Aufstieg in die Wanten – Echelle en cordage Im Gegensatz zur Probemontage am Schnittmodell gestaltet sich der Einbau der Jakobsleitern am Modell wesentlich schwieriger, da natürlich beengte Verhältnisse gegeben sind und somit die freie Zugänglichkeit der entsprechenden Stellen eingeschränkt ist. Mit Hilfe von speziellen Bohrhilfen kann ich die erforderlichen Bohrungen, ø 1,1 mm für die Abstandshalter und ø 0,4 mm für die winzigen Augbolzen, herstellen, wie auf den folgenden Bildern zu sehen ist. DSC09649.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) DSC09653.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Ist das Bohren der Befestigungslöcher schon relativ kniffelig, erfordert das Einkleben der Abstandshalter und der Augbolzen, um Kollateralschäden am Modell zu vermeiden, ein umso vorsichtigeres Vorgehen. Aber wer von uns Modellbauer kennt das nicht? Letztlich ist es machbar, wie am nächsten Bild zu sehen ist. DSC09657.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Somit ist für diese Detailausführung das Vorgehen geklärt und ich kann mit der weiteren Umsetzung fortfahren. Dazu muss ich erst noch weitere Trägertaue schlagen sowie die restlichen Sprossen anfertigen.
Fortsetzung folgt …
Viele Grüße Johann
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