"Baukasten ist, wird man an den meisten Vorgaben gebunden sein, aber vieles kann man mit Eigeninitiative und Ideen verändern und verbessern." ... genau darum geht es.
Ich denke, daß es zwei prinzipielle Kategorien von Schiffsmodellen gibt: 1) solche die vorallem auch ein (virtuoses) kunsthandwerkliches Erzeugnis darstellen (was häufig auch mit historischer Korrektheit einherget), und 2) solche, die den historischen Gegenstand in seiner tatsächlichen (rekonstuierten) Erscheinung abzubilden versuchen. Die erste Kategorie stellt häufig auch einen inherenten materiellen Wert dar, während das bei der zweiten Kategorie nicht notwendigerweise der Fall sein muß. Deswegen kann das Ausgangsmaterial durchaus auch ein kommerzieller Bausatz sein - hier zählt das Endergebnis der Erscheinung, nicht die Virtuosität der Materialbearbeitung oder der Wert des Materials.
Sammler und Museen haben natürlich auch ihre Ansichten und Wertschätzungen, die vorallem auch bei Museen durch konservatorische Aspekte geprägt sind. Die Langzeitstabilität von thermoplastischen Kunsttoffen, wie Polystyrol, ist etwas fragwürdig, weswegen Museen einen großen Bogen darum machen. Andererseits gibt es viele (modernere) Künstler, deren Werke hoch bezahlt werden, die aber Materialien und Techniken verwendet haben, die Museen vor große konservatorische Aufgaben stellen (werden).
Unter dem Strich: Plastik ist nicht inherent schlecht - es kommt darauf an, was man daraus macht
Moin, ich suche schöne Bilder von der Vasa, es geht um die Bemalung.Von Alexander die sind sehr gut, mir fehlen noch Aufnahmen von den Details an Masten und auf dem Deck.
Gruß Jürgen
Ich kenne keinen sicheren Weg zum Erfolg, aber einen sicheren zum Misserfolg: Es jedem recht machen zu wollen.
Zitatich suche schöne Bilder von der Vasa, es geht um die Bemalung.Von Alexander die sind sehr gut, mir fehlen noch Aufnahmen von den Details an Masten und auf dem Deck.
Hallo, hier mal 2 Bilder vom Deck. Es ist noch nicht fertig. Mir geht es darum mit Farbe den Plastikeffekt möglichst so gut es geht zu mindern. Was mir nicht gefällt sind die Grätings. Hier werde ich die geschlossenen Lüftungsgitter mit 0,5 mm Bohrungen optisch verschönern. SAM_0082.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) SAM_0083.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Was mir auch nicht gefällt sind die gegossenen Wanten, da hier die Würste genauso stark sind wie die freien Wanten. Da ich noch nie Wanten gefertigt habe, scheint mir das in diesem Maßstab sehr schwierig zu sein. Ich habe mal bei einem Want die untere Wurst herunter gefeilt. Wenn man das so macht, alles säubert und dann die Farbe aufträgt sollte es akzeptabel aussehen. Brauche mal Urteile oder andere Vorschläge, ehe ich an den Wanten weiter mache. Hoffe auf dem Foto kann man den Unterschied der unteren Wurst zu den anderen erkennen. SAM_0085.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Gruß Jürgen
Ich kenne keinen sicheren Weg zum Erfolg, aber einen sicheren zum Misserfolg: Es jedem recht machen zu wollen.
Wollte ich auch gerade schreiben, aber der Daniel ist mir zuvor gekommen. Nicht ganz so klein, aber auch sehr klein und mit viel Rafinesse ist Schmidt (@Schmidt ) in seinem Baubericht über die Le Phenix vorgegangen. Vielleicht guckst Du da (noch) mal rein.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Plastikbausätze werden nicht notwendigerweise im Hinblick auf die historische Korrektheit entworfen, sondern um den (vermuteten) Erwartungshaltungen der Käufer gerecht zu werden ... daher die rustikale Gestaltung von Holzoberflächen z.B. Man kann da eine Menge verbessern, in dem man sich die Originale (soweit vorhanden) und die Arbeiten anderer, wie z.B. dafi oder Schmidt anschaut.
Hinsichtlich der Grätings würde ich wohl zum Aussägen und dem Einsetzen selbstgefertigter Grätings raten. Diese kann anstatt aus Holz auch aus Polystyrol nach der gleichen Methode herstellen.
Für die Wanten gibt es unterschiedliche Strategien, je nach Zugang zu Material und dem Vertrauen in die eigene Fingerfertigkeit:
1) der vorbildgetreue Nachbau mit geknoteten Wanten könnte auch in 1:150 klappen 2) Wanten aus verzinntem Kupferdraht drehen und dann Webleinen aus verzinntem Kupferdraht darauf löten (in einem Rahmen) 3) Webleinen auf Wanten kleben (in einem Rahmen) 4) usw.
Versuch macht klug und hier gibt es immer jemanden, der mit Rat zur Seite stehen kann.
Einen schönen Nachmittag wünsche ich allen Anwesenden! Diese Wantenknüpferei kann ganz schön nervend sein, und mit der Knüpferei erreicht man bei kleinen Maßstäben auch nicht den gewünschten Erfolg, nur die Nerven liegen eventuell blank..... Bei meinen größeren Schiffen habe ich früher auch geknüpft, aber seit ich nur mehr spannenlange Rümpfe baue gehe ich anders vor, mit gutem Erfolg: Ich nehme etwas Sekundenkleber auf einen Zahnstocher und streiche waagrecht in einer Linie über die Wanten; dann spanne ich einen entsprechenden Faden sofort darüber, dabei lasse ich einen Überstand von ca. 2 cm an beiden Enden. Nach dem Trocknen schneide ich dien Überstand mit einer ganz feinen Nagelhautschere ab, fahre eventuell mit einem dunklen Pinselstrich über die Klebestellen. Durchhängende Steigseile lassen sich so zwar nicht herstellen, aber ab 1: 120 stört das kaum, dafür schaffe ich in einer halben Stunde einen ganzen Untermast. Im Moment habe ich da etwas in Arbeit, was ca. 500 Knüpfstellen bräuchte; dafür ist das Leben zu kurz!!
walter
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Hallo Walter, so geht das hier nicht!! Jetzt werden die Karten auf den Tisch gelegt. Da baut der Ösi still und heimlich vor sich hin und wir sind außen vor..... Bin sehr enttäuscht!!!! @walter
Gruß
Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Zitat von walter im Beitrag #43Im Moment habe ich da etwas in Arbeit, was ca. 500 Knüpfstellen bräuchte; dafür ist das Leben zu kurz!!
Och, so schlimm ist das gar nicht. Einige Leute betreiben Zen-Buddhismus, einige Yoga oder Tai-Chi, einige autogenes Training oder liegen gerne in einer psychiatrischen Praxis auf der Couch, ich knüpfe gerne Webleinen in die Wanten. Mit der richtigen Einstellung hat das fast einen therapeutischen Effekt. Muss aber jeder für sich selbst herausfinden.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.