Hallo alle und ein frohes neues Jahr. Bin mit der Vasa zugange. Wenn möglich möchte ich die Takelage soweit es geht machen. Die Frage ist, was macht in diesem Maßstab Sinn, mit Segel oder diese hochgezogen und stehendes Gut. Wanten habe ich noch nie gemacht. Hat jemand einen Plan für die Takelage zu verkaufen?Welcher Stoff für Segel in 1:150 ?
Gruß Jürgen.
Ich kenne keinen sicheren Weg zum Erfolg, aber einen sicheren zum Misserfolg: Es jedem recht machen zu wollen.
Moin, entgegen der Bauanleitung, werden viele Bereich und Teile vor dem Zusammenbau bemalt. Was mich etwas stört ist, das bei großen Flächen auch matte Farben leicht glänzen. Vielleicht fällt das am fertigem Modell nicht mehr so auf, aber hat jemand eine Idee wie man da bessere Ergebnisse erzielt. Airbrush habe ich nicht und ist auch keine Option in der Wohnung. Hier zwei Bilder um zu sehen was ich meine.
Du solltest den Rumpf ohnehin lasieren und da kommt die der leichtglänzende Farbauftrag schon sehr entgegen. Ich benutze für die Lasur meistens Farbe aus einem Wasserfarbkasten. Vorteil dabei ist, wenn es nichts wird kann man es wieder abwaschen. Ich würde den Rumpf mit einem sehr dünnen dunklen Braunton mit Wasserfarbe übermalen und dies mit einem fusselfreien Tuch wieder abwischen bevor die Wasserfarbe durchgetrocknet ist. Somit bleibt die dunkle Farbe in den Vertiefungen etc. noch erhalten. Mit etwas Übung kann man wundervolle Effekte hiermit erreichen. Probiere es einfach aus. Wenn alles danach richtig durchgetrocknet ist, kannst du es immer noch mit einem matten Klarlack überlackieren.
Hier ist das Cockpit eines Mosquito-Jagdbombers, das ich auf diese Weise lackiert habe.
Ich habe gute Erfahrungen mit einem matten Firnis auf Acryl-Basis gemacht. Für meine Mercury benutze ich Acrylfarben von Schmincke und Valejo; das Firnis ist von Vallejo. Heißt "Matt Varnish", Artikel-Nummer 70.520, gibt's in einer kleinen Flasche zu 17 ml.
jetzt weiß ich nicht, was Du für Farben verwendest, aber bei matten Farben ist es natürlich sehr wichtig, dass man diese vorher ausgiebig umrührt. Auf deinem zweiten Bild sieht es ja auch gar nicht so schlecht aus.
Du könntest natürlich auch das ganze mit einer matten Klarlack-Sprühfarbe (z.B. von Humbrol) übernebeln. Aber die Aktion ist nicht ganz ohne Risiko, da die Farbe anfangen kann zu silbern oder auch sonst irgendwelche ungewollten Reaktionen auftreten können.
Ich habe keine Erfahrung mit wasserbasierten Farben, von denen Peter berichtet. Aber tendentiell könnten die schon den gewünschtn Effekt erzielen. . Ich mache mein Washing mit matten Humbrolfarben als Basis und stark verdünnten Künstlerölfarben Ubra, Siena oder Vandycke-Braun, welche ich 15 Minuten haften lasse und dann vorsichtig mit einem terpentinfeuchten Tuch wieder abwische. Dann bleibt die Farbe nur in den Vertiefungen.
Grüße, Alexander
Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten. (Katharina von Siena)
Das Glänzen, kann wie oben bereits gesagt, am ungenügenden Durchrühren liegen - die matte Oberfläche kommt nämlich von (fein)körnigen Zuschlägen, die sich bevorzugt absetzen. Ich habe mir dafür einen Messinghaken gemacht, den ich mit der elektrischen Handbohrmaschine bei langsamer(!) Umdrehungszahl dafür verwende. Kann aber auch am Produkt selbst liegen.
Zum Lasieren verwende ich gerne die vorverdünnten Akryl-Farben für die Spritzpistole (Schmincke Aero-Color). Die tragen auch matt auf.
Eine gute Graphiker-Spritzpistole kann man auch in der Wohnung verwenden. Es gibt 'professionelle' Abszugskästen, da ich aber recht selten damit arbeite, genügt mir eine Pappschachtel, die ich mit der offenen Seite vor mir auf den Werktisch stelle. Aus einer Graphiker-Spritzpistole mit 0,15 mm-Düse kommt so wenig Farbe, daß man das eigentlich auch im Wohnzimmer machen kann, sicher aber in der Küche, wenn man keinen eigenen Arbeitsraum hat. In meine Spritzpistole kommen aber nur Akrylfarben, da alles andere eine zu große Sauerei beim Saubermachen ist und man mit organischen Verdünnungsmitteln arbeiten muß, bei denen gut gelüftet werden muß. Die Geruchsbelästigung hält sich bei Akrylfarben stark in Grenzen. Gespritze Oberflächen erhalten die Details und man kann auf ihnen sehr schön mit Pinsellasuren weiterarbeiten.
Für die Segel kommt in diesem Maßstab eigentlich nur Papier in Frage, das man mit Lack oder verdünntem Weißleim tränkt. Hier im Forum gibt es dafür diverse Beispiele.
Für die Takelage wäre am besten selbstgeschlagenes Tauwerk aus Fliegenbindegarn geeignet, für das stehende Gut ggf. auch geschlagener Draht. Uns 'dafi' hat eine ganze Abhandlung zu diesem Thema irgendwo auf dem Forum. Auch Ideen für eine einfache Reeperbahn gibt es diverse hier - z.B. mit einer Gardinenschiene, ein paar Plastikzahnrädern und ein bißchen Sperrholz und zwei Stuhlwinkeln ist man im Geschäft, ohne daß man besonderes Werkzeug braucht. Es lohnt sich wirklich.
danke an allen für die Tipps.Werde mal einiges probieren und länger Farben umrühren. Mache mal Foto mit normalem Tageslicht, mal schauen wie es dann aussieht. Habe Farben von Revell.
Jürgen
Ich kenne keinen sicheren Weg zum Erfolg, aber einen sicheren zum Misserfolg: Es jedem recht machen zu wollen.
Hallo Jürgen, Es wurde ja das Wichtige schon gesagt. Mein Tip: Du wirst im Verlauf der Herstellung verschiedene Farben verwenden, auch hochglänzende. Wenn Du fertig bist, nimm das Modell und eine Sprühflasche "Klarlack, seidenmatt", fahr in die Natur -windstiller Tag- und hauch die Farbe drüber. So erreichst Du ein gleichartiges Aussehen.
Gruß
Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
OK, man kann über alles diskutieren ... ich persönlich finde ein gleichmäßig mattes Aussehen nicht so interessant. In der Realität haben verschiedene Materialien und Oberflächen ja auch unterschiedliche Glanzgrade ...
Das Modell wird nicht so eine Qualität haben wie eines aus Holz, aber dennoch will ich das bestmögliche erreichen was mir möglich ist. Dafür ist mir jedes Lob und jeder Tadel willkommen. Nur durch Kritik wird man besser, somit das Modell auch. Sobald ihr etwas zur Verbesserung vorschlagen könnt, oder Fehler sieht bitte melden, ich zähle auf Euch. Da es ein Modell aus dem Baukasten ist, wird man an den meisten Vorgaben gebunden sein, aber vieles kann man mit Eigeninitiative und Ideen verändern und verbessern.
Jürgen
Ich kenne keinen sicheren Weg zum Erfolg, aber einen sicheren zum Misserfolg: Es jedem recht machen zu wollen.
Wir merken schon, dass die große Kunst beim Plastikmodellbau nicht darin besteht Teile selbst herzustellen, sondern eher in der Lackierung bereits bestehender Teile (es sei denn man ist so durchgeknallt wie @dafi :-) ). Es ist etwas ganz anderes als Eigenbauten aus Holz. Es erwartet kein Mensch eine verkleinerte Ausführung des 1:10 Modells in Stockholm.
Hier ist meine Wappen von Hamburg aus dem alten Lindbergh Bausatz.