Jetzt nur noch kurz die Stengen, und fertig ist die Laube. Dachte ich. Dummerweise hatte ich während der relativ problemlosen Arbeiten am unteren Fockmast meinen treuen Begleiter, Murphy, völlig vergessen. Meine Ignoranz schien allerdings nicht spurlos an ihm abgeperlt zu sein. Hinter meinem Rücken hatte er bereits begonnen, heimlich seine Fallstricke auszulegen…
Aus Planblatt Nr. 6 wird ersichtlich, dass die Marsstenge auf ihrer Länge unterschiedlich dimensioniert ist. Sie ist größtenteils rund, teilweise aber auch quadratisch oder achteckig… k-1500.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Lt. Manual sollte die Stenge nussbaumfarben, teilweise aber auch schwarz gestaltet sein. Den Hinweis im Manual, "Das ist alles aus den Abbildungen des Kartons ersichtlich", ignorierte ich. Wozu Bilder gucken, wenn doch die Parameter bereits unmissverständlich dokumentiert sind? (= Fallstrick Nr. 1)
Meine ersten Versuche, Rundhölzern passender Dimension einen achteckigen "Kragen" zu verpassen, schlugen kläglich fehl. Schließlich habe ich mich für Vierkantleisten entschieden.
Mit meiner kleinen Tischfräse… k-1510.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
und dem passenden Fräswerkzeug… k-1520.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
ließ sich Vierkant relativ schnell und gleichmäßig in eine achtkantige Version verwandeln… k-1530.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Das Werkstück auf voller Länge zu fräsen, erwies sich insofern als zweckmäßig, als dadurch bereits ein großer Materialanteil in den noch zu rundenden Bereichen entfernt wurde… k-1540.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Stopp! Da war doch noch irgendwas mit der Farbgestaltung. Im Manual steht: "Die Stenge wird von der Basis bis zum Eselshaupt schwarz bemalt. Der Bereich vom unteren Eselshaupt zur Stengemars bleibt naturfarben (walnussgebeizt)."
Vielleicht sollte ich mir doch noch mal den Produktkarton anschauen… k-1550.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Ooops, böse Falle! Die Stengen sind nur im Bereich der Topps schwarz und der Rest ist nicht walnussfarben, sondern entspricht eher dem unteren Teil des Mastes. Macht auch irgendwie mehr Sinn, finde ich.
Aber, meine Arbeit war nicht komplett umsonst. Zumindest das Fußteil kann ich verwenden. Also absägen und ein 2 mm Loch für den Verbindungsbolzen bohren… k-1560.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
das (runde) Mittelstück aus einer Buchsbaum-Vierkantleiste drechseln… k-1570.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
farblich den Vorgaben anpassen, Löcher für die Verbindungsbolzen bohren und das Topp als eine Acht- / Vierkantkombination herstellen… k-1580.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Dann sieht es zusammen gesetzt so aus… k-1585.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
und in Kombination mit dem unteren Topp so… k-1590.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Nach all diesem Hin- und Her kann die Anfertigung der Bramstenge doch jetzt eigentlich kein Problem mehr darstellen. Oder?
Habe die Bramstenge entsprechend den Vorgaben im Plan angefertigt, um sie anschließend durch das Loch im Eselshaupt der Marsstenge zu führen und mit den bereits fertigen Komponenten zu verbinden. Das hat jedoch nicht funktioniert. Die Bramstenge passte nicht (Kopfende voraus) durch die Öffnung des Marsstengen-Eselshaupts.
Ein Blick auf den Plan verdeutlicht, … k-1081.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
dass an zwei Stellen der Stenge (blaue Pfeile) jeweils ein 4,0 mm Vierkantsegment anzufertigen ist. Die Öffnung im Eselshaupt (roter Pfeil) hat einen Durchmesser von ebenfalls 4,0 mm. Die Diagonale des Stengenquadrats ist aber länger (rund 5,66 mm). Das Kamel passt folglich nicht durchs Nadelöhr.
Was also tun? a) Die Öffnung aufzubohren halte ich für äußerst kontraproduktiv. Die Bramstenge hat an dieser Stelle nur einen Durchmesser von lediglich 4 mm und hätte somit keinen Halt im Eselshaupt der Marsstenge. b) Das obere Vierkantsegment durch ein rundes mit ebenfalls 4 mm Ø zu ersetzen erscheint mir dagegen eine akzeptable Alternative zu sein…
k-1081_B.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Die Bramstenge im Bild oben ist ausschließlich aus Buchsbaum gefertigt. Das Fußteil wird erst dunkel gebeizt, nachdem die hygroskopische Eigenschaft des Holzes durch einen kleinen "Ring" mit Zaponlack blockiert wurde… k-1081_C.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Beide Stengen (ohne Klebstoff) zusammen montiert ergeben dann folgendes Bild… k-1081_D.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Was jetzt noch ansteht ist mehr oder weniger reine Fleißarbeit. Vor allem handelt es sich dabei um etliche Blöcke, die an den Marsen zu installieren sind.
Anstatt den Hummer zu verrunden, hätte ich wohl das Eselshaupt der Länge nach geteilt und um die Stenge herum wieder zusammengeklebt. So hättest Du bei den Vorgaben des Plans bleiben können. Geteilte Eselshäupter gab es tatsächlich, sie wurden dann mittels metallener Gürtel zusammengehalten. Ob das bei der Victory auch so war, weiß ich jetzt gerade nicht.
Hatte das Fockmasttopp nicht eine kleine Säule vor der Marsstenge, die das Eselshaupt gegen die Salinge stützte?
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Beim Vorbild wurden die Stengen von unten durch das Eselshaupt geschoben (dessen Bohrung mit Leder ausgekleidet war - siehe 'archjofos' CREOLE). Natürlich muß die Bohrung eine Idee größer sein, als der Durchmesser der Stenge an der Stelle in der sie später im Eselshaupt sitzt, sonst würde sie sich ja verklemmen, da sie nicht 100% parallel zum Mast gehieft werden kann. Dem Hieven der Stenge dient eine Scheibe im quadratischen Teil der Stenge, die zusammen mit zwei Blöcken am Eselshaupt ein Takel bilden.
Der Prozeß des Einsetzens ist übrigens detailliert in Darcy Levers Buch 'The Young Sea Officer’s Sheet Anchor' beschrieben.
Zitat von Willi im Beitrag #154Hatte das Fockmasttopp nicht eine kleine Säule vor der Marsstenge...
Das ist in der Tat so! Das Teil hab ich auch schon in Buchsbaum nachgebildet (links im Bild)... k-850.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Ich hab's für das Foto im Baubericht schlichtweg vergessen einzufügen. Asche auf mein Haupt!... k-X_865.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Bezüglich des Eselshauptes hatte auch ich überlegt, ob ich es hätte zersägen und dann wieder zusammen kleben sollen. Allerdings wäre es dann vermutlich nötig gewesen, den Sägeschnitt mit 0,5 mm Ministückchen auszugleichen. Diese Fummelei wollte ich mir ersparen.
Danke für den Hinweis! Bei meinem Modell versuche ich übrigens grundsätzlich die Stengen von unten durch die Salinge und Eselshäupter einzufügen. Dass mir die Modulbauweise wegen der Verwendung unterschiedlicher Holzarten dabei das "Einfädeln" erleichtert, ist ein positiver Nebeneffekt.
Ich mag nicht mehr. Ich kapituliere und gebe auf. – Zumindest, soweit es mein Projekt HMS VICTORY im Maßstab 1:72 anbelangt.
Gibt es eigentlich irgendeinen "guten Vorsatz", den ich im Verlauf der Bastelei nicht über Bord geworfen habe? Ich kann mich nicht erinnern. Damit ist jetzt Schluss! Und diese Entscheidung ist endgültig.
Stellt sich lediglich noch die Frage: "Wie weit ist mein Projekt bis heute eigentlich überhaupt gediehen?"
Zugegeben, bei meiner mitunter sprunghaften Vorgehensweise verliert man schnell den Überblick. Um einen plastischen Gesamteindruck des aktuellen Sachstands zu vermitteln, habe ich mal die wesentlichen bis dato angefertigten Teile provisorisch zusammengestöpselt…
und gelobe hiermit feierlich, zukünftig keine guten Vorsätze mehr zu fassen. Jedenfalls keine, die das Modell VICTORY betreffen.
Nachdem die Verhältnisse nun definitiv geklärt sind, kann es nahtlos weiter gehen. Allerdings nicht mit der Fertigstellung des Quarterdecks. Das muss noch warten. Es erschien mir sinnvoller, zunächst sämtliche Masten zu komplettieren, so lange die eine oder andere Besonderheit bei deren Anfertigung noch nicht in Vergessenheit geraten ist.
Beim Herstellen der Großmars fiel mir auf, dass meine diesbezüglichen Schilderungen im Beitrag #145 (Seite 10) nicht korrekt sind. Falsch war insbesondere die Montagereihenfolge. Die Salinge sollte man erst zum Schluss mit der Plattform verkleben; ansonsten erweist sich das Objekt während der folgenden Arbeitsschritte als äußerst instabil. Ich weiß ja nicht, wie ihr darüber denkt, aber soweit es mich betrifft, zählt die alternative Anfertigung von speziellen Haltevorrichtungen nicht unbedingt zu meinen Lieblingsbeschäftigungen.
Deshalb an dieser Stelle eine korrigierte Version nebst ein paar zusätzlichen Hinweisen: Die Längs- und Quersalinge können vorab miteinander verklebt werden. Dabei ist die Plattform aus dem Bausatz (lediglich) als Justierhilfe recht hilfreich… k-1600.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Darauf folgt das Beizen der Salinge und der Unterseite der Plattform… k-1665.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) (Es bietet sich an, das Dollbord bei diesem Arbeitsschritt gleich mit zu beizen.)
Anschließend geht es – sofern vom "Reeder" gewünscht – ans Beplanken mit 0,5 x 4 mm Leisten. (Dieser Arbeitsschritt ist im Manual nicht vorgesehen) k-1607.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Hier ist darauf zu achten, die Aussparungen für die Jungfernstroppen nicht versehentlich zu überkleben sowie eine schmale Abschlussleiste am Rand vorzusehen. Andernfalls bleibt dort nach Montage des Dollbords eine unschöne Nut.
Nachdem sämtliche Leistenüberstände (mittels Cutter-Klinge und Hammer) abgestochen und die Ränder glatt geschmirgelt sind… k-1608_B.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
folgt das Übertragen des Rippenmusters von einer Schablone oder direkt vom Plan… k-1615_B.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
auf die beplankte Marsplattform… k-1635_bea.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Vor dem Verlegen der Rippen muss noch das zuvor gebeizte Dollbord montiert werden. Um die Passgenauigkeit dieser Teile zu überprüfen, genügt es, ein paar passende Leistenreste in die Öffnungen für die Jungfernstroppen stecken… k-1640_bea.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Evtl. noch vorhandene Überstände können jetzt leicht erkannt und beseitigt werden, bevor die Beiden den Bund fürs Leben schließen… k-1645_bea.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Am Altar sagten beide "Ja!"; und damit hatten sie sich versprochen. [Werner Horand]
Nach dem Austrocknen kann's dann endlich losgehen, mit den Rippen aus 1,5 x 1,5 mm Leisten… k-1655_bea.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Überstehende Teile einfach von der Rückseite(!) aus mit einem scharfen(!) Flachbeitel o.ä. kürzen… k-1656.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) k-1658_bea.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) k-1660_bea.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Nachdem alle Rippen verleimt und alle Überstände gestutzt sind können jetzt die Salinge mit der Marsplattform verheiratet werden… k-1665.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) k-1670_bea.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Abschließend schnell noch zwei kurze Hinweise zum Thema "Mastbau") an alle, die ebenfalls das Calder Craft-Modell im Maßstab 1:72 bauen.
• Fallblock-Stroppklampen am Masttopp (Nr. 3 in nachfolgender Zeichnung) …
k-X_340.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Falls in eurem Planblatt Nr. 6 (Masten) die Fallblock-Stroppklampen für den Fock- und Großmast-Top ebenfalls, wie in meinen Unterlagen, mit der Teile-Nr.133 gekennzeichnet sind (vgl. links oberhalb des gelb markierten, handschriftlichen Vermerks), … k-X_341.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) dann verzweifelt nicht bei der Suche danach. Vermutlich werdet ihr die Teile mit der Nr. 133 letztendlich auf einem der 3 mm-Brettchen finden, nur sehen sie dort komplett anders aus als im Plan. Kein Wunder, denn hinter Teile-Nr. 133 verbergen sich die beiden Mörserdeckblocks für die Vorschiff-Carronaden. Die Klampen findet ihr unter der Teile-Nr. 144.
• "Der untere Besanmast wird für die Besanbacken nicht verjüngt, da sie direkt am Besanmast befestigt werden." k-610.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) (ihr erinnert euch? Backen, Mastbacken?)
Diese Anweisung im Manual erscheint mir ziemlich suspekt, zumal aus Planblatt 6 das Gegenteil hervorgeht. Dort wird der Besanmast ebenso geschliffen dargestellt, wie die beiden anderen Masten.
Abgesehen von dieser Unstimmigkeit gilt es folgendes zu bedenken: • Der Besanmast hat unterhalb der Mars einen Ø von 7 mm • Die Backen und Mastbacken sind aus jeweils 1,5 mm Nussbaum, macht insgesamt 3,0 mm pro Seite • Montiert man alles gemäß Manual zusammen, ergibt das einen Gesamtdurchmesser von 1 x 7 mm für den Mast + 2 x 3 mm für die Backen = 13 mm
Der Abstand zwischen den beiden Außenkanten der Längssalinge beträgt jedoch lediglich 11 mm. Die Backen / Mastbacken würden also an jeder Seite 1 mm überstehen. k-1600.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Außerdem bezweifle ich, dass bei einer direkten Befestigung auf einem Rundstab mit lediglich 7 mm Durchmesser eine ausreichende Haftung gewährleistet ist. Ich habe mich jedenfalls für die gleiche Vorgehensweise wie beim Fock- und Großmast entschieden und die Klebeflächen plan geschliffen.
So, jetzt muss ich noch ein bisschen drechseln bzw. schleifen und mich um die Blöcke an Stengen, Salingen und Marsen kümmern. Für den Fockmast ist das bereits weitgehend geschehen. Mehr zu diesem Thema in Kürze.
…und ehe man es versieht, ist die Pause schon wieder vorbei.
Heute geht es um meine Erfahrungen bei der Takelung des Fockmastes. Grundsätzlich ist es aus meiner Sicht zweckmäßig, möglichst das gesamte "Geschirr" an den Mastsegmenten zu montieren, bevor alles miteinander und anschließend im Rumpf verleimt ist. Das Handling mit den Einzelteilen gestaltet sich wesentlich leichter und versehentliche Beschädigungen unbeteiligter Segmente sind weitestgehend ausgeschlossen. So viel vorab.
Nachdem der untere Mast samt Top, Eselshaupt und Mars verleimt waren, habe ich mit der Takelung am Eselshaupt begonnen… k-1306.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
und mich dabei an Abbildung 036 im Manual orientiert… k-1305_B.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) (Das Fockmarsrahtau werde ich zu einem späteren Zeitpunkt anbringen)
Anschließend ging es mit der Oberseite der Fockmars weiter… k-1307_B.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
k-1313.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Auch die Jungfern an der Backbordseite müssen sich noch etwas gedulden. (Es reicht, wenn mir die eine oder andere von den Steuerbordkolleginnen stiften geht)
In beiden Fällen, Eselshaupt sowie Marsoberseite, bereitet die Montage keine nennenswerten Probleme. Die Blöcke werden an Augbolzen gestroppt und diese dann jeweils mit Sekundenkleber in einem vorgebohrten Loch verankert. Auf der Unterseite erschließen sich dem ahnungslosen Bastler die potenziellen Gefahren erst auf den zweiten Blick… k-1321_B.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Wenn sich einer oder mehrere Augbolzen auf der Unterseite der Marsplattform später bei der Takelung des laufenden Guts aufgrund unzureichender Verleimung lösen, käme dies einem GAU gleich. Beim fest im Rumpf verleimten Mast wäre eine Reparatur an dieser schier unzugänglichen Stelle kaum noch möglich. Es sei denn, man wäre Zahnarzt von Beruf und hätte Zugriff auf einschlägige Gerätschaften. Dann vielleicht.
Mancher mag meine Vorsichtsmaßname für übertrieben halten, aber ich wollte das Risiko nicht eingehen. Also habe ich eine 3 x 1,5 mm Nussbaumleiste genommen, in passendem Abstand Löcher hineingebohrt… k-1323.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
und eine 2 mm breite Nut hineingefräst… k-1325.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
die Augbolzen mit den vormontierten Blöcken durch die Löcher geführt, … k-1328.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) umgebogen und mit Sekundenkleber in der Nut fixiert.
Wenn alle Blöcke montiert und die dunkel gebeizten Leistenstückchen an die Marsunterseite geklebt sind, fallen sie dort kaum noch auf… k-1330.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Im nächsten Arbeitsschritt waren die Stroppen für die Fallblöcke am Masttopp an der Reihe… k-1349.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
(Zeichnung: Wolfram zu Mondfeld, Historische Schiffsmodelle – Das Handbuch für Modellbauer, S. 329)
Zunächst habe ich auf der gegenüberliegenden Seite als Justierhilfe eine Stecknadel am Masttopp befestigt. Die erste Schlaufe mit 0,5 mm dunklem Takelgarn verläuft unterhalb der Nadel und schließt mit einem simplen Überhandknoten dicht am Klampen ab… k-1360_B.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
k-1350_B.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Den Knoten, sofern er sich rechts vom Klampen befindet, mit etwas Sekundenkleber versehen und dann mit beidseitigem Zug – links etwas stärker als rechts – hinter dem Krampen "verstecken"... k-1355_B.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) (Befindet sich der Knoten auf der linken Seite, muss natürlich rechts stärker gezogen werden, als links)
Das Einfädeln der restlichen sechs Schlaufen kann man sich durch den Einsatz einer Nähnadel erleichtern. Zum Schluss die Schlaufen nach bewährter Manier mit einem Doppelknoten hinter der Krampe sichern… k-1375_B.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
und die Garnenden – ohne(!) die Schlaufen zu beschädigen – abschneiden… k-1384.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
k-1388.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Was jetzt noch fehlt sind die beiden 10 mm Dreifachblöcke für die Fockrah. Eingebunden in ein 1 mm-Takelgarn und am Fallblockstropp befestigt… k-1420_B.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
sieht's dann so aus: k-1490_B.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Nachdem die Arbeiten im 1. OG fast abgeschlossen sind – ein paar zerbrechliche Kleinigkeiten, wie z.B. das Geländer, fehlen noch – konnte es im 2. OG weitergehen… k-085_B.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Die Montage der im Bausatz enthaltenen Teile war wiederum unkompliziert… k-1205.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) (Im Bild oben sind die Brammarsen aller drei Masten zu sehen. Eine Mars befindet sich noch im Montagezustand auf der Justiervorrichtung.)
k-1201.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Alles wäre Friede, Freude, Eierkuchen gewesen, hätte Murphy nicht wieder seine Hand im Spiel gehabt. – Eine Quersaling hatte sich unbemerkt aus dem Staub gemacht und ward nie wieder gesehen. Die Anfertigung einer Neuen aus einer 4kant-Nussbaumleiste war allerdings kein besonderer Akt.
Ebenso unkompliziert wie der Zusammenbau war das Takeln der Brammars-Blöcke, … k-1210_B.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
k-1220_B.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
sodass es unverzüglich mit den beiden Blöcken für die Bramtoppnanten im Dachgeschoss weiter gehen konnte… k-101_B.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Jeweils einen 3 mm-Block mit 0,25 mm-Garrn gestroppt und mittels Überhandknoten und etwas verdünntem Holzleim an der Bramstenge befestigt. Dabei das lose Ende einmal im Uhrzeigersinn und beim zweiten Block entgegen dem Uhrzeigersinn gewickelt… k-1101_B.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Zum Schluss die beiden losen Enden nochmals um die Stenge geschlungen, verknotet… k-1110_B.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
sowie das Takelgarn ca. 4 bis 5 mm gekürzt und mit verdünntem Holzleim an der Wuling fixiert… k-1120_B.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Was noch zu erwähnen bliebe ist die Kausch direkt unterhalb der Backen. Ich denke, da sind die Ausführungen im Manual (unten) mehr als ausreichend… k-1700_Kausch.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
k-1705.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Soweit es die zwei (oder drei?) weiteren Augbolzen im Plan anbelangt, … k-1790.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
so blieb mir deren Funktionalität bislang verschlossen. In meinen Plänen konnte ich jedenfalls keinen Hinweis entdecken, der Aufschluss über ihre Verwendung geben könnte. Ich habe sie mal auf Verdacht installiert. Sie stören ja nicht und fallen auch nicht sonderlich auf. Notfalls kann ich sie später einfach wieder entfernen.
Mit der Sorgfalt, die Du hier zeigst, sollte ein schönes Ergebnis zu erwarten sein. Allerdings verwendest Du Begriffe, die ich noch nie gehört habe. Ich versteige mich mal zu der Behauptung, dass es einen Brammarsblock nicht gibt und was ein Kreuzbramtau ist und was es am Fockmast zu suchen hat ist mir auch nicht klar. Verstehe mich bitte nicht falsch, ich will Dich nicht bloßstellen, aber wenn diese Begriffe in der Bauanleitung vorkommen, dann würde ich diese, wenn überhaupt, nur mit äußerster Vorsicht genießen, eher sogar ganz auf sie verzichten.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Hallo Willi, Frohe Ostern! Fast schon gehabt könnte man sagen.
Keine Sorge, ich bin dankbar für jede Art von sachlicher Kritik. Mit "Bloßstellen" hat das nun wirklich nichts zu tun.
Bei den "Brammarsblöcken" handelt es sich einfach um die Blöcke, die an der Brammars bzw. Bramsalíng montiert sind. Ist m.E. ja auch aus der Abbildung ersichtlich. Und was das "Kreuzbramtau" anbelangt, musste ich erst mal eine Weile suchen, bis ich den Begriff auf der eingefügten Kopie aus dem Manual gefunden habe: Abb. 033 Untere Fockmars (Oberseite), dritte Abbildung in meinem Beitrag. Der dort als 3 mm Block für Kreuzbramrahtau bezeichnete Block hat mich ehrlich gesagt bis jetzt nicht sonderlich interessiert, da aktuell nicht relevant.
Ich kann dir versichern, dass ich mir zwar alle Mühe gebe, aber leider kann ich nicht gänzlich ausschließen, dass auch in Zukunft ähnliche Unstimmigkeiten auftreten können. Ich bitte deshalb um Nachsicht.
Na, da bin ich aber froh, dass Du so locker mit meinen Anmerkungen umgehst. Bei dem Brammarsblock hat mich auch das hellere Tau irritiert, dass da durch das Loch im Block nach unten weg geht. Das kann so nicht stimmen, oder es ist nur eine temporäre Montagehilfe. Blöcke haben i.d.R. sehr präzise Bezeichnungen, in diesem Fall würde ich auf die oberen Marsrsahfallblöcke (oder obere Marsrahdrehreepsblöcke) tippen. In einem guten Takelplan sollten diese auch verwendet werden. Wenn aber schon die benutzten Begriffe fraglich sind, was dann noch alles? Wenn dann noch ein Tau vom Kreuzmast irgendwie an den Fockmast gelangt (also komplett am Großmast vorbei?), dann ist mein Vertrauen in den Plan komplett dahin. Es wäre schade um ein schönes Modell, wenn es mit einer fehlerhaften Takelage verunstaltet wird.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
das helle Tau am Brammarsblock habe ich nur zum Aufhübschen für das Foto installiert, wie bei den beiden 10 mm-Blöcken unterhalb der Fockmars. Und ein Tau vom Kreuzmast zum Fockmast taucht in den Takelplänen nicht auf. Diesbezüglich also erst mal Entwarnung. Abgesehen davon: bis ich mit der Takelung des stehenden und laufenden Guts beginnen kann, wird es noch eine ganze schöne lange Weile dauern.