Und es kam, wie ich es bereits befürchtet hatte. Die Kanonentakelung ist eine ziemlich eintönige Angelegenheit. So zumindest mein persönliches Empfinden. Auf der Suche nach etwas Abwechslung bin ich schließlich fündig geworden. Die Montage der im Manual als "Achterdeck-Balkenköpfe" bezeichneten Klampen (179) könnte ich beispielsweise zwischendurch ausführen… k-Bk_001.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
und die Zierleisten, im Plan als schraffierte bzw. gepunktete Streifen dargestellt, wären ebenfalls eine lohnenswerte Alternative. Womit also beginnen?
Meine Entscheidung fiel zugunsten der Zierleisten aus. Zunächst aus 2 x 3 mm Buchs- und Nussbaum einige Profile gefräst und die Nussbaumvarianten dunkel gebeizt… k-ZL_002B.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) (Die im Bausatz enthaltenen Messingprofile blieben unangetastet.)
Anschließend beherzt am Heck mit der unteren Leiste begonnen… k-ZL_004.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) War etwas knifflig, da bei diesem Teilstück dunkel mit hell kombiniert werden musste. Aber mit diesem Problem bin ich ja bereits bei der Zweitbeplankung konfrontiert worden.
Um einen möglichst harmonischen Verlauf der "zerstückelten" Zierleiste zu gewährleisten habe ich Abfallleisten als Richtlatten verwendet… k-ZL_006.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Dabei stellte sich schnell heraus, dass die Kanonen auf dem Upper Gun Deck äußerst hinderlich waren. Das wollte ich in Höhe des Achterdecks möglichst vermeiden. Die Zierleisten jetzt schon anzubringen, schien mir insofern keine schlechte Idee gewesen zu sein. k-ZL_008.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Momentan endet die untere Zierleiste an der letzten Stückpforte vor dem Kranbalken. Um eine nahtlose Verbindung des Endstücks mit der Reling des Kranbalkens zu bewerkstelligen, beabsichtige ich, beides in einem Rutsch montieren… k-ZL_009_1.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
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Die obere Zierleiste samt Krullen (Schnecken) zu montieren, war vergleichsweise simpel, zumal keine Kanonen im Weg standen… k-ZL_010.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
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Nach dem "Freisäbeln" der Stückpforten und der Montage weiterer Leistenstücke & Krullen bis Treppenbeginn sieht's so aus… k-ZL_014.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
k-ZL_016.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) (Ist leider aufgrund der dunklen Färbung von Rumpf und Zierleiste nur schwer zu erkennen.)
Auch diese Zierleiste endet – im Bereich der Kuhl mit unterschiedlichem Profil – aus dem bereits oben beschriebenen Grund auf Höhe der Schiffsglocke... k-ZL_022.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
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Jetzt noch schnell die Balkenköpfe montieren und dann muss ich mich wirklich um die Kanonen kümmern!
Genau dort sollen sie hin: Pro Rumpfseite jeweils ein Paar in die Öffnung auf Höhe des Hauptmastes… k-Bk_004B.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Um die relativ kleinen Objekte in senkrechter Position und in gleichmäßigem Abstand befestigen zu können, habe ich mir auf die Schnelle eine Schablone gebastelt… k-Bk_006B.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
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Die Montage ging anschließend schnell von der Hand… k-Bk_008.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Natürlich habe ich mich in letzter Zeit nicht nur mit Zierleisten und Balkenköpfen beschäftigt. Zwischendurch fiel mir ein, dass die Geschützmannschaften doch auch noch einiges an Hilfsmitteln benötigen. Setzer und Wischer z.B. – und natürlich Wassereimer und Luntenpützen… K-Zubeh_013B.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Nach Fertigstellung der beiden ersten Prototypen, habe ich diese Idee allerdings ganz schnell verworfen bzw. auf Eis gelegt. Objektiv betrachtet rangiert dieses Projekt prioritätsmäßig momentan unter "nice to have". Ich mag es drehen und wenden, wie ich will, die Fertigstellung der 12pdr unterhalb des Poop Decks kann ich nicht länger auf die lange Bank schieben.
Um mir die Sache etwas schmackhafter zu machen, habe ich entschieden, nur die später sichtbaren Objekte komplett zu installieren. Ausnahmen sind die Seilwicklungen um die Nabe des Steuerrads (vgl. #173), … k-S080.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
die abschließend mit einem Überhandknoten auf der Nabenunterseite und etwas verdünntem Holzleim gesichert wurden… k-S090.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
sowie der Niedergang zur Esskajüte des Admirals… AdmiralLadder.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
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Allerdings, wenn der Deckel drauf ist, sieht man von diesen Dingen ohne Endoskop herzlich wenig bis gar nichts... k-8erDeck_01.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Da hilft auch die Ausleuchtung mittels Taschenlampe nicht wirklich… k-8erDeck_02.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Warum ich mir trotzdem die Arbeit gemacht habe? Fragt mich bitte nicht, denn ich kann euch keinen rationalen Grund nennen. Das ist so ähnlich, wie bei den eingangs erwähnten Eimern und Luntenpützen. Da ist einfach nur eine spontane Idee oder eine interessante Fragestellung – und schon hängt man am Haken…
Vor Installation der beiden folgenden12pdr wollte ich prüfen, wieviel Platz für deren Takelung definitiv zur Verfügung steht. Schließlich befinden sich in diesem Bereich die Niedergänge vom Poop zum Achterdeck (DOWN)… k-PL_001.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Hier ein Blick auf die bereits teilweise zusammengebauten Einzelteile… k-PL_010.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Aber selbst bei dieser doch recht einfachen Geschichte gab es eine Überraschung. Aufgrund eines vorher unerkannten Materialfehlers brach der Montagebalken der Übergangsplattform in zwei Teile. – Wenn doch nur alle Probleme so einfach zu lösen wären wie dieses... k-PL_015B.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Nun lässt sich unschwer abschätzen, wo am inneren Schanzkleid die Kanonentakel befestigt und die "Girlanden" (= Kugelmagazine) montiert werden können und welcher Bereich für die Verlegung der Rückholtakel an Deck zur Verfügung steht.
Gruß, Rolf
Rolf.dW
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Zitat von Rolf.dW im Beitrag #182Warum ich mir trotzdem die Arbeit gemacht habe?
Diese Frage würde hier im Forum niemand stellen. Es gibt hier viele Modelle, die ihre Geheimnisse wohl nur mit technischen Hilfsmitteln preisgeben würden. ...das Wesentliche ist für das Auge unsichtbar (aus: Der Kleine Prinz v. Antoine de Saint Exupéry)
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Es ist geschafft! Das – gefühlt – schier endlose, eintönige Taken hat ein Ende. An das Knüpfen der Wanten mag ich im Moment lieber nicht denken. Heute zählt nur, dass die Geschütze auf dem Achterdeck – soweit später sichtbar – komplett getakelt sind… 8Deck008.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
und ich mit der Ausrüstung an der inneren Bordwand beginnen kann… Pln_001b.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Kurzer Hinweis: Bei den im Plan (Planblatt 4) mit der Nr. 330 bezeichneten Teilen handelt es sich übrigens nicht um den Achterdeck-Schirm-Spant an Steuerbord (vgl. Stückliste), sondern um die Kugelmagazine mit der Stücklisten-Nr. 256 bis 259.
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Schon zu Beginn dieser Arbeit stellte sich heraus, dass mein Munitionsvorrat die Soll-Vorgabe der Admiralität weit unterschritt. Nachschub in Form von Bleischrot ist allerdings ohne Waffenschein seit etlichen Jahren illusorisch. Also habe ich Amazonien kontaktiert, dort Stahlkugeln für Kugellager in überraschend kleinen Größen gefunden und 1.000 Stück (Abnahmemenge) mit 1,8 mm für rund 1 Euro-Cent pro Stück erworben.
Nun sind Stahlkugeln aber nicht von Hause aus schwarz, sondern eher silberfarbig. Lösungsvorschlag: Man nehme Leinöl, ein Teesieb sowie einen Bunsenbrenner… Mun002.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
und führe die nachfolgenden Schritte bitte nur (!) im Freien aus: • Die gewünschte Menge Kugeln in das Teesieb füllen und gut mit Leinöl benetzen • Die Kugeln über einer feuerfesten Auffangschale mit dem Bunsenbrenner sehr stark erhitzen und dabei das Leinöl verbrennen • Wenn das gewünschte Ergebnis erreicht ist, alles kurz abkühlen lassen und dann mit kaltem Wasser ablöschen
Mit der Auffangschale soll überschüssiges, abtropfendes Öl aufgefangen werden. Dass das Teesieb während des Brennvorgangs anfängt zu glühen, ist normal, kein Grund die Prozedur abzubrechen.
Hier nochmal das Ergebnis… Mun003.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Die oben beschriebene Methode eignet sich übrigens ebenso zum Bläuen oder Schwärzen von handelsüblichen Eisennägeln.
Es gibt auch Schwärzungsmittel für Eisen und Stahl. Damit bekommt man in Sekunden eine tiefschwarze Farbe. Anschließend muß man die Teile noch mit Klarlack behandeln. Ölen mit Leinöl geht auch, aber es dauert lange, bis dieses oxidiert ist.
Wenn Sie hier auf Links zu eBay klicken und einen Kauf tätigen, kann dies dazu führen, dass diese Website eine Provision erhält.
Zitat von Rolf.dW im Beitrag #185Bleischrot ist allerdings ohne Waffenschein seit etlichen Jahren illusorisch.
Schau mal bei http://schrottmax.com/shop-dresden.html dort habe ich immer 2,5 mm Bleischrot oder Eisenschrot in 1 und 1,5 mm bezogen. Mit Tifoo Patinierung lässt sich nicht nur Messing und Kupfer brünieren, auch Eisenschrot siehe Foto:
Da es mit dem Angebot auf dem deutschen Markt etwas mau aussieht, bei diesem chinesischen ebay-Händler habe ich Messingkugeln gekauft: Werbung: https://www.ebay.de/itm/196680104815
Der hat recht preisgünstig diverse "Kaliber" im Angebot
Zitat von Rolf.dW im Beitrag #185... Bleischrot ist allerdings ohne Waffenschein seit etlichen Jahren illusorisch
... das liegt eher daran, daß die EU und in Folge die Mitgliedstaaten seit Jahren daran arbeiten, den Bleieintrag in die Umwelt zu vermindern. Aus diesem Grund ist Bleischrot wohl praktisch vom Markt verschwunden (da ich kein Jäger bin, kann ich das aber nicht mit Sicherheit sagen).
Vielen Dank für eure nützlichen Hinweise, auch wenn ich sie für das laufende Projekt vermutlich nicht mehr umsetzen können werde. – Momentan bin ich erst mal ausreichend versorgt. Gruß, Rolf
Hallo zusammen! Ich hoffe, alle sind noch unbeschadet an Bord. Oder hat der kurze Abstecher in die wundersame Welt der 'Alchemie' bei dem Einen oder Anderen zu schmerzhaften Blasenbildungen an den Fingern geführt? Ich hoffe nicht.
Die Zimmerleute auf dem Achterdeck waren jedenfalls zwischenzeitlich nicht untätig und sind ein Stockwerk höher geklettert, um das Poop Deck zu beplanken. Ist im Vergleich zum darunter liegenden noch etwas hell, aber das wird sich mit der Zeit angleichen und nachdunkeln… k-8Deck020.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) (Auf einigen der nachfolgenden Bilder sieht man den Farbunterschied deutlicher)
Auch das innere Schanzkleid ist bereits beplankt und die Abdeckungen, auf der später die Finknetzkräne befestigt werden, sind montiert… k-8Deck022.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Euch kann ich's ja verraten; wir sind schließlich unter uns (). Wie nicht anders zu erwarten, war ich während der Geschütztakelung zwischendurch immer mal wieder auf Abwegen. Zu den Objekten meiner Begierde gehörte u. a. das Oberlicht… k-Pln_002b.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Nach meiner Erfahrung mit der Fensterverglasung am Heckspiegel bin ich der im Manual vorgeschlagenen Variante nicht gefolgt. Dort wird gesagt, man könne die Fenster – 56 Stück à 4x4 mm – einzeln verglasen. Ich habe die Alternative gewählt und von innen Kunststoffstreifen verklebt. – Das Einpassen und Befestigen der Messing-Fensterrahmen hatten meinen ursprünglichen Eifer bereits hinreichend gedämpft... k-8Deck050.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Vor dem Einpassen der Fensterrahmen hatte ich einige bereits dunkel lackiert. Zum Glück nicht alle, denn beim Einpassen war es so gut wie unmöglich, die Lackierung nicht zu beschädigen. Fazit: Fensterrahmen erst nach dem Einsetzen lackieren. Wenn irgend möglich mit einem Aquarellpinsel der Größe 0000 (sowas gibt’s wirklich!)
Aber es gab ja zum Glück () noch weitere Möglichkeiten meinen Drang nach Abwechslung zu befriedigen. Die Flaggenschränke zum Beispiel… k-Pln_003b.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Ich kann nur jedem, der dieses Modell von Caldercraft baut, empfehlen, sich strikt an die Anweisung im Manual zu halten und die Einzelteile vor ihrer Entnahme aus dem 0,8 mm Sperrholzbrettchen zu nummerieren. Spätestens dann, wenn die fragilen, zusammengesteckten Teile der zärtlichen Bastlerhand entgleiten, wird der Sinn dieser Anweisung nachdrücklich verdeutlicht. – Die nun erforderliche korrekte Sortierung der Teile nimmt ein Vielfaches der Zeit in Anspruch, die für das Nummerieren nötig gewesen wäre.
Abgesehen davon ist es äußerst sinnvoll, die beiden Flaggenschränke zunächst komplett unverleimt zu komplettieren. Ein Schlosser-Winkeleisen – an der Vorderseite angelegt – hilft bei der korrekten Ausrichtung und das 'Innenleben' kann anschließend mit verdünntem Holzleim auf der Rückseite fixiert werden... k-8Deck030b.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Nachdem die Außenseiten angebracht sind… k-8Deck033b.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
sieht es zusammen mit den Spiegelträgern (174, 175) dann so aus… k-8Deck036.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Ursprünglich hatte ich vor, die Vorderseite der Flaggenschrankfächer etwas aufzuhellen. Davon bin ich jedoch mittlerweile abgekommen. Die dunkle Färbung zeigt m.E. eher den Einfluss von Wind und Wetter bzw. vom häufigen Gebrauch.
Die "Köpfe" der äußeren Spiegelträger (174) sind mir bei deren Entnahme aus dem Nussbaumbrettchen leider desertiert. Ein verschmerzbarer Verlust. Ich musste lediglich zwei neue aus 3x3 mm Nussbaumleisten anfertigen… k-8Deck039.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Auf den Bildern oben und und dem nachfolgenden sind bereits weitere Teile montiert, die zur Ausstattung des Poop Deck gehören… k-8Deck045.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Die Beting am Besanmast ist – ebenso wie Mast selbst – noch nicht fest verleimt. Sie kommt vorerst zurück zu den anderen vorgefertigten Teilen ins Archiv. Die Gefahr, dass sie im Lauf der weiteren Arbeiten versehentlich Schaden nimmt, ist einfach zu groß.
Soviel für Heute zum aktuellen Stand der Dinge.
Und auch die Ausstattung der Geschützmannschaft ist noch nicht vergessen. Vermutlich werde ich auf ein Haushaltsutensil zurückgreifen, dessen multiple Verwendungsmöglichkeit sich mir zufällig beim Hausputz offenbarte… k-Zube001B.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Im Bild oben zu sehen: eine handelsübliche Haushaltsbürste, darunter ein herausgerissenes Borstenbündel und unterhalb des Streichholzes eine einzelne Borste. Diese Borste entspräche im Maßstab 1:72 einem Stiel von knapp 29 mm Durchmesser. Farbe und Länge würden ebenfalls passen, um als Stiel für die Reinigungs- & Ladewerkzeuge der Kanoniere zu dienen. Ein weiterer Vorteil: Trotz ihres Durchmessers von 0,4 mm sind die Borsten nahezu unkaputtbar.