Hallo Daniel @dafi Nein die ist es nicht. gehe heute abend in die Nachtschichten dann schreibe ich etwas mehr dazu und auch einige imposante Bilder mit der rauchen Nordsse. Gruß Frank
Ich habe mir die Wellentheorie zu Herzen genommen und entsprechend eine Mittelwelle höher aufgetümmelt.
Nach einem Tutorial aus dem Netz habe ich anschließend die Spachtelmassenoberfläche meiner See mit einer Lage von Toilettenpapier überzogen. Das Material reagiert auf das Leimwasser ganz anders als die Tempotücher. Gewässert wird es rasch zu einer breiigen Masse, die sich fast wie von selbst (und vom Pinsel) zu kleinen Wellen formt. Ich habe damit Teile der Textur (und ich hoffe mal wieder: vorbildgerecht) von der Längs- in die Querrichtung verändert.
Urlaub vorbei. Basteln geht weiter. Unabhängig davon, dass ich an einer "stürmischen See" für das Modell baue, behält es vorerst seinen wesentlich handlicheren Ständer. Hier dessen Beinahe-Fertigstellung. Ich habe die Platte mit Toilettenpapier + Leimwasser belegt, nach dem Trocknen mehrmals mit Grünblau gestrichen und schließlich mit glänzendem Klarlack überzogen. Hier Fotos unter verschiedenen Lichtbedingungen. Die Wahrheit liegt wie immer leicht schräg von der Mitte. :D
Alle Puristen werden jetzt aufatmen. Ich habe mich doch entschlossen, das Modell nicht mit gebrochener Großmarsstenge (wie auf dem Van de Velde-Bild) darzustellen. Wenngleich nur aus ästhetischen Gründen: Von vorn gesehen finde ich das attraktiv, aber ein 3D Modell sieht man auch von der Seite, und dann ist es oben in der Takelage doch recht licht. Stattdessen möchte ich jetzt (um die Herausforderung bloß nicht zu klein werden zu lassen) ein abgefiertes und in der Böe stark gebauchtes Großmarssegel darstellen. Hier erstmal das "ganze" Schiff:
Auch alle Rahen sind schon beschliffen und gestrichen. Die großen Klebe-Ansätze für die Masten habe ich reduziert, um sie später als Rack-Attrappen zu verwenden.
Die Kanonen, für die ich zuerst aufwändig Platz geschaffen hatte, um sie dann wieder rauszuschmeißen und sogar die Pforten zu schließen, kommen jetzt zumindest teilweise wieder an Bord, nämlich aufs Ober- und Hüttendeck. Allerdings nicht die, die jemand 1968 in den Baukasten gepackt hatte, ohne vorher nachzumessen, ob die überhaupt passen. An meinem 71er Modell sieht man, wie die sich erbärmlich durch die runden Pforten quetschen.
Auch der Suche nach Ersatz bin ich erstaunlicherweise bei der Firma Heller hängengeblieben. Für die Royal Louis/Indomptable gibt es wesentlich kleinere Geschütze als die von Heller für die Phenix vorgesehenen. (Auf der rechten Seite.) Die leihe ich mir jetzt aus.
dein neues Diorama mit der schweren See gefällt mir sehr gut, bis auf ein kleines Detail. - Bei so schwerer See, wie Du sie darstellst (mit tief eintauchendem Bug), bleibt selbst so ein großes Schiff wie die "Phenix" nicht ruhig wie ein Flugzeugträger liegen, sondern fängt, genauso wie kleinere Schiffe, an wie ein Korken auf der See zu tanzen. - Das bedeutet: so richtig "topfeben" liegt sie nur mal ganz kurz. - Die meiste Zeit dürfte auch sie krängen und schwoien und bei so hohen anlaufenden Seen, darfst Du auch nicht unterschätzen, dass der Bug ja selbst auch Auftrieb produziert. - Soll heissen: in der gezeigten Situation würde sich der Bug auch deutlich nach oben bewegen, bevor sich die Wellen daran brechen.
Und wenn diese Welle nicht im 90 Grad Winkel zum Kiel anrauscht, geht nicht nur der Bug nach oben, sondern sie wird auch zur Seite gedrückt. - Nicht vergessen, 1 Kubikmeter Wasser wiegt eine Tonne. - Wie viele Kubikmeter drücken da gerade auf den Bug? (Wellenvolumen ausrechnen) und dann die ungefähre Tonnage des Schiffes berücksichtigen. - Wenn da ca. 30% der Tonnage anrauschen, dann dürfte die Phenix aber ganz ordentlich 'tanzen'.
LG, Herbert
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"In 20 Jahren wirst Du mehr enttäuscht sein, über die Dinge, die du nicht getan hast, als über die, die du getan hast. Also löse die Knoten, laufe aus aus dem sicheren Hafen. Erfasse die Passatwinde mit deinen Segeln. Erforsche. Träume." - Mark Twain
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Wie bei den Kanonen hatten sich die Konstrukteure auch bei den Klampen ein bisschen vermessen. Die schwarze war eigentlich vorgesehen und ist viel zu groß.
Die (schon braun bemalten) kleineren stammen wie die neuen Geschütze von einer Royal Louis. Ich habe sie so beschliffen, dass sie eine flache Rückseite bekamen und also abgeformt werden konnten. Den Gussteilen müssen jetzt allerdings wieder Distanzstücke angeklebt werden, damit die eigentlichen Klampen einen Abstand von der Bordwand haben und nicht nur ein funktionsloses Relief sind.
Ich habe mit meinem Projekt unlängst einen Nachmittag bei einem Maler und Restaurator verbracht und mich (gerne!) belehren lassen: Man kann in 3 D eigentlich kein Wasser malen. Wer in 2 D (Gemälde) Wasser malt, der malt auch immer gleich den Himmel und das Licht und damit wichtige Komponenten für das Aussehen des Wassers mit. Eigentlich sogar die wichtigsten, den Wasser hat die Farbe, die es durch Untergrund und Beleuchtung bekommt! Jeder kennt das vom Urlaub am Meer. Bei einem See-Diorama müsste man also eigentlich das Licht gleich mitbestimmen und gewissermaßen für ein bestimmtes Licht die Farben wählen. Das gestaltet sich schwierig. Der Maler schlug schließlich vor, mit dem Teil nach draußen zu gehen, weil unter dem Studiolicht im Atelier das Seestück immer anders aussah, je nachdem wie man es drehte. Die dabei zustande gekommene Oberfläche resultiert aus einem komplizierten Gemisch aus Ölfarben und mehreren Übermalungen. Beteiligt sind: Preußisch Blau, Schwarz, Ultramarinblau, Chromdioxydgrün und Lasurbraun. Ich durfte zusehen, wie die Farben, stark verdünnt, nass in nass übereinander lasiert wurden, um den Farbton mal in die eine, mal in die andere Richtung zu verändern. Meinen herzlichen Dank für diese Lehrstunde!
Entstanden ist ein sehr dunkles Wasser, passend zu Sturm und schwerer See. Die Farbe war übrigens in weniger als 36 Stunden trocken!
Heute Morgen habe ich die Wellenkämme modelliert. Ich hatte mir dazu zwei Produkte aus dem "Dioramenbedarf" bestellt. Zunächst "Schnee/Schaum" von Vallejo, aber dafür ist m.E. jeder Euro verschwendet. Es handelt sich um eine weiße, dickflüssige Farbe, die nichts kann, was nicht Wandfarbe oder verdünnter Spachtel auch (und besser) könnten. Das zweite Produkt stammt von Tamiya und ist auch bloß weiße Farbe, aber in die sich winzige Marmorsplitterchen gemischt, so dass eine "spitzbröckelige" Paste entsteht. Die trägt man z.B. mit einem Q-Tipp auf und modelliert sie mit Holzstäbchen, gerne in mehreren Lagen, wenn die jeweils untere getrocknet ist. Das Material ist so "stabil", dass es sich auftümmeln oder sogar zu überhängender Gischt formen lässt. Natürlich sieht mein Seestück jetzt erstmal aus wie eine dekorierte Kinder-Geburtstagstorte. Aber das ist mit dem Maler so abgesprochen. Wenn alles trocken ist, wird er sich um die farbliche Abgleichung kümmern. Heute Abend ist das Teil hoffentlich so weit trocken, dass mein Freund, der Fotograf, ein paar erste Testbilder machen kann.
Die beiden Nahaufnahmen zeigen, wie verschieden das Seestück bei nur leicht anders einfallendem Licht wirkt.
Das Oberdeck hat jetzt Kanonen, die mir von der Größe her zu passen scheinen; dasselbe gilt für die Klampen.
Nun eine der Gretchenfragen des Minimodellbaus: Kanonen takeln oder nicht? Hier ein Entwurf, der mehr auf die Optik als auf die technische Richtigkeit setzt.