In diese Küche kommt keine Drehbank, dafür reicht der Platz nicht aus. Die damals verwendeten Drehmaschinen waren vor Allem zum Drehen/Ausdrehen von Geschützrohren vorgesehen, und viel zu gross für den Einbau auf Schiffen siehe auch bei Kameke KAMEKE`s Artilleriezeichnungen . Wenngleich eine solche Maschine eine gute Aufgabe für einen Modellbauer wäre.
Hallo Gerhard, Wie willst Du das eigentlich mit der Farbgebung machen? Zu den Lafetten hast Du gesagt, dass Du sie noch anstreichen würdest. Wie wird das mit den Aufbauten, so auch die Kombüse? Du kannst sie so, also naturbelassen, aufsetzen. Dann war die Konstruktion mit Harpeus, einem dickflüssigem Gemisch aus Harz und Leinöl versehen. Um es klarer und glänzender zu machen, setzte man Schwefel hinzu und außerdem Fett, damit es nach dem Auftragen elastisch blieb und nicht verspödete. Du kannst auch ein Whitewashing versuchen, lass da die Holzstruktur noch durchschimmern. Also dieses Pönen ist schon wichtig, Du kannst nicht einfach so drauflosbasteln!
Gruß nach Wien
Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Die Hütte bekommt Innen auf jeden Fall einen Anstrich mit Klarlack, natürlich matt, über die Aussenfarbe bin ich mir noch nicht im klaren. Da die Kombüse ja auch im "Koch" erwähnt wird war sie offenbar schon als Aufbau geplant, sollte somit auch die Farbe der restlichen an Deck befindlichen Teile haben. Nur finde ich noch keine Unterlagen dazu, kann mich also nur an den Museumsmodellen der Danzig und der SMS Hansa orientieren. Bei Beiden waren die Radkästen Weiß gepönt, bei der Hansa auch die Innenseite des Schanzkleides und die Brücke zwischen den Radkästen. Folglich wird die Hütte wahrscheinlich Weiß werden. Aber noch ist sie nicht Fertig, ich bin grad mit der Beleuchtung beschäftigt.
Die Beleuchtung wird aus zwei Petroleumleuchten bestehen, die in gegenüberliegenden Ecken eingebaut werden. Als Material verwende ich 6x4 mm Messingrohr und etwas Messingdraht, nebst verschiedenen Kunststoffen und etwas MS-Blech von 0,1mm Stärke. Die SMD-LED wurden Verkabelt, das Messingrohr erhielt vier kleine Steher an denen der Lampenoberteil angelötet wird, danach wurden die LED mit einer kleinen Kunststoffhülse in das Messingrohr eingeklebt, und der Zylinder aufgesetzt. Wichtig ist dabei, bei jeder Baustufe die LED zu testen, bisher funktioniert Alles perfekt!
SMD LED verkabelt / Der "Ölbehälter" Kombüse 020.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)Kombüse 021.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
LED im Ölbehälter eingebaut / Leuchtentest Kombüse 022.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)Kombüse 023.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Offizielle Farbschemata der Schiffe sind offenbar nicht überliefert. Die ersten solchen Angaben gibt es seit 1870. Mit diesen Angaben und aus älteren Abbildungen kann man mit recht großer Sicherheit schließen, daß so ziemlich alles, was oberhalb des Decks befand weiß gestrichen war. Eine Ausnahme bilden Oberlichter, Niedergänge und Kartenhäuser, die häufig aus gefirnißtem Tropenholz (Mahagonie) bestanden. Später, als man anfing diese doppelwandig zu bauen, wurden die Schornsteine gelb gestrichen - vermutlich fielen sie dann den alten Seeleuten zwischen den Masten ästhetisch nicht so ins Auge. Ich gehe davon aus, daß das Kochhaus außen in weißer Ölfarbe gestrichen und innen weiß gekalkt war (der Anstrich läßt sich schnell erneuern und ist auch etwas bakterizid - letzteres wusste man damals natürlich nur intuitiv).
Dann sollte ich auch Innen noch Weiß "ausmalen", und nur die Klinkerpartie aussparen. Das erleichtert mir sogar die weitere Arbeit noch ein Wenig, da ich ja die Kabel zu den LED noch verstecken muss. Weiß überlackiert fallen diese sehr dünnen Lackdrähte absolut nicht mehr auf! Danke Eberhard, wieder gute Tipps!
Aufgrund der Gestern von Eberhard @wefalck erhaltenen Hinweise zur Färbelung der Kochhütte waren Heute erstmal ein paar "Abbrucharbeiten" nötig. Die komplette Hütte wurde ausgeräumt, der Bodenbelag entfernt, und innen mit Lack auf Wasserbasis gefärbelt. Danach konnte die Einrichtung wieder in die Kombüse verbracht werden, auch die Leuchten sind nun schon eingebaut. Die Aussenseite der Bordküche wird erst gestrichen, wenn sie an Bord montiert wird, um eine einheitliche Farbgebung zu erhalten.
Siehste, Gerhard, so sieht es doch schon ganz nett aus. Nur gut, dass ich das mit der Farbe angesprochen habe. Hättste wieder glatt vergessen. Schön die LEDs. Hast Du Widerstände vorgeschaltet? Da gibt es auch LEDs, die flackern. Sieht auch gut aus. Bin recht zufrieden mit Dir!
Gruß
Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Hallo Jörg Die kleinen LED laufen an 3 Volt, hat sich bisher auch bei anderen Modellen gut bewährt. Diese Flacker-LEDs sind nicht unbedingt nötig, mir reichen die normalen SMD LED vollkommen. Morgen kommt zur Hütte noch eine Kiste für den Smutje dran, ich muss ja irgendwo die Knopfzellen und den Schalter fürs Licht verstecken. Und das Dach fehlt auch noch, sonst macht die Hütte keinen Sinn Die Farbe hätte ich zwar nicht vergessen, aber die von mir gedachte Färbelung wäre falsch gewesen, damit hat Eberhard gut weiter geholfen! Sogar der Eisenrahmen um den geklinkerten Wandabschnitt ist jetzt dran.
da baust Du ja richtig tolle Sachen in Dein Schiffchen ein, gefällt mir! Mit den Leuchten bin ich ja wirklich mal gespannt, wie das dann am Ende aussehen wird.
viele Grüße, Joachim
Schöne Grüße Joachim
Mein neues Buch in Deutsch und Englisch erhältlich: "Die Farbe Blau im historischen Schiffbau - von der Antike bis in die Neuzeit" siehe dazu: http://www.modellbau-muellerschoen.de
Hallo Joachim Danke, mir fällt noch Immer was Neues ein, aber bei einer Rumpflänge von ca. 150cm ist ja auch Platz genügend vorhanden. Im Tagebuch von Arendt sind vielleicht noch ein paar gute Hinweise auf die Decksausrüstung drin, die ich mir aber noch im Einzelnen heraussuchen muss. Heute ging es mit der Kiste für die Elektrik weiter, hat ganz schön aufgehalten bis die Kabel und Kontakte für 2 Stück 1,5 Volt Knopfzellen in dem engen Raum von 12 x 60mm verstaut waren. Morgen geht es dann mit dem Verschluss und dem Schalter fürs Kombüsenlicht weiter, für diese Teile hab` ich mir schon etwas einfallen lassen. Mal sehen ob`s so klappt, wie ich mir das vorstelle ?
Elektrik verlötet, sieht im Moment noch etwas unübersichtlich aus............ Kombüse 037.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)Kombüse 038.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Servus Jörg Der Deckel ist schon vorbereitet, in ihm werden der Verschluss und der Schalter eingebaut. Die Kiste ist zwar nicht historisch belegt, auch von der Grösse der ganzen Hütte gibt es keine Unterlagen mehr. Die habe ich nach der Grössen des Herdes für ca 220 Mann geschätzt, mit entsprechend Raum zum Arbeiten rundherum. Ein paar kleinere Details fehlen noch im Inneren, der arme Koch hat ja noch kein Werkzeug!
Man sollte auch darüber nachdenken wie Kombüse und Kiste auf Deck gezurrt wurden. Zu dieser Zeit waren (wenigstens auf Handelsschiffen) die Kombüsen eine Art Container, der ganz in der Art moderner Container, mit Spannschrauben in Ringbolzen im Deck gezurrt wurde. Dazu wurden zwei hölzerne Joche über die Kombüse gelegt von denen je zwei eiserne Stangen bis zum Deck reichten die dann dort mit einer Wuling oder später Spannschrauben mit den Augbolzen verbunden wurden. Auch die 'Kochskiste' bräuchte entsprechende Zurrösen und dürfte dazu eigentlich nicht direkt an die Kombüse stoßen.
Eine interessante Frage ist, warum die Kombüsen als 'Container' gestaltet wurden. Vielleicht um sie bei Feuer leicht über Bord werfen zu können ? Oder um flexibel zu sein, falls Decksladungen an Bord genommen wurden ? Jedenfalls reduziert die Kombüse an Deck das Feuerrisiko.
Da die Kombüse bei diesem Schiff als Deckaufbau so vorgesehen war, könnte ich mir denken, dass sie fest eingebaut wurde. Die Kiste kann ich nicht von der Hütte getrennt bauen, da sie nur mit 4 extrem dünnen Lackdrähten mit den Leuchten verbunden ist. Da reicht die kleinste falsche Bewegung, und die "Kabel" sind ab! Drum mache ich lieber einen "festen" Verbund daraus, die Zurrösen und Joche kann ich ja jederzeit noch nachrüsten.