Ein gutes Bild hattest Du mir ja schon im Recherche-Thread 1851 SMS Danzig (15) eingestellt, Beitrag 213. Das kleine Kombüsenhäuschen auf Deiner Galeasse wäre allerdings für die 220 Mann auf der Danzig etwas zu klein, da kriegt grad Mal der Kapitän sein Futter! Solche Joche sind ja recht einfach herzustellen, auch die entsprechenden Beschlagsteile.
Da wurde sehr einfach gekocht - Eintopf, große Stücke (Salz)fleisch und Gemüse/Kartoffeln für je eine Backschaft in einem Netz, u.ä. - sicher kein 5-Gänge-Menü. In einem Paragraphen im Marine-Verordnungs-Blatt (1870ff.) meine ich einmal einen Wochenspeiseplan für die Marine gesehen zu haben - angesichts der vielen Hülsenfrüchte und des Sauerkrauts dürfte die Atmosphäre unter Deck recht interessant gewesen sein
Mir ist eingefallen, daß ich auf meiner Web-Seit auch ein Bild einer solchen Kombüse habe, vom Modell des Schoners LEVANTE (1846) im Altonaer Museum:
Die Infrastrukturtechnik hat sich übrigens auch fast 30 Jahre später nicht grundlegend geändert. Hier die Kombüse des hölzernen Kanonenbootes DOURO (1878) der portugiesischen Marine (Marinemuseum Belem/Lissabon):
P.S. hattest Du eigentlich einen (niederlegbaren) Rauchabzug vorgesehen ?
Interessante Bilder, scheinbar waren die Kombüsen an Deck nicht so selten wie gedacht. Ein Rauchabzug ist auf jeden Fall vorgesehen, der wird aber erst gebaut wenn auch das Dach draufkommt. Der Speiseplan mit den genannten Zutaten war sicher recht kalorienreich und hatte offenbar auch viel Eiweiß, die Luft unter Deck dürfte allerdinge sehr gewöhnungsbedürftig gewesen sein. Nur die Offiziere hatten wahrscheinlich besseres Essen, wie Arendt in seinem Tagebuch andeutet. Ich such`die entsprechende Erwähnung morgen raus. Auch der originale Wochenspeiseplan wäre interessant, wenn Du ihn findest BITTE einstellen.
So, die Kiste zur Kombüse ist zwar noch nicht fertig, ich habe mir dennoch die Zeit genommen, das Tagebuch von Eduard Arendt nach der im vorigen Beitrag erwähnten Verpflegung der Offiziere zu suchen. Der Eintrag wurde am 16ten Juni 1853 gemacht. Und im "Handbuch der Verkehrsmedizin" von Kurt Wagner sind einige Bemerkungen zur Verpflegung der Schiffsmannschaften nachzulesen: https://books.google.at/books?id=Z7amBgA...%20jhdt&f=false Da das Buch erst 1968 erschien, stelle ich nur den Link ein. Bilder gibt es erst Morgen wieder, wenn die Kiste dann hoffentlich fertig ist
Ein Bisserl was ist auch bei meiner Danzig weiter passiert, die Kochkiste wurde zwar noch nicht ganz fertig, aber wenigstens die "Einrichtung" ist komplett. Ganz Links sind die Kabelzuleitungen versteckt, daneben die Knopfzellen, und ganz Rechts der selbstgebaute Schalter, der Bedienteil dazu wird im Deckel untergebracht. Natürlich braucht so eine Kiste auch Scharniere, die wurden aus etwas Federdraht und Restteilen von den Ätzteilen hergestellt.
Hallo Gerhard, was ich mir überlegt habe: Du willst sicher noch andere Räume im Schiff erleuchten. So hättest Du von der Kombüse nur die zwei Leitungen unter Deck ziehen und dann an die allgemeine 3 Volt Stromquelle anbinden können. So hab ich mirs gedacht.
Gruß
Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Zitat von Gebbi im Beitrag #368Hallo Gerhard, was ich mir überlegt habe: Du willst sicher noch andere Räume im Schiff erleuchten. So hättest Du von der Kombüse nur die zwei Leitungen unter Deck ziehen und dann an die allgemeine 3 Volt Stromquelle anbinden können. So hab ich mirs gedacht. Gruß Jörg
Hallo Jörg
So viele Räume hat die Danzig nicht, vor Allem an Deck ist die Kombüse das einzige beleuchtbare. Alles Andere ist unter Deck, und da ich dieses komplett abnehmbar machen muss, ist es einfacher, die restliche Beleuchtung extra zu verkabeln. Da gibts dann keine Steckverbindungen, sondern nur gelötete Kontakte. Das Deck muss ja für den Dampfbetrieb vollständig abzunehmen sein, bei Elektro würden auch kleinere Zugänge über Luken genügen. Die Planung des Decks ist schon eine Fleißaufgabe, aber für einen Echtdapfbetrieb unbedingt nötig.
Endlich funktioniert der Lichtschalter wie ich es will. war etwas mehr dran zu tun. Aber jetzt sind alle "Probleme" beseitigt, und das Licht geht an und aus, wenn der Schalter bewegt wird. Den Hebel habe ich aus HOLZ gebaut, der Optik wegen, ein Plastikschalter hätte mich zu sehr gestört!
Kombüse 042.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)Kombüse 043.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Vielleicht baue ich noch ein oder zwei Fässer als "Transportgut" auf die Kiste, dann fällt der Schalthebel nicht mehr auf, das nächste Teil ist aber das Dach mit den Jochen.
Zitat von Gebbi im Beitrag #371Hallo Gerhard, Vorschlag:Ersetz den Hebel durch ein Fass, das Du hin und her drehen kannst. Gerhard, ich bau doch mit! Gruß Jörg
Servus Jörg
Ich weiß doch , dass Du mitbaust, so ungefähr hab` ich mir das mit dem Fass auch vorgestellt. aber zuerst kommen die noch fehlenden wichtigen Teile dran, ausser dem Dach braucht die Hütte ja noch eine Tür. Der "Zierrat" kommt erst danach, zunächst ist mir die Funktion wichtig, alles Andere kommt zum Schluss dran. Für Fässer muss ich erts noch das Küfer-Handwerk lernen. Dazu wird in den ersten Februar-Wochen wahrscheinlich wenig Zeit bleiben, wir haben noch etwas Arbeit in unserer Wohnung.
Das seh` ich nicht soooo eng, nur ein paar kleine Fässer in meinem Maßstab. Die werde ich aus Sperrholzresten mit 1mm Stärke bauen, die Ringe aus Kartonstreifen. Die "Originale" Methode mit Feuer im Inneren der Fässer zum Biegen kann ich mir bei den kleinen Dingern sicher sparen. Ein Bisserl hab` ich mich da schon eingelesen, wobei; für richtige Fässer und Bottiche würde DAS sicher net reichen. Bin aber schon gespannt ob mir die Fässchen so gelingen wie ich das möchte! DANKE für`s Angebot, das wäre ein interessantes Thema für einen eigenen Thread, damit auch Andere das leichter finden können!
Die Hütte hat nun endlich auch ein Dach bekommen, und der Rauchabzug ist im Aufbau. Das Dach ist aus 6 x 2mm Eiche geräuchert gebaut, mein Holz lasse ich mir Immer von Frank Horschik kommen, wie so einige Andere auch hier. Der Rauchfang besteht aus einem 6mm Messingrohr, sogar der obere drehbare Teil ist auch im Modell beweglich! Das erfordert beim Mlöten allerdinge etwas mehr Aufwand, als ein festgelöteter Abzug. Der oberste Ring ist ganz normal angelötet, dann wurde der drehbare Ring gebaut, und erst danach die "Kappe an den Ring gelötet. Dazu klemme ich zwischen Rohr und Ring eine Lage Backpapier (immer darauf achten dass sich das Papier etwas überlappt) dann erst wird die Kappe verlötet. Zum Schluss noch den unteren Ring mit dem Rohr verlöten, auch hier ist eine Lage Backpapier nötig, um Ring und Kappe nicht zusammenzubacken! Die Bilder erklären das auch noch etwas.
Das Dach / mit Licht Kombüse 044.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)Kombüse 045.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Durchgang für Rauchabzug / Auf diesem Zapfen sitzt der Rauchfang Kombüse 046.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)Kombüse 047.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Der Rauchabzug / die Kappe beim Löten, mit Backpapier Kombüse 048.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)Kombüse 049.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
gut mit Lötfett bestreichen / Kappe gelötet Kombüse 050.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)Kombüse 051.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)