so wie die gedrehten Ringe und Schäkel sind diese Haken auch gedreht anzutreffen. Ideal zum Anpassen der Laufrichtung von Blöcken und zudem schnell lösbar aber unter Zug eine zuverlässige Verbindung.
Vor einiger Zeit hatte ich begonnen eine Reeperbahn aufzubauen. Das Konstrukt soll grundsätzlich das Schlagen von 3 und 4 kardeligem Tauwerk ermöglichen.
Der erste Versuch bestand aus einem Getriebe aus Riemenrädern, da ich die Bestandteile dazu da hatte. Von der Theorie her funktioniert das auch aber die Kräfte der Riemenspannung auf die Achsen, welche von Flansch - Lagern geführt werden, sind dennoch zu groß, so dass das Ganze recht schwerfällig läuft.
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Die nachfolgende Variante basiert auf dem klassischen Planetengetriebe mit Stirnzahnrädern (Modul1). Diese sind auf den Alu-Rohrachsen mit Federstiften arretiert. Die Achsen sind zentrisch jeweils im gleichen Winkel und Abstand zueinander angeordnet. Die Haken sitzen in mit Federstiften arretierten M4 Gewindehülsen in den Achsköpfen.
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Der China-Motor erschien mir auf Dauer zu schwach und wurde durch einen stabileren Dunker-Getriebemotor (12-24V ; i = 6,25:1) ersetzt. Ein mechanischer Rundenzähler (faszinierendes Teil) hilft bei der Bemessung der Schlagstärke, so der Plan. Die Schaltung bedient Links- und Rechtslauf für zwei Motoren, je nach Einsatzzweck. Ein Port für ein Streckenrelais oder Endschalter ist vorgesehen und derzeit gebrückt. Nach dem alles verdrahtet war, wurde das Ganze verschlossen. Ja, die Apparatur ist groß und massiv aber warum nicht - rustikal halt und läuft kräftig und gut. Der Versuch die Haken mit der Hand anzuhalten gelingt nicht.
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Jetzt geht es an die 2 Wägelchen für das Hoffd und den Finedel ….. es bleibst spannend.
nun, der Getriebekasten an sich mißt ja nur 200 x 200 x 60 mm, das geht schon.
Mir war es einfach zu aufwendig den Motor auf Achsenhöhe zu bringen. Zudem hatte ich die Ritzel rumliegen und die leichte Übersetzung gibt nochmal etwas Drehzahl. Der Motor hat 500 U/min an der Getriebewelle, so erreiche ich 700 U/min, was aber letztlich nicht relevant ist.
Zur funktionalen Vollendung wurden nun zwei Wagen, ich nenn sie mal so, und das Schienensystem gebaut.
Ein Wagen trägt das Hoofd, welches mit der Schlagmaschine zentrisch auf gleicher Höhe steht. Das Hoofd, hier für 3kardeliges Tauwerk ist gegen ein 4kardeliges austauschbar. Drei Löcher in der Aufnahme führen die Garne in die Spur des Hoffd.
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Der Andere trägt den ebenfalls zentrisch in einem Haken hängende Finedel. Die Kunststoffrollen leisten normalerweise ihren Dienst an den Schiebetüren einer Duschkabine und sind durch ihre gelagerte Aufnahme sehr leichtgängig.
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Die Schiene ist zweiteilig und bestehend aus Aluminiumwinkelprofilen. Derzeit 4 m lang lässt sie sich beliebig erweitern. Für die ersten Versuche sollte die Länge aber vorerst genügen. Sie wird mit der Schlagmaschine verschraubt, so dass nichts verrutschen kann. Die Beiden Wagen wurden am Schienenende mit etwas Gewicht bestückt um etwas Widerstand aufzubauen.
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Begonnen habe ich mit 3 x 3 Garnen. Das Material ist ganz einfaches Leinengarn aus dem Discounter. Zum Üben ideal. Maschine an und gespannt was passiert. Nach einer Weile setzten sich die beiden Wagen in Bewegung und der Finedel tat seinen Job. Ich habe die Maschine laufen lassen bis der Hoofdwagen vorn angekommen war. Erstaunlicherweise musste ich nicht eingreifen, schieben oder Ähnliches. Ein weiterer Versuch mit 3 x 4 Garnen klappte ebenfalls gut. Das Ergebnis meiner ersten Schlägerei seht ihr hier.
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Fürs Erste ist es ganz passabel geworden. Etwas fest würde ich sagen, aber da lässt sich mit dem richtigen Ballast noch die gewünschte Steifigkeit des Tauwerks erreichen. Fusselig auch aber da gibt es ja einige Tipps. Ein paar Optimierungen habe ich schon notiert. So werde ich den Finedel/Schlaghaken an seinem Mittellager festsetzen, denn er flattert ab und an. Das Einfädeln der Garne am Hoofd ist auch eine ziemliche Fummelei und somit verbesserungswürdig. Auch werde ich das Ganze auf eine bedienfreundliche Arbeitshöhe bringen.
Der Anfang ist gemacht und es freut mich, dass es funktioniert. Auch ist damit der Entschluss gefasst, das Polyester-Tauwerk am Zeesboot durch selbstgeschlagenes Tauwerk aus Leinengarn zu ersetzen. Bis dahin werden aber noch ein paar Tausend Meter Lehrgeld nötig sein.