Hallo Peter. Kein dank,freut mich das es geklappt hat,immer schon als mann ein bisschen helfen kann. Habe das auch nicht selbst erfunden,aber derseitz viel von eine alte modellbauer gelernt.
Eine weitere Frage in die Runde hier: die Delphine der Kanonen aus der Ukraine sind viel zu klein. Ich überlege die Delphine der in Deutschland gegossenen Rohre abzutrennen und an den neuen Kanonen, anstelle derer, wieder anzulöten. Sicherlich wird es auf Grund der Hitzeentwicklung zu Verfärbungen des Bronzematerials kommen, kann diese wieder wegpoliert werden oder werden sie immer sichtbar bleiben?
Ich wurde da nichts andern,vielleicht sind die dolphinen etwas kleiner im vergleich mit die "orginal" rohren aber damals gab es auch unterschieden beim die hersteller/giesserijen.
Und Original rohren?die anwesende rohren sind das sovielste mysterie an das modell,normalerweisse wurde das waffen von die Admiralitat wozu das schiif gehohrte mitgegossen,ein deutliche anweisung das die rohren schon einmal ausgetauscht sind in die vergangenheit als da modell schon in Deutschland war.
Ich würde es vielleicht eher so interpretieren, dass die Wappen der Kanonen besagen wo sie gegossen wurden. Hier ist eine Niederländische 12-Pfünder Kanone mit dem Wappen von Amsterdam.
Die Inschrift am Fuss des Wappens besagt "Assverus Koster me Fecit Amstelredami 1937" was bedeutet die Kanone ist 1637 in Amsterdam gegossen worden. Etliche alte Glocken in den Niederlanden haben ähnliche Inschriften, eine Uhr in der Hervormde Kerk in Landsmeer hat die Inschrift: soli deo gloria assverus koster me fecit amstelredami anno 1639 claes cornelissen bet cornelis jansen bet pieter kerckmesters tot lantsmeer. Das bedeutet, dass die Uhr 1939 in Amsterdam von Claes Cornelissen, Cornelis Jansen und Pieter Kerkmesters aus Landsmeer "gemacht" wurde. @Sterntreter hat festgestellt, dass der Adler auf den Kanonen des HZM Ähnlichkeit mit dem Wappen von Deventer hat.
In Deventer gab es eine Kanonengießerei, Deventer ist aber 85km von Amsterdam entfernt. Hat diese Gießerei Kanonen für die Amsterdamer Admiralität gegossen? Die Kanonen in den Bildern des HZM sind so dermaßen stimmig in den Proportionen und Details, dass sie, meiner Meinung nach, nur für dieses Modell bestimmt gewesen sein können. Sollten aus welchen Gründen auch immer die Kanonen später ausgetauscht worden sein, halte ich es für sehr unwahrscheinlich, dass die Neuanfertigungen so exakt in den Details und Proportionen ausfallen würden. Heinrich Winter schreibt im Kapitel "Geschichte des Modells": "Weiter muß in Betracht gezogen werden, daß die Geschütze des Modells den brandenburgischen Adler mit Kurhut aufweisen." Er stellt schon richtig fest, dass die Rohre nicht nachträglich eingelegt worden sein können, "... denn es ist nicht vorstellbar, daß man die dicken, noch dazu stumpfen Bronzebolzen der Überleger für die Zapfen der Rohre lediglich durch die Stückpforten hindurch so fest in die Lafettenwagen eingetrieben haben könnte, wie es tatsächlich der Fall war." Aber einige Zeilen weiter widerspricht er sich auch selbst: "das weist darauf hin, daß die Schenkung zu einer Zeit erfolgte, in der Friedrich Wilhelm I., wenn auch noch nicht Kurfürst, so doch als Kurprinz künftiger Erbe dieser Würde war, also vor1648. Alsdann müsste das Modell etwa 30 Jahre Früher angesetzt werden." Was natürlich völlig unmöglich ist. Bedeutet das wir können die Theorie mit dem Brandenburgischen Adler getrost kippen?
Das Reinigen der Rohre mit Zitronensäue geht voran:
Am besten geht das mit Schwefelleber, riecht zwar unangenehm, allerdings entsteht eine dezentere Farbe. (Die käuflichen Patiniermittel färben zu schwarz).
Diese helle Farbe (frisch geputzt), ist ja nicht von Dauer.
DSC_0198.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Hier ein Beispiel eines Bronzegusses, gefärbt mit Schwefelleber (Kaliumpolysulfid) und nur leicht wieder aufgehellt. Das Aufhellen geschieht mit Stahlwatte 000, anschließend noch eine Einreibung mit klarem Bohnerwachs.
Das Beispiel ist ein Tastmodell der Kaiserthermen Trier, als Größenvergleich: Der Spalt zwischen Bronze und Beton ist 2 mm.
Zitat von Olympic1911 im Beitrag #3620Ich würde es vielleicht eher so interpretieren, dass die Wappen der Kanonen besagen wo sie gegossen wurden. [...]
Peter
Wenn ich die Literatur richtig verstanden hab, wurden die Kanonen nicht für den Anwender, sondern für den Besteller gegossen. Wenn also die Admiralität Rohre bestellte, kam deren Wappen ins Bodenfeld. Möglicherweise verewigte sich der Hersteller nur dann im Bodengesims, wenn er verschieden von der Institution im Bodenfeld ist. Die drei Bilder zeigen zwei identische Rohre aus dem Militärmuseum von Es Castell auf Menorca mit genau dieser Situation. Insofern könnten die Rohre des HZM von einer Institution mit einem Adler als Wappentier beauftragt, aber ganz wo anders gegossen worden sein. Setzen wir voraus, daß das Modell eine ideale Situation präsentiert, können wir also annehmen, dass die Rohre etwas mit der beauftragenden Institution oder Person des ganzen Modelles zu tun hat. Deventer war nur ein Vorschlag, da leider die Bildvorlagen hier zu ungenügend für schlüssige Aussagen sind. Mir gefällt nicht diese Fokusierung auf Brandenburg, da hätte ich gerne Alternativen. Um diese Sache noch richtig kompliziert zu machen, muß man auch mit Fehlen rechnen. So wurde in einem Bild für den Großen Kurfürsten das Wappen der Grafschaft Mark statt als Band aus kleinen Quadraten, wie ein Schachbrett gezeigt. Warum muß ein Niederländer das korrekte Wappen dieser Oosterlinge kennen? Warum muß auf einem niederländischen Modell das brandenburgische Wappentier zu sehen sein? Das macht nur Sinn, wenn beim Bau schon eine Beziehung dorthin bestand. Die Zuordnung nach Brandenburg geschah aber eher unbeabsichtigt und über 50 Jahre später. Deshalb macht die Idee Brandenburg keinen Sinn. Eher ist unsere Unwissenheit deutlich. So gibt es auf WvdV-Zeichnungen Adler-Wappen im obersten Heckbord eines zeeländischen Kriegsschiffes. Warum? Aufträge für die Amsterdamer Admiralität wurden im Zweiten Seekrieg bis nach Harlingen vergeben! Könnte da nicht eine Werft mit einem Adler im Stadtwappen in Betracht kommen? Könnte diese Werft, die keine eigene Geschützgießerei hat, eine Kooperation mit einer Gießerei in einer Stadt mit Adler im Stadtwappen eingegangen sein? Deventer? Fragen....!
Zitat von amateur im Beitrag #3623Sehe ich nun fuer die erste mal: das von Winter Abgebildete Kanon hat keine Delfinen.
Jan
Jan, mehrere Kanonen hatten keine Delfine, die in Tafel 27 des Buches hat auch keine. Es gibt mindestens eine Weitere; finde ich gerade nicht.
Zitat von Metallfunk im Beitrag #3624 Hier ein Beispiel eines Bronzegusses, gefärbt mit Schwefelleber (Kaliumpolysulfid) und nur leicht wieder aufgehellt. Das Aufhellen geschieht mit Stahlwatte 000, anschließend noch eine Einreibung mit klarem Bohnerwachs.
Das Beispiel ist ein Tastmodell der Kaiserthermen Trier, als Größenvergleich: Der Spalt zwischen Bronze und Beton ist 2 mm.
Grüße Bernd
Bernd,
Die Kanonen müssen gereinigt werden, sie sind noch voller Rückstände des Gussvorgangs, Grate usw. können nur alle erkannt werden, wenn die Rohre sauber sind. Die Rohre werden im Laufe der Zeit von selbst Patina ansetzen. So hochglänzend wie sie jetzt sind, werden sie nicht bleiben. Hier das Original:
Hallo Peter, diese blanke Bronze auf dem Aquarell wundert mich etwas. Bronze oder Messing läuft in 50 oder mehr Jahren auf jeden Fall an und wird Lederbraun.
Da bleibt als Schlussfolgerung nur: Das wurde gereinigt. Eventuell geschah das mit der Neuvergoldung des geschnitzten Zierrates, kurz bevor das Bild entstand.
Wie dem auch sei, an der Reinigung der Rohre führt fürs erste kein Weg vorbei. Was dann geschieht, werden wir sehen. @Eddie hat eines der in Sand gegossenen Rohre nachträglich patiniert, und das sieht wirklich super aus! Die Bronzestäbe und Platten sind angekommen, vielen Dank dafür. Ich werde mich in den nächsten Tagen wieder mit Rüstketten beschäftigen. :)
Eigentlich hatte ich vor erst morgen hier ein Update einzustellen, es hat aber heute alles so schön geklappt, dass ich es euch doch jetzt schon zeigen möchte. Erst mal zu gestern: ich habe den ganzen Abend dafür gebraucht diese zwei Rüstketten in der richtigen Länge hinzubekommen.
Es waren etliche Anläufe dafür notwendig, ich weiß nicht wie viele Ketten ich gelötet und wieder durchgetrennt habe, aber gestern um 23:00 Uhr hatte ich es dann doch hinbekommen.
Heute Morgen habe ich dann 1mm Messingblech bekommen und habe dann die Beschläge der Lenzpumpen gelötet:
Passt schon mal ganz ordentlich:
Und während eines sehr unterhaltsamen Bundesliganachmittags habe ich die Pumpe fertig gebaut: