# 3236 Bullenstall ist nicht zum pinkeln da, sondern wenn das Ankerkabel durch die Klüsen hoch kam leckte das nasse Tau und dieses Wasser wurde im Bullenstall durch das Querbrett daran gehindert, das das ganze Deck besudelt wurde, durch die beiden Löcher floss dieses Wasser dann Außenbords.
Gruß Willy
"Le Superbe" 1785 1:50 "Soerlandet" in der Flasche Bark "Weser" Segelschiffmodellbau in der Flasche
Stimmt, aber das eine schließt das andere nicht aus. Und das Wort pissen kann auch durchaus davon kommen das eine Trosse noch pisst, wenn Wasser runtertropft. Wir sagen ja manchmal auch zum Regen pissen wenns so seltsamm nass ist, also kein kein Regen aber auch kein Regen.
Und irgndwo müssen die Mannen ja auch zum Pinkeln hin.
Zitat von Onno im Beitrag #3244Ich denke, das die Mannen zum "regnen" auf die Gallion raus mussten, oder wie auf dem Bild von Boudriot dargestellt.
Gruß Willy ...
Okay, raus "durften", falls die Umstände es erlaubten. Mitten in der Nacht bei Schneeregen und Windstärke acht wird man wohl nach anderen Möglichkeiten gesucht und diese der Bequemlichkeit halber auch generell genutzt haben.
Ich habe die vergangenen Tage damit verbracht die Galeriestützen zu beplanken. Es war nicht leicht. Die Planken sind in der Vertikalen und auch in der Horizontalen gebogen und auch noch in sich verdreht. Das Ergebnis sieht schon mal ganz ordentlich aus:
Ich habe heute die Kanonenpforten im Bereich der Galerie angelegt und bin dabei zu folgender Überlegung gekommen:
Die beiden Pforten im Bild oben sind noch unterschiedlich groß, aber das habe ich auf dem Schirm. Die Seitenteile der Pforten scheinen nicht absolut vertikal zu sein. Dies kann natürlich auf Grund einer perspektivischen Verzerrung der Fotoaufnahme passieren, es scheint aber, dass die Pfortendeckel auch hier rechteckig und nicht rautenförmig sind.
Man sieht aber, dass die Hukmannen (@Sterntreter hatte sie vor einigen Wochen anders bezeichnet) rechts und links neben der Pforte parallel zu den Außenkanten der Klappe angelegt sind.Im Bild unten sieht man den unterschiedlichen Achsenverlauf der Puttenreihe verglichen mit den darunter sich befindenden Hukmannen:
Wie gesagt: dies kann (und so habe ich es bisher auch vermutet) durch die perspektivische Verzerrung der Fotoaufnahme kommen. Aber: das Ganze erinnert mich sehr stark an einer Zeichnung von Nicolaes Witsen...
...und wenn ich mir den Bildausschnitt unten ansehe, halte ich es für sehr unwahrscheinlich, dass die Achsen der Putten und der Hukmannen gleich verlaufen:
So Komme ich zu der Vermutung (oder auch Überzeugung), dass die Hukmannen nicht absolut vertikal angebracht waren, sondern eher im 90° Winkel zur Deckleiste angelegt waren, wie hier im Bild zu sehen:
Hier muss ich jedoch höllisch aufpassen; es kann natürlich sein, dass die perspektivische Verzerrung mir Streiche spielt, aber wenn ich mir das alles hier anschaue aber auch im Kontext der Witsen-Skizze will ich nicht hundert-prozentig ausschließen, dass die Hukmannen nicht absolut lotrecht angebracht waren.
"... halte ich es für sehr unwahrscheinlich, dass die Achsen der Putten und der Hukmannen gleich verlaufen..." Hallo Peter, davon bin ich nicht so überzeugt. Wenn man sich die Karyatiden als S-förmige Figur vorstellt, dann entsteht durch die perspektifische Verzerrung tatsächlich der Eindruck, die Putti zwischen den Fenstern und die Karyatiden hätten nicht die gleiche Achse. Man sieht aber an der unterschiedlichen Höhe der Sockel der Karyatiden gegenüber der von Dir als Basislinie für die grünen Winkel gewählten Leiste, dass diese Sockel eher rechwinklig zur Senkrechten ausgerichtet sind. Zudem ist die Wölbung des gesamten Heckes zu beachten und die möglicherweise nicht ganz korrekte parallele Ausrichtung der Plattenkamera zum Heck.
Stichpunkt Karyatide: siehe Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Karyatide; dort besonders die beiden mittleren Figuren im unteren Bild (https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Orna...en-Atlanten.png) Stichpunkt Hukman: Bisher hatte ich unter Hoekmannen (also etwa "Eckmannen") nur die Verziehrungen auf der Ecke Heck/Seite verstanden (siehe Ketting, Prins Willem, S.74, Abb. 4, Nr. 12). Allerdings schreibt Witsen, dass er darunter auch die Karyatiden/Atlanten unterhalb der Fensterreihe versteht. Die Batavia-Cahiers kann ich gerade nicht nachschlagen, da ausgeliehen. Vasa? Bei Daniel Schmiedke fand ich nur kunsthistorische Begriffe, Hoekman wurde im Text nicht verwendet.
#3214 @Olympic1911 Das Wappen im obersten Heckspiegel zeigt eine so genannte Bügelkrone, ähnlich wie hier: https://pictures.abebooks.com/CARLADLERS/17474653503.jpg. Es gab etliche niederländische Städte, die diese königlich/kaiserliche Krone als zusätzliche Wappenzier tragen durften: A'dam, Arnhem, Deventer, Kampen, Medemblik, Middelburg, ... , Zwolle. Die Wappen binnenbords an Hütte und Halbdeck scheinen die Eigentümer gekennzeichnet zu haben. So als Hinweis für die Besatzung und Besucher. Ich glaubte mal ein penschilderij gesehen zu haben, da konnte man die Admiralitätswappen und das Wappen von Holland sehen. Das angehängte Bild ist ein Ausschnitt aus einem WvdV aus dem Prins Hendrik Museum Rotterdam und soll die Eendracht zeigen. Demnach wäre also das erkennbare Wappen die Admiraliteit op de Maze. Nicht im Bild ist ein Wappen an der Frontseite des Backdecks mit einem aufsteigenden Löwen. Könnte also das Wappen von Holland oder der Generalstaaten sein (rode of gouden Leeuw). Etwas ähnliches vermute ich auch auf dem HZM: Halbdeck Admiralität, Hütte Holland. Da es aber nicht erkennbar ist, sollte es wegbleiben und nur als Möglichkeiten irgendwo erwähnt bleiben.
Sterntreter
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Die beiden S-förmigen Stückpforten sind wohl eindeutig hochrechteckig gestaltet. Warum sollte man hier auch die üblichen Proportionen einhalten, wo es doch nur darum ging, den vorhandenen begrenzten Raum möglichst effektiv auszunutzen? Sie breiter zu machen hätte sowieso nichts genutzt, da dann die Skulpturen dem Rohr im Weg gewesen wären...
Hallo Peter, zeichne doch einfach mal an die Positionen der Huckmanne exakt senkrechte Linien auf, mach ein Foto davon und kontrolliere darauf, ob diese Linien auf dem Bild ebenfalls geneigt erscheinen. Ich bin mir da recht sicher.
So wie @Sterntreter schon schreibt bekommst du mit einem zweidimensionalen Bild keine dreidimensionale Wölbung des Hecks dargestellt. Auch läuft das Heck von oben nach unten schräg, was die Größenverhältnisse zusätzlich verzerrt.
Für so etwas müßte man entsprechend gekrümmte Gitternetzlinien verwenden.