Zitat von Olympic1911 im Beitrag #2788Ich glaube was hier als profilierter Decksbalken interpretiert wird, ist lediglich die Unterseite des Balkens...
Peter
Ich denke, du hast recht. Ich sehe auch wenig Sinn dahinter, gerade diese bescheidene Räumlichkeit mit solchem Zierrat aufzuhübschen. Eine Stehhöhe ist aber wohl nicht gegeben, so daß der Kontakt mit abgerundete Kanten weniger schmerzhaft wäre. Und falls doch, würde rote Farbe das Blut kaschieren. :-)
Kann mir jemand sagen, was für Wappen die Schiffe des Noordkwartiers in der Wulf fuhren? Hier haben wir die Westfriesland des Noordkwartiers und anscheinend hat sie den aufbäumenden Löwen links im Wulf und die gekreuzten Anker rechts. Die gleichen Wappen wie die Amsterdamer Admiralität. Wie war es möglich Schiffe einer bestimmten Admiralität zuzuordnen bzw. auseinanderzuhalten?
Was mich zusätzlich interessieren würde sind die ornamentalen Ausschmückungen in den Ecken, die man oft auf Abbildungen sieht. Waren die irgendwie standardisiert..?
Wo ich drauf hinaus möchte ist: @ara hat ja nun schon mehrfach darauf hingewiesen, dass die beiden Wappen im Wulf des Modells vielleicht nachträgliche Ergänzungen sein könnten. Hierfür spricht, dass die untersten Spitzen der Wappen über den Heckbalken greifen. Was ist wenn das Modell eigentlich gar nicht der Amsterdamer Admiralität zuzuordnen ist? Stimmt dann der Maßstab noch? Hatten Werften im Noordkwartier andere Maßeinheiten? Es gab ein Schiff des Noordkwartiers, zu dem unser Wappen am Heck passt: Die Prins van Oranje, gebaut 1666 in Medemblik. Allerdings war sie etwas kleiner als das vom HZM dargestellte Schiff (vorausgesetzt der Maßstab der vom HW ermittelt wurde stimmt). Die Prins van Oranje war 150 Fuß lang, das HZM 156. Die PvO fuhr 68 Kanonen (1674) das HZM 74. Vielleicht kann auch @DeRuyter was hierzu sagen.
Die beiden Waffenschilder in Wulf sind orginal,die verweissen direkt nach die admiralitat von Amsterdam und Noorderkwartier.auch die Admiralitat von Rotterdam fuhrte diese gemalte schilder auf das Wulf. Ich muss tief in meine erinnerungen zuruckgreiffenaber es steht mir bei das nur die Hollander(also Amsterda,Rotterdam und Noorderkwartier) diese admiralitatswaffen am Wulf fuhrten,es gab nur unterschiede in die farben in das schild mit die Lowe,die admiralitatswaffen waren immer anker zwartsch,untergrund weiss. Das waffe mit die admiralitats anker kam ubrigens zuruck auf ein schild oben das kampagnedek,diente untern andere als hinnweiss fuer die bemannung das Sie unter die gezetse und regeln von die Admiralitat gestellt waren und das von jede bemannungsmitglied erwartet wurde das er sein bestes geben wurde. Also nicht nur symboliek aber auch ein verweissung das es ernst war. Entschuldige fuer das Deutsch,hoffe es ist doch klar.
Keine Sorge, alle Admiralitäten verwendeten in den 60er Jahren das Amsterdamer Fussmaß. Bei der Goudazeichnung sieht man, dass das Wulfwappen der Admiralität 2 A trägt; im Nordviertel sind es dagegen 2 N; soweit das Unterscheidungsmerkmal. Bei der Gouda (und sonst auch häufig bei Amsterdamern) schön zu sehen drei außen rechts und links aufgemalte Rechtecke mit Andreaskreuz drin - sind diese drei Kreuze nicht im Amsterdamer Stadtwappen? (Heraldiker, bitte!) Drum herum ist eine Kartusche gemalt bis rüber zum Hennegat. Interessanterweise nicht im zeitgenössischen barocken Stil, sondern archaisierend in der manieristischen Formensprache. Wollte man hier bewusst "altmodisch" sein?? S (282).gif - Bild entfernt (keine Rechte)
Die Geschichte mit der Prins van Oranje ist eine alte, längst geklärte Sache; brauchen wir nicht mehr aufkochen. Das HZ hat nichts zu tun mit diesem Schiff, denn dieses ist zu klein, zu schmal und zu schwach bewaffnet.
"Het niet bestaande schip. Afgebeeld ter propaganda met het prinselijk wapenschild, het wapen van Amsterdam en het beeldmerken van de Admiraliteit van Amsterdam."
Nachdem mich das Thema gerade bei einem meiner eigenen Modelle beschäftigt: Hast du dir schon Gedanken über die Pfortenreeps gemacht? Nach den Fotos des Originalmodells scheinen die Pfortenreeps von einem Ringbolzen an der Außenseite durch ein Loch in der Bordwand zu einem anderen Ringbolzen an der Innenseite der Pfortendeckel zu laufen (diese Löcher scheinst du nach den Fotos noch nicht gebohrt zu haben.)
Nun zur eigentlichen Frage: Bei geöffneten Pforten müsste das Pfortenreep doch irgendwo belegt sein, sonst würden die Deckel zufallen. Auf den Fotos kann ich nichts erkennen, dass oder woran sie belegt sind (Vereinfachung am Modell?). Die Reeps scheinen aber so kurz zu sein, dass ein Belegen über der Pforte (der einzige Platz den ich mir dafür vorstellen kann), gar nicht möglich ist. Gibt es Fotos, auf denen man das sehen kann? Weißt du (oder sonst jemand) da was dazu? Bei der Victory sind die Pfortenreeps über Takel binnenbords an Ringbolzen an den Deckbalken befestigt, die Pforten in der Kuhl haben aber im Gegensatz zum Hohenzollernmodell keine Deckel.
Das Hohenzollernmodell ist das einzige mir bekannte zeitgenössische Modell, das Pfortenreeps hat. Die englischen Modelle aus der Zeit haben zwar alle die Ringbolzen, aber keine Pfortenreeps (genau so, wie auch auf die Geschütztakel verzichtet wurde, falls die Modelle überhaupt Geschütze haben).
das hast du ganz richtig beobachtet. In der Tat ist es ein durchgehendes Reep das an jedem Ende an den Ringbolzen an der Außen- und der Innenseite der Deckel fixiert ist.
Ich kann mir vorstellen, die Überlegung war, bei der vereinfachten Modellvariante, dass die Reibung des Reeps am Gatt verhindern sollte, dass die Klappen zufallen. Sicherlich sind sie in Wirklichkeit im geöffneten Zustand irgendwo befestigt gewesen. Wie das in Wirklichkeit aussah, kann ich nicht sagen.
Die Steks sehen auch sehr interessant aus:
Interessant sind auch die Seitenteile der Scharniere am Rumpf die eine sechseckige Form haben.
Beim HZ und beim Genter ist das Arrangement des Reeps offensichtlich vereinfacht. Das Genter hat nur ein Tau an der Pfortenaußenseite befestigt, dann binnenbords gleich mit einem Knoten abgeschlossen wird und so die Pforte festhält. Am William Rex Modell haben wir dagegen einen Ringbolzen in der Mitte genau über der Pforte. Das scheint realistischer zum Belegen des Taus zu sein.
Zitat von Olympic1911 im Beitrag #2802Vielleicht war die Ringöse bei der William Rex auch dazu gedacht um das Kanonenrohr in Ruhestellung daran festzuzurren.
Peter
Wenn das ein Foto der William Rex ist, sehe ich aber weder ein Pfortenreep noch eine Bohrung durch die dieses geführt wird. Zum Belegen eines solchen Reeps scheint mir eine Klampe allerdings auch sinnvoller als ein Ringbolzen. Ich vermute, du wirst dich, nachdem du ja das Hohenzollernmodell exakt kopieren willst auch an die Lösung des durchgehenden Reeps ohne Belegpunkt halten. Ich denke, ich werde bei meinem Modell Klampen dafür vorsehen., vielleicht ist es richtig, vielleicht auch nicht. Wer weiß?
Hallo Klaus, ich denke mit Klampen kannst du nicht viel verkehrt machen. Ist eigentlich bekannt wie die Reeps der Pfortendeckel bei der Vasa befestigt wurden?
Am Wochenende habe ich auch am Modell gearbeitet: Das Dach der Hütte ist gebräunt; gefällt mir sehr gut. Da im Wagner-Aquarell alle profilierten Leisten der Schotts in rot dargestellt sind, habe ich dies auch am Schott der Hütte ausprobiert. Irgendwie habe ich mich dagegen gewehrt die Profile in goldener Farbe zu behandeln. Aber auch hier sage ich mir: warum hätte Wagner die Farben nicht authentisch übernehmen wollen?
Ihr seht die Kojen in der Offiziersmesse am Halbdeck sind ebenfalls schon mal in hellgrauer Farbe gestrichen worden. Es ist anhand der Fotos des Gent Modells schwer auszumachen welcher Grauton nun richtig ist. Dieser hier gefällt mir sehr gut. Im Bild oben könnt ihr auch erkennen, dass die Beplankung der Rumpfinnenseiten ebenfalls schon begonnen wurde. Hierfür habe ich zuerst die Pforten des Achterdecks einbringen müssen. Wie gewohnt, klappte es natürlich nicht auf Anhieb und das hinteren Paar Pforten musste versetzt werden. Die Wassergänge des Halbdecks sind auch schon dran.
Im Bild unten ist zu sehen, wie die Rahmen der beiden Niedergänge zum Halbdeck bereits ergänzt wurden. Anhand der Aufnahmen in guter Qualität die ich habe, konnten wir, genauer @ara erkennen, dass sie nicht wie beschrieben oval waren, sondern die zur Bordwand gerichtete Seite flach.
Wie ich letztens schon angedeutet hatte sind die Schotts zur Hütte und zu den Offiziersquartiere grün gestrichen worden.
Hier unten seht ihr die rote profilierte Leiste etwas besser:
Frage in die Runde: @Alexander hat sich bereit erklärt, für das Modell die Seile des stehenden Gutes zu drehen und hat schon ein paar Proben gemacht. Wir haben uns darauf geeinigt die Seile aus Baumwolle zu drehen, sie müssen aber schon nachher eingefärbt werden. Wer kann hier was empfehlen? Ich könnte mir vorstellen, dass beim Original-Modell das stehende Gut geteert war. Hat hier jemand Erfahrungen mit so was schon mal gemacht und kann uns sagen, wie wir das am besten machen können?
Hallo Peter, bei diesem Maßstab würde ich einmal (und habe auch schon mal) mit Holzteer aus der Apotheke experimentieren. Dazu ein geeignetes Biolösemittel (Leinöl etc.). Das ist auch olfaktorisch ein Erlebnis... Neben der Bandbreite von Holzbeizen (die leider dazu neigen die Materialeigenschaften von Baumwollseil zu verändern) wäre verdünnte Textilfarbe bis hin zu Batikfarbe möglich.
Hendrik
With many cheerful facts about the square of the hypotenuse. ...