heißt das, dass der zweilagige Decksbelag, wie in den Plänen dargestellt falsch ist? Der komplett verstärkte Bereich ist einlagig also in die Decksbeplankung eingelassen? Anhand der Winter'schen Skizzen konnte ich ermitteln, dass die Oberfläche der Mastfischung ca. 5mm oberhalb des Decks liegt. Wie viel sind 9 bis 11 Amsterdamer Daumen?
Hallo Robert (zu deiner PM), mach die nix draus zu altes Haus; wir werden alle nicht jünger! :D
@Jürgen wenn das so ist, dann hier noch ein Bild von heute Vormittag!
einFuss ist ungefaer 28 centimeter, es gibt 11 Duim in ein Fuss. Das ganze ist einlagig, siehe auch wasadream.com, Abbildung 40-44. Das Schiff ist etwas alter, aber die Konstruktion ist gleich.
Hab mal nachgelesen in Witsen: Er gibt Einige Abmessungen: lan 15 Fuss, breit 3,5 Fuss und dick 4,5 Duim. Er schreibt ueber Visschers ert NAch die Deckbeplankung, damit ist es doch ein Doppelung der Decksbeplankung.
Die Breite der FokkeVisser ist bei Witsen genau die Abstand Zwischen die Betngs, und nicht die 'aussenbreidte' wie du das gemacht hat
ich denke, dass man da unterscheiden muss. Das Modell, welches Winter vermessen und fotografiert hatte, war vermutlich im unteren Breich aus einem Block herausgearbeitet. Weiterhin kann man annehmen, das der damalige Modellbauer in den nicht einsehbaren Bereichen nicht alles so umgesetzt hatte, wie es bei einem vergleichbaren Schiff im Maßstab 1:1 der Fall war.
Grundsätzlich war es so, dass eine Mastfischung eine bewegliche Einrichtung war. Sie musste die auftretenden Kräfte, die durch die Bewegungen des Schiffes und der Masten entstand, aufnehmen können. Im Bedarfsfall sollte aber auch ein Mast ersetzt werden können. Also hatte man in den Niederlanden die Mastfischungen in Schiffslängsrichtung geteilt, und zwar so, dass man sowohl von der Steuerbord- als auch von der Backbordseite die Fischung entfernen konnte. Wenn man eine Fischung in der Stärke von 283 mm zwischen zwei Decksbalken und den Scheerstöcken regelrecht eingeklemmt hatte, war ein Decksbelag in diesem Bereich nicht möglich und auch nicht erforderlich.
Zur allgemeinen Info, die Decksstruktur der meisten Schiffsmodelle sind ein Zugeständnis an den Modellbauer. Ein Deck im 17. Jahrhundert, und hier in den Niederlanden, benötigte folgende Elemente. An der Innenkante der Spanten wurden die Balkweger gelegt. Bei Schiffen der Größenordnung des Hohenzollernmodells wurden im unteren durchlaufenden Geschützdeck zwei Balkweger untereinander gelegt. Der untere war in der Regel etwas dünner als der obere. Die Höhe derselben ware gleich.
In den oberen Balkweger wurden die Decksbalken in einem Abstand von 3 1/2 Fuß einige Daumen eingelassen. Man kann um die 3 Daumen annehmen. An die Decksbalken wurden lange Knie bis in die Kimm gesetzt. Der Arm entlang des Decksbalkens hatte eine Länge von ca. 5 Fuß.
Auf den Decksbalken wurden in einem Abstand von ca. 2000 mm die Scheerstöcke von achtern nach vorne verlegt. Sie wurden einige Daumen ausgeklinkt und über die Decksbalken gestülpt. Außen wurden in Längsrichtung die Wassergänge, auch von achtern nach vorne verlegt. Sie wurden bei Kriegsschiffen nicht ausgeklinkt, sondern mit Schwalbenschwanzverbindungen mit den Decksbalken verbunden.
Da durch die Pfortenöffnungen die Längsfestigkeit in den Keller ging, wurden zwischen je zwei Pforten eine Stütze an die Wegerung gelegt. Sie reichte von der Kimm bis unter die Kuhbrücke, also das zweite durchlaufende Deck. Die Befestigung an den Decksbalken waren meistens Schwalbenschwanzverbindungen.
Der Wassergang lag somit nicht an den Spanten, sondern an den Stützen (Steunders). Die Hohlräume wurden mit sogenannten Füllstücken (Klossen) abgedichtete.
Zwischen den Decksbalken lagen in Schiffslängsrichtung 3 bis 4 Grieten mit einem Querschnitt von 4 Daumen. Auf diesen lagen dann die Kalmaien parallel zu den Decksbalken. Meist 4 an der Zahl, auch 4 Daumen im Querschnitt. Sie lagen außen in einer Sponung des Wassergangs und innen in der Sponung der Scheerstöcke.
Die Decksbeplankung hatte meist eine Stärke von 3,5 bis 4,5 Daumen. Die Bereiche zwischen den Scheerstöcken wurden genutzt für Grätinge, Fischungen, Spill, Pumpen usw.
hab die Ankerwinde gebaut, ich habe zwei Stück und jede Menge Änderungen benötigt, bis ich zu diesem Ergebnis gekommen bin. Die diagonalen Streifen am Kopf werden noch ergänzt. Ich überlege noch, ob ich den Kopf farbig gestalten werde oder nicht.
Ich habe erneut die Lukensülls geändert. Jetzt denke ich, dass sie passen. Alle Luken werden noch mit Deckeln versehen.
Bradhower hat es nun schon mehrfach angesprochen und er hat natürlich Recht. Der Zeitpunkt die Zwischenräume zwischen den Spanten zu füllen ist schon längst gekommen. Und somit habe ich dieses Wochenende diese Arbeit ernsthaft aufgenommen. Ich habe einige Platten 12mm Pappelsperrholz hier und das hat sich als das am besten hierfür geeignete Material herausgestellt. Die Füllklötze müssen allerdings vorab weitgehend in die richtige Form gebracht werden da ich den mehr als zwei Meter langen Rumpf nicht so eben nebenbei auf den Schoß platziert schleifen kann. Ein Streifen in der erforderlichen Breite wird in einem Zwischenraum eingeschoben und der Umriss mit einem Bleistift aufgezeichnet.
So sieht es dann aus:
Und so sieht das Teil aus nachdem es ausgesägt und geschliffen ist:
Hier ist das Teil eingeklebt und fixiert
Und somit werden alle Zwischenräume mit 12mm Pappelstreifen gefüllt. Da steht mir aber noch was bevor! Ihr seht dass ich hier mitschiffs Weichholzklötze verwendet habe, dies ist aber zu umständlich da sich die Klötze nur schwer in die richtige Form bringen lassen. Ich werde wohl weitgehend mit 12mm Pappel arbeiten.
Ich habe die Arbeit glücklicherweise gerade weitestgehend abgeschlossen.
Gruß Christian
in der Werft: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776 - 1:36 auf dem Zeichenbrett: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776, HM Fireship Comet, 1783, HM Boomb Vessel Aetna, 1777
Pause: HMS Triton, 1771 - 1:48
"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen." "Habe keine Angst vor der Perfektion - Du wirst sie nie erreichen" Salvador Dali
Ein Wasserlinienmodell? Ich könnte mir eine Menge Arbeit damit ersparen! :) Wie die "Little Vasa" in Stockholm - immerhin in 1:10! Nee - es muss schon Vollrumpf her!
@Christian, Ich hab heute Nachmittag deinen Blog gesehen - wie akribisch! :O Werde ich gespannt weiter verfolgen!
Ich hab heute Nachmittag weiter gemacht. Das Modell ist schon sehr wuchtig. Nachbarn die das Modell kennen sagen die Größe trägt mächtig zum Eindruck bei und das ist auch so.
Die Aussage kann ich bestätigen. Ich hatte mein Halbmodell letztens auch mit zu einer kleinen Ausstellung und hörte die gleichen Äußerungen.
Gruß Christian
in der Werft: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776 - 1:36 auf dem Zeichenbrett: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776, HM Fireship Comet, 1783, HM Boomb Vessel Aetna, 1777
Pause: HMS Triton, 1771 - 1:48
"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen." "Habe keine Angst vor der Perfektion - Du wirst sie nie erreichen" Salvador Dali
Hallo Peter, vielleicht habe ich mal die Möglichkeit Dein Modell im Original zu sehen. Ist schon bald zu schade um Farbe aufzubringen. Das Holz kommt wunderbar zur Geltung, liegt an der sauberen Arbeit und eben auch der Größe.Werde alles weiter verfolgen. Gruß Jürgen P.S. Hier im Forum sehe ich viele tolle Modelle, beim nächsten Treff in NRW bin ich da und bewundere hoffentlich viele Werke von Euch.
Ich kenne keinen sicheren Weg zum Erfolg, aber einen sicheren zum Misserfolg: Es jedem recht machen zu wollen.