Da würde ich nichts hineininterpretieren. Das ist die 9 Fuß-Tiefgangsmarke ( V + 4 Punkte), drüber die 10. Leicht beschädigt nach all den Jahrhunderten ... und nicht vergessen: auch der Achtersteven ist an der Vorderkante schmäler als achtern so wie der Vordersteven. Der Bereich oben, der den Heckbalken umgreift, bleibt vierkant. Übergang mit einer schönen an der Spiegelwand ganz gespitzten Rundung. Sieht man ja am Foto.
Der Unterspiegel ist jetzt nahezu komplett überarbeitet. Es war viel Arbeit aber es hat sich gelohnt. Jede Minute war gut investiert, jetzt kann ich jeden Dübel des Unterspiegels exakt platzieren.
Das Hohenzollernmodell hatte schon einige interessante wenig bekannte Details aufzuweisen so wie das hier: die Stirnseiten der Rumpfplanken unter dem Unterspiegel sind ebenfalls verdübelt, man kann es hier im Bild gut sehen. Ich habe es sonst nirgendwo anders gesehen, vielleicht kann hier @ara oder @Werner mehr dazu sagen.
Die Enden dieser Planken werden normalerweise mit Spiekern an den Randsumhölzern befestigt. Wir haben hier eine Modellbau-Lösung. Holznägel quer durch das Hirnholz der Planken rein in das Randsumholz. Hat sicher eine gute und feste Verbindung ergeben. Sind ja keine Einzelplanken, sondern 3-4 mal geritzt, also recht massiv und schwer. Ein Job für Holznägel, nicht bloß Spieker.
Das ist interessant. Hier bei der Den Helder Pinasse erkenne ich die Spuren der Spiekerköpfe, aber tatsächlich gehen auch Befestigungen durch das Hirnholz der Planken, die wie Holznägel aussehen.
S (1538).jpg - Bild entfernt (keine Rechte) S (1558).jpg - Bild entfernt (keine Rechte) S (1530).jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Ich habe das Wochenende damit verbracht Nachholarbeiten an der Steuerbordseite auszuführen. Der überarbeitete Unterspiegel ist jetzt fertiggestellt einschließlich Holzdübel, auch wenn sie in diesem Bild kaum zu erkennen sind.
Die Speigatts sind jetzt endlich auch eingebracht. Interessanterweise gibt es an der Backbordseite zwischen den untersten Berghölzern vier Speigatts und an der Steuerbordseite dagegen nur drei. Die Holzdübel an dieser Rumpfseite müssen noch geschliffen werden.
Die Ankerscheuer sind an der Steuerbordseite auch angebracht. Hat sehr schön geklappt, es macht sich schon bemerkbar wenn man einen gewissen Arbeitsgang schon mehrmals gemacht hat.
Hier hab ich nur noch was fürs Protokoll, weil jetzt nichts mehr dran zu ändern ist. Mach Dir also keinen Kopf deswegen, ich wollt´s nur gesagt haben - quasi als Dokumentation (20 oder 30 Seiten zurück im Thread hab ich´s ja schon gesagt): Die Planke zwischen dem dritten und vierten Barkholz ist nur eine einzige, nicht zwei Gänge übereinander. Als Beispiel hier das schöne Werftmodell der Armaranthe; nur eine breite Lasche in diesem Gang. Auch das Genter und der William Rex zeigen diese einzige Planke als Füllung.
Es ist bekannt, dass die Amaranthe-Takelage erneuert wurde. Kann mir gut vorstellen, dass dabei auch die Barkhölzer geschwärzt wurden (und das Unterwasserschiff weiß), entsprechend der fixen Idee, die man damals von schwarzen Barkhölzern hatte. Die armen Modelle haben eben in ihrem Leben durch Zerrestaurierung viel durchmachen müssen.
Schwarze Berghölzer könnten durchaus sinnvoll gewesen sein, weil Beschädigungen eher sichtbar werden. Wo die Farbe fehlt, ist was kaputt. Es ist sicher im Interesse der Betreiber eines Schiffes, Beschädigungen möglichst frühzeitig erkennen zu können.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Zitat von ara im Beitrag #1719Hier hab ich nur noch was fürs Protokoll, weil jetzt nichts mehr dran zu ändern ist. Mach Dir also keinen Kopf deswegen, ich wollt´s nur gesagt haben - quasi als Dokumentation (20 oder 30 Seiten zurück im Thread hab ich´s ja schon gesagt): Die Planke zwischen dem dritten und vierten Barkholz ist nur eine einzige, nicht zwei Gänge übereinander. Als Beispiel hier das schöne Werftmodell der Armaranthe; nur eine breite Lasche in diesem Gang. Auch das Genter und der William Rex zeigen diese einzige Planke als Füllung.
Du weiß doch wo das herkommt, da haben wir doch bereits drüber gesprochen! In Tafel 6 des Buches gibt es einen Riss in der Füllung direkt an einem der Speigatts der durchaus als Plankenstoß interpretiert werden könnte. Wenn es doch schon bekannt ist, dass es nicht mehr zu korrigieren ist, sehe ich auch keine Notwendigkeit darin es hier erneut aufzutischen. Bestünde dieser Plankengang aus einem Stück, wäre er beim Original immerhin satte 70cm breit gewesen. Die Durchschnittsplanke des Rumpfes ist ca. 40cm breit .
Ich hab hier einen anderen Zugang dazu. Die Amaranthe und das HZ haben eins gemeinsam: die Füllung zwischen 3. u. 4. Barkholz ist sehr breit. Grund dafür ist die proportional größere Höhe zwischen den Decks. Beim Genter ist diese Höhe geringer und so ist die Planke auch nicht so breit. Aus den überlieferten Certern wissen wir ja, das es Variationen bei der Höhe zwischen den Decks gab. Im Certer können 7,5 oder 8 Fuß begegnen, was eben dem Auftraggeber vorschwebt. Wieso hat man bei der Amaranthe eine so breite Lasche eingesetzt, statt 2 Planken übereinander? Antwort: PRINZIPIELL gibt es nur eine Füllungsplanke zwischen den Barkhölzern. Die Berghölzer werden bei holländischen Schiffen ja deshalb paarweise angeordnet, damit die Speigatts schön in der Mitte in diese eine Füllungsplanke eingeschnitten werden können. Was Du im HZ-Foto gesehen hast, ist nichts weiter als ein kleiner Einriss in der Planke neben dem Speigat; auch ganz vorne am Bug bei der Läuseplicht, wo die Planke eine Stufe nach unten zur halben Breite bekommt. Weiter vorne am Bug oder achtern sehe ich in dieser Planke keine Ritzereien. Es ist eben nur eine - das ist meine bescheidene Meinung.
Und noch eine Beobachtung: Ist Dir aufgefallen, dass die Höhe zwischen den Decks beim HZ mehr als 8 Fuß aufweist? Nirgendwo wird sowas für diese Zeit überliefert; maximal 8 Fuß; - ist eine Modellbausache, hier in diesem einen Exemplar. Damit entfallen Deine 70 cm, weil´s in der Realität nicht so war, aber hier am Modell.