Die Spantanstände der meisten großen Schiffe lagen bei ca. 2 Fuß. Die Lieger der Eendracht hatten eine Breite in Schiffslängsrichtung von 11 Daumen (283 mm). Der Abstand für die Bauchstücke und Spantsützen lag bei 8 Daumen (206 mm) In der Kimm gab es keine Hohlräume, ebenso im Bereich der Stückpforten des Überlaufs. Alles im Besteck geregelt.
Warum sollte der Modellbauer des HZ-Modells mehr Arbeit investieren? Er hatte die Aufgabe, diese Modell zu bauen. Man war zu damliger Zeit nicht so pingellig. Das Original, so es denn eines von diesem Modell gab, wurde (der Rumpf) in 8 Monaten gebaut. Die Schiffbauer im Noorderkwartier waren noch wesentlich schneller. Die haben auch nicht so viel Material eingebaut wie z.B. die Rotterdamer.
Hier ein kleines Beispiel zweier Kriegsschiffe. Es geht um die eingebauten Eisenteile, Nägel, Bolzen etc. Also alles was man für ein Schiff benötigte. Die Rechnungen liegen mir vor.
Die Prins Mauritz und die Prins Willem, beides 130-Fuß-Schiffe der Adm. R'dam wurde zur gleichen Zeit nach einem vorgegebenen Besteck gebaut. Es wurde in der Abschlussrechnung dargelegt, das für die Prins Mauritz 1192 Pfund kleine Eisenteile und 35962 Pfund grobe Eisenteile hergestellt wurden. Für die Prins Willem wurden 494,5 Pfund kleine Eisenteile und 28754,5 Pfund grobe Eisnenteile hergestellt. Der Unterschied ist sicher deutlich zu erkennen.
Sicher gab es immer Unterschiede, genau wie heute auch. Wenn eine Werft 5 Schiffe in Serie baut, sind alle fünf Schiffe anders, genau wie in den Jahrhunderten zuvor auch.
Gast
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Beim Genter stehen die Stützen jedenfalls oben deutlich enger zusammen, wirkt realistischer als beim HZ. Außerdem gehen alle Stützen ganz hoch bis zum Handlauf. Also gibt´s vielleicht beim HZ doch keine (nicht genagelten) Füllstützen dazwischen. Ist ja auch kleiner im Maßstab als das Genter. Erlaubt es wohl doch nicht eine Aussage über den wirklichen Spantbau??
Mal ganz was anderes: auch hier im Forum wurde mehrfach angedeutet das Hohenzollernmodell war gar nicht im Maßstab 1:21 sondern in (eigentlich logischere) 1:22. Ein Amsterdamer Fuß 283mm dividiert durch 21 ergibt 13,47mm. Die Tiefgangsmarkierungen am Achtersteven sind 11 Fuß lang = 3113mm. Dies geteilt durch 21 ergibt 148,23mm und das ist Millimeter genau was bei meinem Model gemessen wird:
Die grünen Striche sind die Ruderscharniere. Wenn ihr diese Abbildung mit Tafel 14 im Buch vergleicht, seht ihr dass alles schön zusammenpasst. Wenn ich jedoch die Abstände der Tiefgangsmarkierungen auf 1:22 ändere passt überhaupt nichts mehr. Heinrich Winter dürfte wohl kaum den Abstand zwischen zwei Markierung gemessen und festgestellt haben, der Abstand ist 13,5mm; viel eher wird er wohl zehn Markierungen gemessen haben, auf 13,5 cm gekommen sein und diese Zahl als Grundlage genommen haben. Der Abstand zwischen zehn Markierungen in 1:22 wäre 12,86 cm und dass ist nun ein deutlicher Unterschied zu 13,5 cm. Beim Bau meines Modells bin ich auf Nummer-sicher gegangen und habe mich einfach an die Gesamtmaße die Winter abgenommen hat gehalten. Aber so wie ich es sehe, dürfte das Modell wohl doch, wie von Heinrich Winter errechnet, im Maßstab 1:21 sein und nicht 1:22.
Das ist eine gute Nachricht. Denn es bestätigt, das das Modell ein 156 Fuß Schiff repräsentiert. Ein 160er (1:22) hätte schon 10 Wanten am Großmast. Aber das ganze Erscheinungsbild des Modells ist doch eines von ca. 150 bis ca. 157 Fuß, wenn man die bekannten Van de Veldes damit vergleicht. H. Winter wäre damit endlich rehabilitiert.
Kleiner Zwischenbericht: in Anbetracht dessen, auf was @ara mich letztens hingewiesen hat, nämlich dass der Übergang Achtersteven zur Rumpfbeplankung in einem Bereich noch überarbeitet werden muss, und dass die ersten Tiefgangsmarkierungen die ich in den Steven eingemeißelt habe, nicht sehr schön geworden sind, gab es nur eines: der Achtersteven muss wieder raus!
Nun, dass der Unterspiegel überarbeitet werden sollte, ist mir seit längerem bekannt. Als ich das Modell begonnen hatte, war die einzige Vorlage die ich hatte Winters Buch. Leider sind in Tafel 13 die Planken des Unterspiegels nicht genau zu entnehmen, habe es zu dem Zeitpunkt vielleicht auch nicht so genau genommen. Inzwischen habe ich weiteres Material bekommen unter anderem auch Aufnahmen des Heckspiegels in gestochen scharfer Qualität. Somit musste ich feststellen, dass die Schräge und Abmessungen der Planken des Unterspiegels nicht stimmen. Dieser Bereich würde einer Gegenüberstellung damals/heute nicht standhalten. Wo ich dann schon mit dem Achtersteven dran war, war auch der Zeitpunkt gekommen die Beplankung zu überarbeiten.
Blöderweise hat mein Fotokopierer den Geist aufgegeben, so dass ich in alter Tradition d8ie Abbildung im Rasterverfahren vergrößern musste. Geht aber auch:
Die Kanonenpforten sind wohl in der richtigen Größe, könnten aber etwas weiter nach außen versetzt werden.
Ich habe die Heckansicht, in sehr großem Format ausplotten lassen in der die Lage und der Verlauf der Planken des Unterspiegels farbig angelegt wurden.
Man sieht die auf der Seite liegende lateinische "5" also: <; aber rechts daneben, sieht aus wie ein "K" oder so. Eine Schramme; ein Kratzer oder gar eine Signatur?