dann möchte ich mich mal einreihen in die Schnitzanfänger. Das wird mein erstes aus Holz geschnitztes Teil, bin selber mal gespannt...
Hab mir dazu ein paar Birnenholzleisten von einer ortsansässigen Schreinerei besorgt. Ausserdem hatte ich mir ein paar Schnitzmesser gekauft, musste jedoch feststellen, dass das so schlechtes Metall ist, dass damit kaum vernünftig Holz geschnitzt werden kann. Also hab ich es mehr mit Bastelmesser und einem Taschenmesser versucht.
Probiert hab ich erstmal mit den einfacheren Varianten von Robert (Tarjack) und dachte, ich könnte das als Reliefs in ein Holzbrettchen schnitzen, aber das Ergebnis war so schlecht, dass ich es nicht mal zeigen möchte...
Egal, ich hab dann eben mit dem Löwen begonnen. Erst mal gedruckt und auf eine Seite geklebt. Die Figur hat eine Länge von 8,5 cm, hab keine Ahnung was für ein Massstab das wäre. Hab anschliessend mit einer Säge die Seiten der Figur grob herausgesägt.
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Nachdem ich die andere Ansicht ausgeschnitten hatte, hab ich diese locker aufgelegt und die seitliche Form auf das Holz gezeichnet. Dementsprechend dann ausgesägt. Beim Aussägen hab ich darauf geachtet, genügend Material an den Beinen zu lassen um keinen Bruch beim Schnitzen zu erzeugen. Das muss dann am Schluss weg.
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Danach habe ich irgendwie mit den Werkzeugen versucht, die Form erst grob und immer feiner herauszuholen. Ziemliche Probleme hab ich mit der Symetrie bekommen, da hat auch das regelmässige in Augenschein nehmen nichts genutzt. So, und jetzt ist mal der Kopf grob fertig und ich werde als nächstes mit dem mittleren Teil der Figur, insbesondere Schild und Pfoten fortfahren.
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Dann bis zum nächsten Mal
Viele Grüße, Joachim
Schöne Grüße Joachim
Mein neues Buch in Deutsch und Englisch erhältlich: "Die Farbe Blau im historischen Schiffbau - von der Antike bis in die Neuzeit" siehe dazu: http://www.modellbau-muellerschoen.de
Guten Morgen Joachim, das sieht doch so verkehrt noch gar nicht aus. In der Frontalansicht sieht man die Asymmetrie - ich denke das ist schwer hinzubekommen. Wenn man in der Mitte mal einen halben Millimeter daneben liegt sieht man sowas schon direkt. Ich habe noch nicht begonnen (Holz aber schon mal da) und überlege, ob es vielleicht Sinn machen würde, die senkrechte Mittellinie nach dem Ausschneiden und vor dem Schnitzen anzuzeichnen und zur Erhaltung der richtigen Form auch die ein oder andere Waagerechte anzuzeichnen (z.B. durch die Wangenknochen, durch die Pfotenenden, die Augen, die Hüfte.
Ich kann mir vorstellen, dass das helfen könnte, überall im Winkel zu bleiben... was meinen die Profischnitzer? (wahrscheinlich können die es aber schon per Augenmaß).
Hallo Joachim Klasse Arbeit Für die Beine ein Kleiner Tipp Wen du sie aus gesägt hast schneide die ein Stück Holz zurecht das genau in die Öffnung passt dann brichen die Beine nicht so schnell ab. Gruß Frank
Ein freundlich lächelnder Löwe, gefällt mir gut ...
Gruß Christian
in der Werft: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776 - 1:36 auf dem Zeichenbrett: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776, HM Fireship Comet, 1783, HM Boomb Vessel Aetna, 1777
Pause: HMS Triton, 1771 - 1:48
"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen." "Habe keine Angst vor der Perfektion - Du wirst sie nie erreichen" Salvador Dali
sieht schon ganz gut aus. Um die Symmetrie im Bereich der Nase zu verbessern, ist schon fast zu viel Material weg. Könnte also knapp werden. Vielleicht solltest Du auch über die Anschaffung des einen oder anderen Schnitzmessers nachdenken. Dann könnte man zum Beispiel die Augenhöhlen auch etwas tieferlegen (11er Stich) und die Rundungen würden noch besser werden (3er bis 8er Stich).
Dann wäre auch bei Dir noch das Finish mit Nadelfeilen, scharfem Löffel und oder Schleifpapier zu machen. Mit Schleifpapier sollte man aber erst ganz zum Schluß rangehen, da die Rückstände sonst die Messerschneiden beschädigen können.
Feinere Einkerbungen dann ganz zum Ende mit dem 13er Stich (Gaißfuß) - Zum Beispiel um die Mähne etwas auszuarbeiten
Grüße, Alexander
Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten. (Katharina von Siena)
hier hatte ich mal meine Werkzeuge vorgestellt. Man kann ja mit wenigen Schnitzeisen beginnen. Als Marke habe ich die Schweizer Marke "Pfeil". Die sind gebrauchsfertig geschärft. Es gibt aber auch andere gute Marken und eine Reihe von Internet-Shops die den Versand anbieten. Besser wäre natürlich, Du hättest ein Geschäft in der Nähe, wo Du die Sachen auch anschauen kannst
Grüße, Alexander
Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten. (Katharina von Siena)
Hallo Joachim Faszinierend. Das fiel mir sofort ein, denn wie Mr. Spock zieht Dein Löwe die rechte Augenbraue hoch. Das fiel mir aber auch ein, weil ich den Löwen für ein Erstlingswerk für sehr gelungen halte. Ich bin überhaupt einigermaßen überrascht, mit welch tollen Ergebnissen hier die "Anfänger" aufwarten. Damit habe ich nicht gerechnet, denn als ich Willis tolle, aber auch sehr komplexe Löwenzeichnung sah, hatte ich das Gefühl als würde man Erstklässlern gleich die Integralrechnung beibringen wollen, zumal ich vorgestern trotz stundenlanger Versuche nichteinmal mehr eine einfache Krulle/Schnecke hinbekommen habe. Das hat dann wohl auch viel mit der Tagesform zu tun. Das mit der Symetrie finde ich nicht schlimm, nichts lebendiges ist absolut symetrisch und die rechte Gesichtshälfte des Löwen (auf dem Bild links) hat noch Materialreserven, da kannst Du noch etwas korrigieren.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Freut mich sehr, dass Ihr das noch ganz positiv seht! Ganz toll finde ich natürlich Eure Vorschläge für Verbesserungen, werde das alles sorgfältig bei den nächsten Arbeiten versuchen zu berücksichtigen.
Nun, für das allererste Mal Schnitzen geht es vielleicht so halbwegs, obwohl ich schon gehofft hatte, zumindest in Ansätzen die Ausstrahlung der von Willi so wunderbar gezeichneten Vorlage ein klein wenig treffen zu können.... ist etwas ernüchternd und war vielleicht für den Anfang zuviel gewünscht ... aber ich hab noch genügend Holz um auch in Zukunft weiter zu üben - aufgegeben wird nicht.
Auf jeden Fall kann ich jetzt schon mal ein paar Dinge feststellen: - eine schlechte Säge und zu ungenau gesägt hat schon mal bei der Aussenkontur den Grundstein für Asymetrie gelegt - zu billige Schnitzmesser führen dazu, dass ich zu viel Reißen musste, zu viel Duck ausüben musste und das einer guten Ausarbeitung nicht zugute kam; irgendwie war es wohl ein Trugschluss zu denken, dass für diese sehr kleinen Figuren, die hier im Modellbau benötigt werden, auch einfache, kleine Schnitzmesser ausreichend sind...
Gegen diese Dinge kann ich mit dem nötigen Kleingeld Vorsorge tragen, dass ich aber die Asymetrien nicht richtig bemerkt und dann wieder und wieder falsch geschnitten habe... mit Anzeichnen hab ich es probiert, aber das ist ja beim nächsten Schnitt auch wieder weg ... wie machen das die Profis hier ? Und gibt es 'Hilfsbrücken' oder irgendwelche Maßnahmen, um eine Form, einen Ausdruck besser aufgreifen und umsetzen zu können ?
Mit dem Finish und dem Glätten hab ich auch noch meine Probleme, denn irgendwie weiss ich nicht, wie ich das am Besten bewerkstellen soll... Auch das Herstellen der Aussparung für die Gallion wird noch spannend... darüber muss ich auch noch bei Gelegenheit nachdenken...
Auf jeden Fall, wie gesagt, vielen Dank für die Anregungen und Kritik, nehme ich gerne an!
Viele Grüße, Joachim
Schöne Grüße Joachim
Mein neues Buch in Deutsch und Englisch erhältlich: "Die Farbe Blau im historischen Schiffbau - von der Antike bis in die Neuzeit" siehe dazu: http://www.modellbau-muellerschoen.de
Ich würde schon noch weiter an diesem Löwen arbeiten. Er ist bisher sehr gut gelungen.
Du hast ihn sehr gut angelegt und einen Großteil des späteren Erscheinungsbildes einer Figur wird gar nicht mehr mit den Schnitzmessern erreicht, sondern beim Finish mit den anderen Werkzeugen und Hilfsmitteln. Als Werkzeuge würde ich Dir Nadelfeilen empfehlen. Gibts in jedem Baumarkt.
Die Asymmetrie ist auch keineswegs störend - wie Willi schon sagte, gehört die irgendwie zu solchen Arbeiten und kann ja auch noch gut ausgeglichen werden.
Ich habe die Erfahrung gemacht, daß ich eine Figur mehrere Tage betrachten und immer wieder feine Korrekturen vornehmen muß. Wichtig ist nur, daß man nicht zu viel wegnimmt. Und oft denke ich, das lohnt nicht mehr - und hinterher werden das dann noch die gelungensten Stücke.
Grüße, Alexander
Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten. (Katharina von Siena)
Zitat von bvl im Beitrag #2Guten Morgen Joachim, das sieht doch so verkehrt noch gar nicht aus. In der Frontalansicht sieht man die Asymmetrie - ich denke das ist schwer hinzubekommen. Wenn man in der Mitte mal einen halben Millimeter daneben liegt sieht man sowas schon direkt. Ich habe noch nicht begonnen (Holz aber schon mal da) und überlege, ob es vielleicht Sinn machen würde, die senkrechte Mittellinie nach dem Ausschneiden und vor dem Schnitzen anzuzeichnen und zur Erhaltung der richtigen Form auch die ein oder andere Waagerechte anzuzeichnen (z.B. durch die Wangenknochen, durch die Pfotenenden, die Augen, die Hüfte.
Ich kann mir vorstellen, dass das helfen könnte, überall im Winkel zu bleiben... was meinen die Profischnitzer? (wahrscheinlich können die es aber schon per Augenmaß).
Das mit den Hilfslinien mache ich bei meinen Köpfen auch so.
Erst die senkrechte Mittellinie, dann waagerechte Linien um Nasenspitze und Augenbrauen zu kennzeichnen.
Zum Glätten hat sich bei mir beim Frässchnitzen ein oben abgerundeter zylindrischer feiner Diamantschleifkopf bewährt. Vielleicht geht das in deiner Größe auch. Und feines Schleifpapier geht sogar bei meinen fingernagelgroßen Köpfen.
Grüßle vom schönen Bodensee
Matthias
Der Schlüssel zum Glück ====> EINFACH MAL ZUFRIEDEN SEIN
Mit dem Finish und dem Glätten hab ich auch noch meine Probleme, denn irgendwie weiss ich nicht, wie ich das am Besten bewerkstellen soll... Auch das Herstellen der Aussparung für die Gallion wird noch spannend... darüber muss ich auch noch bei Gelegenheit nachdenken...
Hi Joachim, mach weiter an diesem. Die Grundlage ist gelegt und die ist sehr gut. Jetzt die Feinheiten heraus arbeiten, Schritt für Schritt und immer nach Willis Vorlage anzeichnen. Fürs anzeichnen nehme ich immer Bleistifte der Härte 4H. Die geben kleinste Linien (die Spitze ist sehr hart) und halten ne Weile. 6H habe ich auch da, aber die kann man schon als Armbrustpfeil nehmen, so hart sind die. Zum glätten noch ein Tipp. Fahre mal mit dem Messer in spitzen Winkel über das Werkstück, so als wenn Du irgendwo mit der Spachtel Gips aufträgst. In einer Richtung wird dann das Holz glatt, fast wie Glas. So breche ich auch alle Kanten bei kleinen Einschnitten, wie z.B. Falten. Probiere mal, geht hervorragend.
Sodele, jetzt gehts mit dem Mittelteil des Löwen weiter. Hab versucht, Eure Ratschläge so gut es geht zu befolgen. Diesen Bereich habe ich auch bereits mit dem Messer geglättet, geschliffen ist bislang nichts. Die gesamte Kopfpartie ist jedoch noch nicht weiter bearbeitet.
So, und jetzt ein paar Bilder ....
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Als nächstes muss ich jetzt versuchen, die untere Beinpartie auszusägen und fertigzustellen. Und dann, muss ich irgendwie den Ausschnitt hinbekommen...
Viele Grüße, Joachim
Schöne Grüße Joachim
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