Ich habe inzwischen auf einem Stück Sperrholz vier kleine Flächen mit Birnenhoz beplankt und einige Dübel gesetzt um verschiedene Möglichkeiten der Oberflächenbehandlung auszuprobieren. Die Hälfte jeder dieser Flächen (untere Hälfte im Bild) habe ich mit Farbton Birne gebeizt. Bei Fläche D habe ich dann die Beize sofort weggewischt, damit war der Farbton des Holzes fast nicht geändert, aber die Dübel waren deutlich dunkler als vorher, da die Beize in das Hirnholz der Dübel viel weiter eindringt als in die Planken. Flächen A, B und C sind unten gebeizt. Ich wollte Versuche mit Tungöl und dann mit einer Mischung aus Wachs und Terpentin machen. Nachdem ich aber dann Flächen B und D mit Tungöl behandelt habe war ich mit dem Ergebnis so zufrieden, dass ich mir die Versuche mit der Wachsmischung sparen werde.
A und C: oben unbehandelt, unten Anstrich mit Beize B: 2 x mit Tungöl eingelassen, unten gebeizt D: 2 x mit Tungöl eingelassen, die Dübel sehen auch dort wo nicht bebeizt ist etwas dunkler aus als die Planken. Damit denke ich, ist die Entscheidung gefallen, ich werde den Rumpf ohne Verwendung von Beize ölen, der Farbton entspricht dem was ich mir vorgestellt habe.
Bevor ich den Rumpf einlasse, muß ich allerdings noch alles anbringen, was geklebt werden soll. Da ich das Unterwasserschiff aber möglichst bald einlassen will , möchte ich als nächstes die Ruderscharniere fertigen und montieren
Als Material habe ich Messingstreifen 0,2 x 2 mm und Messingrohr mit Innendurchmesser 1 mm verwendet. Das Rohr wurde von außen auf den gebogenen Messingstreifen gelötet:
Ich benötige 5 Paare Ruderscharniere in jeweils verschiedener Breite (da die Dicke des Achtersteven und des Ruders von unten nach oben zumimmt). Im nächsten Bild das unterste (schmalste) Scharnier - Breite ca. 4mm Die Scharniere bei der Münze sind die breitesten mit ca. 6mm:
Um die Ruderscharniere am Achtersteven positionieren zu können, muß ich erst einmal das Ruder anfertigen. Das Ruderblatt besteht aus 3 zusammengebolzten Teilen (im Modell verleimt und gedübelt):
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Die Pinne habe ich stark verkürzt, da die im Schiffsinneren sowieso nicht zur Gänze sichtbar wäre
Damit genug für heute, ich muß wieder in die Werkstatt zur Berlin
Das Ruderblatt sieht stark aus. Nochmals zum Verständnis. Du hast das Rohr bzw. den Stab außen an die "Klammer" gelötet und das Lötzinn dann in die dreieckige form gebracht (wahrscheinlich gefeilt). Das Teil mit de Rohr dann bündig abgeschnitten, das Gegenstück mit dem Stab überstehen lassen. Stimmt das so?
Zitat von pollux im Beitrag #34 Nochmals zum Verständnis. Du hast das Rohr bzw. den Stab außen an die "Klammer" gelötet und das Lötzinn dann in die dreieckige form gebracht (wahrscheinlich gefeilt). Das Teil mit de Rohr dann bündig abgeschnitten, das Gegenstück mit dem Stab überstehen lassen. Stimmt das so?
stimmt so. Ein Problemchen ergibt sich noch beim Schwärzen. Ich habe ein Brüniermittel das Messing schon bei einmaligem Eintauchen tief schwarz färbt, aber leider nicht das Zinn. Da muß ich mir noch eine Farbe suchen mit der das geht. In irgend einem Baubericht habe ich was gesehen dass jemand Püttingeisen (aus Messing) brüniert hat und das Zinn schwarz nachgefärbt (entweder Alex bei der Sphynx oder Revier ??? - muß dort noch einmal alles durchsehen)
Falls sich jemand wundert,warum hier fast keine Bilder mehr zu sehen sind:
diese (nicht mehr sichtbaren) Bilder sind auf den Server von Model Ship World verlinkt und die hatten letzte Nacht einen Totalabsturz und Hardwareschaden. Wie es aussieht sind alle Daten (Beitrage aller Mitglieder, Bauberichte, Bilder etc) die sich in 7 Jahren angesammelt haben unrettbar verloren .
Alle Bilder sind wieder drin, nun geht es mit dem Baubricht weiter.
Nachdem ich gerade dabei war für meine Berlin die Kranbalken anzufertigen, habe ich die für die Mayflower gleich mit gemacht:
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Ich habe auf das Einsetzen von Scheiben verzichtet, diese würden ohnehin durch das Tau der Ankertakel abgedeckt und wären dann nicht mehr sichtbar.
Ich habe mit der Fertigung der zu den Kranbalken gehörigen Blöcken der Ankertakel begonnen. Da diese Blöcke relativ groß sind, habe ich bei der Gelegenheit gleich einmal versucht, wie ich mit kleineren Blöcken, wie sie in großer Anzahl für die Takelung gebraucht werden, zurecht komme. Hier sind meine ersten Gehversuche dazu:
Doppelblock für Ankertakel:
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Einfache Scheibenblöcke, ca. 5 x 3 x 2 mm:
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Diese kleinen Dinger sind schon recht mühsam zu fertigen, speziell am Schluß das Schleifen der endgültigen Form macht mir noch zu schaffen. Hier sind sie noch zu eckig, das erfordert noch einige Geduld und mühsame Schleiferei. Ich werde von nun ab und zu zwischen den anderen Arbeiten immer wieder einige Blöcke (10 - 20 Stk) anfertigen, dass ich, bis ich zum Auftakeln komme, eine genügende Anzahl zusammen habe.
Ich habe beidseitig zwei weitere Plankengänge und ein Bergholz angebracht und hoffe im Lauf der nächsten 2 Wochen die Außenbeplankung fertigstellen zu können.
Die Kalfaterung ist aus Tonpapier, das aber für diesen Zweck leider auch nicht ganz das Gelbe vom Ei ist. Die Dicke wäre zwar OK, aber das Problem ist, dass sich das Papier leicht in einzelne Schichten auflöst. Damit werden die schwarzen Streifen zwischen den Planken nicht so gleichmäßig wie ich das gerne hätte. Speziell das Einfügen der letzten Planke ist damit problematisch. Mein Trost dabei ist, dass Fotos vom Deck der Victory oder Wasa zeigen, dass die Kalfaterung bei den Originalen auch nicht so ganz gleichmäßig verläuft, trotzdem wäre mir eine gleichmäßige Kalfaterung lieber.
Die letzten Planken am Achterschiff sind beidseits angebracht, es fehlen dann noch 2 Rails und die letzten Plankengänge an der Back.
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Die äußere Beplankung ist endlich fertig , abgesehen von der Bemalung
Als nächstes kommt das Aufmalen der Friesbänder auf den roten Planken und dann die Fertigstellung der Railings am Heck und an der Vorderseite der Back und die Beplankung des Backdecks.
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Die Malerei hab' für die nächste Zeit einmal hinter mir, ist zwar nicht perfekt, aber ich bin soweit zufrieden damit. An die Seitenwände des Galions werde ich noch ein ähnliches Muster malen. Aber das muß erst einmal gebaut werden.
Die Treenails stechen noch sehr hell heraus, was mir nicht so gut gefällt, aber nach Behandlung des Rumpfs mit Tungöl werden die dunkler, das sieht dann besser aus
Anfangs war ich ja im Zweifel ob ich mich überhaupt an Malerei am Modell heranwagen soll, aber jetz bin ich doch froh dass ich es gemacht habe. Ich habe jetzt sogar am Beakhead Bulkhead auch noch ein rotes Band mit dem aufgemalten Fries angebracht.
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Da ich unschlüssig war, ob ich diese Malereien mit Klarlack oder mit Wachs versiegeln sollte, habe ich dazu noch einige Versuche angestellt. Ich habe befürchtet, dass sich beim Lackieren (wasserlöslicher Klarlack) oder Wachsen die rote Beize etwas auflöst und das gelbe Muster verschmiert. Ich habe darum ein Probestück aus 3 zusammengeleimten Planken entsprechend eingefärbt (um entsprechenden Hinweisen zuvor zu kommen: ich weiß wie man Wachs richtig schreibt ) und nach Trocknen die linke Seite lackiert und die rechte mit Bienenwachs eingelassen.
Es ist unglaublich, wie viel Wachs das Holz aufnehmen kann. Sowohl bei der lackierten als auch bei der gewachsten Seite wurde das Rot etwas dunkler als vorher, (was mir aber nur recht ist). Beide Seiten sehen nachezu gleich aus, bei ungünstigem Lichteinfall (unten im Bild), spiegelt die lackierte Fläche jedoch wesentlich mehr als die gewachste. Ich werde die bemalten Flächen darum mit Wachs einlassen.
Die Naturholzflächen wollte ich ursprünglich eigentlich mit Tungöl einlassen, aber nach dem Versuch einige ungefärbte Planken mit Wachs einzulassen, bin ich mir nicht mehr sicher ob ich nicht doch statt dem Ölen auf Wachs umsteige.
Unter der Back steht der Knecht für die Talje des Fockfalls. Da dieser später beim Takeln nicht zugänglich ist, muß diese Talje bereits jetzt, vor dem Beplanken des Backdecks angebracht werden. Dazu habe ich den zugehörigen Block (englisch heißt er "Ramshead Block" - deutsche Bezeichnung weiß ich nicht) angefertigt und den laufenden Teil der Talje durch Knecht und den Ramshead Block geschoren. Die Talje wird so kurz geholt, dass der Block knapp über dem Deck positioniert wird.
Nach dem Einkleben des "Knechts" habe ich eine Decksunterlage aus 0,4 mm Sperrholz montiert, die Gräting mit Umrandung angefertigt und aufgeklebt und mit dem Beplanken begonnen:
Der Ramshead Block ist aus Birnenholz und mit Wachs eingelassen. Auf den letzten Bildern sieht man gut den Farbunterschied zum unbehandelten Birnenholz.
Das Backdeck ist fertig beplankt, jetzt muß der Leim noch aushärten, damit ich es sauber schleifen kann.
Damit hat dieser Baubericht den aktuellen Bauzustand erreicht. Die letzten Bilder sind schon 1 Jahr alt (da sieht man wieder wie die Zeit läuft), ich hatte dann ein halbes Jahr keine Zeit für den Modellbau erübrigen können und mich anschließend hauptsächlch dem Weiterbau meiner Berlin gewidmet. Hier noch um die Abmessungen des Modells zu demonstrieren, ein Bild des Modells vor einigen Büchern und noch einmal zusammen mit meiner Berlin (Bauzustand 7.3.2012):
ich hätte die gewachste Fläche der lackierten ebenfalls vorgezogen. Die gemalten Friese kommen am Modell schön zur Geltung. Der Fallknecht ist aber ganz gehöriger Schmu Aber er ist ja für alle Zeiten in der Back verschwunden
Zitat von pollux im Beitrag #44 Der Fallknecht ist aber ganz gehöriger Schmu Aber er ist ja für alle Zeiten in der Back verschwunden
Ja, ich weiß, der ist historisch nicht ganz korrekt, hätte aber nicht gedacht dass das jemandem auffällt.
Aber jetzt da du das an's Licht bringts: eigentlich hätten diese Bilder schon vorne beim Bau des Spantgerüsts stehen sollen, da hab' ich den Einbau schon vorbereiten müssen:
zuerst habe ich einen (ja wie soll ich ihn nennen?), sagen wir "historisch nicht ganz korrekt ausgeführten" Knecht aus Sperrholz angefertigt