Zwei mehr oder weniger schräge Stützen zwischen den beiden Decksebenen (Hauptdeck und Kabelraums), und dazwischen das Füllstück mit quadratischer Aufnahme für den Bugspriet-Zapfen. Eventuell auch verlängert bis zum Kiel(Schwein) - mal sehen.
Danke euch, das stimmt mich zufrieden. Und @emily.ndh sorry für den Spam, das gehört ja eigentlich gar nicht hierher.
So , dann möchte ich mal nachlegen und den neuesten Stand präsentieren . Das Vorkastell wurde errichtet . Ebenso die Sichelplattung . Diese erhält noch unten eine kleine Abschlussleiste . Gegenwärtig arbeite ich an den Fendern und habe auch schon mal mit der Nagelung angefangen . Gedanken mache ich mir über die farbliche Auslegung des Schiffes . Diesmal wird wohl alles recht schlicht werden . Also Farbton Holzbraun . Ob ich die Berghölzer und Fender dunkler auslege - das weiß ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht . Das Holz für die Fender ist mir auch ausgegangen . Auf der Backbordseite ist dahingehend noch nichts passiert . Nachschub ist bestellt . Werde inzwischen die Geländer erstellen .
Grüße von Thomas
emily.ndh
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Guter Thomas, ich habe da was gefunden und will es mit dir teilen. In der Schul konnte ich so was nie einbringen, da ging alles im Schweinsgalopp.. Also der Vasco da Gama ist 3 Mal nach Indien gesegelt und dort auch dahingeschieden. Sein Nachfolger Albuquerque erobert von Indien aus Hormus und das Sultanat Oman mit dem Tiefseehafen Muscat. Der Sohn des Vasco, Estevano da Gama, dringt mit einer Flotte ins Rote Meer ein und bedroht Dschidda. Das ist der Hafen von Mekka und jetzt wird es für die Osmanen unangenehm. Der Gewürzhandel bricht ein und ihr Heiligtum ist in Gefahr. Zwar hat Süleyman der Prächtige ein Arsenal und eine Flotte in Suez, aber da tut sich nicht viel. Zu abgelegen, kein Holz. Der Plan ist in Istanbul eine Flotte von Galeonen zu bauen und mit ihnen um Afrika nach Indien zu segeln um die Portugiesen zu vertreiben. Das technische know how wird Venedig liefern. Nicht offiziell und offen, aber wirksam. Venedig ist ja auch in seinem Levantehandel durch die Portugiesen schwer angeschlagen. Da gibt es den Venezianer Giovan-Francesco Guistinian von edler Abstammung. Der war 9 Jahre in Calicut und kehrte über Lissabon nach Europa zurück. Von 1531 - 34 ist er im Arsenal von Istanbul angestellt, erstellt Seekarten für Atlantik und Indischen Ozean, gibt Anweisungen zum Bau von Galeonen. 5 Galeonen sollen gebaut worden sein. Aus der Ausführung der türkischen Fernfahrt wird dann nichts, der osmanische Admiral Barbarossa braucht alle Schiffe für sein Tunisabenteuer. Was für eine aufregende Zeit: Karl V - "In meinem Reich geht die Sonne nicht unter" - gegen Süleyman den Prächtigen, der in 50 Jahren ein gewaltiges Reich schafft (R. Erdogan ist ein glühender Verehrer dieses Herren), Kaperer/Admiral Barbarossa gegen Andrea Doria, das kleine Portugal gegen das reiche Malabar, die Basken gegen Grönlandwale...
Und heute: Klimageld gibt es nicht, dafür Dauerregen.
Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Zugegeben, das dargestellte Schiff ähnelt nicht der Nao San Gabriel, aber dafür gibt es die besten Pastel de Nata dort in Belem, rechts vom Kloster. Deliziös!
Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Hallo Thomas, ich möchte das Thema Bugspriet noch einmal aufgreifen, da ich bereits damit beschäftigt war, jedoch leider bin nicht zum Abschluss gekommen. Meiner Ansicht nach hat José María Martínez-Hidalgo in seiner Rekonstruktion den überzeugendsten Variante zur Befestigung des Bugspriets gezeigt, aber
leider ist aus den Repliken nicht ersichtlich, dass der Bugspriet den Hauptdeck überhaupt erreicht
vielleicht wird Bugspriet in diesem Fall anders befestigt, ähnlich wie bei der Rekonstruktion von Franco Gay
Bei der bekannten Nachbildung Santa Maria von 1892 sind nur step auf dem Kastelldeck erkennbar, was darauf hindeuten könnte, dass der Bugspriet möglicherweise nur an diesem Deck befestigt war.
Danke, Eugen. Die Befestigung des Bugsprietes ist ein interessantes Thema. Die erste Abbildung geht auf Nummer absolut sicher. Da erkennt man drei Festpunkte. Verankerung im Fußklotz, Verzurrung am Fockmast und Durchführung im Kastelldeck. Eine Versuchsanordnung hatte ich ja schon mal aufgebaut. Mit Fußklotz wäre eine Option. Aber - das Bugspriet würde dann viel zu steil stehen. Über 60 Grad. Es gibt hierbei nur ein kleines Spiel, um am großen Betingbalken vorbei zu kommen. Ich würde die Möglichkeit von F. Gay favorisieren. Zwei Festpunkte. Für ein in der damaligen Zeit ein noch kleineres Segel als Blinde müsste das ausreichend Stabilität geben. Man sieht auf den Abbildungen auch unterschiedliche räumliche Gegebenheiten. Bei Hidalgo ist das Kastell viel länger. Der Betingbalken nicht sehr hoch über Deck. Bei F. Gay ist höhenmäßig viel mehr Platz.
Hier ist es nicht ruhig , Uwe @Marten . Hier ist Action . Ich poste nur nicht jeden eingeschlagenen Nagel oder jede verlegte Planke . Nach jedem Abriss folgt ein Neuanfang . So war es auch diesmal . Bei mir bedeutet Abriss , dass ich die Dinge anders und besser mache . Die Sichelplattung musste daran glauben . Ich habe sie neu erstellt . Diesmal richtig herum . Sie gefällt mir jetzt auch sehr viel besser . Auch den Innenraum unter der Back habe ich neu gestaltet . Anschließend habe ich mich mit der Nagelung beschäftigt . Die Wasserlinie ist noch nicht eingezeichnet . Das Unterwasserschiff wird geteert . Momentan beschäftige ich mich mit dem Vorschiff , speziell mit dem Geländer der Back .
Grüße von Thomas
emily.ndh
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Ich habe abgerissen und wieder neu aufgebaut . Der Rumpf ist soweit fertig und er wurde an den Ausrüstungskai verlegt . Dort wurde mit dem Anfertigen und Anbringen der Rüsten begonnen . Ende des 15.Jahrhunderts traten diese erstmals auf . Somit auch die Fockrüsten . Speziell bei diesen weiß ich noch nicht , wo und wie ich sie genau anbringen sollte . Die Schiffshaut darüber , also die Sichelplattung , ist ja sehr dünn bemessen . Da müssen wohl Stützknien unter der Rüste ausreichen . Oberhalb allenfalls kleinere Knie . Jedenfalls gibt es für das frühe Auftreten von Rüsten auch am Fockmast historische Belege .
Grüße von Thomas
emily.ndh
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Ein schön gebauter und eingedenk der Quellenlage sehr glaubwürdiger Rumpf. Hinsichtlich der Fockrüsten bin ich aber skeptisch. Ich würde eher an eine Lösung wie in #45 denken.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Wie schon geschrieben - Es gibt sie , die bildlichen Nachweise zu frühen Fockrüsten zu dieser Zeit . Als Fußpunkt für die Wanten des Fockmastes fällt das Vorderkastell aus . Anders als bei Mondfelds Nao , ist der Fockmast nur leicht geneigt . Die Fockwanten würden mit der Flucht des Fockmastes laufen und sogar auch nach vorn . Das würde keinen Sinn machen , da die achterliche Neigung der Wanten fehlt . Auf den beigefügten Bildern ist eine interessante Möglichkeit für den Verlauf der Fockwanten zu erkennen . Sie sind seitlich und außen an der Grundkonstruktion des Vorderkastells angeschlagen . Blanko oder mittels einer schmalen Rüste Nur haben diese Schiffe nur einen kleineren Fockmast mit einem entsprechend kleinen Segel . Eine Rüste an der beschriebenen Stelle würde den moderat auftretenden Kräften standhalten . Die SAO GABRIEL hat aber einen größeren Fockmast und noch eine Stenge . Außerdem einen Mastkorb . Es gibt ein großes Focksegel und auch ein Marssegel . Solch billige Konstruktion für die Führung der Fockwanten wird da nicht ausreichen !! Ich habe da eine bessere Idee . Auch , wenn ich mich da jetzt weit aus dem Fenster lehne . Es wird eine Fockrüste geben . Diese verläuft mit dem Barkholz und ist auf diesem verbolzt . Bugwärts liegt das vordere Ende der Rüste auf dem durchstoßenden Betingbalken auf . Die Rüste ruht auf den Fendern und wird zusätzlich durch Knie gestützt . Oberhalb wird es nur kleine Knie geben . Mehr gibt die schwache Konstruktion der Sichelplattung nicht her . Ich denke , so ist es konstruktionstechnisch plausibel . Auf dem einen Bild ist ein interessantes Detail zu erkennen . Eine schwenkbare Verschlussplatte für die Ankerklüsen . Werde ich auch so darstellen . Es kann keiner widerlegen , dass es nicht so gewesen sein könnte .
Grüße von Thomas
Quelle der Bilder : Mondfeld , Holz , Soyener - Die Schiffe des Christoforo Colombo
emily.ndh
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Hallo Thomas, die Abdeckungen an den Ankerklüsen war mir auch schon aufgefallen. Das würde aber bedeuten, dass die Anker vom Kabel abgenommen und auf großer Fahrt binnenbords gelagert wurden. Die Klüsen Abdeckung geschlossen halten mit dem Ankerkabel würde meiner Meinung nach an diesem scheuern.
Uwe vom Dunkelwald (lat.: Miriquidi)
Mitglied des Phantomprojektes Recherche: Fleute Zeehaen Kiellegung: Golden Hinde Fertiggestellt: Die Kolumbusflotte