Weiter im Text . Die Anker wurden gefertigt und am Modell befestigt . Die damals wohl üblichen Sicherungsleinen wurden angebracht . Das Großstag wurde angeschlagen . Hier noch ohne Maus . Die gab es noch nicht . Nur mit einem gezurrten Auge . Beim Straffen blieb das Auge unter der Vorderkante der Längssaling stehen . So , wie es Mondfeld auch beschreibt . Der Großstagkragen wurde gefertigt und die Talje zwischen Großstag und Stagkragen geschoren . Ist aber noch nicht endgültig belegt . Am Ruder wurden die Sorgleinen angebracht sowie ein Sicherungstau zwischen Ruder und Achtersteven . Alle Unterwanten wurden durch doppelscheibige Blöcke und entsprechende Taljen steifgesetzt . Die Rüstblöcke erhielten Ketten als Sicherung . Diese Art der Takelung war noch lange in südlichen Gefilden üblich ; auch wenn die modernere Art der Takelung kontinuierlich auf dem Vormarsch war . Ich halte es durchaus für angebracht , mit dem Modell Mischformen zu zeigen . Alt und Neu nebeneinander als Zeichen des Übergangs . Historische Darstellungen belegen das auch . Und so habe ich auch angefangen , die Unterwanten am Großmast mit Webleinen zu versehen . Und auch nur dort . Demzufolge erhält der Großmast auch keine Strickleiter zum Mastkorb , sondern nur der Fockmast .
Grüße von Thomas
emily.ndh
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ich hätte da mal eine Frage in die Runde und bitte um Vorschläge : Der Großmast erhält ja an den Wanten Webleinen . Püttingswanten gab es zu dieser Zeit noch lange nicht . Wie kommen die aufenternden Matrosen in den Mastkorb ??? Unter dem Mastkorb auf den Webleinen stehend in selbigen zu gelangen wäre eine sportliche Herausforderung . Wie könnte man das Problem lösen . Die Öffnung im Mastkorbboden zwischen den Salingen für die Wanten ist zu schmal , um sich da auch noch durchzuzwängen . Vom Rand des Mastkorbes eine kurze Strickleiter baumeln lassen ???
Obwohl ich wenige Modelle aus diesem Zeitraum gebaut habe, glaube ich doch zu wissen, dass die Durchlässe in der Saling zum Mastkorb immer groß genug waren, dass ein Mann sich hindurchzwängen konnte. Eine kurze und freischwingende Jakobsleiter halte ich für sehr abenteuerlich.
Wie kommen die aufenternden Matrosen in den Mastkorb ??? Unter dem Mastkorb auf den Webleinen stehend in selbigen zu gelangen wäre eine sportliche Herausforderung . Wie könnte man das Problem lösen . Die Öffnung im Mastkorbboden zwischen den Salingen für die Wanten ist zu schmal , um sich da auch noch durchzuzwängen . Vom Rand des Mastkorbes eine kurze Strickleiter baumeln lassen ???
Hallo Thomas, ich brauche dir ja sicher nicht sagen, dass so eine kleine Leiter auf keinem der zeitgenössischen Nao/Karacken Bilder zu finden ist. Hast du mal ein bisschen experimentellen Modellbau betrieben und mit einem Maßstabsmännchen ausprobiert ob der nicht doch ohne Leiter in den Korb klettern könnte? Dass die Körbe damals sehr offen gestaltet waren (wie auch bei dir) spricht ja eher dafür, dass man seitlich durchs Geländer eingestiegen ist, und so groß ist der Abstand bei solch kleinen Schiffen nicht. Siehe zum Beispiel die "Teufelsschiffe":
Bislang hast du ja nur belegte Details gebaut, was ich persönlich sehr gut finde. Deswegen würde ich wahrscheinlich auf die Leiter verzichten.
diese historischen Darstellungen kannte ich noch nicht . Ich werde eure Ratschläge beherzigen und keine kurze Strickleiter oder dergleichen darstellen . Diese beiden Bildchen beweisen es - man hat sich da irgendwie in den Mastkorb hineingehangelt .
Als Beweis würde ich die sehr allegorischen Zeichnungen zwar nicht gleich bezeichnen, aber was Besseres habe ich nicht gefunden. Falls du doch mal über ein Bild mit Leiter stolperst kannst du die ja leicht nachträglich nachrüsten 😀
Grüße, Torsten
PS: die Bilder stammen aus dem Mondfeld-Buch zu den Kolumbus-Schiffen; das hast du doch bestimmt auch.
Oh , jetzt hast du mich erwischt ,Torsten . Natürlich habe ich dieses Buch . Gehört ja praktisch zu meiner Grundausstattung . Da hätte ich vielleicht noch einmal mehr reinschauen sollen. Es liegt in unmittelbarer Reichweite zum Modell.
Wunderbar. Das Modell gefällt mir wieder ausgesprochen gut
Gruß Christian
in der Werft: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776 - 1:36 auf dem Zeichenbrett: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776, HM Fireship Comet, 1783, HM Boomb Vessel Aetna, 1777
Pause: HMS Triton, 1771 - 1:48
"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen." "Habe keine Angst vor der Perfektion - Du wirst sie nie erreichen" Salvador Dali
Die nächste Frage drängt sich auf und ich bin etwas in der Zwickmühle . Nun habe ich ja dieses Beiboot gebaut . Es ist nicht zu groß und auch nicht zu klein ; genau richtig . Ein Beiboot muss schon sein , zumal bei solch einem Entdecker-/ Expeditionsschiff . Nun gibt es da aber ein Dilemma . An Bord ist eigentlich kein Platz dafür . Wenn ich das Spill entferne und anders positioniere , dann passt dort das Beiboot hin . Aber mit eingesteckten Spaken hat das Spill einen gewissen Aktionsradius . Ich finde , es steht dort richtig . Mondfeld hat auf seiner Nao das Spill hinter dem Großmast positioniert . Das finde ich fragwürdig , zumal man dort nur ganz kurze Spaken einstecken kann . Weil der Platz dafür beengt ist . Mondfeld schreibt , Beiboote wurden mangels Platz an Deck nachgeschleppt . In Küstennähe bin ich mit dieser Aussage einverstanden . Aber auf hoher See ??? Eine Möglichkeit sehe ich da noch . Ein temporäres Balkenkonstrukt auf der breiten Kuhlreling . Wäre das vorstellbar oder sollte ich wie Mondfeld das Spill hinter den Großmast bringen ? Eure Meinung ist gefragt . Ist ein schwieriges Thema , weil - es ist ein kleines Schiff mit entsprechend knappen Platzverhältnissen . Da fällt mir etwas ein : Im 17./ 18. Jahrhundert gab es auf den Schiffen in der Kuhl auch so ein erhöhtes Konstrukt . Da thronte das Beiboot sogar auf den Reservespieren .
Grüße von Thomas
emily.ndh
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Leider kan̈n ich dazu keine fundierten Aussagen beitragen. Da ich mich gerade mit einem Modell beschäftige, dass zwei Generation später anzusiedeln ist und ich nach Hinweisen suche, wie so ein Hauptdeck damals strukturiert gewesen sein könnte (welche Elemente waren da und wo waren sie), finde ich deine Fragen interessant und deren Lösung könnte ja auch für mich etwas Licht abwerfen.
Warum lande ich eigentlich bei diesem Faden, wenn ich den neusten Beitrag anklicke immer beim ersten Beitrag???
Es sieht schon Klasse aus! Die Pumpen, Spill, bis hin zur Werkzeugkiste - top!
Zu deiner Frage: die erste Variante mit dem Holzgerüst wäre auch mein Favorit. Bin da historisch ein Laie, denke aber an das Absetzen des Beibootes, das kann dadurch erleichter werden. Den Spill nach vorn setzen würde bedeuten, dass die Sillspaken kürzer sein müssten und somit die Hebelkraft auch von der Länge der Spaken weniger sein würde. Konstruktionstechnisch nicht so gut. Also... für mich die Variante des erhöhten Beiboots.
Grüße, Christian
In Arbeit: die Le Hussard von Artesani Latina von 1848 Im Dock: die Gjøa von constructo Unter Deck: ...freu mich drauf: die Fram von Occre...