Zitat@Bonden könnten die "Wellen, die Du erlebt hast auch z. t. DAVON kommen? Hm..
Nee, bei dem Mercury-Deck war das eindeutig mein Klebefehler.
Witzig - bei meinem aktuell-neuen Projket (berichte ich demnächst) ist es genau so wie hier diskutiert: Leichte Wölbung zwischen den Seiten und das Deck macht einen Bogen nach oben von der Mitte zur Kuhl. Aber auch wenn es erstmal komisch aussieht (weil das bedruckte Deck noch nicht drauf ist), es gab keine Knicke oder so. Aber wenn du das Deck dann sowieso mit Furnierstreifen gestalten willst, denke ich auch, dass du diese Planken dann einzeln auf das bereits angebrachte Unterdeck "nagelst".
Der Kiel ist ca. 1 mm stark und sauber gelasert. Die wenigen Verbindungsstücke habe ich mit dem Messer erst von der einen, dann von der anderen Seite abgeschnitten, so dass das Teil sauber herausgetrennt ist.
Die Rückseite zeigt Schmauchspuren ("Stephan, schau mal hier, Schmauchspuren!", "Ja Harry, gut gesehen - hol schon mal den Wagen!") Interessanterweise ist der Spalt durch den Laser auf der Rückseite erkennbar schmaler, als auf der Vorderseite - was auf den nicht ganz rechtwinkligen "Schnitt" des Lasers hindeutet. Das spielt aber bei der geringen Dicke überhaupt keine Rolle und wird später sowieso von anderen Bauteilen verdeckt werden.
Liegt das jetzt am "Auffächern" des Lasers von der Laser-Eintrittsseite zur Gegenseite? .. Bei Wasserstrahlschneiden kenne ich das. Der Strahl wird beim Schneiden zur Abgewandten Seite immer breiter (und schwächer), so dass der Schnitt an Breite zu und an Güte abnimmt. .. Dann wäre der Strahl an der Bauteil-"Rückseite" - der mit dem Schmalen Spalt und den Schmauchspuren - eingetreten.
Oder aber brennt der Laser auf der Seite des Eintritts (länger und) mehr Material weg, wohingegen die Rückseite gerade mal noch durchtrennt wird? Dann wäre die Bauteilrückseite - die mit dem schmalen Spalt und den Schmauchspuren auch die Gegenseite beim Lasern..
Das Einsetzen des seitlichen "Spanten" ist dagegen schon kniffliger, weil man sich hier Stück für Stück vorarbeiten muss. Fädelt man HIER eine Feder in die Nut, klemmt DORT gerade eine andere. Bis man sie alle soweit eingefädelt hat, dass alle greifen, vergehen ein paar genervte Sekunden. Der Zugewinn an Stabilität ist der Mühe aber wert.
Ich wollte mal sehen, wie die Verarbeitung oder die Festigkeit der Kleber ist.. Das Fadengeziehe des Uhu macht mir mehr Ärger, als das Auftragen des Ponalklebers mit einem Holzspatel (alte McDonald-Rührstäbchen) Aber "fest" scheinen beide Kleber zu halten.
Sir John Williams, Surveyor der Navy ist gerade aus London in Dover eingetroffen, um den Bau zu begutachten. (Nein, nicht der Komponist aus den Kolonien, der zwar einen "Sir" verdient haben könnte ob seiner künstlerischen und kommerziellen Erfolge - der lebte zu anderen Zeiten!) Bisher ist er mit der Arbeit soweit zufrieden.
Ich hab ja viele Jahre in Dresden gewohnt, da sei mir der Verzicht auf jegliche harte Konsonanten verziehen. Aber als gebürtiger Anhaltiner und jetziger überzeugter Hauptstädter befleißige ich mich jetzt wieder einer gefälligeren Aussprache: Ick gloob ja, meen Schwein pfeift! Da fracht mir der Kerl hier Löcher inn Bauch unn tut so, als wenner nüscht wüsste, unn denn bauter hier so'n geilet Jerüst von det Schiff.
Und warum die Laserschnitte so sind wie sie sind weiß ich auch nicht - ist aber im Grunde genommen auch egal - das Ergebnis zählt! Da hast du jetzt eine gute Basis für den Weiterbau. Und um mal zu zeigen, wie das dann später aussieht, hier mal drei ganz andere Schiffe - aber beide von der selben Werft. Weil, der Bonden hat nämlich sein Brigg-Projekt erstmal auf Eis gelegt und baut was anderes. Und weil ja ein Schiff jeder bauen kann, baut er gleich mal eine ganze Flotte. die vom ollen Kolumbus nämlich. Und natürlich auch von Shipyard. Und da sehen wir die Decks mit Biegung noch längs und nach quer. KF019a.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Ach ja, das noch: Für die Pinta gibt es das Unterdeck als Lasercut, für die Nina und die Santa Maria (links im Hintergrund) nicht, da waren sie zum Aufdoppeln und selbst Ausschneiden. Das Ergebnis ist aber bei allen drei gleich gut - in diesen Dimensionen biegt sich der Karton in alle gewünschten Richtungen.
Das sind die Reste des verspäteten Meteorologischen Aprilscherz diesen Jahres - wir hatten diesen Winter kein einziges Mal Schnee, der wirklich lieben blieb. Bis zum 2. April:
Das Aufstecken dieser Stützen war ebenfalls eine Gedultsprobe: sie wollten einfach nicht gerade stehen .. und um das Teil "J" - die eigentlich Plattform .. richtig setzen zu können, müssen die 6 Stützen gerade sitzen.
Am Ende dann das Deck J aufgesetzt und in die Feder-Nut-Passungen gebracht - und Kopfüber mit Uhu geradezu "geflutet" - damit mir dieser Heckspoiler ja nicht mehr abfällt.
Der Plan zeigt zwar nicht immer alle Teile - aber anhand der Nummerierung wird eindeutig die Einbau-Reihenfolge klar (die in der Planzeichnung nicht ersichtlich wäre) - und gleichzeitig auch immer einigermaßen, wohin ein Teil, das im Plan nicht sichtbar ist, vermutlich passen müsste. Bisher hat es das jedenfalls.
Ich mag Shipyard-Karton-Modelle - bis jetzt gings ganz einfach!
"Oder aber brennt der Laser auf der Seite des Eintritts (länger und) mehr Material weg, wohingegen die Rückseite gerade mal noch durchtrennt wird? Dann wäre die Bauteilrückseite - die mit dem schmalen Spalt und den Schmauchspuren auch die Gegenseite beim Lasern.. " - richtig! Beim Wasserstrahlschneiden wird der Strahl hingegen durch das Material aufgefächert und deswegen ist der Schlitz auf der Unterseite breiter.
Ich mache mir diese Fase bei selbsgelaserten Teilen zunutze, indem ich z.B. Teile, die abgerundete Kanten haben, Rücken an Rücken aufdoppele. Beim Spantgerüst könnte man so auch das Straken vorbereiten, indem man die Spanten so einsetzt, daß die Unterseite zur Schiffsmitte hinzeigt.
Zitat von wefalck im Beitrag #21Beim Spantgerüst könnte man so auch das Straken vorbereiten, indem man die Spanten so einsetzt, daß die Unterseite zur Schiffsmitte hinzeigt.
Ich bin nicht sicher, ob man das auf den Fotos erkennen kann - aber tatsächlich habe ich das genau so gemacht. Auf dem ein oder anderen Bild sieht man, dass die Bauteilnummer bis etwa zur Mitte sichtbar ist - und dann nicht mehr (weil auf der anderen Seite) .. mit etwa der Denke. "Wenn das schon schräg ist, dann bitte schön gleich in der richtigen Richtung".
Allerdings bezweifle ich, dass das viel Wirkung haben wird. Die Spanten sind mit ihrer 1 mm Dicke sehr, sehr dünn. Die Stirnseite bietet eh nicht viel Auflagefläche. "Straken" werde ich da nicht können und müssen. Wie ich jetzt aber gelernt habe, muss ich ja dann doch wohl auch bei Papier-/Karton-Modellbau spachteln und schleifen ("Mist!"). Also doch Staub!
Aber egal... da muss ich jetzt halt durch. Ganz ohne "Mühen" wird es wohl nicht gehen.
Zitat von Marcus.K. im Beitrag #22Die Stirnseite bietet eh nicht viel Auflagefläche.
Es gibt nicht wenige Kartonisten, die dünne Papierstreifen auf die Spantenkanten kleben, um so etwas mehr Auflagefläche für die Teile der Erstbeplankung zu bekommen. Auch wenn ich das selbst nicht mache, halte ich es für eine sehr gute Methode. Vielleicht ist das ja auch was für dich?
Das habe ich gesehen.. im Kartonmodellbau-Forum bauen zwei drei Leute schöne Schiffe - und machen das dort so.
Hm.. Du bist doch gerade dabei, mehrere Schiffe parallel zu bauen. Wäre es denkbar, dass Du das mal "gleichzeitig" an zwei Modellen ähnlicher Größe ausprobierst - um im direkten Vergleich den Unterschied zu sehen? .. oder bist Du schon durch mit der Beplankung des letzten Schiffes?
Kartonpuristen würden da wahrscheinlich die Nase rümpfen, aber ich persönlich würde das Spantgerüst mit einem Hartschaumstoff (ich habe für solche Zwecke Rohacell genommen, das ist im Prinzip aufgeschäumtes Plexiglas) auffüllen, damit die Planken nicht durchhängen. Das macht zwar auch etwas Staub, ist aber nicht so schlimm, wie Spachteln und der daraus resultierende Schleifstaub.
Zitat von Marcus.K. im Beitrag #24.. oder bist Du schon durch mit der Beplankung des letzten Schiffes?
Ja. Als du diesen Beitrag geschrieben hast, war ich seit einer Stunde fertig mit allen drei Erstbeplankungen.
Aber mach dich jetzt nicht zu heiß wegen der ersten Beplankungsschicht. Das Spachteln (oder auch alternativ das Verfüllen der Zwischenräume) ist ein Arbeitsschritt, der dann auch schnell wieder geschafft ist - und du wirst froh sein, es getan zu haben, weil sich die zweite Schicht viel besser anbringen lässt.
Naval Surveyor Sir J. Williams ist erfreut, H. Ladd kennen zu lernen. Nicht Mr. Henry Ladd, wie man annehmen könnte, den erfahrenen Schiffsbaumeister, dessen Werft den Auftrag für die Alert erhalten hat, sondern seine junge Tochter Mrs. Henriette Ladd, die schon seit sie ein Kind war mit den Werftarbeitern auf den Spantengerüsten turnte und jetzt tatsächlich die eigentliche Bauleitung übernommen hat, während ihr etwas greiser Vater die Papierarbeit mit dem Navyboard inne hat. Sir Williams ist etwas .. überrascht über die .. äh... unkonventionelle Kleidung der Jungen Dame - aber ob ihrer Erscheinung und der Selbstverständlichkeit, mit der sie sich zwischen den Schiffszimmerleuten bewegt und hier Anweisungen, da Lob spendet durchaus positiv angetan. Und natürlich ist einzusehen, dass diese Hosen .. nun ja.. deutlich praktischer sind bei der Arbeit auf der Werft. Und obschon Sir William die Entwicklung zur Gleichberechtigung der Geschlechter nicht im geringsten vorausahnen kann, ist er als praktisch veranlagter Mensch durchaus bereit, mit Konventionen zu brechen, so sich das als nützlich erweist.
Die Böden unterhalb der Ladeluken sind erste Versuche, das Papier mit Holzfurnier zu ersetzen. Da das schwärzen der Plankenseiten mit einem Edding um die Kalfaterung darzustellen in einer Riesensauerei AUF den Planken endete (der Edding gibt viel zu viel Schwarz in viel zu flüssiger Form ab und "spritzt" geradezu auf alle Seiten der Planken), wurde für das Schwärzen ein etwas "trockener" Folienstift der gerade herumlag benutzt.
Die Planken wurden auf durchgepauste Rechtecke im Format der Original Papier-Planken mittels einer Klebefolie befestigt. Ein Verfahren, an das ich mich noch aus einem Bericht von Fuchsjos (Josef) im Modellboard her erinnerte. Die Klebefolie verursacht wenig Sauerei - und die Planken lassen sich noch in der Position etwas korrigieren, bis man sie feste andrückt.
Die Böden sind bewußt etwas zu groß gefertigt. Der Versuch die Kanten mit Schleifpapier in Form zu bringen wurde gestoppt, da sich eine Planke prompt gelöst hatte. Also musst ein scharfes Cuttermesser her.
Tatsächlich erkennt Sir William einen etwas schrägen Spalt an der Vorderseite seines Bodens. Aber er nimmt ihn mit Gleichmut hin, weiss er doch, dass später mal nichts von diesem Mangel zu sehen sein wird und die Sicherheit des Schiffes nicht beeinträchtigt sein wird.
Das Heck ist aber verkehrt. Dein "Spoiler" muss tiefergelegt werden. Dieser trägt das Deck. Die Stützen, auf den du ihn aufgeklebt hast, stützen den Spiegel und die Bordwände und sind nicht Träger des Decks. Die Einschnitte sind dazu da, dass das Deck unten aufliegt und nicht die Bekrönung der Stützen .
Edit: Nimm meinen Kommentar bitte als Anregung, nochmal in den Plan zu schauen, wie das mit dem Heck gelöst ist. Falls auf deinen "Spoiler noch Träger für den Spiegel geklebt werden, ist es sicher richtig. Es sieht nur recht hoch aus. Vielleicht liegt es aber auch nur an der Perspektive.
Fertig: um 1800 Armed Longboat 1:24 - Model Shipways Berlin, La Couronne, Schnittmodell Victory Irgendwann, wenns die modellbauerischen Fähigkeiten erlauben: La Jacinthe, Furttenbachs "Fulmen in Hostes"
Wenn man die Planken vorher mit Schnellschleifgrundierung einpinselt, kann die Filzstifttusche nicht einsickern und auch leicht(er) von der Oberfläche abgewischt bzw. abgeschliffen werden ... Manche Leute nehmen auch einen weichen Bleistift für die Kanten.
Ich hatte Euch noch gar nicht die Furnierstreifen vorgestellt, die ich benutzt hatte. Fuchsjo (Josef) im Modellboard und im Kartonmodellbau-Forum hatte mir zu Decoflex-Furnier geraten, das man bei Modulor.de bestellen kann. Es ist dünnes Furnier - aber auf Papier auflaminiert und daher sehr leicht verarbeitbar. Allerdings: das Streifenschneiden erweist sich als komplizierter, als befürchtet. Dazu an anderer Stelle noch mehr.
Das erste hier ist kanadisches Ahorn .. 20220405_204259.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Nochmal ein "close up" des kanadischen Ahorns .. ein sehr schönes Holz für Decksbeplankung.. 20220405_211417.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Als nächstes oben angelegt die etwas rötliche Buche.. die dunklen Flecken der Maserung machen das Holz eher ungeeignet - jedenfalls unbemalt - wie ich finde. 20220405_212023.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Dann hier: zwischen rein gelegt wegen des Kontrastes - die ebenfalls etwas rötlich schimmernde amerikanische Kirsche. Ebenfalls ein schönes Holz, wie ich finde. 20220405_212538.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Das letzte - wieder oben angelegt - ist Oregone Pine .. die hell schimmernden quer laufenden Maserungen lassen mich das Holz nicht sehr mögen. 20220405_213112.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Für die Decksbeplankung hat das Ahorn klar gewonnen. Kirsche wäre vielleicht für Seitenwände denkbar? Oder als Akzent-Planken? Auch das Bambus Natür könnte gehen.
Auf Deinen Hinweis hin @wefalck - danke dafür! - habe ich mich nochmal in älteren Bauberichten umgesehen und bei Holgers Jupiter entdeckt, dass er die Kalfaterung mit Stiften (allerdings Faber-Stifte) angefertigt hat. Bleistift erscheint mir zu "silbrig". Vermutlich haben aber auch andere diese Technik schon angewendet. Ich mache dazu auch noch mal Versuche. Und: Holger hat für seine Jupiterdecks ebenfalls Ahorn ausgesucht.
Ach so, damit niemand sich wundert: der Aufkleber mit der Bezeichnung ist natürlich immer auf der Rückseite - die mit dem Papier. :-)