Ich hab auch von Marcel den AotS erworben. Er hat mir auch den Plan 1:50 von Maciej Roszkowski angeboten. Schaut bei grober Betrachtung für mich gut aus. Denkst Du Deine italienische Orginalausgabe unterscheidet sich vom AotS? Ich hab gedacht der AotS wäre eine englische Übersetztung? Werde mal bei Marcel nachfragen, der hat doch sicher Vergleiche angestellt, nehme ich mal an.
Den Ausschlag zur Caroline gab für mich die vielen Schnitzereien. Das ist das Salz in der Suppe, aber wie`s scheint, nicht für Alle......??
vor der Schnitzerei habe ich einen Heidenrespekt. Das ist der Hauptgrund, warum ich mir Schiffe aus der Zeit des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges ausgesucht habe. Den AotS Band und das Original habe ich noch nicht weiter verglichen. Vielleicht ergibt sich die Gelegenheit, dass wir uns nächstes Jahr in Augsburg austauschen können, wenn es ein Treffen gibt.
Gruß Christian
in der Werft: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776 - 1:36 auf dem Zeichenbrett: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776, HM Fireship Comet, 1783, HM Boomb Vessel Aetna, 1777
Pause: HMS Triton, 1771 - 1:48
"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen." "Habe keine Angst vor der Perfektion - Du wirst sie nie erreichen" Salvador Dali
Mit deinem Royal Caroline Projekt hast du Dir ja ein neues und sehr anspruchsvolles Projekt herausgesucht. Als Bauvorlage würde ich Dir auch wie oben erwähnt die italienische Originalausgabe empfehlen,da sie sehr maßstabsgetreue großformatige Zeichnungen in einem Guß enthält.Das Schiff präsentiert sich hierbei auf Vor u.Rückseite im M.1:48.auf 15 Blatt/30 Ansichten) Das wichtigste dabei ist aber die Präsenz von Maßstäben in Fuß und Meter auf jedem Blatt,was ein Nachjustieren der Modellgröße auf einen gewünschten präzisen Baumaßstab ermöglicht. Bei der engl.AOTS Ausgebe ist leider zu befürchten das ein Maßstabs-Wirrwar zu erwarten ist,was bekanntlich bereits hier im Forum auf der Agenda stand.
Deine vorab Recherche wird zudem auch die Fragen zu den Geschützen (Dreipfünder Pfortenmaß!) ,Drehbassen(ob ja oder nein!) sowie dem gefahrenen Beibootstyp (geklinkerter Kutter oder Schaluppe) neu aufwerfen,die sicherlich zeitnah zu diskutieren sind und damit neuere Erkenntnisse seit 1986 wohl berücksichtigt werden könnten.
Ein sehr guter Ansatz dazu ist das zeitgenössische Schiffsportrait neben dem von Clevely das uns Doris in ihrem Beitrag anfangs gezeigt hat und das die Yacht zweimal auf verschiedenem Bug segelnd ,von vorn und achtern sehr minutiös gemalt darstellt. Welches von beiden Gemälden das für den Modellbau von größerer Relevanz sein wird, kann uns nur eine nähere Datierung des Bildes und der Nachweis zum Künstler verraten.
Da du ja momentan ja noch sehr beschäftigt bist und das mit sehr großem Erfolg, ist das mit der Caroline ja noch etwas Zukunfts- Musik,trotzdem die Daten zu der ital.Originalausgabe.Falls alle Stricke in der Beschaffung reißen, kann ich Dir gerne mein Exemplar ausleihen.
Sergio Bellabarba -Giorgio Osculati ROYAL CAROLINE (1749) Milano 1986 Italia U.Mursia editore
Wenn Sie hier auf Links zu eBay klicken und einen Kauf tätigen, kann dies dazu führen, dass diese Website eine Provision erhält.
Hallo Hubert,
habe gerade deine Gedanken zur Royal Caroline gelesen. Einen ultimativen Vergleich der beiden Bücher habe ich nicht gemacht, weil ich mich zeitnah auch gedanklich von einem RC-Projekt verabschiedet habe. Generell sind die Zeichnungen der RC mit dem Buch von 1986 und dem AotS-Band identisch. Die Qualität und auch Größe der Zeichnungen ist aber im Buch von 1986 deutlich besser, als bei AotS. Zudem sind in dem Werk auch 15 Planzeichnungen als Beilage enthalten, die noch einmal in einem annehmbaren Maßstab eine gute Grundlage für den Nachbau liefern. Ich vermute auch, dass sich Maciej Roszkowski bei seinen Zeichnungen auch an diesem Buch orientiert hat, eventuell auch einfach daraus kopiert hat.
Also wenn du die Royal Caroline bauen willst, kann ich dir nur empfehlen dir das Exemplar von Peter mal auszuleihen - wird sicherlich nicht zum Schaden sein. Denn so ist die 1986er Buchauflage zum Kauf eher sehr selten im Netz zu finden und wenn dann sicherlich sehr teuer. Amazon.it oder Ebay.it wären hier eventuell noch Anlauf-Plätze für einen Schnäppchenkauf.
"Ich gibs so gut / als ichs errang / Drumb ist mir vor keim Momo bang. Wer bessers waist / und kans erweisen / Der gebs herfür: Ich will ihn preisen." (Joseph Furttenbach 1591-1667)
Danke Thomas, den AotS Band habe ich in meiner Sammlung. Ich stehe den Büchern mittlerweile jedoch deutlich skeptischer als noch vor ein paar Jahren gegenüber
Gruß Christian
in der Werft: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776 - 1:36 auf dem Zeichenbrett: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776, HM Fireship Comet, 1783, HM Boomb Vessel Aetna, 1777
Pause: HMS Triton, 1771 - 1:48
"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen." "Habe keine Angst vor der Perfektion - Du wirst sie nie erreichen" Salvador Dali
Zuerst an Marcel einen Dank für den Vergleich der italienischen Orginalausgabe der Royal Caroline gegenüber der AotS Ausgabe. Auch im AotS werden Sergio Bellabarba -Giorgio Osculati als Autoren benannt.IMG_0186.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Die Preise der Orginalausgebe bewegen sich bei Amazon.it zwischen 144€ gebraucht, bis über 600€ neu. Uuuupsss!! Das Angebot des Ausleihens von Peter(navalis) würde ich von daher gerne offenhalten. Vieleicht melde ich mich mal bei Dir. Interessieren würde es mich allemal.
Jetzt noch zum eigentlichen Thema der Sovereign. Immer wieder kommt bei mir ein leichter Neid auf, wenn Andere ihre Werkstatt mit Maschienenpark vorstellen. Es ist ja nicht so, daß ich mit den Maschienen als gelernter Werkzeugmacher nicht problemlos umgehen könnte. Nein. Allein, es mangelt einfach an Platz. So bin ich gezwungen, mehr oder weniger, alles von Hand zu fertigen. Aktuell auf dem Programm sind die Geschützlafetten. Die verzierten Rohre werde ich dazukaufen. In irgend einem BB hat mal wer gezeigt wie er die Seitenwrangen aus verschieden langen Leisten herstellt. Nach einiger Überlegung hab ich mich entschlossen, das auch so zu versuchen. Es schien mir die einfachste Methode zu sein, wenn ich ohne Maschienen auskommen muss. Die Dicke ist 1.5mm, das hab ich in Birne vorrätig. 3.3mm breite Leisten wurden mit dem Furnierschneider abgetrennt. Die Abstufung ist aus 0.8mm Birnenfurnierleisten, ebenfalls 1.5mm Breit, mit ebenfalls meinem Furnierschneider geschnitten. Das Ablängen(22mm) der "Grundleiste" erfolgte mit Anschlag und der Laubsäge. Hier hab ich eine Vorrichtung die inetwa einer Kapsäge entspricht. Die Furnierstereifen werden wiederum mit einer einfachen Lehre auf die verschiedenen Längen mit dem Scalpell abgeschnitten. Funktioniert sehr einfach. Mit einer einfachen Winkellehre wurden die Einzelteile mit Holzleim zusammengeklebt. Um die Lehre länger gebrauchsfertig zu halten, hab ich beim Zusammenkleben eine abnehmbare Kunststofffolie unterlegt, um den austretenden Leim nicht auf der Schablone zu haben. Funktioniert ebenfalls sehr einfach und die Arbeitsweise ist sehr produktiv. Die Vorlage des Geschützes hab ich aus der Enzyklopädie von Curti. Nach dem Trocknen hab ich die Seitenwrangen noch über 120iger Schmirgelpapier gezogen. Zum ganzen Vorgang noch ein paar Bilder zur Verdeutlichung.
Gruß Hubert
AVBiker
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt
Aufgrund eingeschränkter Benutzerrechte werden nur die Namen der Dateianhänge angezeigt Jetzt anmelden!
IMG_0185.jpg
IMG_0188.jpg
IMG_0191.jpg
IMG_0193.jpg
IMG_0194.jpg
Ich will jetzt auch nicht deine Leistung schmälern, aber da du bisher grossen Wert darauf gelegt hast, alles dem tatsächlichen Vorbild gemäss zu bauen, stellt sich die Frage, ob du die richtige Lafettenform ausgewählt hast. Diese nach unten offenen Lafetten (der Begriff will mir grad nicht einfallen) kamen erst Anfang des 18. Jahrhunderts auf, wenn ich mich richtig erinnere. Bis dahin wurden Kastenlafetten verwendet, die den Nachteil hatten Wasser im Kasten zu fassen und deshalb mit der Zeit zu verrotten.
Ich hatte mal im Baubericht von Lazlos Royal Prince eine diesbezügliche Frage gestellt:
Ansonsten wie schon gesagt ... Respekt vor deiner Improvisationsgabe. Wenn du dann mal Maschinen brauchst, bist du gerne einmal um den Bodensee herum eingeladen .
Grüßle vom schönen Bodensee
Matthias
Der Schlüssel zum Glück ====> EINFACH MAL ZUFRIEDEN SEIN
Hallo @Matthias So wie Lazlo bei seiner Royal Prince die Lafetten beurteilt, ist das allein(?) von Frank Howard übernommen. Das ist die einzige, mir bekannte Beurteilung, die so ausfällt. Überall sonst sind englische und kontinentale Lafetten unterschiedlich gestaltet. Auch hier im Forum wird zwischen englischen und kontinentalen Geschützen unterschieden. Da erhebt sich schon die Frage, wie mach ich`s. Hat mich auch lange beschäftigt. Ich hab mich dann für die Variante wie bei Doris entschieden und die Vorlage von Curti nur für die Abstufung, Länge und Höhe als Muster gebraucht. Außer den 2 Geschützen auf dem Backschott die nach hinten(!) gerichtet sind, das sind 18 Pfünder, werden die sichtbaren 9 Pfünder auf der Back, der Kuhl, der Schanz und der Hütte so ausgeführt werden.
es ging mir eigentlich nur darum, ob offene Lafette oder unten geschlossene Kastenlafette. Ich verstehe es jetzt so, daß du schon Kastenlafetten bauen willst, egal ob mit vier Rädern, zwei Rädern, Brooktau über das Pommelion oder durch die Lafette. Bei der DeAgo-SotS sind die Geschütze (ich glaube entsprechend den Vorgaben in deinem vorigen Post) auch teilweise mit nur zwei Rädern vorgesehen.
Grüßle vom schönen Bodensee
Matthias
Der Schlüssel zum Glück ====> EINFACH MAL ZUFRIEDEN SEIN
in Caruana "The history of English Sea Ordnance", Band 1 gibt es umfangreiche Angaben zur Bewaffnung der Souvereign of the Seas. Auch finden sich dort zahlreiche Zeichnung zum möglichen Aussehen der Lafetten. Ich kann aktuell im Buch keinen Hinweis auf den Einsatz der zweirädrigen Lafetten finden (ich habe gerade die evtl. für Dich interessanten Textpassagen nur überflogen)
Gruß Christian
in der Werft: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776 - 1:36 auf dem Zeichenbrett: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776, HM Fireship Comet, 1783, HM Boomb Vessel Aetna, 1777
Pause: HMS Triton, 1771 - 1:48
"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen." "Habe keine Angst vor der Perfektion - Du wirst sie nie erreichen" Salvador Dali
Danke Christian Aber ich hab auch wieder ein Gegenargument, Zitat von Willi Meischl im Thread über Belegnägel:
Ich möchte noch ausserhalb des Themas Belegnägel zur Bemerkung von Foxtrott über die Lafetten anmerken, dass die englischen Lafetten um 1680 hinten keine Räder sondern Gleitbalken montiert hatten, wie es das Modell der Royal Oak zeigt.
seinerzeit wollte ich eigentlich ausdrücken, daß die Kanonentakelung sowie die Lafetten auf den zeitgenössischen Dockyard-Modellen nicht unbedingt korrekt gezeigt wurde. So hat man die Decks oft unbeplankt gelassen, um einen besseren Einblick ins Schiffsinnere zu ermöglichen. Das könnte auch die Ursache sein, daß die Lafetten oft nur das vordere Räderpaar besitzen oder auch ganz ohne Räder und ohne Takelung gelassen wurden. Es handelt sich also um eine stark vereinfachte Darstellung der Schiffsbewaffnung.
Als die Mary Rose 1545 sank, war ihre Bewaffnung teilweise veraltet. Also sollte man deren achäologischen Funde nur mit Vorsicht auf die Sovereign of the Seas anwenden. Als die SotS 1637 den Dienst aufnahm, war sie mit einer komplett neuen Artillerie ausgestattet. Ähnlich war es ja bei der Vasa, für die die Kanonen nach dem neusten Stand der Technik angeschafft wurden. Die Vasa lief ja sogar noch 10 Jahre vor der SotS vom Stapel. Hinterlader mit den typischen Kastenlafetten - wie sie auf der Mary Rose gefunden wurden - waren da nicht mehr gebräuchlich.
Der Payne-Stich zeigt binnenbords gerichtete leichte Anti-Personen-Bewaffnung. Für solche Waffen ist es wichtig, daß sie schnell und leicht auszurichten sind, sollten also schon mindestens zwei Räder gehabt haben. Howard listet ja die einzelnen Kaliber der SotS auf. Alle Kanonen waren sogenannte "Drakes". Die Demi-Culverin Drakes von Doris sehen da schon sehr glaubwürdig aus. Das war das kleinste Kaliber auf der SotS.
Um keinen Fehler zu machen, solltest Du versuchen, an die von Christian genannte Literatur zu kommen.
Übrigens hat man herausgefunden, daß die Lafetten der Vasa komplett schwarz gestrichen waren. Schwarze Lafetten würden der SotS eventuell auch ganz gut stehen.
Grüße, Alexander
Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten. (Katharina von Siena)