in dem prunkvollen Saal, lässt es sich sicherlich ganz gut feiern. Sieht einfach toll klasse aus. Der Boden in Intarsientechnik ist ein ganz besonderes Highlight.
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
beeindruckendes Modell und das nicht nur der Größe wegen.
Darf ich fragen, nach welchem Vorbild du die Lafetten gebaut hast? Meine Literatur, über die ich verfüge ist leider nicht so ergiebig, was diese Zeitperiode angeht.
Grüßle vom schönen Bodensee
Matthias
Der Schlüssel zum Glück ====> EINFACH MAL ZUFRIEDEN SEIN
Immer wieder wird gerne behauptet, es gäbe/gab 2 unterschiedlichen Lafettentypen, nämlich englisch und kontinental. Sogar der Papst Mondfeld zeigt es so in seinem großen Buch.
Der englische Autor Frank Howard meint dazu, dass es nicht ganz so war. Im 17.Jht. hatten die Schiffe, egal welcher Nation fast ausschliesslich Kastenlafetten.
(Frank Howard - Segel-Kriegsschiffe 1400-1860, S.148)
Nach diesen Vorbilder habe ich auch die Lafetten gefertigt.
Die neue Lafetten kamen frühestens nach 1700 in Gebrauch, genaues Datum nicht bekannt.
Im Text steht noch: " In welchem Land die neue Kanonenlafette ihren Ursprung auch immer gehabt hat, sie verbreitete sich schnell. Die fr. Marine benutzte sie Ende der 1750er Jahre und die Dänen geben beispielweise das Jahr 1771 an. Sie berufen sich dabei auf einen Wrackfund, dessen Lafette 1,32m lang und 0,74 m hoch ist. Das sind genau die Proportionen einer englischen Lafette gleichen Typs. " ( wie oben, S.211)
Also sicherlich gab es zw. 1600 und 1700 keine neue Lafette, d.h. auch die englische Lafetten dieser Zeit Kastenlafetten waren. Und später die neue Lafette war keine englische, sondern "international".
Zu den Lafetten im 17ten Jahrhundert gibts auch noch andere Meinungen. Unter anderem schrieb Willi(schifferlbauer) in einem Beitrag über Belegnägel folgendes:
Ich möchte noch ausserhalb des Themas Belegnägel zur Bemerkung von Foxtrott über die Lafetten anmerken, dass die englischen Lafetten um 1680 hinten keine Räder sondern Gleitbalken montiert hatten, wie es das Modell der Royal Oak zeigt.
Auch beim Kartonmodell von Doris wird diese Art der Lafette verwendet.
Für meine Sovereign of the Seas hab ich mich für diese Variante entschieden.
Gruß Hubert
AVBiker
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt
Aufgrund eingeschränkter Benutzerrechte werden nur die Namen der Dateianhänge angezeigt Jetzt anmelden!
Geschütz.jpg
Kanone 1.jpg
Royal Oak.jpg
Hi Hubert! Das sind eigentlich keine andere Meinungen! Der Howard schreibt auch: " Die vorderen Räder waren gewöhnlich größer als das hintere Paar. Letztere wurden zeitweise durch ein Paar halbkreisförmige Holzblöcke ersetzt. Die Reibung zwischen diese Blöcken und dem Deck half den Kanonenrückstoß zu verkürzen." (S.146)
Ich habe nichts von Räder oder keine Räder geschrieben, ich sagte nur, daß die Lafetten dieser Epoche Kastenlafetten waren und nicht die neumodische nach 1700. Und das trifft auch die von Dir gezeigten Lafetten zu. Grüße - Laszlo
Die verschiedenen Meinungen waren nicht auf Deinen Text bezogen, sondern auf Deine Fotos. Dort sind die Lafetten mit 4 Rädern abgebildet. So wie Du das darstellst, jetzt im Text, wären dann beide Varianten möglich.
Eben weil ich der Meinung war, daß die Lafetten zu dieser Zeit anders waren als z. B. auf der Victory, sind mir deine Lafetten aufgefallen. Leider habe ich zu diesem Thema im betreffenden Zeitraum keine Literatur, daher bin ich für deine Quellennachweise doppelt dankbar.
Grüßle vom schönen Bodensee
Matthias
Der Schlüssel zum Glück ====> EINFACH MAL ZUFRIEDEN SEIN
nach meiner Kenntniss ist die Entwicklung der Lafette, sofern man da von Entwicklung sprechen kann, aus der Erfahrung mit dem Verfaulen des Bodens zu sehen. Die Lafetten waren ja ursprünglich keine direkten Lafetten. Sie waren trogähnlich ausgeführt und hatten keine Räder. Irgendwann entwickelte man die Lafette mit Boden, treppenähnlichen Seitenteilen und Rädern. Die vorderen Räder waren bedingt größer (wegen der Decksbucht). Der Boden faulte recht schnell, sodass immer wieder Reparaturen ausgeführt werden mussten. Wa lag also näher, den Boden wegzunehmen. Lafetten mit vier Räder und auch mit drei Räder hat es in den Niederlanden gegeben. Lafetten ohne "Boden" wurde auch in den Niederlanden eingeführt. Wann, kann ich nicht sagen.
Nun, es geht wieder weiter. Seit Oktober habe ich ein bisschen weitergebaut.
Die Seitenwände der mittleren Galerie sowie die Achterwand der Kajüte gefertigt und angebracht.
Ich wollte die Achterwand der Kajüte abnehmbar gestalten, damit man später von hinten besser reingucken kann. Das Problem war mit Schrauben nicht zu lösen. Also was nun? Klar. Magneten! In den zwei Nebenräumen seitlich der Kajüte gibt es je ein Schränkchen für die Waschbecken. In deren Hintern zwei 5 mm Löcher eingesenkt und zwei Rundmagneten eingeklebt. (5 mm Durchmesser, 2 mm dick, von Conrad)
1.- Die Magneten
In die Innenseite der Achterwand gegenüber den Magneten 2 Löcher eingesenkt, Durchmesser 8 mm, Tiefe 0,5 mm. In die Löcher zwei Scheiben aus 0,5 mm dickes Stahlblech eingeklebt. Nun kann man die Achterwand nach Wunsch abnehmen und zurücksetzen. Irgendwo oben kommen noch zwei weitere Magneten.
Ich will in die Fertigung der Intarsien nicht zu detailliert eingehen. Interessierte finden alles im Net. Ich zeige ein einfaches Beispiel mit dem Tisch.
1.- Man braucht zuerst eine Vorlage.
2.- Dann fängt man an zu schneiden und anpassen.
Die angepasste Stücke werden auf der Hinterseite mit dünnem Papierklebeband provisorisch befestigt. Diese Seite wird später die Oberfläche.
3.- ...und so weiter.
4.- Die fertige Platte wird auf eine 1,5 mm dicke mit Weißleim eingeschmierte Sperrholzplatte aufgelegt, so, dass die Klebebandstücke oben liegen. Darauf kommt ein Stück 3 mm dickes Filz, um die Unebenheiten auszugleichen. Weiter darauf eine dickere Platte. Alles zusammen werden mit Schraubenzwinger zusammengepresst.
5.- Wenn das Leim getrocknet ist, wird das Papier von der Oberfläche mit einem nassem Schwamm oder ähnlichem vorsichtig abgelöst und die Fläche glattgeschliffen.
6.- Die Kanten auf Maß geschliffen und die Kantenfurniere angeklebt.
7.- Sechs Stück Tischbeine aus Alu gedreht.
Der fertige Tisch von unten.
Danach brauchte ich ein Prototyp von Stuhl. Die Teile des Stuhls sind aus 1 und 1,5 mm dickes Sperrholz. Mit Hilfe einer geradezu primitiven Vorrichtung werden die Teile zusammengeklebt. Die rote Polsterung ist genauso wie die die rote "Tapete" an den Seitenwänden aus Buchbindersamt.
Vielen Dank für die Erklärung der Arbeitsschritte bei der Intarsienerstellung. Die Möbel sind wirklich fein und die Möglichkeit des Einblicks ins innere eine gute Idee. Zu deiner, wie du es sagst "primitiven Vorrichtung" zur Fertigung möchte ich sagen: Gerade diese kleinen Tricks sind es, die solche schönen Arbeiten möglich machen - daher: Danke für diese Anregung.
Das nenne ich mal edel! Ich bin ein Fan Deiner Intarsienarbeiten.
Grüße, Joachim
Schöne Grüße Joachim
Mein neues Buch in Deutsch und Englisch erhältlich: "Die Farbe Blau im historischen Schiffbau - von der Antike bis in die Neuzeit" siehe dazu: http://www.modellbau-muellerschoen.de
sehr schöne Detailarbeit und tolle Innenausstattung. Auch die Gestaltung der Heckgalierie überzeugt. Danke für die schrittweise Darstellung während der Herstellung der Details, ebenso für die hilfreichen Tipps und Tricks.
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Hallo Lazlo , Ich schließe mich Johann,Joachim und Bodo sehr gerne an. sehr gut gelungen und ausführliche Erklärungen helfen allen die es auch mal probieren wollen. Danke Gruß Frank