Die zentrale Figur der Viktoria im Tafereel gefiel mir auf die Dauer doch nicht so gut und ausserdem war sie ein bisschen zu groß geraten, sodaß die flankierenden Figuren, Neptun links und Äolus rechts, zu wenig Platz haben. Also wurde alles wieder entfernt. Dann hab ich das Tafereel-Foto von Willi`s Homepage kopiert, auf die für mich passende Größe skaliert und mehrmals ausgedruckt. Die Figuren mit Übermaß ausgeschnitten und auf 3.5mm Elsbeere geklebt und mit der Laubsäge genau ausgesägt. Die Struktur der starken Linien mit einem 0.8mm Rosenfräser durch das Papier auf das Holz übertragen und dann das Papier weggeschmirgelt. So hatte ich eine recht gute Ausgangslage, denn die Proportionen, was für mich immer das schwierigste ist, stimmten recht gut überein. Der Rest war dann eigentlich nur noch ein bisschen handwerkliches Gefühl. So hab ich inzwischen die Viktoria und Äolus fertig.
Gruß Hubert
AVBiker
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"Ich gibs so gut / als ichs errang / Drumb ist mir vor keim Momo bang. Wer bessers waist / und kans erweisen / Der gebs herfür: Ich will ihn preisen." (Joseph Furttenbach 1591-1667)
klasse, der erste Anfang zum schnitzen ist gemacht. Genau so gehe ich vor, nehme aber keine Fräser sondern Messer (Scalpelle, und mittlerweile zeichne ich mir die Figuren nur noch skizzenhaft auf Holz auf) Versuche mal bei der nächsten Figur mit einem Scalpel oder einem anderen scharfen Messer quer über das Holz zu schaben, wie mit Schleifpapier. Damit bekommst Du es sehr glatt.Auch zum Kanten brechen, wie bei den Flügeln der Victoria. Das geht aber nur in eine Richtung, probieren. Und ohne Druck. Und die Proportionen heraus zu bekommen, ist das schwierigste, da gebe ich dir recht. Ich fange immer an der tiefsten Stelle des Körpers an und arbeite mich nach oben. Also meistens am Hals. Foxtrott wiederum geht von der höchsten Stelle nach unten. Das ist alles Ansichts- und Übungssache. das ganze sieht bei dir sehr gut aus, und die nächsten werden noch besser, gewiss.
@kay Die feine Holzstruktur tritt erst durch das Bemalen, eigentlich durch die Feuchtigkeit des Bemalens hervor. Das Holz quillt etwas auf, darum die etwas rauhe Oberfläche. Nach der Fertigstellung der Figur mit Fräsern wird das Ganze mit einer Gummipolierwalze(zugespitzt) geglättet und praktisch auf Hochglanz gebracht. Werde beim nächsten mal die fertige Figur erst anfeuchten(die Holzstruktur tritt hervor) dann nochmal polieren, glätten und dann mit Goldfarbe behandeln. Wenn das Ergebnis besser wird, werde ich auch die schon verbauten Figuren nachbehandeln.
@Frank Das war auch mal meine Meinung. Probiers einfach mal so wie ich`s im letzten Beitrag beschrieben hab`. Klappt warscheinlich nicht gleich beim ersten mal, aber das ist wohl überall so. Ging mir auch nicht anders.
Ich habe auch mal gehört, dass man die Figuren mit verdünntem Holzleim vor dem Bemalen behandeln kann. Würde auf einen Versuch ankommen. Beim beizen nehme ich für die Nachbehandlung immer eine Zahnbürste zum glätten. Achilles nimmt immer Schnellschleifgrund. Es gibt also viele Möglichkeiten.
So, dann gibt`s noch schnell ein Sonntags-Schlechtwetter-Update vom Heckspiegel.
Inzwischen hat Neptun seinen 3Zack postiert und Viktoria steht jetzt auf einem Sockel. Die Pfeile sind alle noch im Köcher deponiert. Werde noch einen Versuch machen ihr auch den (vermutlich) zugehörigen Bogen umzuhängen, was aber wohl schwierig werden dürfte. Die Girlande ist vorerst nur in der Mitte angebracht. Ob noch eine beidseitige Verlängerung dazukommt, laß ich jetzt mal offen.
Es fehlen jetzt noch im linken Feld Jason mit dem Ruder und dem goldenen Fließ und rechts Herkules im Löwenfell mit Keule. Die hab`ich schon mal gemacht, aber qualitätsmäßig schreit`s nach einen Neuanfertigung Außerdem links und rechts der Flügel im jeweiligen Eck, die Windköpfe, die immer für guten Wind sorgen sollen.
sehr schön, die Schnitzereien und das Heck Deiner Sovereingn insgesamt. Respekt!
Wenn Dein Holz bei der Behandlung mit Wasser / Farben aufquillt ist es vielleicht nicht fest genug? Zum Schnitzen sollte man möglichst dichtes und hartes aber auch nicht zu sprödes Holz nehmen. Wunderbar geeignet ist Buchs. Um die Oberfläche zu glätten und zu versiegeln, nehme ich auch den von Kay schon erwähnten Schnellschleifgrund auf Nitrobasis (von Clou).
Grüße, Alexander
Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten. (Katharina von Siena)
Als Holz verwende ich Elsbeere, die schon viele Jahre gelagert wurde. Wenn ich die Holzstruktur vor der Bemalung unter dem Mikroskop(35 fach) betrachte fällt mir gegenüber Ahorn und Nußbaum auf, daß ca. 70% glatte Oberfläche ist und fast regelmäßig aufgeteilt, ganz kurze Vertiefungen in Längsfaserrichtung. Beim Nußholz sind die Längsvertiefungen weniger, dafür viel länger und dunkler gezeichnet. Die glatteste und homogenste Oberfläche weist Ahorn auf, läßt sich aber mit den Fräsern nich wirklich gut bearbeiten(zu weich).
Zurück zur Elsbeere. Als Farbe verwende ich ein Gemisch von Lukas Acryl Gold und Müller Hobby Acryl Gold matt. Beide auf Wasserbasis. Wenn ich nun das Holz mit neutralem Wasserlack bemale und nachher im Mikroskop anschaue, ist die Oberfläche etwas rauher(aufgequollen) und der Lack voll eingezogen. Holzleimvorbehandlung bringt keine Oberflächenverbesserung. Nachpolierung mit meinen Gummiwalzen(mit eingebettetem Feinst-Schleifmittel) entfernt die Aufquellung, nicht aber die Vertiefungen. Auch die Zahnbürste hab` ich ohne Erfolg probiert. Eine Milderung der Vertiefungen hab ich durch eine Vorbehandlung mit Schnellversiegelung auf Wasserbasis erreicht. Ist eigentlich ein Produkt für Balsaholzversiegelung. Werde noch versuchen eine Versiegelung auf Nitrobasis aufzutreiben, was eine Aufquellung wohl verhindern würde, die Vertiefungen aber etwas dämpfen sollte.
Der ganze (rauhe)Effekt fällt mit dem Aufbau der Goldfarbe wesentlich särker in`s Auge, da der Farbton mit Hilfe von kleinsten Farbplättchen(unter dem Mikroskop) und Bindemittel erreicht wird. Die glänzenden Farbplättchen strahlen das Licht in alle Richtungen zurück, sodaß die Unebenheiten stärker betont werden.
Das ganze macht mir aber eigentlich nicht wirklich großes Kopfzerbrechen, denn im Orginal kommt das Ganze nicht so sehr zum Tragen wie auf den Fotos. Trotzdem, wenn`s besser geht, will ich es auch besser machen
Elsbeere kenne ich nicht direkt, aber es wird immer behauptet, daß sich das Holz ähnlich wie Buchsbaum verhält. Bei dem Holz hätte ich mir nicht vorstellen können, daß es aufquillt, aber Du hast ja jetzt die Erfahrung gemacht.
Zitat von AVBiker im Beitrag #191... Versiegelung auf Nitrobasis aufzutreiben, was eine Aufquellung wohl verhindern würde, die Vertiefungen aber etwas dämpfen sollte.
Die Details gehen bei der Prozedur immer etwas verloren, aber man kann ja entsprechend dünn auftragen bei diesen kleinen Figuren.
Oder Du versuchst es mit einem Autohaftgrund aus dem Baumarkt (z.B. DupliColor) oder den Haftgrund von Tamiya. Der trocknet sehr fein auf. Es geht zwar immer etwas Tiefe bei den Schnitzereien verloren, ich finde aber die Figuren werden damit auch etwas harmonischer. Ich verwende beide Arten von Haftgrund generell bei meinen Schnitzereien. Mit dem weißen Untergrund kommen die Farben dann optimal zur Geltung. Siehe auch Hier
Ich wünsche Dir auf jeden Fall gutes Gelingen!
Grüße, Alexander
Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten. (Katharina von Siena)
Elsbeere ist eigentlich nur ein anderer Name für Birnbaum und der soll ja zum Schnitzen auch sehr gut geeignet sein. Ich glaube das kommt von den Schweizern, denn die reden bei Birne von Elsbeere.
Wenn meine Frau allerdings über Birne redet, versteh ich immer nur Apfel .
@Hubert
sehr schöne Fortschritte an deinem tollen Modell .
Grüßle vom schönen Bodensee
Matthias
Der Schlüssel zum Glück ====> EINFACH MAL ZUFRIEDEN SEIN
das ist so nicht ganz korrekt. Elsbeere und Birne (bzw. Birnbaum) sind schon zwei unterschiedliche Hölzer. Das Holz ähnelt sich allerdings stark und daher werden beide manchmal unter dem Begriff "Schweizer Birnbaum" gehandelt. Das man die Elsbeere hier zu den Birnen steckt, lag wohl in der Vergangenheit daran, das Elsbeere recht selten ist und die Hölzer häufig verwechselt wurde. So hab ich es zumindest mal im Studium gelernt.