Nach dem Zwischenspiel mit dem Grundbrett/Ständer hab` ich jetzt mit der Ornamentierung der großen Gillung begonnen. Vorweg tauchte da eine grössere Differenz in der Höhe zum Orginal auf. Mit solchen Sachen hab`ich ja schon lange gerechnet als ich den Baukasten umgebaut habe und den Umbau nochmal umgebaut habe usw..... Nicht verändert ist das Prinzip, jedoch verschiedene Dimensionen.
Was bisher fix ist, sind die 4 dicken Tarmen, die die Gillung in der Breite teilen, bzw. abschließen. Sie wurden auch schon bemalt und fixiert.
Dann hab ich den von 2 Delphinen gestützten, umramten Sockel aus einem Stück gefräst. Die Rosetten der Stückpforten sind wie der Sockel etwa Orginalmaß. Tja, dann ging mir halt etwas der Platz aus. Ist die mit gespreizten Beinen sitzende Figur noch annähernd maßstäblich, wurden die 2 harpyienähnlichen, geflügelten Halbfiguren gestaucht so gut es ging. Das Ganze ist jetzt nur punktuell angeklebt zur Anprobe. Habe mir auch überlegt schon den Sockel niedriger zu machen, aber dann wären die flankierenden Delphine auch nur noch Aquarienfische
Ein Problem das sich mir jetzt stellt sind die Stückpforten. Auf allen Bildern und Vorlagen sind die Umkränzungen so vorhanden, aber ohne Geschütze, ohne Pfortendeckel und ohne Scharniere, sondern einfach nur schwarz. Aber Geschützpforten waren es sehr wohl, steht bei Busmann. Das selbe Problem taucht dann weiter oben später nocheinmal auf. Die Position der Pforten liegt deutlich ober dem Batteriedeck, jedoch tiefer als das 2te Deck.
Wäre für Euere Meinung sehr dankbar
Gruß Hubert
AVBiker
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ich bin der Meinung, dass es keine Geschützpforten sind. Unten drunter sind auf jeder Seite 2, wenn ich mich recht erinnere. Die Ringe wären ja genau darüber. Und deck kann es vom technischen auch nicht gegeben haben. Wenn ich mir vorstelle wo das dritte deck am Heck aufhört, können das keine Geschützpforten gewesen sein. Irgendwie passt da Busmanns Aussage nicht.
Ich würde sie so lassen, also keine Geschützpforten.
Tolle Details, Hubert - Wunderschöne Schnitzereien
Da ich keine Pläne der SotS habe, kann ich zur Anordnung der Stückpforten nichts sagen.
Ich würde halt versuchen, möglichst die Aufteilung nach den Proportionen des Gemäldes von Sir Peter Lely hinzukriegen.
Bei den Galeonen des 17. Jhrdt. war auf dieser Höhe die Konstablerkammer (engl.: Gunroom) und da waren schon einige Stücke, die entweder zur Breitseite oder nach achtern ausgerichtet werden konnten. Unter der Decke der Konstablerkammer verlief der Tiller die Pinne des Ruders (engl.: Tiller). Das entspräche auch der Höhe an Deinem Modell und auch dem Gemälde von Lely.
In der Beschreibung zur 4-Tage Schlacht 1666 wird am 3. Tag der Rückzug der englischen Flotte beschrieben, der durch das Feuer aus den rückwärts gerichteten Kanonen (32 Pfünder!) der größten Schiffe gedeckt wurde. (Beschreibung in Wikipedia, ausführlicher bei Frank Fox, A Distant Storm).
Grüße, Alexander
Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten. (Katharina von Siena)
@Kay Unter Recherche hast Du anfangs die Geschützaufstellung der SotS aufgezählt, wobei insgesamt 10 Geschütze im Heck aufgeführt sind. Das würde dann passen wenn die Rosetten der Gillung Stückpforten sind. 4 Pforten im Batteriedeck(sind noch darzustellen), 4 Rosetten untere Gillung, 2 kleinere Rosetten weiter oben.
@Alexander Lely`s Gemälde und das Rotter-Modell sind meine Vorbilder, denen will ich nacheifern. Daß vieles trotzdem nicht übereinstimmt ist mir schon klar. Aber ich bemühe mich daß am Schluß das Gesamtbild in etwa so aussieht. Habe mir vor etwa 3 Monaten noch ernsthaft überlegt, ob ich nicht den Bau neu beginnen soll. Dabei hätte ich alle Fehler, die mir bis jetzt bewusst sind(und das sind nicht wenige), richtig gestalten können. Aber dazu kam es dann doch nicht.......
Ich hab mich entschlossen die Rosetten als Dekor(Pforten) anzusehen und habe heute auch die Zierteile der Steuerbordseite spiegelbildlich hergestellt. Wenn auch der Spiegel einige Verwerfungen aufweist. Die gefrästen Schnitzereien gehen schön langsam ganz gut von der Hand, kein Wunder, habe ich doch in meiner beruflichen Laufbahn(in einem großen Dentalkonzern) mehr als 2 Jahrzehnte mit diesen Werkzeugen modeliert. Wer weiß ob nicht der Eine oder Andere von Euch dritte Zähne hat, die im Modell aus meiner Hand stammen. Hihihi
Gruß Hubert
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Asche auf mein Haupt, manchmal sollte man doch überlegen bevor man was daher schwätzt. Ich habe mir mal die Unterlagen der Sovereign heraus geholt. Nach den überlieferten Maßen ist der Abstand der Stückpforte vom Deck 2 Ft. Das wären bei (1 englischer Fuß = 304,8 mm) 609,6 mm. Im Mastab 1:48 dann 12,7 mm, aufgerundet 13mm. Ich habe das in den Riss von Werner eingezeichnet und die Linie Richtung Heck verlängert. Wenn ich nun den Plan aus dem NMM (Seppings Rekonstruktion) und das Leley Gemälde als Vergleich hinzu ziehe passt es genau. ich muss meine Aussage vom vorherigen Post revidieren und behaupte nun einfach mal, dass es Stückpforten sind.
Grüßle Kay
Edit: Die von mir eingezeichnete Linie ist die Unterkante der Gechützpforten.
kay
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Nach ein paar Schnitzreien ein kleines Update. Ist nicht gerade viel, war aber doch einiges an Arbeit.
Der Kopf auf dem Steuerruder und die 2 Grotesken links und rechts in Verlängerung des Sockels. Die kleine Gillung beginnt links mit der englischen Rose(?) und rechts mit der Distel von Schottland. Dazwischen sind noch die 2 Stückpfortenkränze. Die 2te Groteske hab ich mal bildlich in der Entstehung festgehalten. Mit den Fräsern links wurde grob gefräst und mit den Oberen geglättet(sind nicht mehr richtig scharf) und poliert. Das letzte Bild wird etwa in 2 facher Vergrößerung dargestellt und zeigt somit natürlich auch die kleinsten Unregelmässigkeiten auf.
Übrigens: Die Aufquellungen bei den Figuren des Tafereel`s sind praktisch wieder verschwunden. Das Holz dürfte jetzt wieder so trocken sein wie vor der Bemalung
Gruß Hubert
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Richtig toll! Das wird wirklich ein erstklassiges Modell.
Grüße, Joachim
Schöne Grüße Joachim
Mein neues Buch in Deutsch und Englisch erhältlich: "Die Farbe Blau im historischen Schiffbau - von der Antike bis in die Neuzeit" siehe dazu: http://www.modellbau-muellerschoen.de
sehr schöne Details, sehen super aus. Die Sovereign of the Seas ist schon ein tolles Schiff und modellbauerisch eine Herausforderung, die Du mit bravour meisterst.
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Für den weiteren Verlauf der Schnitzarbeiten hab ich mir vorerst die unkomplizierteren Figuren herausgesucht. Gewissermaßen zur Einstimmung auf größere Aufgaben. Unter der unteren Fensterreihe sind 4 Felder links und 4 Felder rechts, die mit heraldischen Tieren, den Royal Beasts, ausgefüllt werden. Dabei ist die Blickrichtung jeweils zur mitte gerichtet. Hier wird dann noch das königliche Wappen eingefügt. Die Royal Beasts sind die Schilderhalter der Herrscherhäuser Stuart, Tudor, Lancaster und York. Sie werden später auch am Galion wieder aufscheinen. Im einzelnen von Innen, jeweils links beginnend: Drache von Wales, Windhund von Richmond; Antilope von Bohun, Löwe von March; Stier von Clarence, Einhorn von Schottland; ganz aussen dann der Löwe bzw. Leopard. In anbetracht der geringen Größe ist es eher schwierig, bestimmende Merkmale der einzelnen Tiere herauszuarbeiten.
Gestern hab ich eine Vergrösserungslupe mit 5 Dioptrien und intergrierter Ringbeleuchtung geordert Lupe
Das Arbeitshandling ist noch gewöhnungsbedürftig und bedarf einer teilweisen Umgewöhnung meiner Arbeitstechnik. Ansonsten ein voller Erfolg. Die Lupe hat mit 125mm Durchmesser ein sehr großes Gesichtsfeld, das mit der integrierten Ringlampe sehr gut ausgeleuchtet wird. Allein das Kabel war mir, mit ca 1.2m, zu kurz. Hier hab ich ein deutlich längeres eingezogen.
Dann wurden die nächsten Teile des Brüstungsfries in Angriff genommen.
Eine riesen Fummelei war das mittige Prinzenbadge, das Krone, Straussenfedern und Spruchband beinhaltet. Der Knackpunkt dabei waren die Straussenfedern. Aus Holz, dachte ich mir, wird`s wohl eher schwierig, da doch sehr dünn und mit vielen Einkerbungen versehen. Messingblech hatte ich nichts passendes vorrätig, also versuchte ich es mit Fimo. Aber das Ergebnis hat mich dann auch wieder nicht so recht befriedigt. Also mußte doch Messingblech her.
Aus 0.8mm wurden 3 konische Streifen geschnitten, vorne und hinten federähnlich gekerbt und dann gebogen. Schliesslich wurden die 3 Federn am schmaleren Ende zusammengelötet. Da die Krone in der Mitte ja hohl ist, konnten die Federn dann eingeschoben und verklebt werden. Das Spruchband wurde aus 0.1mm Messingblech mit dem Messer geschnitten.
Das Fensterband wird mit den überkrönten Monogrammen des Herrscherpaares eingefasst. Links CR für Carolus Rex und rechts HM für Henrietta Maria.
So langsam wird das Heck mit "Leben" gefüllt.
Gruß Hubert
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Wieder ein paar neue, arbeitsintensive Teile verbaut.
Im oberen Bereich, links und rechts wurde jeweils das, wegen der Größe, vereinfachte Wappen des Königs, zusätzlich bekrönt, eingefügt.
Oberhalb des Prinzenbadge, im Zentrum der Galerie, wiederum das Wappen des Königs in detailierterer Ausführung. Links der Löwe und rechts das Einhorn als Schilderhalter. Die weisse Bemalung des Einhorn`s ist zwar auf dem Bild von Pepys in Gold gehalten, jedoch auf einer Groß-Abbildung des Wappens im Buch Busmann`s, weiss. Gefällt mir auch besser so. Angefertigt wurde das Wappen erst ohne Schild, nur als "Rahmen", einteilig. Danach das Schild fertiggestellt, die Überlappungspunkte vom "Rahmen" hinten ausgedünnt und dann verklebt.
Die Personifizierungen der 4 Elemente, Feuer, Wasser, Erde und Luft mit ihren sinnbildhaft zugeordneten Tieren Feuersalamander, Delphin, Stier und Chamäleon füllen die Felder der unteren Galerie, seitlich des Prinzenbadge aus.
Schade find ich`s, daß die Schnitzereien am Schluß noch zu bemalen sind. Es ist halt nicht alles Gold was glänzt, da die Teile wenn sie fertig gefräst, poliert und gebürstet sind, viel kontrastreicher anzuschauen sind. Die Tiefenwirkung und wohl auch die Facettierung gehen leider etwas verloren.
Wenn ich mal die Stunden nachrechne die das heutige Update benötigt hat(ca. 22) kann ich für die Fertgstellung des Modell`s wohl nur in Jahren rechnen.....
Gruß Hubert
AVBiker
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Sieht prima aus und ein wenig Farbe schadet nichts. Das Weiß der Federn und des Einhorns passen gut. Im Falle der späteren Royal Charles war das Einhorn ebenfalls weiß.