Heute wurde das Tafereel fertiggestellt. Die Viktoria bekam einen Bogen umgehängt, wobei nicht mal Busmann sicher ist, ob er das richtig als Bogen deuten soll. Auf den Kopf der Siegesgöttin kam eine (Blüten)Rosette von der die Laterne mit einer 4teiligen Konsole abgestützt wird. Jason mit dem Ruder und dem goldenen Flies, sowie Herkules, teilweise in Fell gehüllt, mit der Keule in der Hand. Sodann links und rechts darüber groteske Maskeronen-Gesichter. Ebenso links und rechts die Windgesichter, deren Windstärke(meine Interpretation) von Viktoria im Zaum gehalten wird. Zur Bekrönung des Heck`s, Backbord der Löwe von England und Steuerbord das Einhorn von Schottland sind die Beschlagteile des Bausatzes, mit Abänderung im Unterbau, verwendet worden. Diese 2 Figuren sollten eigentlich noch die zugehörigen Schilde bekommen, aber hier muß ich erst suchen, ob ich irgendwo eine Vorlage finde.
Soviel für heute, Gruß Hubert
AVBiker
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Sehr schön und sehr künstlerisch gemacht. Interessant auch Deine Erklärungen, was hier dargestellt ist. Welcher Stil, welche Epoche ist das ganze denn? Ist das nicht auch etwas keltisch? Das meine ich am Bart des Äolus zu erkennen. Was sagen denn Busmann bzw. die Fachliteratur dazu?
Und hat man eine Vermutung, welche Pigmente / welche Farben für die goldenen Teile verwendet wurden? Bei der Vasa waren diese Teile ja mit Auripigment bemalt.
Grüße, Alexander
Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten. (Katharina von Siena)
Für Deine Fragen hab`ich leider keine Antworten parat.
Willi(Schifferlbauer) ordnet das Ganze unter Barock ein. Busmann geht in seinem Buch weder auf Farben noch auf den Baustil ein, sondern nur auf die Darstellung der Skulpturen und beschreibt deren Bedeutung und Zusammenhänge.
Fachliteratur zur SotS ist seeeehr dünn gesät und wenn, dann in englisch, was mir nicht viel nützt.
So baue ich halt in Anlehnung an Fotos vom Rotter-Modell und nach dem Buch von Busmann. Eigentlich planlos
Da schaut`s für Deine Wasa mit Unterlagen und Informationen etwas besser aus und die Recherche die Du betreibst, geht bis ins kleinste Detail. Find ich super!
also eigentlich ist's mir egal ob es, wie Du meinst vielleicht 'etwas planlos' ist, auf jeden Fall ist es ein SUPER-Schiff! Wunderbare Ornamente, immer wieder schön anzuschauen.
Grüße, Joachim
Schöne Grüße Joachim
Mein neues Buch in Deutsch und Englisch erhältlich: "Die Farbe Blau im historischen Schiffbau - von der Antike bis in die Neuzeit" siehe dazu: http://www.modellbau-muellerschoen.de
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Willi(Schifferlbauer) ordnet das Ganze unter Barock ein. Busmann geht in seinem Buch weder auf Farben noch auf den Baustil ein, sondern nur auf die Darstellung der Skulpturen und beschreibt deren Bedeutung und Zusammenhänge.
Fachliteratur zur SotS ist seeeehr dünn gesät und wenn, dann in englisch, was mir nicht viel nützt.
So baue ich halt in Anlehnung an Fotos vom Rotter-Modell und nach dem Buch von Busmann. Eigentlich planlos
Da schaut`s für Deine Wasa mit Unterlagen und Informationen etwas besser aus und die Recherche die Du betreibst, geht bis ins kleinste Detail. Find ich super!
Gruß Hubert
Hallo Hubert
danke für die Info. Eigentlich hätte Busmann schon ein paar Worte zu dem Thema verlieren können.
Der Figurenschmuck der SotS kann damals ja keinesfalls ganz vergoldet gewesen sein, da zu teuer. Damit wäre die nächste Frage, die nach den Alternativen. Bei der Vasa war das alternative Farbpigment das Auripigment. Dazu habe ich hier mal etwas geschrieben. Allerdings würde ich für so ein Ersatz-Gold erwarten, daß er zumindestens einen Glimmereffekt hat. Im Vasa-Museum wurden diese Flächen aber in sehr intensivem reinem Gelb gemalt. Ich halte das zumindest für fraglich, ob das eine richtige Darstellung ist, habe aber keine Beweise. Bleibt also nur, sich in die Materie einzuarbeiten. Macht ja auch Spaß mal etwas Recherche zu betreiben.
Ich bin der Meinung, daß eine goldglänzende Farbe für dieser "Vergoldungsimitationen" zumindest in 1:50 ganz in Ordnung ist. Ich habe diese Teile bei meiner Vasa auch mit einer metallisch schimmernden Acrylfarbe bemalt. Dagegen läßt sich sicher nichts einwenden. Damals hatte ich auch noch nicht die Vorlage der Bemalung am 1:10 Modell in Stockholm. Mich wunderte dann die Umsetzung am 1:10 Modell mit dem intensiven Gelb schon sehr. Das gefällt mir nicht und ich halte es zumindest für fraglich, ob das Original wirklich so ausgesehen hat. Soviel zu diesem Thema.
Ich halte übrigens auch das Rotter-Modell für das schönste Modell der Sovereign - es wirkt irgendwie am realistischsten.
Und Deine Umsetzung ist über jeden Zweifel erhaben.
Aber genug geplaudert - Gehen wir wieder an die Arbeit!
Grüße, Alexander
Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten. (Katharina von Siena)
wunderbare Arbeit ! Das ganze wird mit dem Baukasten nicht mehr viel gemein haben, es wird bedeutend besser
Die Frage des Goldes auf den Figuren habe ich mir auch schon gestellt. Ich persönlich gehe davon aus, dass es alles vergoldet war. Die Sovereign hat damals über 65000 Pfund gekostet (Quelle: Autobiografie von P.Pett), im Gegensatz dazu ein normales Schiff der gleichen Größe (oder der bis dahin gebauten Größe, die Sovereign war ja das damals größte) zwischen 3000 und 5000 Pfund. Wenn man den Teil abzieht, den Pett sich in die eigene Tasche gesteckt hat (wie übrigens alle Schiffbaumeister damals) bleibt trotzdem noch eine riesige Differenz. Und Charles I. war ja nun auch nicht gerade der sparsamste und wollte sein Prunkschiff.
Irgendwo war doch noch was im Nebel des Hinterkopf`s, drum hab ich nochmal nachgeschaut und bin fündig geworden.
Busmann schreibt auf dem Schutzumschlag(vorne innen und hinten) des Buches folgendes Zitat:
Ausgehend von der Frage nach dem praktischen Zweck, der mehr als 1000 blattvergoldeten Figuren, befasst sich Hendrik Busmann mit den Funktionen des Königsschiffes als Medium herrscherlicher Selbstdarstellung. Dabei wird deutlich, daß es sich, entgegen landläufiger Meinung keineswegs um bloße Dekoration handelt. Dem Schnitzwerk liegt vielmehr ein komplexes ikonographisches Programm zugrunde, welches elementare Repräsentationsaufgaben erfüllt und deshalb als unverzichtbarar Bestandteil des Gesamtwerkes bildet.
ich finde es eine tolle arbeit,man kann sich auch im www.die finger wund suchen,und ehe man sich versieht,sind die jahre vergangen und man hat nichts gebaut. deswegen wenn es einem gefällt und autentisch erscheint(und auch gefällt,los)sonnst hat man ein haufen infos,und ist unsicher. :-)
Danke fürs Nachschauen, Hubert dann stellt sich bei der Sovereign also gar nicht die Frage nach Farben
Kay: Was 65.000 Pfund 1637 wert waren, weiß ich nicht. Läßt sich aber bestimmt ermitteln.
Die Vasa hat 1628 53.300 silberne Reichstaler ab Werft gekostet (d.h. ohne Takelage) Damals war 1 Taler = 4 Mark = 32 Öre
Der monatliche Lohn eines able Seaman war 4 Taler Der Kapitän der Vasa hatte jährlich 450 Taler Ein Liter Bier war 1 - 1,5 Öre Ein Paar Stiefel kostete 6 Öre
Müßte eigentlich reichen, um den ungefähren heutigen Preis zu ermitteln.
Grüße, Alexander
Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten. (Katharina von Siena)
Zwar bin ich noch viele Meilen und Stunden von der Fertigstellung entfernt, trotzdem hat mich in den letzten Monaten immer wieder das Aussehen und die Gestaltung des Grundbrettes mit zugehörigem Ständer beschäftigt. Wenn das Modell entsprechend präsentiert werden soll, darf die Unterlage nicht zu üppig ausfallen und doch muß ein entsprechend passender Stil vorhanden sein. Das hat mich lange beschäftigt. Dann hab ich beim Schreiner das Buchenbrett mit 80/25/2cm fertigen lassen und im Baumarkt mir passende Buchenprofilleisten besorgt. Plan war: das Brett natur zu lassen und das Profil rundum schwarz zu beizen. Wiederum beim Schreiner hab ich mich gewohnheitsmäßig beim Abfallfurnier umgeschaut und da sprang mir dieses spezielle Furnier in`s Auge. Das ist es, das war für mich sofort klar. Diese Maserung im Holz und diese Farbe simulieren (für mich) die Bewegung der Meeresoberfläche perfekt. Also umdenken, Brett dunkel, dann Rahmen hell lassen. Die Aufnahmen für das Modell sollten auch wiederum stilmäßig die geschwungenen Linien des Schiffes beinhalten und dezent im Hintergrund bleiben.
Das Ganze ist jetzt erstmal lose aufgelegt zur Anprobe. Ein paar kleine Anpassungen sind noch erforderlich.
Gruß Hubert
AVBiker
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