Das Feintuning der Reeperbahn erweist sich erwartungskonform als ein bisschen zäh auch wenn gewissermaßen Routine einkehrt. Irgendwie verhält sich das braune Garn anders als das Beige. Momentan versuche ich einen sehr leichtgängigen Hoofd-Schlitten zu bauen, damit der "früher" und vor Allem ruhig (los) läuft. Dies ist auch notwendig für die dünnen Taue die ich schlagen muss. Ist halt nicht 1:48 sondern 1:72.
Des Weitern gilt es natürlich rauszufinden wie ich alle benötigten Durchmesser hinbekomme. "Rezepte" anderer passen da tlw. Hinten und Vorne nicht :-(
Auch beim Messen der Taue gibt es noch Unsicherheiten, da sich meine "Messungen" doch arg von den Tauen anderer unterscheiden. Da werde ich heute nochmal rangehen und alles neu vermessen.
Master Korabel war so nett mir die Handläufe in schöner Birne zu lasern (das schwarze Holz ist doch arg grob hier) so, dass ich nun auch anfangen konnte diesen Bauabschnitt in Angriff zu nehmen.
Hin- und Hergerissen bin ich ob ich es in Natur lassen soll oder, was sicherlich historisch korrekter wäre, ich dem Handlauf einen schwarzen Anstrich verpasse (wirds wohl werden :-)).
Zitat von Dubz im Beitrag #196Des Weitern gilt es natürlich rauszufinden wie ich alle benötigten Durchmesser hinbekomme. "Rezepte" anderer passen da tlw. Hinten und Vorne nicht :-(
Naja mit der Hinten-und-Vorne-Passsung liegt es auch manchmal daran, wie stramm ein Tau gereept wird. Ich selbst habe mal eine paar Infos für die verschiedenen Garnstärken zusammengestellt, die ich ggf. auch regelmäßig korrigiere, falls ich mal beim Messen einen Knick in der Pupille hatte, so dass ich mich Stück für Stück an etwa einheitliche Werte rangetastet habe. Ich kann auch langsam nicht mehr auszuschließen, ob ein 120er Garn von Anbieter X auch ein 120er Garn bei Anbieter Y ist.
Du kannst ja mal hier vorbeischauen: Klick, da siehst auch wie ich den Durchmesser mit einem 10er Törn auf einem Kugelschreiber messe. Es reicht schon, wenn man den Messschieber etwas zu sehr zusammendrückt und schon hast du unterschiedliche Werte.
Letztendlich wirst du nach Tagesform selbst Tolleranzen erzeugen, die jedoch im hundertstel Bereich liegen. So what.
Den, den ich erwisch, der mit der Mikrometerschraube den Durchmesser meine Schoten misst, wird kielgeholt.
Was das Schlagen von sehr dünnen Tauen betrifft, wird es eh etwas schwierig mit dem Selbstlauf. Du kannst ja nicht ohne Ende die Kardeele zwirbeln umd genügend Zugkraft zu entwickeln, da bist du schnell an der Bruchschwelle. Da ich eine "hängende" Maschine nutze, helfe ich gerade bei dünnen Tauen immer mal noch mit dem Akkuschrauber nach.
Danke Andreas, Deine Seite hatte ich schon "durchgearbeitet" :-) Grundsätzlich sind auch im Vergleich zu Dir meine Taue alle eher "dicker". Muss mal probieren den Schlitten leichter zu machen alternativ sicherlich bald mal die Variante ohne Hoofd testen.
Du hast bei Dir auch eine Auflistung der von Dir favorisierten Farbcodes. Kannst Du die Beigen Fraben mal Bildern zuordnen? Bin noch nicht sicher ob ich mit meinem Beige zufrieden bin und sehe gerne Alternativen.
@Dubz ich habe nicht alle Farben auf Halde, einige habe ich direkt im Stoffladen verglichen und mir die Nummern notiert. Ich habe vom Durchmessertesten aber noch diverse Abschnitte liegen, kann dir aber nicht mehr genau sagen, mit welchem Garn die jeweils gezwirbelt wurden. Ich werd mal eine paar Bilder von den Resten und den Garnrollen machen.
Genau deswegen, weil ich Bedenken hatte hinsichtlich der zu geringen Torsionskräfte bei Fliegenbindegarne um den Wirbelhaken zu drehen, hatte ich mich bei meiner kleinen Reeperbahn für die Methode nach Frölich ohne Hoofd entschieden.
Hallo @Dubz , Dirk. Das dünnste Tau das ich herstellen kann hat einen Durchmesser von 0,16-0,17mm. Das schafft der Finidelhaken nicht allein, vorher reißt der dünne Ausgangsfaden ( Mara 420, laut Gütermann der dünnste lieferbare Faden von Gütermann). Daher treibe ich den Schlaghaken mit einem zusätzlichen Motor an. Das funktioniert ganz gut, auch mit Hoofd. Bei dünneren Tauen messe ich auch mit mehr als 10 Umrundungen auf einem Rundstab und jeweils mehrere Messungen und nehme davon das Mittelmaß. Bei Trossen nehme ich das dreifache Gewicht am Schlaghaken als bei den Einzeltauen. Weiterhin viel Erfolg beim Taue schlagen. Lieben Gruß Frank
Danke Frank, ich hatte es mal mit Skala 360 probiert, gerissen ist nichts aber es hatte sich viel zu sehr verdrillt da alles zu schwer war. Ich bekomme hoffentlich bald noch Mara 240 um damit dünnere Taue herstellen zu können. So ganz meine Lieblingsbeschäftigung ist dieses Testen ja nicht :-)
Ach ja, der Handlauf wird (leider) schwarz werden. Russische Marinevorschriften lassen dem Kapitän nicht so viel Spielraum wie anderswo :-)
die korrekte Farbe mit Foto abzubilden, ist immer etwas triggy. Ich habe sie auf ein weißes Blatt gelegt und darauf den Weißabgleich gemacht, bei mir am Bildschirm, hardware kalibriert, kommt es in etwa hin.
Gütermanngarn habe ich derzeit in drei Farben:
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170 ist der dunkelste und 1218 der hellste Farbton
aber schau, selbst bei gleichem Farbton mit unterschiedlichen Fadenstärken gibt es leichte Unterschiede:
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Nicht wundern, meine Tampenkarten sind versehentlich "falsch" herum geschlagen.
Ich habe auch mal ein wenig mit Konservierung mit Firnis gespielt:
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Btw. bei den Tolleranzen zu deinen Tauen wäre es interessant, wenn du mir mal sagst, welche Unterschiede du festgestellt hast, ggf. kann ich das noch einmal testen, um so besser wird die Wertetabelle. Aber wie @Frank schon schrieb, selbst bei dem dünnen 420er kommt er auf 1/100-stel Unterschied.