ich möchte hier mein nächstes Projekt beginnen. Es handelt sich um den Schoner Polotsk, nach einem Baukasten der russischen Firma Master Korabel.
Wie am Ende meines Alihanka-Projektes geschrieben, soll das nächst Modell etwas kleines und einfacheres werden. Die Polotzk habe ich schon länger in die engere Wahl genommen, da ich mal etwas anderes als Rahsegler bauen will. Weil ich bereits einige kleine Boot aus dem Hause Master Korabel gebaut habe, ist meine Hoffnung, dass ein größerer Bausatz eine ebenso gute Qualität hat.
Den letztendlichen Ausschlag für diesen Bausatz hat aber der Baubericht von @Dubz gegeben , der mich in meinen Hoffnungen zu Form und Qualität nochmal bestärkt hat.
Was habe ich also vor... Zunächst einmal - was will ich nicht: Ich will kein Standmodell bauen, das dann ohne Bezug zu irgendwas in der Vitrine steht.
Stattdessen will ich die Polotsk in Szene setzen. Daher werde ich sie als Wasserlinienmodell inkl. Wasser und Besatzung bauen. Meine jetzige Planung (Änderungen nicht ausgeschlossen) geht dahin, dass ich dazu eine Hafenszene baue. Die Polotsk liegt an einer Pier (keine Werft), auf der anderen Seite der Pier steht eine Häuserzeile und zwischen Wasser und Häusern wird die Szenerie belebt.
Soweit die Theorie... Ob es dann wirklich so realisiert wird, wird die Zukunft zeigen.
Zur Polotsk will ich hier gar nicht viel schreiben. Es handelt sich um einen Schoner, wie sie wohl zu hunderten gegen Ende des 18.Jahrhunderts zu finden waren. Sie fuhr zwischen 1777 und 1799 unter verschiedenen Flaggen im Ägäischen und im Schwarzen Meer, die meiste Zeit als Teil der russischen Marine.
So, genug geschrieben - jetzt wird der Karton geöffnet und das Material gesichtet (freu.... )
Nachtrag 03.04.2022: Nach den heutigen Nachrichten und Bildern baue ich den Schoner nicht als Teil der russischen Flotte weiter, sondern als ein Schiff, dessen Typ überall zum Ende des 18.Jahrhunderts zu finden war.
Toll, da freue ich mich auf den Baubericht- Polotsk mit Szenerie. Ich habe mich auch für eine Szenerie bei der MK "Phoenix" entschieden- kurz vor dem Enterkampf...;-) Gruß Tom
Im Maßstab 1:72 gibt es ja auch genügend Basismaterial für die 'Belebung': http://www.plasticsoldierreview.com/Index.aspx. Ein Schwarzmeer-Hafen gäbe auch Gelegenheit, sich 'exotisch' auszutoben ...
Beim Abschneiden des 'lebenden Werkes' wird es dann interessant - vor oder nach dem Beplanken, wie die Stabilität des Rumpfes erhalten ? Das wird wohl nur mit Füllklötzchen gehen ? Bin gespannt ...
Der Karton enthüllte die gewohnte Master Korabel Qualität: Jede Menge vorgelaserte Bauteile in unterschiedlichen Holzsorten, mehrere Platinen mit Ätzteilen, allerlei sonstigen Kleinkram, und und und...
Die Bauanleitung besteht aus einem bebilderten Buch, dazu dann noch mehrere großformatige Pläne und Stücklisten. Alle Unterlagen sind in russisch, aber es gibt natürlich eine englische und eine deutsche Übersetzung.
Auf den ersten Blick bleiben also keine Wünsche offen. Ob sich dieser Eindruck über die gesamte Bauzeit hält, wird sich zeigen.
sailor
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt
Aufgrund eingeschränkter Benutzerrechte werden nur die Namen der Dateianhänge angezeigt Jetzt anmelden!
Baukasten 1.jpg
Baukasten 10.jpg
Baukasten 12.jpg
Baukasten 15.jpg
Baukasten 2.jpg
Baukasten 21.jpg
Baukasten 3.jpg
Baukasten 4.jpg
Baukasten 6.jpg
Baukasten 9.jpg
Zitat von wefalck im Beitrag #3Beim Abschneiden des 'lebenden Werkes' wird es dann interessant
Das Abschneiden des überschüssigen Tiefgangs war gleich der erste Schritt. Bei diesem Bausatz besteht das Spantengerüst aus zwei Teilen - einem unteren und einem oberen. Getrennt sind sie durch eine Platte (etwa auf Höhe der Wasserlinie), auf der beide Gerüstteile aufgesteckt und verklebt werden.
So war es relativ einfach, die unteren Spantenteile abzusägen und unter der Platte zu montieren. Da alle Teile extrem passgenau sind, hat diese Art des Umbaus überhaupt keine Probleme bereitet. Nach unten werde ich das Gerüst mit einer dünnen Platte abschließen.
Ich bin aber mal gespannt, wie ich die Beplankung passend anbauen soll. Wenn ich den Bauplan richtig interpretiere, werden die Planken von unten nach oben montiert - aber unten gibt es ja jetzt nicht mehr....
sailor
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt
Aufgrund eingeschränkter Benutzerrechte werden nur die Namen der Dateianhänge angezeigt Jetzt anmelden!
Untere Spanten 01.jpg
Untere Spanten 02.jpg
Untere Spanten 03.jpg
Untere Spanten 04.jpg
Genau das war der Hintergrund meiner Frage ... ich würde die Beplankung vom Handlauf ausgehend nach unten hin anbringen. Wie man in Dirks Bericht gesehen hat ist die Beplankung ja sehr paßgenau.
Der Hauptgrund, warum man kraweel sonst vom Kiel ausgehend beplankt ist ja, daß die Kielplanke in die Sponung des Kiels eingepaßt werden muß - das ist schwierig, wenn man sie gleichzeitig auch noch an die darüberliegende Planke anpassen muß.
Ein Wasserlinienmodell schneidet man normalerweise auch nicht an der Wasserlinie ab, sondern etwas darunter, damit man das Modell dann in die plastisch gestaltete See einpassen kann. Eventuell empfiehlt es sich unter die Platte des Bausatzes noch eine dickere Schicht MDF o.ä. zu kleben. Dann haben die Plankenenden auch eine gute Auflage zum Kleben.
Zitat von wefalck im Beitrag #6Ein Wasserlinienmodell schneidet man normalerweise auch nicht an der Wasserlinie ab
Der Rumpf ist ja nicht an der Wasserlinie abgeschnitten, sondern etwa 15mm darunter. So kann ich noch etwas mit der Wasserlinie "spielen" und habe nach unten genug Raum zum späteren modellieren der Wasseroberfläche.
Das ist gut ! Aber eine breite Auflage für die schräg abzuschneidenen Planken, wobei die unterste in der Mitte des Rumpfes möglicherweise sehr schmal werden wird ist aber sicherlich sinnvoll. Ich würde die Spantzwischenräume ausfüllen.
Weiter geht es mit dem Einbau der oberen Spanten. Ich bin ganz begeistert von der Passgenauigkeit der Bauteile. Teilweise sind sie schon fast zu genau, so dass ich aufpassen musste, dass nichts bricht.
Aber dadurch, dass fast nichts nachgearbeitet werden musste, ging der Einbau schnell voran und die Spanten sind komplett.
sailor
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt
Aufgrund eingeschränkter Benutzerrechte werden nur die Namen der Dateianhänge angezeigt Jetzt anmelden!
Obere Spanten 01.jpg
Obere Spanten 04.jpg
Obere Spanten 05.jpg
Die nächsten Schritte sind jetzt der Rohbau des Heckspiegels und die Unterbeplankung. Der Heckspiegel ist soweit fertig, an der Unterbeplankung ist allerdings noch etliches an Säge- Schleif- und Spachtelarbeiten zu erledigen.
sailor
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt
Aufgrund eingeschränkter Benutzerrechte werden nur die Namen der Dateianhänge angezeigt Jetzt anmelden!
Erstbeplankung 09.jpg
Erstbeplankung 15.jpg
Heckspiegel 07.jpg
Die Unterbeplankung ist jetzt gespachtelt und geschliffen, und damit erstmal fertig.
Als nächster Schritt soll dann nach Bauplan der Heckspiegel mit der endgültigen Beplankung versehen werden. Da hierzu im Baukasten alle Teile vorgefertigt sind, ist das eigentlich kein Problem. ABER.... Nachdem der untere Teil des Heckspiegels angebracht war, wollte ich den darüberliegenden Teil mit schwarzer Beize vorstreichen. Damit wollte ich eventuelle Ungenauigkeiten und Spalte kaschieren. Die Beize ist dann jedoch in den unteren Teil gezogen und hat hier deutlich und dauerhaft ihre Spuren hinterlassen. Nach dem ersten Schreck blieben nur zwei Möglichkeiten: Entweder den unteren Heckspiegel komplett schwärzen, oder ihn neu bauen.
Ich habe mich dazu entschieden, den Heckspiegel aus einzelnen Leisten neu zu bauen. Es wird dazu nicht viel Material gebraucht. Und das kann ich aus Reststücken zurechtschneiden....
Fortsetzung folgt.
sailor
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt
Aufgrund eingeschränkter Benutzerrechte werden nur die Namen der Dateianhänge angezeigt Jetzt anmelden!
Erstbeplankung 18.jpg
Heckspiegel 08.jpg
sailor
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt
Aufgrund eingeschränkter Benutzerrechte werden nur die Namen der Dateianhänge angezeigt Jetzt anmelden!
Heckspiegel 10.jpg
Heckspiegel 12.jpg
Für den Einbau der inneren Schanzkleid-Verkleidung mussten zunächst die Stützen entfernt und die Stückpforten geöffnet werden. Das ging recht einfach, da die Öffnungen der Stückpforten zum großen Teil bereits gelasert waren. Danach konnte ich dann die zwei Lagen der Verkleidung anbauen. Auch hier hat mich wieder die sehr gute Passgenauigkeit erstaunt.
Weniger schön finde ich, dass weder an den Schanzkleidern noch an der Rumpfbeplankung Nagelung oder Plankenstöße dargestellt sind. ich hatte kurz überlegt, diese selbst "nachzurüsten". Letztendlich habe ich mich aber doch dagegen entschieden. Das Risiko, hierbei den Rumpf zu verunstalten erschien mir einfach zu groß...
sailor
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt
Aufgrund eingeschränkter Benutzerrechte werden nur die Namen der Dateianhänge angezeigt Jetzt anmelden!
Schanzkleid 01.jpg
Schanzkleid 07.jpg
Wassergang 02.jpg
Die Beplankung des Oberdecks ist jetzt eingebaut. Sie besteht aus einem Stück. Die Planken sind aber nicht nur angedeutet, sondern komplett durchgelasert und nur durch dünnen Stege miteinander verbunden. Dadurch ist das Bauteil sehr zerbrechlich und nur mit größter Vorsicht zu behandeln. Eine Kalfaterung lässt sich so natürlich nicht einbauen... Daher habe ich die Decksauflage schwarz eingefärbt, in der Hoffnung, dass dadurch optisch ein gewisser "Kalfaterungseffekt" entsteht. Ob das funktioniert hat - seht selbst.
sailor
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt
Aufgrund eingeschränkter Benutzerrechte werden nur die Namen der Dateianhänge angezeigt Jetzt anmelden!
Oberdeck 06.jpg
Oberdeck 08.jpg
Oberdeck 09.jpg
Oberdeck 10.jpg