Zitat von Angarvater im Beitrag #8Vielen Dank an Dafi für die Umbenennung des Bauberichtes!
Auch dieses Schiff baue ich mit der "Füllholzmethode". Heute Abend ist der Rohrumpf fertiggeworden.
Da diese Bauweise ja hier aus dem Forum kommt und hinlänglich bekannt ist habe ich die einzelnen Bauphasen bis hierher nicht weiter in Bildern festgehalten die es sich lohnt zu zeigen.
Hier nun der jetzige Zustand des Schiffes ....
Beste Grüße
Angarvater
Was mir gerade aufgefallen ist: von diesem Beitrag #8 an sollte das doch unter Bauberichte stehen, ist aber immer noch unter Recherche
Weiter ging es mit der Fertigstellung der unteren Heckgalerie.
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Damit sind die "großen" Holzarbeiten durch. Als Nächstes werde ich die geometrischen Dekos herstellen. Dann kommen die schönen Kleinteile wie Augbolzen, Rüsten, Ruderanlage usw.
an die Reihe.
So ein kleines Problem, das sich aus der Pandemielage ergibt. Hochfeine Gouache sauber zur fixieren benötige ich benzingelösten Klarlack der keine, wirklich keine Farbanteile enthält. Mein Lieblingsmalereibedarfsladen (tolles Wort), in dem die Leute selber malen und auch wissen was man so verwenden kann oder wer etwas alternatives liefert ist seit Monaten geschlossen. Da wo die Läden über das Netz oder Telefon zu erreichen sind findet man niemanden der sich auskennt. Ergo ist der besonders gute Mattlack von Marabu nicht zu bekommen. Zwei andere Sorten ergaben Farbverfälschungen. Angeboten werden im Netz etliche Mattlacke die aber alle auf Wasser- oder sonstiger Basis gemacht sind. Somit verwende ich für die Countess jetzt den glänzenden Lack von Marabu. Glänzt wie eine Speckschwarte, lässt die Farben aber so wie sie sind und sein sollen.
Um das mal Englisch zu sagen: So What?
Angarvater
To the optimist the glas is half full. To the pessimist the Glas is half empty. To the ingenieur it is twice. As big as it needs to be.
Auf der Helling „Witsen“, holländisches Pinassschiff,1671. Nach Plänen von Ab Hoving
Als kleine Zwischenarbeit habe ich die Türen zu den Decks und den Galerien mit Bändern versehen. Diese teile habe ich aus 1mm Lötdraht, flach gehämmert, gemacht
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Im Weiteren bekamen die Back und die Achterdecksreling ihre Blenden und die Bemalung wurde fertiggestellt.
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Sie ist in meine Augen ein "hübscher Käfer", um Jack Aubrey zu zitieren. Hmm, ich glaube der meinte allerdings in "Master an Commander" eine andere Spezies.
Als Nächstes werden die Rüsten und ihre Eisen, das Ruder, die Nagelbänke, etliche Knechte Augbolzen etc., etc, angefertigt und montiert. Ach ja, da werden ja noch 36 Pfortendeckel gebraucht. Es gibt, bevor es an die Takelage geht noch einiges zu tun.
Beste Grüße
Angarvater
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Auf der Helling „Witsen“, holländisches Pinassschiff,1671. Nach Plänen von Ab Hoving
Hier ein kleiner Rückblick über die Arbeiten der letzten Zeit.
Die Rüsten wurden fertiggestellt und das Ruder angefertigt und eingesetzt. Kleinkram wie die Sorgleinen usw sowie die restlichen Malerarbeiten kommen später dran.
Hier der Holzrohling
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mit den Fingerlingen aus 0,5mm Messingblech
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Nachdem ich das Ruder entsprechend den Zeichnung im Kirsch gebaut und eingesetzt hatte erschien mir die Fläche viel zu klein. Das mag im Kirsch der Rekonstruktion des Stockholmer Votivschiffes geschuldet sein. Das ganze Teil neu zu machen fand ich nicht in Ordnung, somit habe ich die Fläche des bestehenden Ruders vergrößert.
Eine Anmerkung zu der Diskussion um die berühmten Turbulenzrillen. Wenn ich so eine Rille von 1,5mm Breite in die Steuerflosse einfräse bleibt da eine Materialstärke von 1,0mm je Seite stehen, was im Original 48mm entspricht. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, daß ein Kapitän mit so einem empfindlichen Ruder einverstanden gewesen wäre. Zudem wird über die Rillen erst in späteren Epochen berichtet. Darüber mögen sich die Superexperten Gedanken machen, da ich nur ein einfacher Schiffchenbauer bin.
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Pfortendeckel
Bei der Golden Hind, die in 1:33 gebaut ist, habe ich für die Pfortendeckel recht aufwändige Scharniere gebaut. Im Unterschied zur Countess kann man dort die Scharniere sehr gut sehen, sodaß das es schon reizvoll ist die Teile funktionsfähig anzufertigen. Bei der Countess (1:48) liegen die Pforten so dicht unter den Barghölzern. daß die Gelenke der Pfortendeckel nicht ohne daß man da "Klimmzüge" macht zu sehen sind. Um die Deckel einigermaßen stabil an der Bordwand zu befestigen gibt es in der Literatur diverse "Nagelungsvorschläge", die mir aber alle nicht recht zusagen.
Ich habe das diesmal so gemacht:
2mm Messingrohr wurde im Schraubstock kalt auf rechteckig gequetscht. Der runde Teil wird in seine Bohrung in der Bordwand eingeklebt und dann der Deckel auf die beiden Scharniere aufgeklebt.
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Die Deckel wurden dann einfach auf die "Bänder" geklebt.
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Ursprünglich war geplant die Rückzugskanonen nicht ausgefahren zu zeigen. Aber da ich noch zwei Rohre übrig hatte wurden sie doch noch im ausgerannten Zustand eingebaut.
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Beste Grüße
Angarvater
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Auf der Helling „Witsen“, holländisches Pinassschiff,1671. Nach Plänen von Ab Hoving
Zuerst habe ich an Flachmessing als Befestigung gedacht. Da stellte sich dabei aber das Problem das 3mm Flache in eine 2mm Bohrung zu bringen. Also das Eckige ins Runde. Hm, umgekehrt ist das ja schon lange bekannt. Da kam mir die Idee aus dem Runden ein Eckiges zu machen. Immer nach meinem großen Vorbild Daniel Düsentrieb ( dem Ingenieur ist nichts zu schwer😀😀😅)
Angarvater
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Auf der Helling „Witsen“, holländisches Pinassschiff,1671. Nach Plänen von Ab Hoving
Trotz diverser anderer Baustellen ging es mit der Countess doch einwenig weiter.
Nachdem die Pforten montiert waren mußten sie noch mit den Reeps zum Öffenen und schließen versehen werden.
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Die Plattformen und oberen Relinge der vier Marse habe ich gemacht indem ich sie auf der Oberfräse ausgeschnitten habe.
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Hier der Besanmars in Rohform
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Hier die montierte Großmars mit den Mastbacken und ihren Scheibgatten.
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Es wurden einige Klampen für die Untermasten gebraucht.
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Für die Wanten von Groß- und Fockmast werden 60 Jungfern gebraucht. Ich habe sie für dieses Schiff in der Dreieckversion gemacht.
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Traditionsgemäß habe ich als erstes stehendes Gut die Spritzurrings getakelt.
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Der erste Wantenspann
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Als nächstes bekam der Großuntermast sein Stag. Ich habe dazu nochmal in der Literatur geblättert, was aber nur, im Gegensatz zu den Auskünften zu Nelsons Navy, nicht sehr konkrete Ergebnisse erbrachte, bis ich im zu Mondfeld auf das Bild eines Schiffsmodells stieß, das Pett für Jakob II. gebaut hat. Ich gehe mal davon aus, daß der große Shipwright genau wußte wie er seine Schiffe gebaut hat. Und hier ist am alten Modell das Großstag erhalten. Ergo nahm ich mir das als Vorbild.
Zum Stag selbst: das Seil hat 3mm Durchmesser. Der Stagkragen 2,0mm Durchmesser. Die Schlinge um den Masttop und auch der Stagkragen wurden erst gewurmt und dann gekleidet.
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Cheerio!
Angarvater
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Auf der Helling „Witsen“, holländisches Pinassschiff,1671. Nach Plänen von Ab Hoving
Nachdem meine Frage vom 9.April (#64) unbeantwortet geblieben ist und inzwischen das Modell sogar schon Wanten bekommen hat, frage ich noch einmal: Warum steht das immer noch unter Recherche statt unter Bauberichte?
Vielen Dank für Eure freundliche Beachtung meiner Arbeiten, was sehr ermutigend für mich ist.
Dieser Tage geht es mit den Wanten des Fockmastes und dem Vorstag weiter. Um mit der damaligen Bauherrin, Elizabeth1. zu reden: semper eadem ( immer das selbe) was ja nicht schlecht ist.
Beste Grüße
Angarvater
P.s. Kennt jemand aus unserem Kreis eine Quelle für Pläne eines East India Man aus dem 17.Jahrhundert?
A.
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